Ob es schon irgend jemandem aufgefallen ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Eigentlich ist es auch nur eine von vielen Belanglosigkeiten in einer belanglosen Liga, irgendwo im Unterbau der oberen deutschen Ligen. Man könnte es Sinnbild für den langsamen Niedergang des Südwestfußballs nennen oder aber es als Zufall sehen, dass der 1. FC Saarbrücken und der FK Pirmasens die letzten drei Spielzeiten immer aufeinander trafen. Dies wäre bei weitem keine erstaunliche Tatsache, wären beide Vereine innerhalb dieser Zeit nicht um zwei Ligen nach unten gewechselt.
2006 war das alles noch eine andere Welt. Robert Jung war Erfolgstrainer des Aufsteigers in die Regionallige Süd, warf dann auch noch Werder Bremen ganz einfach aus der 1. Runde des DFB-Pokals und alles schien in bester Ordnung zu sein. Doch am Ende nutzte die kurze Euphoriewelle nichts, als Vorletzter stieg Pirmasens wieder ab, was auch kein Nico Weißmann und kein Andreas Haas verhindern konnten. In der folgenden Saison wollte man zumindest die Viertklassigkeit halten, enttäuschte aber schnell mit Niederlagen gegen Außenseiter wie Roßbach oder Hasborn und landete am Ende auf einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz.
Ende Oktober 2008 zählt "die Klub" aus Pirmasens dagegen zu den ersten direkten Konkurrenten, die im Ludwigspark gastieren. Fünf Punkte trennen Tabellenführer und Dritten, der mit der Niederlage im Verfolgerduell im Homburger Waldstadion etwas an Boden verloren hat. Dennoch sollten Dieter Ferners Mannen auf Steve Dooley und seine Pfälzer achten. Vor allem ein junger Spieler hat die Liga mehr als überrascht: Patrick Freyer. Der erst 20-jährige Stürmer hat in elf Spielen bereits achtmal ins gegnerische Tor getroffen und ist damit vor Nazif Hajdarovic auf Platz 1 der Torjägerstatistik. Hier lauert Gefahr für Enver Marina.
Man darf gespannt sein, wie der FCS die 90 Pokalminuten in Wiesbach verkraftet hat und wie der Ausfall von Marcel Schug, einem der belebenden Elemente im Saarbrücker Offensivspiel, verkraftet wird. Dafür steht mit Nico Weißmann wieder der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld zur Verfügung. Tritt Pirmasens offensiv und unvorsichtig auf, so wie es andere Mannschaften im Ludwigspark schon sind, besteht die Chance, dass die Pfälzer kühl ausgekontert werden wie beim letzten Aufeinandertreffen im Park vor einem Jahr, als man mit 6:1 den vorläufigen Höhepunkt im blau-schwarzen Sturm- und Tatendrang erreichte. Dass dieser danach spätestens mit dem Spiel in Homburg ein eher unspektakuläres Ende fand und am Ende das sportliche Ziel verpasst wurde, betrachten wir an dieser Stelle nicht als böses Omen. Die Zeiten ändern sich, auch wenn die Begleiter bleiben.
Links:
- Offizielle Seite FK Pirmasens
- Vorbericht FCS-Homepage
- Dritte Leseprobe "Leuchtturm" (Wird morgen vor dem Spiel verkauft!)
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 3 Tagen
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