Sonntag, November 30, 2008

Nicht mehr, nicht weniger: Arbeitssieg

Was waren die letzten Wochen nicht von blau-schwarzer Spielfreude geprägt? 8:1 gegen Pirmasens, 2:0 gegen Homburg und nie wurde es langweilig oder gar monoton, von der andauernden FCS-Dominanz in der Oberliga Südwest einmal abgesehen (und die dürfte man wohl eher nicht als langweilig empfinden). Zu solchen Spielzeiten gehören aber auch mitunter Nachmittage, an denen das Gekicke eher durchschnittlich ausfällt, das Ergebnis aber am Ende doch noch stimmt. Einen solchen Arbeitssieg durfte man gegen Mechtersheim mitansehen.

Mechtersheim08 008

Dass diesmal einiges auf dem Platze wohl anders laufen würde, entnahm man bereits der Anfangsformation des FCS, in der mehr oder weniger überraschend die Namen Seel, Stelletta und Schug auftauchten. Die Verletzungen von Marina und Weißmann sollten sich allerdings auch später auf dem Platz bemerkbar machen. Bereit erklärt zum Beiwohnen dieses Spiels hatten sich dann allerdings auch nur 2.900 Menschen, was einerseits wohl aufgrund der Kälte zu erklären war, andererseits in Anbetracht der sportlichen Visitenkarte des FCS weniger nachzuvollziehen ist.

Was man dann in den ersten zehn Minuten erlebte, fröstelte einen dann analog zu den winterlichen Temperaturen: Mechtersheim spielte frech in Richtung des Kastens von Fabian Seel, der in Sachen Herauslaufen und Strafraumbeherrschung nicht die Sicherheit und Ruhe eines Marinas besaß. Dafür gab es auf der Gegenseite das erste Ausrufezeichen als Nazif Hajdarovic einen Kopfball so genau an die Unterkante der Latte setzte, dass der Ball auf die Linie sprang. Dass er nicht noch den Weg hinter eben jene fand, lag an einem Mechtersheimer Abwehrspieler.
Nach 13 Minuten gab es dann aber ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Torhüter Konstantin Stengel an den FCS: eine harmlose Kreuzung aus schwachem Schuss und verunglückter Hereingabe ließ der TuS-Torwart durch die eigenen Beine ins Netz rollen: 1:0!
Danach gab es nur zwei kurze Aufreger für den FCS, einer auf dem Platz, einer auf den Rängen. Zunächst versuchte Mechtersheim eine schnelle Antwort auf den Rückstand zu finden, traf aber nur die Latte des FCS-Gehäuses. Als das Geschehen auf dem eisigen Rasen dann scheinbar nicht mehr viel zu bieten hatte, präsentierte im D-Block ein Zuschauer die Reichskriegsflagge. Hätte derjenige vor ein paar Wochen aufgepasst, was bei Bochum gegen Bremen geschah, hätte er sich diese dumme Aktion sparen können. Einige Fans nahmen dem Fahnenträger seinen Fetzen ab und stimmten "Nazis raus"-Rufe an, welche in mehreren Blöcken übernommen wurden. Kurz darauf war der Spuk vorbei und alles beruhigte sich wieder.
Auf dem Spielfeld tat sich derweil nicht viel, denn die Kreativität fehlte beim FCS merklich. Immer wieder wollte man über die Flügel kommen, versuchte es dann mit offensichtlichen Steilpässen, die ein ums andere Mal abgefangen wurden. So entwickelte sich ein eher mäßiges Spiel, in dessen Verlauf der FCS noch dreimal gefährlich vor das gegnerische Tor kam. Zweimal verkürzte TuS-Keeper Stengel den Winkel entscheidend und machte so seinen Fehler beim 1:0 wieder wett. Bei der dritten Abwehraktion fand der Ball jedoch seinen Weg zu Michael Petry, der genau weiß, wie man mit solchen Situationen umzugehen hat und kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhte.

Mechtersheim08 001

Nach dem Seitenwechsel schien der FCS noch nicht wieder aufgetaut, da klingelte es zum zweiten Mal in der laufenden Saison im eigenen Netz: Steffen Zoller konnte alleine auf Fabian Seel zugehen und versenkte den Ball mithilfe des Innenpfostens. Den Marina-Vertreter traf hierbei keinerlei Schuld, überzeugend sollte sein Spiel allerdings auch in Halbzeit 2 nicht werden. Immer wenn seine Vorderleute ihn wie Marina ins Spiel mit einbezogen gerieten diese Situationen aus dem Ruder und Gefahr drohte für den 1. FC Saarbrücken.
In der Phase, inder Mechtersheim den Druck merklich erhöhte und dem Ausgleich näher war als die Blau-Schwarzen der Entscheidung, brachte Dieter Ferner mit Otto und Müller zwei defensive Akteure ins Spiel, was eine weise Entscheidung war, da sich nun das Spiel wieder stabilisierte. Zuvor spazierten die Gäste unbehelligt über die Flügel auf das Tor von Fabian Seel zu, konnten allerdings auch keine Kreativität in ihre Angriffe einfließen lassen.
Eine Viertelstunde vor Spielende sollte dann doch überfällige Entscheidung zugunsten des FCS, der die Bemühungen der ersten Halbzeit wiederherstellte, fallen. Nachdem eine vieler kläglich gescheiterter Flanken zunächst abgewehrt wurde, passte Manuel Zeitz hellwach auf, nahm den Ball direkt und erzielte das Tor zum 3:1-Endstand.

Gegen Mechtersheim lieferte der FCS sicherlich kein Glanzstück ab, allerdings war dies auch unter diesen Voraussetzungen unfreiwilliger Pause, diverser Verletzungen und zuletzt auch noch aufgrund des Wetters nicht wirklich anders zu erwarten. Doch das spielt alles keine Rolle, sieht man diesen Sieg nur als eine weitere Station von 34 Spielen auf dem Weg zum Aufstieg, der mit dem Nimbus des ungeschlagenen Spitzenreiters auch nicht einfacher zu bewältigen ist. Solange der FCS weiter in diese eine Richtung arbeitet, werden wir auch wieder viele Tage haben, an denen das Zuschauen mehr Freude bereitet. Immerhin stimmte auch diesmal das Ergebnis.

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