Sobald die Winterpause zum Greifen nahe ist und die Spiele zu immer kälteren Temperaturen stattfinden, leert sich der Ludwigspark, die meisten Menschen sind mit ihren Gedanken schon bei Heiligabend (oder dem Heiligen Morgen in der Saarlouiser Altstadt) und der FCS verabschiedet sich mit Spielen, die nicht mehr unbedingt die Qualität der vorherigen Auftritte aufweisen, von den Zuschauern. In diesem Falle sollten das nur noch 2.600 Menschen sein und der Gegner halt "nur" der SC Idar-Oberstein. Die übliche Oberliga-Tristesse im Ludwigspark.
Bei der Lektüre der Startaufstellung des FCS gewann man erste wichtige Erkenntnisse: Marina weiter verletzt, Mozain und Petry nun auch, dafür aber ein einsatzbereiter Nico Weißmann im zentralen Mittelfeld und endlich mal wieder Gregory Strohmann im Sturm.
Dieser war es dann auch, der nach fünf Minuten endlich mal wieder ein Argument für weitere Einsätze vorbrachte: ein technisch perfekter Lupfer über den Obersteiner Schlussmann Borschnek brachte den FCS mit 1:0 in Führung.
Nach 15 Minuten wähnte man bereits die Blau-Schwarzen sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Spielfeld in Eiseskälte erstarrt: nach einem Freistoß der Gäste ging Fabian Seel auf die Knie herunter, um den Ball sicher aufzunehmen, erwischte das Leder aber nicht richtig, weshalb es aus den Handschuhen wieder herausprallte. Nun kämpften Abwehr um Sturm vor dem leeren Tor um den Ball, der letztendlich von einem Gästestürmer erwischt wurde und nun bedrohlich auf das Tor von Fabian Seel zuflog. Glücklicherweise war der Schuss zu schwach und Pietro Berrafato als letzter Abwehrrecke auf der Höhe des Geschehens und köpfte den Ball von der Linie über das Tor. Diese Aktion rief nicht von ungefähr Erinnerungen an das letzte Spiel von Pascal Formann wach.
Der FCS bestimmte nun die Richtung in diesem Spiel und Idar-Oberstein zog sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück, was noch in der 20. Minute zur endgültigen Entscheidung führen sollte: Marcel Schug spielte den Ball in den freien Raum, Nazif Hajdarovic hatte freie Bahn vor dem Tor der Gäste und einige Sekunden später fand der Ball den Weg in die lange Ecke - 2:0.
Bis zur Pause sollte nicht mehr viel passieren, der FCS ließ das Spiel größtenteils laufen und nur Nico Weißmann schien neue Impulse geben zu können, die aber nicht immer bis zum Torschuss gerieten.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel am allgemeinen Bild im Ludwigspark: die 2.600 verbliebenen Zuschauer erwärmten sich noch nicht wirklich für die Spielkultur an diesem Tage, Idar-Oberstein hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden und trottete einfallslos über den Platz und der FCS dominierte das Geschehen mit geringstmöglichem Aufwand. Vielleicht lag das auch an der Tatsache, dass der Schiedsrichter einige versteckte Fouls der Gäste übersah und besonders viele Aktionen von Nico Weißmann abpfiff, was dessen Spiellust zwar nicht minderte, aber definitiv Möglichkeiten für den FCS verhinderte. Eine der besseren davon hatte Gregory Strohmann, der nach einem wunderschönen Hackentrick von Weißmann den Ball leider über die Latte schoss.
Nachdem der Schiedsrichter im letzten Drittel der Partie endlich die Gästespieler für ihr unfaires Verhalten verwarnte, kam der FCS noch einmal nach vorne. In der 70. Minute fiel dann das letzte Heimspieltor 2008 und wer hätte es wohl erzielen sollen, wenn nicht Manuel Zeitz? Der junge Saarbrücker gilt als die Entdeckung der Hinrunde und markierte mit einem wunderbaren Kopfball nach einem Schug-Freistoß den 3:0-Entstand.
Mit einem relativ glanzlosen Auftritt hat sich der FCS noch einmal einen Heimsieg vor der Winterpause gesichert, der zwar als einzelnes Ergebnis später nicht mehr aus der Statistik herausragen wird, aber wichtig im Hinblick auf die Konkurrenz ist: Homburg hat ebenfalls die Hausaufgaben erledigt und mit 3:1 über Hasborn gewonnen. Damit bleiben die Ostsaarländer wohl auch nach der Winterpause der einzige Konkurrent um die Tabellenspitze im Südwesten. Gleichzeitig hat der letzte Gegner des FCS vor der lange Pause, die SV Elversberg II, mit einem 6:3-Auswärtssieg in Mechtersheim deutliche Worte gen Landeshauptstadt gesprochen: am Mittwoch wird man dem FCS das Leben nicht leicht machen.
Es bleibt zu hoffen, dass Dieter Ferner noch einmal die richtigen Worte findet und die Mannschaft in Elversberg nicht überheblich, sondern bestimmend auftritt und die derzeitigen Ausfälle weiterhin kompensieren kann. Erst danach wird man in Saarbrücken die besinnliche Zeit einläuten können.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 4 Tagen
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