Mittwoch, Mai 31, 2006

FCS-Flops: Matej Sucurovic(1)

Die Reihe zu Ehren der FCS-Flops der fünf letzten FCS-Jahre startet mit einem jungen Gesicht, das uns noch einigermaßen in Erinnerung ist: Matej Sucurovic



Foto: fc-saarbruecken.de

Seine FCS-Karriere begann im Winter 04/05, als der FCS sein winterliches Trainingslager in Huelva, Spanien bestritt. In seinem 1. Testspiel gegen den FC Brüssel erzielte er das 2:0 und Horst Ehrmantraut sagte über ihn: "Er ist der typische Spieler für die linke Seite in der Viererkette. Er ist noch sehr jung und wir haben auch keinen akuten Bedarf. Aber er ist eine Überlegung wert"

Kurz darauf wurde die Einigung seinem bisherigen Arbeitgeber NK Ciballa Vinkovci erzielt, und die kroatische Nachwuchshoffnung bekam das FCS-Trikot ausgehändigt. Dieses durfte er in der Folgezeit seltenst überstreifen, denn da es keinen akuten Bedarf gab, wurde Sucurovic einfach zu wenig beachtet. Problematisch war auch, dass er als Nicht-EU-Ausländer auch in der Oberliga nicht zum Zuge kam (wer anderes behauptet kann mich gerne verbessern).

Seine Chance in der 1. Mannschaft bekam er durch akute Personalnot beim Spiel gegen Greuther Fürth. Auf der linken Seite sollte er den Exilsaarländer Christian Weber aufhalten. Eine undankbare Aufgabe, Weber war nicht zu stoppen außer durch Fouls. Dies brachte Sucurovic in seinen 45 Min. FCS eine gelbe Karte ein. Er wurde zur Halbzeit ausgewechselt und der FCS gewann mit 2:1.

Das war seine Laufbahn in der 1. Mannschaft des FCS, denn von nun an sah man ihn nur noch gelegentlich am FC-Sportfeld mit seinem Landsmann Buljan. Beide machten, wohl deshalb weil sie nicht mehr berücksichtigt wurden, einen gelangweilten Eindruck. Als dann Ehrmantraut ging, hatte Sucurovic keine Chance mehr beim FCS. Folglich wechselte er unbeachtet von den meisten Fans zurück in seine Heimat, ablösefrei zum Verein mit dem klingenden Namen "Jedinstvo Bijelo Polje". Das war zum Jahreswechsel 05/06.

Was bleibt? Die Erinnerung an ein weiteres verschwendetes Talent beim FCS, bei dem sich jeder fragte, warum er nicht zum Zuge kam. Diese Erinnerung wird teils noch heute durch Kommentare auf seinem Spielerprofil bei ludwigspark.de aufrecht erhalten. Der FCS und Matej Sucurovic wurde eine Kurzgeschichte von 45 Min. ohne Happy-End.

Sonntag, Mai 28, 2006

And the winner is

"FCS-Flops der letzten 5 Jahre"

Nun hat sich doch das warscheinlich sowohl ideenreichste, als auch grausamste Thema bei der Sommerpausenwahl des FCS-Blogs durchgesetzt. Knapp 20 Stimmen setzten sich gegen die "WM 2006" und "Gastautoren" durch, was ich auch gut verstehen kann. Nicht jeder möchte hier mit ellenlangen Texten zur WM gequält werden, weil dies im Jahre 2006 in einer übermäßigen Form stattfindet. Aber ganz außen vor werde ich die WM nicht lassen; ein Blog-Eintrag über die WM mit lokalem Bezug wird folgen.

Die Idee, Gastautoren im FCS-Blog ranzulassen war eigentlich die reizvollste Option, jedoch sind warscheinlich die wenigsten so verrückt, sich den Kopf dermaßen über den FCS und seine Randerscheinungen zu zerbrechen und dann auch noch dieses Wirrwarr an Gedanken in Worte zu fassen. Jedoch gebe ich denen, die es wirklich gewillt sind (bzw. so bekloppt wie ich sind), die Chance, ihre Beiträge an blog@saarlandfcs.de zu schicken. Bei einer Veröffentlichung im Blog werde ich dann auch fleißig Kommentare abgeben ;-)

Und um nochmal auf den Sieger zurückzukommen: Ein besseres Thema könnte es wohl nach dem Abstieg in der Sommerpause nicht geben. Namen wie Stratos, Budisa, Scheuer, Greilich, Lieberknecht oder Akpoborie haben einem früher die Nackenhaare gesträubt, doch jetzt werden diese endlich ihrem wirklichen Zwecke zugeteilt, nämlich der Unterhaltung.

Mittwoch, Mai 24, 2006

Fazit 2005/2006

Während unsere Abstimmung noch in vollem Gange ist, ziehe ich, was unschwer dem Titel zu entnehmen ist, ein umfassendes Fazit der Spielzeit 2005/2006.

1. Punktspiele:

Bis zum 14. Spieltag hat man magere 5 Punkte eingefahren, der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze betrug schon 9 Punkte. Dann startete der FCS eine sensationelle Aufholjagd. Am 27. Spieltag passierte man erstmals die magische Grenze zwischen 14. und 15. Tabellenplatz, um nach den desolaten Leistungen in den wichtigen Spielen in Dresden und gegen Offenbach wieder nach unten zu rutschen. Auf dem 16. Tabellenplatz, mit 38 Punkten, stieg der FCS zum 2. Mal in 4 Jahren ab.

2. Trainer:

Die, von den Medien ernannte, Kultfigur Horst Ehrmantraut musste nach 2 Niederlagen in der Liga und einem mehr als schmeichelhaften Pokalsieg das Feld räumen. Fritz "der mit dem Scheibenwischer tanzt" Fuchs saß ein Spiel als Interimstrainer auf der FCS-Bank, als Rudi Bommer als neuer Trainer präsentiert wurde. Ein schwerfälliger Anfang, dann eine Aufholjagd, die Angebote aus Duisburg verursachten. Kurz vor Ende der Saison "war das Vertrauensverhältnis zwischen Vorstand und Trainer zerstört" und Didier Philippe durfte für zwei Spiele Bommer ersetzen. Bommer hatte doch wohl ein wenig geflunkert (nur ein Anruf aus Duisburg), denn schon bald wechselte er zu Hellmichs Truppe.



Foto: msv-duisburg.de

3. Sportdirektor

Dr. Bernd Coen, der für viele der anfängliche Grund der sportlichen Misere war. Er habe bei der Auswahl der Neuzugänge nicht auf den Übungsleiter Ehrmantraut gehört. Als Folge dessen versagte er bei seiner Aufgabe "aus den Individualisten eine
Mannschaft zu formen und eine verschworene Gemeinschaft zu bilden". Er trat vor dem Spiel FCS - Hansa Rostock zurück.

4. Vorstand

Sah sich während der Saison immensen Vorwürfen ausgesetzt und konnte zu keiner Zeit Souveränität ausstrahlen. Ehrmantraut wurde trotz eines öffentlichen Ultimatums vor dessen Ablauf entlassen; Faysal El Idrissi erhielt spezielle "Rehamaßnahmen", anstatt dass er wirkungsvoll aus dem Verkehr gezogen wurden; die Ordner-Affäre usw. Auch sollte der Vorstand die Rolle des Managers und sportlichen Leiters übernehmen, jedoch kam dies erstens anders und zweitens als man denkt.

5. Ex-Sportdirektor

Huch, ihn hier kennen wir doch irgendwo her?! Genau, nach seinem "Rücktritt" als FCS-Sportdirektor war er in einer nicht näher erläuterten Funktion bei Victor's tätig. Eine Funktion, die ihn scheinbar dazu berechtigte, immer noch in den Stadionkatakomben herumzustolzieren und auch Verhandlungen für den FCS zu führen, wenn man diversen Augenzeugen- bzw. Zeitungsberichten glauben schenken darf.

6. Die Mannschaft

Der Stamm der Mannschaft des Vorjahres wurde gehalten. Oft wurde die sog. "French Connection" zum Thema diverser Presseberichte. Letztendlich war das spielerische Material keineswegs als Kollektiv des Klassenerhalts würdig.

7. Neuzugänge

Elf Neuzugänge, vier Platzpatronen, drei Mitläufer, zwei Leistungsträger, ein Spätzünder und ein Juwel. Die üblichen Neuzugänge einer Abstiegssaison, in der das einzige Juwel in der nächsten Saison erste Liga spielt, die Platzpatronen einem auf der Tasche liegen und man sich fragen muss, was vom Rest übrig bleibt.

8. D-Block, E-Block, F-Block:

Die Spaltung der Fangruppierungen im Stadion wird von den einen befürwort, von den anderen abgelehnt. Ich sehe die Gründung der Virage Est als positiven Schritt, da so eine Alternative zum D-Block geboten ist, der diesem auch noch einen neuen Grund gibt, sich mehr ins Zeug zu legen. Diese Saison sah in Sachen Fanblöcke Höhen und Tiefen, was nicht zuletzt auf die sportliche Lage zurückzuführen ist.

9. Fanproteste:

Kommen wir nun zu einem der traurigeren Kapitel in der Saison 05/06. Nach der Prügelattacke der Ordner auf vorstandskritische Fans, war eine Welle des Zusammenhalts in der Fanszene zu beobachten. Unabhängige Fantreffen im Fanprojekt mit erstaunlich großer Resonanz führten zu einer Demonstration gegen das Präsidium und zur Initiative "Blau-Schwarze Zukunft".
Aber das war es leider schon. Diese Ereinisse wurden mehr und mehr durch die Aufholjagd des FCS vergessen gemacht und der Alltag kehrte in Saarbrücken ein. Es versuchten sich auch andere Personen mit Initiativen und Fanmagazinen, scheiterten jedoch aus verschiedenen Gründen, u.a. an der Konstanz ihres Projektes. Unbestritten ist wohl aber, dass die FCS-Fans zu verschieden agierten, um zu einer übergreifenden Lösung zu finden. Paradebeispiel dafür ist das Spiel gegen Braunschweig, in dem mal eine Überziehfahne, mal geworfene Bengalos und auch eine Boykottierung des Stadionbesuchs als Protest dienten. Das Gesamtbild war mehr als verworren. Man hätte sich besser wieder auf den Zusammenhalt nach den Vorfällen in der V.E. konzentiert.



10. Mein persönliches Fazit

Der FCS ist an seiner eigenen Unprofessionalität gescheitert. Vermeidbare Fehler waren der Grund für einen Abstieg, der anstelle eines Aufstieges eingetreten ist, mit dem der FCS-Vorstand in jedem Zweitligajahr liebäugelt. Ich hab mir diesen Verein nun mal ausgesucht und werde die Suppe selbst auslöffeln, indem ich auch nächste Saison wieder ins Stadion gehe und auch nächste Saison wieder in diesem Blog schreiben werde. Denn wir Fans sind keine Spieler, die wie Ratten das sinkende Boot verlassen und uns vor der Verantwortung drücken. Wenn wir in guten Zeiten den Erfolg auskosten wollen, müssen wir auch in schlechten Zeiten zu unserem Wappen stehen.

Diese erfolgreichen Zeiten kommen aber auch nur dann, wenn die Feder professionell geführt wird. Nicht Wunschträume und Spekulationen verhelfen zu einem Aufstieg, sondern harte und konzentrierte Arbeit. Und ob das in nächster Zeit bei meinem Verein stattfinden wird? Das ist die zentrale Frage, die die nächste Saison mitbeantworten wird. Und in diesem Sinne beende ich das Kapitel 2005/2006 in meiner persönlichen FCS-Historie

Glück auf!

Freitag, Mai 19, 2006

Noch einmal mit Gefühl

Auch wenn zurzeit die Vorbereitungen auf die Sommerpause des FCS-Blogs in Form einer Abstimmung laufen, bin ich euch Lesern doch noch meine Worte zum 34. Spieltag der Saison 2005/2006 schuldig. Dass der 1. FC Kaiserslautern abgestiegen ist, macht unseren Abstieg noch unerträglicher, aber das soll jetzt mal Nebensache bleiben.

Das letzte Saisonspiel(eher Pflichtfreundschaftsspiel) des FCS gegen Braunschweig wurde mit 2:0 gewonnen. Bei dem akuten Mangel an Personal ist es erstmal von Interesse, wer die Tore geschossen hat:

-Nazif Hajdarovic (Vertragsamateur mit vielen Toren in Oberliga und jetzt seinem ersten und vorerst einzigem Treffer im Profifussball. Darüber darf er sich freuen)

-Ivan "der Schreckliche" Dudic (der Spieler, dem es in Saarbrücken nicht passte, und der deswegen die Nase voll hatte von "seinem" Verein. Die Bilanz: 205 Minuten, 2 Tore und eine Langzeitverletzung. Er hat wenigstens ein Einsehen, dass er unseren Verein mit seiner Anwesenheit verschont.)


Das Spiel an sich hatte absoluten Testspielcharakter, außer dass natürlich noch die Protestwelle über den Ludwigspark schwappte. Um mich kurz zu fassen: Es gab verschiedene Banner, Klosprengungen, Bengalowürfe etc. Ein klares Bild war schwer zu finden. Über jedes Element einzeln mag man ein eindeutiges Urteil fällen können, aber bei der Betrachtung im Ludwigspark hat man nur die Collage vor sich, die ein verworrenes Bild des Chaos abgibt.
Es lässt sich also sehr gut mit der Mannschaftsleistung der letzten Saison vergleichen.

Wo wir jetzt bei der Mannschaft wären: Einige sind schon weg (Bencik, Amri), andere folgen warscheinlich dem Ruf des Geldes (Demai) und überlassen nächste Saison anderen die Verantwortung für ihre Fehlleistungen. So wandert der Kelch. Der nächste Übungsleiter ist übrigens der ehemalige Hitzfeld-Assistent Henke. Ich werde mit einem Kommentar über ihn warten, bis die ersten Spiele gespielt sind. Nur soviel: Mein Wunschkandidat war er nicht!

Das war die vorerst letzte Zweitligasaison des FCS, eine Nachwehe der Nachwehen der Nachwehen von irgendwann einmal, als grobe Fehlentscheidungen den Verein in eine Achterbahnlage gebracht haben, aus der sich der Verein nicht mehr befreien kann. Was soll's, es ist immerhin der Verein, den ich mir ausgesucht habe!

Mittwoch, Mai 17, 2006

Was der FCS-Blog in der Sommerpause machen wird...

...können die Leser mitentscheiden! Bevor ich mich nocheinmal am Wochendende dem letzten Zweitligaauftritt des FCS widme, möchte ich noch etwas zu dieser Abstimmung sagen:

Die Vorschläge

1. WM 2006

Ich werde bei dieser Option während der WM häufiger meine Beobachtungen und Meinungen niederschreiben. Dieses Themengebiet gibt sehr viel her, vom WM-Stickeralbum bis zum Vorrundenspiel Ecuador gegen Costa Rica.

2. FCS-Flops der letzten 5 Jahre

Von A wie Akpoborie von Z bis Ziegler wird es über die Sommerpause hinweg Porträits einiger vergessener Namen geben. Einige werden die Namen wohl noch in Erinnerung sein und auch dieses Thema verspricht viel Gesprächsstoff, obwohl der Zeitraum eher kurz gefasst ist.

3. Gastbeiträge

Und die letzte Option, bei der es einen Rollenwechsel geben wird. JEDER, der Lust am Schreiben hat, ist eingeladen, für einen oder mehrere Beiträge meinen Part zu übernehmen und im FCS-Blog seine Meinung zu veröffentlichen. Diese Option ist die interessanteste, erfordert jedoch eine gute Mitarbeit der "Sommerautoren". Ich werde als Leser natürlich immer kommentieren.


Die Abstimmung findet parallel auf www.saarlandfcs.de und im FCS-Forum statt! Trefft eine gute Wahl!

Freitag, Mai 12, 2006

Saisonabschluss selbstgemacht

Ungewöhnlicherweise melde ich mich schon einen Tag nach meinem letzten Eintrag wieder. Nein, in mir ist nicht der Übereifer ausgebrochen, sondern in einer offiziellen Mitteilung des Vereins wurde mittgeteilt, dass es kein Freibier am Sonntag geben wird. Das legt erstmal die meisten meiner Absichten im letzten Blog-Eintrag auf Eis. Ihn werde ich zu gegebener Zeit wieder als Link aus der Versenkung holen.

Deshalb möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr euer Saisonfinale in der 2. Liga gestalten könnt:

Tut was ihr wollt!

Dieser leichte Aufruf zur Anarchie (wie in dem bemerkenswerten Comic "V wie Vendetta") ist jedoch kein Aufruf zu Gewalt, Chaos oder sonstigem Unfug. Es könnte auch mit "Bildet euch selbst eine Meinung und lasst das nicht andere für euch tun!" übersetzt werden.

Lasst den FCS nicht im Stich, wenn ihr an dem Verein hängt!
Lasst euch nicht zu Protestaktionen drängen, wenn ihr nicht wollt!
Kommt nicht ins Stadion, wenn ihr eh nur wegen dem Bier gekommen wärt!
Lasst euch nicht mit Sponsorengeschenken für alles Einspannen!
Huldigt nicht der Mannschaft, wenn sie es eurer Meinung nach nicht verdient haben!

So in etwa könnte man diesen Vorschlag interpretieren, denn wenn uns diese Saison eine Erkenntnis gebracht hat, dann dass man wirklich alles kritisch hinterfragen muss. Sei es die Arbeit des Vorstandes, sei es die Leistung der Mannschaft, sei es die Ehrlichkeit eines Trainers, sei es die Arbeit irgendwelcher Faninitiativen. Selbst diesen Weblog kann man kritisch hinterfragen!

Denn in solch unbequemen Zeiten ist es nicht hilfreich, wie ein Lemming brav hinter irgendeiner Initiative oder der Vereinsführung hinterher zu laufen, nein, man muss nachdenken können. Wer sich zu sehr von irgendwelchen Parolen oder extremen Ansichten dazu verleiten lässt, sich keine Fragen mehr zu stellen, hat dieses letzte Spiel verloren.

Also denkt dran:

Eine eigene Meinung bekommt man nicht geschenkt!

Donnerstag, Mai 11, 2006

Der Kunde ist König

Die heutigen Fans werden nur noch seltenst vom Verein als treue Seelen der Stadien angesehen. Vielmehr geht es nur noch um ihre Kundschaft, die verwöhnt werden möchte, die man bei Laune halten muss und die dann den Sponsor an Geld bereichern soll. Fußball gibt es als Beilage.

Ein gutes Beispiel in der Praxis hierfür war der Besuch des Spiels 1860 München gegen 1. FC Saarbrücken. Auch hier trägt das Stadion einen Sponsornamen und steht fernab jeglicher Zivilisation auf einer ehemaligen Müllhalde nahe München. In besagtem Luftkissenboot gibt es natürlich die Uhren vom Nochhauptsponsor zum Billigpreis, hier und da mal wieder neben Schriftzügen verschiedener Sponsoren das Emblem der Münchener Löwen.
Vor dem Spiel werden noch die Helden der letzten Meistermannschaft der Sechzger geehrt und das Spiel kann beginnen. Mit 1:0 für die Heimmannschaft geht es in die Kabine.

In der Halbzeit wird dann die Heimkurve von den Sportfreunden Stiller berieselt, die ihre neue Fußballhymmne zur WM vorstellen. Ein hipper Song, der die Fans schon auf das nächste Event einstimmt, nämlich die Verabschiedung des Hauptsponsors nach einem Jahr aufopferungsvoller Arbeit. Dieser hatte nach den zuletzt miserablen Leistungen der Sechzger den Schriftzug vom Trikot genommen und der Präsident hatte die Fans dazu aufgefordert, die Spieler mal kräfig auszupfeifen, falls das Geschehen auf dem Rasen mal wieder nicht so glänzend war, wie das Auftreten des Sponsors, der sogar das Riesentrikot in der Kurve sponsorte (auf dem natürlich die Werbung prangte). Der Stadionsprecher kommentierte dies mit: "Noch nie war ein Sponsor so nah an den Fans."

Fußball wurde auch noch nebenher gespielt und trotz einer eines Zweitligisten unwürdigen Leistung gewann 1860 München.

Nun folgt für den FCS auch das Saisonhighlight, das Stadionfest. Unsere saarländische Brauerei aus HOM hat natürlich als guter Sponsor die braven Fans in Pausenspielchen dazu gebracht, Freibier zu erspielen, welches sich die Fans zum Stadionfest brüderlich teilen sollen. Jeder geht zufrieden nach Hause, ist ja egal was die Abstieger auf dem Rasen so machen, hauptsache, wir haben unser Freibier...

Soll es das wirklich gewesen sein? War das das Ende des FCS in Liga 2? Ist alles doch ganz versöhnlich ausgegangen, nur weil das Event "Stadionfest" die Fans mit Freibier ruhig gestellt hat?

Ist es nicht das Primärbedürfnis eines jeden Fans, dass sein Verein kämpft? Will man nicht lieber den Sieg über den Gegner feiern, als sich von Events volldröhnen zu lassen?

Die Bedürfnisse eines Kunden hat der FCS vielleicht erfüllt, aber nicht die eines Fans!


Bitte seid nicht blind, denkt daran, wer ihr seid und was ihr wollt. Seid ihr die Kunden, die am Event "FCS-Spiel" interessiert sind oder seid ihr am Verein interessiert? Seid ihr Fans?

Ich möchte hier niemandem sein Freibier schlecht machen, aber wenn ihr dann im Stadion seid, denkt an meine Worte und überlegt euch, ob ein Stadionfest eine verkorkste Saison vergessen machen kann. Das kann es nämlich meiner Meinung nach nicht!

Montag, Mai 08, 2006

Kein zurück

Nach meinem etwas sarkastischem Anfall nach der Offenbachniederlage habe ich den Weg nach München auf mich genommen. Nicht, dass ich Arena-Tourist(wie man so schön sagt) wäre, nein, ich wollte sehen, ob der FCS seine letzte Chance nutzen kann. Nix war's, halb gefrustet vor 3 Platzverweisen, halb bestätigt war ich nach dem Spiel von meiner Annahme, dass ein FCS zurzeit in der 2. Liga nichts zu suchen hat.

Warum eigentlich? Vor der Saison hat man noch von einem einstelligen Tabellenplatz gesprochen, jetzt können die Tickets mit der Saar-Tal-Linie nach Elversberg gelöst werden. Fehlt dem Verein die Vernunft, fehlt die Professionalität, hat man zu lange die blau-schwarze Brille aufgehabt?

Die Wahrheit liegt warscheinlich darin, dass der Verein seit Jahren auf der Stelle tritt. Wir sind eine Fahrstuhlmannschaft ohne jegliche Konstanz, außer, dass mindestens alle zwei Jahre ein Auf- oder Abstieg folgt.

Erstmal gibt es kein zurück zu diesen Zeiten, da dieser Schwebezustand geduldet wird, teilweise sogar durch unprofessionelles Verhalten sogar gefördert wird. Jeder auf seine Weise, Spieler, Trainer, Verantwortliche, Presse, Publikum.

Meine Worte zum Spiel möchte ich noch kurzzeitig aufsparen, ich werde sie wohl irgendwann doch hier mitteilen, da gibt es kein zurück, jedoch ein kleines Lied für die Spieler, welches ich schon vor längerem publizierte (und zwar hier auf blutgraetsche.de)

"Zu Spät" (Die Ärzte, Neuer Text von mir)
1.Strophe:

Warum habt ihr mir das angetan?
ich hab's von der Anzeigetafel erfahr'n.
Der Ball ist nicht mehr euer Freund,
12 Wochen lang hab ich geweint.

Jetzt geht ihr weg,
grüßt uns nicht mehr.
Und die Spiele schmerzen uns so sehr.
Ich weiß was uns
an euch missfällt:
Ihr seid faul und kriegt noch Geld.
Ihr spielt doch nur, damit ihr ein Auto habt
und nicht - wie wir - im klapprigen Fanbus fahrt!

Refrain:

Doch eines Tages wird sich das rächen.
Niemand wird mehr für das Gekicke blechen,
dann seid ihr keine Zweitligamannschaft mehr,
und dann tut es euch leid, doch dann ist es zu spät.

Zu spät (zu spät)
Zu spät (zu spät)
Zu spät (zu spät)
Doch dann ist es zu spät.

2.Strophe:

Wir war'n mit euch am Tivoli gewesen,
ihr habt dann nur die Gegentore abgelesen.
Wir war'n für euch da, nätürlich in Ahlen,
wir Deppen tun ja euch bezahlen.

Der Gedanke bringt mich ins Grab,
ihr steigt mal wieder ab,
ICH HASSE EUCH, wenn es das gibt,
so wie ich euch vorher geliebt.

Der Ehrmantraut war doch mal euer Supermann,
ich wusste nicht, dass der auch ganz schön fliegen kann.

Refrain:

Doch eines Tages wird sich das rächen.
Niemand wird mehr für das Gekicke blechen,
dann seid ihr keine Zweitligamannschaft mehr,
doch dann seid ihr lang weg und das juckt uns nicht sehr.

Zu spääääääääääääääät...

Mittwoch, Mai 03, 2006

Der FCS ist wieder da!

Der FCS ist wieder da, der FCS ist wieder da, der FCS ist wieder dahaaaa,
der FCS ist wieder daaaaaaaaa!


Protokoll einer kleinen Zukunftsvision!

02.05.2006

Der FCS verliert das wichtige Abstiegsendspiel gegen Offenbach mit 0:4. Als Folge dessen wird Cheftrainer Rudi Bommer, dem konkrete Angebote vorliegen, entlassen. Dies geschieht am 03.05.2006, einige Tage vor dem Auswärtsspiel bei 1860 München.

05.05.2006

Die Rettung naht! Der noch unter Vertrag stehende Ex-FCS-Trainer Horst Ehrmantraut kehrt zurück um den Abstieg zu vermeiden. Ihm bleiben zwei Tage um die Mannschaft auf das Spiel in München vorzubereiten.

07.05.2006

Nachdem drei Spieler aus dem Kader verbannt wurden, gewinnt der FCS in der Allianz Arena mit 2:0 durch Tore von Hagner und Örtülü. Die FCS-Anhänger erinnern sich an glorreiche Zeiten unter Ehrmantraut und vergessen schnell Bommer. Da gleichzeitig auch Dresden und Offenbach verlieren, erscheint der Klassenerhalt wieder realistisch.

14.05.2006

Der FCS hat das Wunder geschafft! Ein 2:1 gegen Braunschweig bedeutet den Klassenerhalt, da gleichzeitig alle direkten Konkurrenten patzen. 22.000 glückliche Saarbrücker feiern mit Präsident Ostermann und Trainer Ehrmantraut den Klassenerhalt zu dem gesponsorten Freibier einer bekannten Brauerei aus Homburg. Der FCS kann die Planungen für 2006/07 beginnen!

Mitte Juni 2006

Begeistert über den Klassenerhalt fordern die FCS-Fans eine Vertragsverlängerung ihres Helden "Ehre". Dieser bekommt seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Gleichzeitig erhält auch der Großteil des Kaders neue Verträge. Demai geht in die 1. Bundesliga zu Aachen, aber Amri wird gehalten und erhält einen Vertrag bis 2010.

01.07.2006

Die Überraschung ist groß, als Faysal El Idrissi wieder nach SB zurückkehrt. Komplettiert werden die FCS-Neuzugänge durch Timo Wenzel und Carsten Jancker aus Kaiserslauern und einem Abwehrrecken aus Kroatien.

Anfang September 2006

Der Saisonstart verlief durchwachsen, 4 Punkte aus 4 Spielen setzen Ehrmantraut unter Druck. In der Notsituation wird ein vertragsloser 29-jähriger Stürmer aus Frankreich (Erfahrung in der 2. frz. Liga!) verpflichtet.

Winterpause 2006/07

Der FCS steht mit nur 14 Punkten aus 17 Spielen im Tabellenkeller. Der Gedultsfaden reißt und das Präsidium entlässt zum dritten Mal in 3 Jahren Horst Ehrmantraut. Didier Philippe wird Interimstrainer. In der Winterpause wird der vertragslose Sean Dundee verpflichtet und Sambo Choji kehrt zurück. Die Abwehr wird durch Jens Nowotny komplettiert, der zurzeit einen Kreuzbandriss auskuriert. Viele sagen dass El Idrissi nicht unschuldig an der schlechten Stimmung ist. Er verlässt den Verein in der Winterpause Richtung Koblenz. Als neuer Trainer wird Jörg Berger verpflichtet.

April 2007

Jörg Berger erreicht tatsächlich in 10 Spielen 22 Punkte und der FCS hat wieder beste Chancen auf den Klassenerhalt. Der Vertrag von Berger scheint verlängert, hätte der nicht ein Angebot aus Aachen vorliegen, seinem Ex-Verein, der in Not geraten ist. Auf dem 13. Tabellenplatz mit 36 Punkten wird Berger entlassen. Die Fans laufen sturm und protestieren gegen diese Entscheidung. Publikumsliebling Peter Eich erklärt spontan den Rücktritt und spielt nur noch in der AH-Mannschaft von Waldhof Mannheim. Nun brauch der FCS-Vorstand einen Retter:



34. Spieltag Saison 2006/07

Und tatsächlich! DER FCS HÄLT ERNEUT DIE KLASSE! Mit 42 Punkten steht man Ende der Saison auf Platz 14, da zeitgleich Augsburg verliert. Die Planungen für die Mission Aufstieg 1. Liga 2007/08 beginnen. Mit Retter Ehrmantraut.

DER FCS IST WIEDER WER!

Irgendwann Ende Saison 2007/08

Der Trainer heißt längst Paul Linz, der FCS steht mit 23 Punkten auf Platz 17 und tritt den Gang in die neugegründete 3. Liga an...Jedoch kann nichts unsern FCS erschüttern! WIR KOMMEN WIEDER!