Sonntag, August 31, 2008

Bringt nichts!

Was haben ein 0:0-Unentschieden und ein Pfeifkonzert gemeinsam? Keines von beiden macht einen glücklich, mal vom nicht zufriedenstellenden Ergebnis abgesehen.




Wieder einmal begann alles wie immer. Ein Samstagnachmittag im Ludwigspark, der E2 der Sonne hilflos ausgeliefert und dasselbe gültig für Niederauerbach. Niederauerbach, undenkbarer Gegner aus Zweibrücken, der nur als ein Name mehr die Misere des FCS und den Niedergang verdeutlichte. Aber das Lamentieren bringt ja nichts, der Wiederaufbau muss her!
Mit wenig Veränderungen zu den vergangenen Auftritten schickte Dieter Ferner seine "Blue and Black Army" in das Sonnenbad Ludwigspark, gegen elf Spieler, die immerhin in dieser Saison mehr Pokalerfahrung als der FCS aufbieten konnte. Bemerkenswert war nur eine Umstellung in der Abwehr: Berrafato rückte auf die rechte Verteidigerposition, Otto musste auf die Bank und Wollscheid ging in die Innenverteidigung. Viel zu tun hatte diese Abwehr dann nicht über die gesamte Distanz. Vielleicht hätte sich eine Umstellung auf den vorderen Plätzen viel eher gelohnt, da in den ersten 45 Minuten vor des Gegners Tor Tristesse angesagt war. Wenig Kombinationen, eine gut aufgestellte Abwehr und nur wenige gute Gelegenheiten, meist durch Marcel Schug, der vor zwei Wochen gegen Neunkirchen brillierte.

Auf den Rängen bot sich ein gegenseitiges Bild an. Im Gegensatz zu ihrer Mannschaft zeigten die Fanblöcke trotz Hitze und einem der unattraktivsten Gegner dieser Saison zumindest Bemühungen, dem Spiel etwas abzugewinnen. Mitunter waren D1 und E2 aktiver als die Menschen auf dem Rasen, das korrekte Schiedsrichtergespann einmal ausgenommen. Dieses verbuchte sogar den ziemlich seltenen Fall einer Gelben Karte "wegen unerlaubten Betreten des Platzes" in der Fair-Play-Rangliste.

In Halbzeit 2 verschanzte sich Niederauerbach nun endgültig in der eigenen Hälfte und sorgte für ein recht ruppiges Spiel. Oft unterbrachen einfach nur Verletzungspausen das Spiel des FCS. Das war es nämlich, nun verging wenig Zeit zwischen den Torchancen des FCS. Vor allem das Spiel über die Flügel kam nun in Gange, was sich natürlich beim kollballstarken Strohmann anbot. Die Kopfballchancen kamen, die Eckbälle wurden zahlreich und es brachte doch nix.




Was Sascha Voit nicht hielt, prallte an einen Gegenspieler oder fand einen anderen Umweg Richtung Marathontor. Der Ball ging einfach nicht ins Tor, das Spiel wurde uninspriert, was sich vor allem in einer der letzten Aktionen manifestierte: für einen Freistoß eilte Enver Marina nach vorne, um doch noch vielleicht einen Siegtreffer herbeizuführen. Sammer Mozain sollte den Freistoß dann aber nicht wie geplant auf den langen Pfosten zielen, sondern versuchte einen überraschenden kurzen Pass, dessen Ausführung dann so miserabel geriet, dass der Ball direkt abgefangen wurde. Zum Glück war Niederauerbach noch einen guten Tick schlechter als der FCS, sodass der Ball das leere Tor dann weit verfehlte.

Nach Spielende wurde die Mannschaft von großen Teilen des Publikums ausgepfiffen. Was einerseits berechtigt scheint, offenbarte dann am Samstag seine totale Sinnlosigkeit, da die anfängliche Kritik an der mageren Ausbeute dann zu Beleidigungen und Anfeindungen ausuferte. Bezeichnend, dass der als Schlichter agierende Enver Marina dann vom D-Block zum Helden auserkoren und gefeiert wurde, während man seine Kollegen zuvor noch hart anging. Was brachte der verzweifelte Versuch des Kapitäns, seine Mannschaft zu schützen und zu vermitteln? Im Endeffekt leider nichts, da wohl niemand raffte, dass Fußball Mannschaftssport und keine Sympathie-Olympiade ist.



Dieses Spiel sollte Vorwarnung und Lehrstunde zugleich sein. Kommt nicht endlich der Konkurrenzkampf in den Sturm, wird Hajdarovics Leistung weiterhin größtenteils unauffällig bleiben, ändert man nicht schnellstens etwas an den Standards, wird auch der Ertrag weiter gen Null streben. Allerdings sollte man auch als Zuschauer zumindest überlegen, ob man sich noch "FCS-Fan" nennen kann, wenn man die Mannschaft zur Halbzeit schon aufgibt und auspfeift. Gebracht hat es letztendlich nichts.

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