Freitag, Januar 09, 2009

Chance für den Fanauschuss, vergebene Chance für die Fans

Der FCS-Fanausschuss existiert knapp ein Jahr und hat in dieser Zeit bei Heimspielen in Sachen Organisation ausgeholfen, eine Rolle als Ansprechpartner der Fans eingenommen und Beschlüsse und Stellungnahmen auf der eigenen Homepage publiziert und Dialoge mit anderen Vereinen begonnen, um das Ansehen der FCS-Fans zu steigern. Bislang hat dies der Vernetzung und Aktivität innerhalb der Fanszene zwar keinen enorm großen, aber doch spürbaren Schub gegeben. Mit dem eigens initiierten "Runden Tisch" zwischen Pressevertretern und Fanvertretung steht nun jedoch eine Probe aufs Exempel an.

Der Runde Tisch kommt immer dann zum Einsatz, wenn zwei Interessensgruppen sich im Konflikt oder in einer Krisensituation befinden. Also muss erst einmal geklärt werden, ob sich Presse und Fans in einem angespannten Verhältnis befinden. Erinnert man sich vergangener Schlagzeilen, so fällt das Fazit geteilt aus: einerseits finden sich durchaus Beispiele, in denen man von einer fannahen Berichterstattung abseits der üblichen Themen sprechen kann, andererseits lassen sich auch Artikel finden, welche ein negatives Bild der FCS-Fans transportieren.
Keinesfalls lässt sich von einer handfesten Krise sprechen, aber genügend Gründe, um einmal darüber zu reden, warum die Presse in Fankreisen oftmals einen zweifelhaften Ruf hat ("Der Presse auf die Fresse!").

Anlass zu Kritik gibt allerdings die Art und Weise, wie man die Sitzung (und auch die voraussichtliche Sitzung mit Vertretern der "Sicherheit") durchführt und die Fans in den gemeinsamen Gedankenaustausch einbezieht: ledeglich E-Mails an den Fanausschuss stehen dem geneigten Fan zur Verfügung, um Fragen oder Kritik loszuwerden. Dies geht sehr zu Kosten des Faninteresses: was interessiert mich als Einzelnen, was Ausschuss und Presse beraten, wenn ich nur vorab meine Meinung kundtun kann und diese noch eine Vorauswahl durchläuft?

Vielversprechender sähe die Chose als Podiumsdiskussion aus: Pressevertreter auf der einen, Fanausschuss auf der anderen, jeweils ein Mitglied beider Parteien als Moderator einer Diskussion, die mit Publikum und der Möglichkeit, Fragen zu stellen. Da nur der Fragesteller selbst für sich schon beantwortet hat, worauf er hinauswill, kann diese Diskussion schwerlich "in Vertretung" geführt werden. Hätten die Fans die Möglichkeit, selbst auf diese Weise aktiv zu werden, hätte man wohl mehr von diesem Abend. So bleibt die Reichweite jedoch limitiert und die Veranstaltung läuft Gefahr die Wirkung zu verfehlen. Was gut gemeint ist, könnte zu reiner Phrasendrescherei verkommen.

Dem FCS-Fanausschuss bietet sich die Chance zu beweisen, dass man mehr kann, als "nur" Beschlüsse zu fassen und Pressemitteilungen zu veröffentlichen. Die Chance für einen Dialog zwischen den restlichen Fans und der Presse wurde jedoch vergeben.

Links:

- Seite des Fanausschusses
- Thread im FCS-Forum zum Thema mit Teilnehmerliste

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