Sonntag, Oktober 26, 2008

Die Leiden des jungen Nazif

Ein Heimspiel gegen die Sportfreunde Köllerbach nach zehn Toren in zwei Spielen hat etwas von der Erwartungshaltung, der ein Nachwuchsregisseur oder -autor ausgesetzt ist, wenn sein erstes Werk nach dem überraschend erfolgreichen Debüt erscheint. Zum Glück reicht im Fußball dann auch mal ein 1:0-Sieg vollkommen aus.

Aber erst einmal zum Drumherum:

Vor dem eigentlichen Spiel erreichte die Leuchtturm-Redaktion, also auch mich, dann unser eigenes Erstlingswerk: Leuchtturm, Ausgabe Nr. 1

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Viele Leute erfuhren erst jetzt von unserem Heft, als sie es selbst einmal durchblättern durften, andere hatten schon von der Veröffentlichung mitbekommen, dachten gar das Heft wäre schon zum Verkauf angeboten. Mit diesem Interesse hatte selbst ich nicht gerechnet und war dann ganz erstaunt, wie auf einmal zehn jüngere Fans um das Heft herumstanden und meinten, es würde schon "viel geredet" werden. Irgendwas ist da an mir vorbeigegangen.

Im Stadion selbst standen andere Themen im Vordergrund, die selbst noch wenig mit dem Spiel gegen Köllerbach zu tun hatten: während der Woche ist ein langjähriger FCS-Fan plötzlich und unerwartet verstorben. Wolfgang, ruhe in Frieden!
Gleichfalls aufmerksam gemacht wurde man auf ein Plakat, welches Solidarität mit einem zurzeit inhaftierten Fan aus Nancy bekundete.

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Und nun zum Spiel:

Ohne Nico Weißmann und ohne Gregory Strohmann, der seine Verletzung überstanden hat, aber noch nicht in die Startelf kam, begann der FCS das Spiel gegen Köllerbach. Dafür spielte Pascal Stelletta wieder von Beginn an und sollte im Mittelfeld das Spiel lenken. Dass dies keine einfache Aufgabe werden sollte, bewies die Anfangsphase, in der die Blau-Schwarzen noch leicht lethargisch wirkten und die erste Chance den Gästen überließen: Davit Bakhtadze scheiterte freistehend an Enver Marina, der einen kühlen Kopf behielt und mit einem Hechtsprung nach links den Ball festhielt.
Dies hatte den FCS ein wenig wachgerüttelt, der nun in der Folge offensiv aktiv werden sollte. Die wohl größte Chance nach knapp 25 Minuten hatte Nazif Hajdarovic, der nach einer Flanke von links den Ball mit einem Volley ins Tor bugsieren wollte, den Ball aber Richtung Marathontor beförderte. Dies sollte nicht die einzige vergebene Chance für Hajdarovic an diesem Tag bleiben.
Zeitweise waren Situationen zu beobachten, in denen der Ball wie beim Handball um den Strafraum herumkreiste, letztlich aber nie den Weg ins Gästetor fand. Einen großen Anteil an dieser weißen Weste, die bis zur 42. Minute hielt, hatte auch Julien Spohr, seines Zeichens Torhüter der Sportfreunde Köllerbach.
In dieser 42. Minute beendete dann aber Neuentdeckung Manuel Zeitz die Torflaute. Nach einer Ecke sprang er genau in die richtige Lücke und erzielte per Volley den 1:0-Pausenstand.

Nazif

Die zweite Halbzeit brachte wie gewohnt das Übergewicht des FCS stärker in Form von Chancen zum Vorschein. Nazif Hajdarovic geriet dabei fast schon zur tragischen Figur, brachte die meisten Schüsse auf das gegnerische Gehäuse, wurde am Ende jedoch immer bitter enttäuscht. Exemplarisch ist an dieser Stelle eine Situation zu nennen, in der Hajdarovic erst freistehend genau auf den Torwart zielte, der den Ball mit der Faust wieder zu Hajdarovic abwehrte und der dann über das leere Tor köpfte.
Weitere Chancen waren dem FCS noch in Form eines Lattentreffers von Marcel Schug und eines Pfostenschusses von Caner Metin beschieden. Köllerbach kam nur noch selten in die Nähe von Enver Marina (sofern dieser nicht gerade einen Ausflug über die Grenzen des Strafraums hinaus unternahm), sodass es beim 1:0 für Blau-Schwarz blieb.

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Damit steht ein reiner Arbeitssieg zu Buche. Mit etwas mehr Glück im Abschluss wäre diese Begegnung in der Höhe wohl eindeutiger ausgefallen, jedoch war das Fehlen von Nico Weißmann im zentralen Mittelfeld spürbar. Aus dem Spiel heraus blieb der FCS oft zu verspielt, die Gefährlichkeit entwickelten die Saarbrücker erst in Standardsituationen. Dennoch sollte die Spielfreude nicht verloren werden, nächste Woche stehen mit Wiesbach (Saarlandpokal) und Pirmasens zwei wichtige Begegnungen auf dem Programm. Hoffentlich erleben wir dann wieder einen Nazif im Glück.

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