Mittwoch, September 05, 2007

Warum die Oberliga doch nicht die Bundesliga ist

Der FCS schwebt derzeit auf einer ungeahnten Welle der Euphorie, wie sie wohl nicht einmal beim letzten Aufstieg im Jahre 2004 vorhanden war. Man scheint fast sogar zu vergessen, dass man nur noch Oberligist ist, da in dieser Liga dem FCS Dinge gelingen, die ihm vergangene Saison verwehrt blieben, wie z.B. ein Sieg in Kaiserslautern.

Der nächste Gegner des 1. FC Saarbrücken steht dabei symbolisch für die sportliche Bedeutungslosigkeit der Oberliga Südwest: der TuS Mechtersheim
Würde der Verein nicht am kommenden Freitag nicht im Ludwigspark gastieren, so wüsste wohl niemand, dass Mechtersheim seit 1969 Ortsteil der Gemeinde Römerberg ist. Kein FCS-Fan würde Notiz davon nehmen, dass der TuS Mechtersheim einer von 20 Vereinen im Römerberger Ortsteil ist, neben dem Brieftaubensportverein oder den beiden Männergesangsvereinen. Dass die nächste, größere Stadt in der Umgebung Speyer ist, käme niemandem ohne genaueres Studium der Landkarte in den Sinn.

Warscheinlich sind es diese und weitere Fakten, die uns ohne beleidigend klingen zu wollen, zu dem Urteil verleiten, dass der TuS ein "Dorfklub" ist. Immerhin spielt der Verein erst seit 2004 in der Oberliga Südwest und musste sich vorher mit kleineren Gegnern als dem 1. FC Saarbrücken messen. Der Klassenerhalt in der vergangenen Saison gelang dabei letzte Saison nur knapp. Nur aufgrund eines Tores konnte man sich gegenüber dem punktgleichen FSV Salmrohr durchsetzen und auf dem 14. Tabellenplatz den Sommer ruhig verbringen. In der aktuellen Saison belegt man bislang mit durchwachsener Bilanz den 11. Tabellenplatz. Einen Erfolg, der selbst Pirmasens und Homburg bisher verwehrt blieb, können die Mechtersheimer jedoch für sich beanspruchen: sie konnten den Favoritenschreck SV Roßbach/Wied besiegen. Man gewann das Auswärtsspiel dort mit 3:2.
Obwohl der TuS keinen ehemaligen FCSler in seinen Reihen hat, lohnt es sich, am Freitag auf einen Spieler besondere Acht zu geben: Florian Hornig, jüngerer Bruder des letztjährigen FCS-Verteidigers Manuel Hornig und derzeit mit vier Treffern bester Torschütze in Mechtersheim.

Beim FCS war unter diese Woche Aufatmen angesagt. Manuel Rasp, der in Kaiserslautern verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, hatte sich "nur" eine starke Prellung zugezogen und könnte damit wohl gegen Mechtersheim wieder einsatzbereit sein. Da auch Mike Frantz sich mit seinem Tor auf dem Betzenberg zurück ins Team des FCS meldete, könnte er bald wieder von Beginn an spielen. Damit könnten die Blau-Schwarzen zur "Generalprobe" vor dem Auswärtsspiel in Homburg aus dem vollen Schöpfen. Die Frage ist, ob Trainer Michael Krüger einige seiner Spieler vor diesem wichtigen Duell, das schon jetzt die Medien bestimmt, schonen will. Mechtersheim wäre die Gelegenheit, Spieler wie Marcel Schug über eine längere Distanz zu testen.
Ob Krüger experimentiert oder bei bewährten Kräften bleibt, wird sich am Freitag zeigen. Jedenfalls muss auch hier Konzentration die größte Rolle spielen, da weitere drei Punkte in Richtung Aufstieg winken.

Weiterführender Link:

- Webseite TuS Mechtersheim

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