Donnerstag, November 30, 2006

Materazzi reloaded

Wer hätte gedacht, dass es nach einem 6:0-Heimsieg mit 5 Stürmertoren noch ein Stürmerproblem geben kann?
Wohl niemand, wäre da nicht diese Auseinandersetzung zwischen dem Stuttgarter Tobias Weis und Mahir Saglik am 18.11. gewesen. Laut Saarbrücker Zeitung (SZ) habe Saglik Weis in der Halbzeitpause geschlagen, nachdem dieser ihn vorher wiederholt provoziert hatte.

Da der Schiedsrichter diesen Vorgang nicht beobachtet hatte, wurde dieser nur auf Bestreben der Gastmannschaft gemeldet. Gasttrainer Adrion äußerte sich zu dem Vorfall mit den Worten: "Er heißt Saglik und nicht Klitschko." Jedenfalls schien sein eigener Schützling auch nicht auf den Namen Materazzi zu hören, wenn man mal dem Spielbericht glauben schenkt.
Diese Woche hat das DFB-Sportgericht nun das Urteil gefällt. Saglik ist nun gezwungen, in den nächsten fünf Pflichtspielen die Zuschauerrolle einzunehmen. Also wird er frühestens im März wieder im FCS-Trikot auflaufen (wenn sich nicht das Interesse anderer Vereine in Form eines Transfers bestätigt).

Keine Frage: Wer sich nicht beherrscht und seinen Gegenspieler körperlich attackiert, hat auch die Konsequenzen zu tragen. Auch der FCS stimmte dem Urteil zu, da die verhangene Strafe noch weit unter der möglichen Höchststrafe liegt. Sagliks Fehlverhalten war unnötig. Jedoch bleibt jedem Fan ein fader Beigeschmack, denn nirgends ist zu lesen, ob auch Tobias Weis seine gerechte Strafe erhält.

Sollte Weis unbehelligt bleiben, wäre das ein Armutszeugnis für den DFB. Das Spielfeld sollte frei von Provokateuren bleiben. Wird nicht dieses Verhalten bestraft, werden in Zukunft mehr Spieler Platzverweise oder hohe Strafen gegen andere Spieler provozieren. Genauso interessant wäre zu wissen, welcher Art die Beleidigungen gegen Saglik waren. Sollte es sich um rassistische Beschimpfungen handeln, muss auch hier ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Fußball ist zwar nicht unbedingt die sauberste Sportart, jedoch sollten die Spieler ein gesundes Maß an Fairness in sich tragen. Spätestens seit Marco Materazzi wissen wir, dass Provokateure sogar WM-Endspiele entscheidend beeinflussen können.

Auch für Saarbrücken wird diese Sperre Folgen haben: Im den kommenden Spielen vor der Winterpause muss Saglik ersetzt werden. Keine leichte Aufgabe, da zuletzt Jäger und Saglik perfekt miteinander harmonierten. Dies könnte eine Chance für Nazif Hajdarovic sein, um an einen Stammplatz in der 1. Mannschaft heranzukommen. Jedoch ist auch Taifour Diane wieder zu einem Kurzeinsatz gegen Ingolstadt gekommen und könnte nun aufrücken. Problematisch wird in beiden Fällen nur, dass die Eingespieltheit des Stürmerduos fehlt. Die Mischung aus einem flinken, spielstarken Stürmer, wie Jäger, und einem kopfballstarken Angreifer, wie Diane, könnte sich hier als nützlich erweisen.
Die unfreiwillige Pause könnte Mahir Saglik zu einer Karriere im Boxsport nutzen. Besser als Axel Schulz hat er sich ja schon geschlagen. Tobias Weis wird jedenfalls wohl wenig Aussichten haben, wie Materazzi die WM zu gewinnen.

Sonntag, November 26, 2006

Ein Sieg, jedoch keine Wiedergutmachung

Der FCS hat das dritte Heimspiel in Folge gewonnen. Viel erstaunlicher dabei war die Tatsache, dass die Arbeit der Akteure im blau-schwarzen Dress einmal über die volle Distanz nach echtem Fußball ausgesehen hat. Das Ergebnis muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: 6:0 gegen Ingolstadt!
Auch der zuletzt oft kritisierte Jonathan Jäger hat es sich nicht nehmen lassen, einen Hattrick zu erzielen.


Neben dem überragenden Jäger dominierten noch Mahir Saglik und Victor Samb, das neue Riesentalent aus der 2. Mannschaft, das Spiel. Dieses fand übrigens vor einer oberligareifen Kulisse statt, welche deutlich die momentane Stimmung im Verein zum Ausdruck brachte:



Dieses seltsame Gefühl versuche ich mal zu umschreiben: Man freut sich über den Sieg, ohne wirklich zufrieden zu sein. Mit der derzeitigen Arbeit der Verantwortlichen im Verein und dem Ausscheiden im Saarlandpokal kann man auch nie im Leben zufrieden sein. Tatsächlich kann man dem Sieg sogar eine Notwendigkeit abgewinnen: Ein Abstieg in die Oberliga käme einem Verschwinden in die Bedeutungslosigkeit gleich. Andernfalls wäre dies jedoch, laut vielen Vorstandskritikern, der einzige Weg, eine Rundumerneuerung im Verein durchzuführen.

Hier sehe ich auch die Parallelen zur letzten Saison. Auch damals startete die Siegesserie des FCS im Winter, kurz nach den Vorfällen im E-Block und den folgenden Protesten. Zu diesem Zeitpunkt habe ich diesen Beitrag auf blutgraetsche.de verfasst. Damals wie heute, kann ich nur davor warnen, zu vergessen, was in den vorherigen Wochen passiert ist.

Wir sollten uns zwar über diesen Erfolg freuen und das Ergebnis in Erinnerung behalten, jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass es nur drei Punkte in einer Saison sind, die bisher alles andere als zufriedenstellend war.
Ein 6:0 kann den Schaden, den der Verein in letzter Zeit seinen Anhängern zugefügt hat, nicht wiedergutmachen.

Freitag, November 24, 2006

Der FCS 06/07 ist ein Horrorfilm

Was zurzeit passiert, erinnert an einen schlechten Horrorfilm.

Nur, dass das leider keine Pappaufsteller von Genet oder Gebhardt sind, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Auch wenn man auf dem Platz nur selten den Unterschied bemerkt. Das Ende in einem solchen Horrorfilm ist jedenfalls oftmals der, dass das Monster besiegt wird und der Held das Mädchen bekommt. Beim FCS ist weder das Mädchen in Sicht, noch eine Möglichkeit, das Monster zu besiegen.

Doch beginnen wir einmal mit den Tatsachen: Der FCS ist in der 2. Hauptrunde des Saarlandpokals ausgeschieden (5:6 n.E. gegen einen Verbandsligisten). Damit ist (nicht zum ersten Mal in dieser Saison) der Fall eingetreten, dass sich der Hochmut der Verantwortlichen gerächt hat.

Didier Philippe wählte eine Aufstellung, die vorwiegend aus Spielern der Oberligamannschaft bestand. Das ist der erste Fall von Arroganz, den sich der FCS zuschreiben muss. Auch die 2. Hauptrunde des Saarlandpokals wird nur dann zum Spaziergang, wenn alle Beteiligten ihre Aufgabe erst nehmen.

Dabei ist das ganze Geschehen, welches sich am 22.11.2006 in Gresaubach ereignete nur der bisherige Höhepunkt, eines unvergleichlichen Horrorfilms. Wie immer geht man mit besten Erwartungen in die Saison, hat das Ziel Meister zu werden und wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Jedoch werden schon vor der Saison Stimmen laut, die zu Professionalität und Vorsicht warnen, was dieses Unternehmen angeht. Jedoch bleiben die überheblichen Protagonisten ihrer fahrlässigen Linie treu und beschwören damit die bösen Geister, die dem Verein den Schaden zufügen.

Der Weg wird erschwert, die Katastrophe bahnt sich an. Die ersten Protagonisten werden die Opfer im Horrorfilm (Rauscher, Henke) und der neue Held versucht sich mit der Rettung des Unternehmens FCS. Jedoch kämpft er noch mit den Geistern, die seine Vorgänger gerufen haben und lässt sich zur Überheblichkeit verleiten, was weiteren Schaden verursacht.

Wie dieser Horrorfilm enden wird, ist noch längst nicht entschieden. Dazu bahnen sich in Zukunft höchstens Wechsel in das Genre "Drama" oder "Polit-Thriller" an. Ob der Held zumindest noch für die gute Sache kämpft, sehen wir erst mit der Zeit wie auch am Samstag, wenn es gegen Ingolstadt geht.

Samstag, November 18, 2006

Geschwätz üwwer de Eff-Zeh: Folge 10



In der ersten Ausgabe nach "FCSBlog on Tour 1" gibt es zum ersten mal ein längeres Interview. Dieter Ferner hat uns Rede und Antwort gestanden. Der ehemalige Torhüter des 1. FC Saarbrücken trainiert zurzeit den Landesligisten SC Friedrichsthal.
Dieses Interview führten wir am 12.11.06 in Siersburg.

Außerdem in der zehnten Ausgabe von "Geschwätz":

-Vergleich: Henke vs. Hach
-DFL contra Weblogs

Zur Sendung ist damit alles gesagt, jetzt erstmal reinschauen ;-)

Mein Dank gilt an Dieter Ferner, der spontan bereit war, unsere Fragen zu beantworten und an den "Interviewkameramann" Helge.

Donnerstag, November 16, 2006

Keine Lust

Ich habe mir stundenlang den Kopf darüber zerbrochen, was ich zum morgigen Spiel gegen den VfB Stuttgart II schreiben soll. Ich habe dann immer wieder angesetzt und hatte irgendwie die Lust verloren. Ich hatte einfach keine Lust, etwas zur aktuellen Lage des FCS zu schreiben.

Damit habe ich mich eigentlich nur der Mannschaft angepasst, die zurzeit lustlos, ideenlos, herzlos agiert. Die Ausbeute der ersten drei Spiele unter Philippe gleicht der Ausbeute der ersten drei unter Henke: ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage, vier Punkte. Auch die Tatsache, dass in diesen Spielen unter Philippe erst ein Tor gefallen ist, lässt die Situation nur noch düsterer erscheinen. Rein Sportlich tritt der FCS also weiterhin bestenfalls auf der Stelle.
Wenigstens hat das Traineramt mit einem ehemaligen FCS-Profi an Farbe gewonnen. Didier Philippe scheint zumindest in der Außendarstellung einen besseren Eindruck zu machen als sein Vorgänger Henke. Ob das einen Einfluss auf die Mannschaft hat, ist jedoch unklar und im Moment noch nicht erkennbar.

Selbst als treuester Fan kann einem da die Lust vergehen, sich dieses seelenlose Gekicke noch anzusehen. Nach spielerischen Bankrotterklärungen gegen den KSC und in Kaiserslautern wird niemand eine nennenswerte Steigerung am morgigen Freitagabend erwarten.
Im Alltag ist man nach solchen Leistungen dann dem Spott anderer ausgesetzt, sofern man sich noch öffentlich zum FCS bekennt. So ist es mir auch in letzter Zeit häufiger passiert. In diesen Gesprächen ergibt sich meist eine Mischung aus Bewunderung (für die Fantreue) und Unverständnis (dafür, dass man sich diesen Schrott trotzdem alle vierzehn Tage im Stadion gibt).
Natürlich ist man als FCS-Fan solche Gespräche längst gewohnt und lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Ich finde es sogar noch recht nett, wenn es dann Mitleidsbekundungen von Menschen gibt, die eigentlich nicht so sehr in den FCS interessiert sind. Und trotzdem lässt sich nur noch Schwer die eigene Passion für einen Verein aufrecht erhalt, der dabei ist, sein Gesicht zu verlieren.

Dienstag, November 14, 2006

Bitte nicht verschlafen!

Heute spielen die U20-Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich gegeneinander (die Liveübertragung findet im DSF statt). Zurzeit (19:17 Uhr) steht es 4:1 für Deutschland und zur 2. Halbzeit wurde mit Marc Birkenbach ein Spieler in Diensten des FCS eingewechselt.



Foto: fc-saarbruecken.de

Monsieur Philippe, bitte verpassen sie dieses Talent nicht!


Ihr Vorgänger Henke versprach zwar vor der Saison, dass Birkenbach "sehr dicht an der Startelf" sei, jedoch haben die vergangenen Spiele gezeigt, dass man lieber noch auf den Altmeister Peter Eich setzt.

Das ist zwar nicht weiter tragisch, da dieser noch in einem (für einen Fußballprofi) hohen Alter auf einem guten Niveau spielt. Aber es wäre an der Zeit, Birkenbach als Eich-Nachfolger aufzubauen, bevor dieser dem Ruf des Geldes folgt und in eine höhere Liga wechselt (das darf man ihm in der aktuellen Lage auch nicht verdenken)! Man darf sich keinen Spieler entgehen lassen, der in der Jugendnationalmannschaft berücksichtigt wird.

Mit 19 Jahren wäre Birkenbach im optimalen Alter, an die Regionalliga herangeführt zu werden. Wer früh lernt, Verantwortung in der dritthöchsten Liga Deutschlands zu tragen, dem können später einmal alle Türen offen stehen! Außerdem wäre dann die Wachablösung im FCS-Tor, an der schon Leute wie Scheuer, Sabanov oder Ziegler gescheitert sind, erst einmal vollzogen. Mit regelmäßigen Einsätzen und steigender sportlicher Perspektive erhöht sich auch die Chance, Jungtalente auf längere Zeit zu halten.

Meine Worte an Cheftrainer Philippe:

Bitte geben sie der Jugend eine Chance, bitte verhelfen sie Marc Birkenbach zu Einsätzen in der 1. Mannschaft!


Nachtrag 19:50 Uhr :

Das Spiel ist aus und Deutschland gewinnt 4:1. Birkenbach machte einen sehr guten Eindruck und leistete sich einige spektakuläre Aktionen, die am Ende immer belohnt wurden. So blieb er in seinen 45 Minuten ohne Gegentor. Mit seiner Leistung wird man hoffentlich bald auch in SB nicht mehr an ihm vorbeikommen.

Samstag, November 11, 2006

Die FCS-Zeitmaschine (1)

Da ich beim heutigen 0:0 in Kaiserslautern (2. Mannschaft) nicht anwesend war und sich bei diesem Resultat jedglicher Kommentar erübrigt, starten wir heute mit der neuen Reihe "Die FCS-Zeitmaschine"!

Unsere erste Reise führt uns in das Jahr 2004 und zeigt, wie es dem FCS ergangen wäre, hätte sich ein kleines Detail in der Geschichte geändert:

Es ist Samstag, der 5. Juni 2004. Und es ist wohl einer der dramatischsten Aufstiegskämpfe aller Zeiten. Auf jeden Fall hatte es eine kuriose Vorgeschichte. Auf der Bank des FCS saß an diesem schicksalhaften Samstag Horst Ehrmantraut auf der Bank, der eigentlich in der Hinrunde entlassen wurde. Doch sein Nachfolger Eugen Hach brachte die Mannschaft noch mehr vom Weg in die 2. Liga ab und so wurde Ehrmantraut wieder an seine alte Arbeitsstätte beordert.
Tatsächlich gelang Ehrmantraut die Trendwende und der FCS brauchte am letzten Spieltag nur einen Sieg gegen die Schweinfurter, die in nach dieser Saison durch Lizenzentzug gänzlich abstürzen sollten. Es lief nun die 71. Minute und Saarbrücken führte mit 2:1, nachdem man mit 0:1-Rückstand in die Kabine ging. Zu diesem Zeitpunkt wäre der FCS aufgestiegen gewesen. Doch nun passiert das Unglück: Echendu Adiele rempelt ungeschickt seinen Gegenspieler und Schiedsrichter Trautmann zeigte sofort auf den Punkt: ELFMETER!
Nun hat Oldie Peter Eich die schwerste Prüfung seiner Karriere vor sich. Geht der Ball rein, wäre der Aufstieg wieder in weite Ferne gerückt. Pariert er den Ball, setzt er sich ein Denkmal für die Ewigkeit. Veselin Popovic läuft an, Eich entscheidet sich für die linke Ecke.....und Popovic knallt den Ball eiskalt in die Tormitte! TOR 2:2-Ausgleich in der 72. Minute! Für einen Moment steht eine ganze Stadt still. In den verbleibenden 18 Minuten bemüht sich der FCS vergeblich, in der 89. Minute kommt Peter Eich bei einem Eckball mit nach vorne. Der Ball wird abgefangen und nach einem schnellen Konter schiebt Thomas Brendel den Ball ins verwaiste Saarbrücker Tor. Das Spiel endet 2:3 aus der Sicht des FCS. Der direkte Konkurrent Augsburg lässt in Eschborn nichts anbrennen und gewinnt mit 6:0. Die Augsburger betreten wieder den Profifussball.
Währenddessen spürt man in Saarbrücken die pure Verzweiflung: Der Zweijahresplan war umsonst und man muss für ein weiteres Jahr nach Elversberg und Pfullendorf. In den Köpfen der Fans findet sich eine unglaubliche Leere wieder. Drohen weitere Jahre des tristen Regionalligafussballs?
Die Leistungsträger El Idrissi, Thiebaut, Nehrbauer und Hagner geben noch in der kommenden Woche ihren Wechsel bekannt. Ein Großteil des Kaders wechselt kurze Zeit später. Peter Eich erklärt seinen Rücktritt. Nun ist der FCS vor der Saison 2004/2005 ohne Leistungsträger. Als neuer Trainer wird Gerd Schwickert vorgestellt, da aufgrund der hohen Investitionen in den vergangenen beiden Spielzeiten kaum noch Geld vorhanden ist. Außerdem werden sechs Spieler aus der Amateurmannschaft in die Regionalligaelf gesteckt, wobei keine wirkliche Integration stattfindet. Dies und weitere Fehleinkäufe sollten sich in der Saison 2004/2005 rächen.
Der FCS steigt als Vorletzter mit nur 30 Punkten in die Oberliga Südwest ab.
Der Vorstand verabschiedet sich genauso wie viele Sponsoren und der Verein steht vor dem endgültigen aus. Durch letzte Bemühungen, den Verein doch noch am Leben zu erhalten, gibt es zahlreiche Spendenaufrufe, welche zumindest den Spielbetrieb für die Verbandsliga Saar sichern sollen. Letztendlich gelingt dieses Ziel dann knapp und der 1. FC Saarbrücken strebt nun den Aufstieg in die Oberliga an. Die Mannschaft besteht größtenteils aus FCS-Anhängern und ehemaligen Oberligaspielern. Auch einige Ex-FCSler wie Jens Gerlach und Jörg Reeb können zu einer Rückkehr überredet werden. Zu Saisonende ist der 1. FC Saarbrücken punktgleich mit Röchling Völklingen an der Tabellenspitze. Völklingen, die selbst einmal eine feste Größe in der 2. Bundesliga waren, haben ihren tiefen Sturz schon viel früher als der FCS erlebt. Wie das Regelwerk des SFV es verlangt, müssen beide Vereine in einem Entscheidungsspiel gegeneinander um den Aufstieg antreten. Zu diesem Spiel finden sich 1500 Zuschauer im Hermann-Neuberger-Stadion zusammen. Zur Halbzeit führt Völklingen verdient mit 2:0. In der Kabine hält Trainer Dieter Ferner eine lange Rede, um seinen Spielern die Bedeutung dieses Spiels vor Augen zu führen. Kurz nach Wiederbeginn trifft Nico Weißmann zum 1:2-Anschluss. Kurz vor Schluss gelingt sogar der Ausgleich durch Arif Karaoglan. Es geht in die Verlängerung zwischen beiden Traidionsvereinen. Dann ist es Jörg Reeb, der in der 113. Minute einen Freistoß aus 25 m Entfernung direkt in die linke oberere Ecke zimmert. Der FCS hat das Entscheidungsspiel gewonnen!
Damit spielt der Verein heute zumindest in der Oberliga Südwest, um sich mit alten Rivalen wie Neunkirchen oder Homburg zu messen.

Die wenigen Fans, die noch geblieben sind, schätzen sich glücklich mit ihrem Dasein und erklären immer wieder: "Wir sind zu den Wurzeln zurückgekehrt. Die Liga ist zwar ohne Brisanz, der Ludwigspark maroder und leerer als in der Regionalliga, aber wir sind wieder wir selbst. Natürlich war die Entwicklung absehbar. Es wurde nur blind investiert, sodass der Verein irgendwann zum sportlichen wie finanziellen Kollaps gekommen ist. Hätten wir doch damals nur die Talfahrt gestoppt..."

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Beim nächsten Mal reisen wir zum Pokalhalbfinale 1985 in den Ludwigspark zurück!

Die FCS-Zeitmaschine (2): Pokalhelden aus dem Saarland

Freitag, November 10, 2006

FIFA klaut Ed Conen die Torjägerkrone 1934

Gegen Ende des Jahres 2006, welches die Medienlandschaft mit allerlei Fußball übersättigte (wir alle wissen warum), neigt sich dem Ende. Und da die Berichterstattung von wachsendem Patriotismus, friedlichen Fanfesten und gastfreundlichem Deutschland beendet ist, treiben DFL,DFB und FIFA so manche Blüten. Da gibt es dann eine Task-Force wegen zunehmenden Fankrawallen (schon seltsam, dass dieses Bild des gemeinen Fußballfans erst nach diesem Sommer wieder aktualisiert wurde) und die DFL geht gegen die eigene Zielgruppe vor.
Der Preis für die makaberste Meldung geht jedoch an den Fußballweltverband FIFA.
Die FIFA hat nämlich den ehemaligen Saarbrücker Nationalspieler Edmund Conen als WM-Torschützenkönig 1934 entthront (Conen erzielte vier Tore. Genauso viele erzielten Angelo Schiavio und, bis vor kurzem, Oldřich Nejedlý).

Man muss sich die Geschichte mal auf der Zunge zergehen lassen. Die FIFA braucht 72 Jahre, um "nach umfangreichen Recherchen" festzustellen, dass Oldřich Nejedlý warscheinlich doch ein Tor mehr als angenommen geschossen habe. Makaber ist hierbei die Tatsache, dass ein Toter entthront wurde. Um der Sache noch "die Krone aufzusetzen" erhält die Ehre des Torschützenkönigs 1934 ein weiterer Toter.

Man kann sich nur noch fragen, was die Herren in Zürich sonst noch zu tun haben, wenn dabei solche Ideen dabei herauskommen.
Bleibt nur die Frage, auf welche großen Irrtümer der WM-Geschichte bei der Recherche noch gestoßen wird?
Können wir uns durch das Wembley-Tor auf eine Neuauflage des WM-Finals 1966 mit den letzten Verbliebenen Teilnehmern freuen?
Wird Bernd Hölzenbeins Erfindung der Schwalbe jemals zu einem Wiederholungsspiel führen?
Wird "Die Hand Gottes" nachträglich als absichtliches Handspiel mit Gelb bestraft?

Die FIFA birgt immer wieder neue Überraschungen in sich!

Donnerstag, November 09, 2006

FCSBlog on Tour 1 (zweiter Teil)



Der zweite Teil von FCSBlog on Tour 1 stellt den Abschluss unserer Dokumentation dar. Eigentlich geht es nur um den FC Barcelona, sportliches Aushängeschild Kataloniens und einer der interessantesten Vereine der Welt.

Grüsse gehen noch an alle Stammzuschauer, dieses mal vor allem an diese hier:
-meine Leistungskurse EN 111 und PO 113
-Helge, dafür, dass er mir Neuigkeiten aus der Heimat per SMS mitteilte

Auch ist in diesem Video die komplette Auflösung des Gewinnspiels enthalten. Der glückliche Gewinner hat bereits eine e-mail erhalten und ich bitte ihn, sobald wie möglich zu antworten.

Mittwoch, November 08, 2006

Was Carsten denkt (2)

Heute Abend gibt es wieder einige Geistesergüsse aus der Rubrik, die mal "In eigener Sache" hieß.

Eigentlich wollte ich heute den zweiten Teil von FCSBlog on Tour präsentieren, welcher die Fahrt nach Barcelona behandelt. Leider kam ich heute abend nur dazu, den Rest des Videos noch zu bearbeiten. Fast 10 Minuten sind es am Ende geworden.

Dann war da gestern noch das Spiel gegen den KSC II und wirklich berauschend war das nicht. Man sah kaum einen Spielfluss, die meisten Chancen wurden in bester Zickler-Manier vergeben und das Flügelspiel fand nicht statt. Wenigstens hat das Ergebnis gestimmt, so wie es Trainer Philippe forderte. So haben wieder einige Leute einen Grund, die aktuellen Probleme im Verein zu vergessen. Nicht vergessen haben viele, was sich vor knapp einem Jahr im E-Block ereignet hat.

Seit kurzem ist auch auf der rechten Seite im FCSBlog ein kleines Bild mit der Aufschrift "Liebe DFL: Ohne Fans kein Fussball!" zu sehen. Das ist ein Verweis auf eine nennenswerte Aktion von Unser Fussball, die sich kritisch mit dem "Gegenschlag" der DFL gegen Videoclips auf Youtube oder ähnlichen Portalen befasst. Hier kann man die Aktion unterstützen. Demnächst werden auch die neuesten Entwicklungen zum Offenen Brief an die DFL hier besprochen.

Da wäre noch was zur neuen Reihe "FCS-Zeitmaschine" zu sagen: Der erste Beitrag zu dieser Reihe wird am Wochenende folgen. Dafür wird die Berichterstattung zum Spiel gegen K******lautern II geringer ausfallen, da ich mir das Spiel nicht vor Ort ansehen werde. Ich plane, die "FCS-Zeitmschine" im wöchentlichen Wechsel zu "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh" zu veröffentlichen. Für das Geschwätz plane ich zurzeit die nächste Folge, die dann Ende nächster Woche folgen wird.

Bis dann

Carsten

Dienstag, November 07, 2006

5 Fragen zum Dienstag

Nachdem ich nun seit über einem Monat den FCS nicht mehr in Aktion gesehen habe und sich seit diesem Unentschieden gegen Wehen einiges verändert hat, fallen mir einige Fragen ein. Fragen, für die ich gleichzeitig meine individuelle Lösung habe.

Wer ist José Luis Ortiz?



Foto: fc-saarbruecken.de


José Luis Ortiz ist ein 20-jähriger Bolivianer, der mal beim FC Bayern gespielt hat, d.h. zumindest in der 2. Mannschaft. Er ist Mittelfeldspieler. Sein Ex-Trainer sagte über ihn: "Er ist ein gut ausgebildeter Spieler, dem natürlich die Wettkampfpraxis fehlt. Wir werden ihn langsam an unser Aufgebot heran führen. Sein großes Talent ist unbestritten."
Bisher wurde Ortiz einmal eingewechselt. Danach hat man nicht mehr viel von ihm gehört. War es ein letzter, panischer Versuch Henkes, einen Neuzugang zu präsentieren?

Was passiert, wenn der FCS wirklich absteigt?

Dann geht es richtig bergab mit unserem Verein. Nicht nur, dass wir dann den grandiosen Untergang der Trierer Eintracht fast 1:1 kopiert hätten. Wir würden aller Warscheinlichkeit nach auch für Jahre dort unten bleiben. Wieso? Durch die Einführung der eingleisigen "Dritten Liga" wären wir in der Saison 2007/2008 nicht in der Lage, uns für diese Liga zu qualizifieren. Selbst bei einem Wiederaufstieg würden wir nur noch in der vierthöchsten Liga Deutschlands spielen.

Gibt es Gründe auf eine Trendwende zu hoffen?

Es gibt sie, auch wenn sie mich nur bedingt überzeugen:
-Die Tatsache, dass es kaum noch schlimmer kommen kann als es momentan der Fall ist, lässt einen auf Besserung hoffen.
-Trainer Didier Philippe zeigt sich zumindest in der Presse ein wenig offensiver als sein Vorgänger und appelliert öffentliche an die Ehre seiner Spieler. Diese wurden selbst von der BILD-Zeitung als "die schlimmste Söldnertruppe, die Saarbrücken je hatte".
Ansonsten sind die Hoffnungen verflogen. Dass es sich der FCS in der Suche nach Schuldigen sehr einfach macht und naiv jeglichen Kredit bei den Fans verspielt, wissen wir ja bereits.

Wo liegt die Ursache an der derzeitigen Misere?

Siehe hier.

Lohnt es sich überhaupt noch, einen Dienstagabend dem FCS zu opfern?

Ich werde wohl heute trotz aller bösen Vorahnungen den Weg nach SB antreten. Eigentlich nur, um mir mal mit eigenen Augen anzusehen, was in den letzten Wochen noch schlechter geworden ist. Und um einige andere Sachen zu erledigen.
Wobei ich eigentlich den Abend viel lieber vor dem Ferseher (Dr. House und Monk) verbringen würde, als mir noch eine Erkältung zu holen.

Sonntag, November 05, 2006

FCSBlog on Tour 1 (erster Teil)



Der erste Teil meiner Reportage behandelt den beliebten Urlaubsort Platja d'Aro an der Costa Brava.

Ich habe versucht, eine Reisereportage mit Fußballelementen zu verknüpfen. Dabei entstand die erste Ausgabe von "FCSBlog on Tour", was jetzt ein festes Format auf www.fcsblog.de sein wird. Meine Reise verbrachte ich größtenteils in Platja d'Aro, einem Touristenzentrum (Insider nennen es "Saarbrücken 5"). Einen ganzen Tag widmete ich mich dem FC Barcelona und dem Camp Nou, um über eines der legendärsten Stadien der Welt zu berichten. Doch seht euch selbst an, was am Ende alles in meinem Reisebericht gelandet ist.

Grüsse gehen noch an alle Stammzuschauer, dieses mal vor allem an diese hier:
-meine Leistungskurse EN 111 und PO 113
-Helge, dafür, dass er mir Neuigkeiten aus der Heimat per SMS mitteilte

Teil 2 folgt!


Anmerkungen:
1. Normalerweise wäre die Reportage in einem Video erschienen, jedoch musste ich es aus organisatorischen Gründen splitten.
2. Die Barcelonareise folgt Mittwoch oder Donnerstag.
3. Die erste "FCS-Zeitmaschine wird verschoben.
4. Der Ton ist an einigen Stellen leider ein wenig schlecht ausgefallen.
5. Der Gewinner des Gewinnspiels wurde ausgelost.
6. Das Spiel Aalen - FCS (2:0) ist keinen Kommentar wert!

Mittwoch, November 01, 2006

Was Carsten denkt (1)

Obwohl ich es vorher nicht gemacht habe, beginne ich hier mal mit dem Nummerieren der Beiträge, die hauptsächlich mit dem FCSBlog selbst und anderen losen Gedanken zu tun haben.

Ich bin ja jetzt seit Sonntag wieder im Land, habe mir seitdem die Finger wund getippt und in drei Tagen drei Einträge geschrieben. Das ist auch der Grund, warum die angekündigte Reisereportage zurzeit noch in der Nachproduktion ist. Im Moment stehen andere Themen im Fokus und die wollte ich mir auf keinen Fall für den FCSBlog entgehen lassen. Trotzdem gibt es ja schon seit fast einer Woche den Vorgeschmack auf "FCSBlog on Tour" in Form eines kleinen Trailers. Die Bekanntgabe des Gewinners wird wohl am Wochenende erfolgen.

Zu diesen Themen gehörte der offene Brief an die DFL, der ja gestern versendet wurde. Macht das Thema ruhig bekannt! Jede Einschränkung der eigenen Rechte im Stadion muss kritisch beobachtet werden und in diesem Fall ist eine öffentliche Diskussion dringend erforderlich. Auch die Betreiber des Fanfaktor-Blogs mussten die Folgen dieser Vorfälle am eigenen Leib spüren.

Weiterhin war da noch die Posse um Michael Henkes Fastabschied und dem spontanen Fantreffen mit der Führungsetage des FCS. Wie man im ludwigspark.de-GB mitverfolgen kann, scheint dieses Treffen nicht wirklich kontruktiv verlaufen zu sein. Aber mal ehrlich: Was konnte man anderes erwarten?

Die Ankündigung, die ich mir für den Schluss aufgehoben habe, betrifft nun wirklich den Blog: Es wird eine neue, feste Reihe geben, welche folgenen Namen trägt:

Die FCS-Zeitmaschine!

Dabei handelt es sich größtenteils um Fiktion. Ich werde die Zeitmaschine anwerfen und zurückreisen, um mir wichtige Momente in der langen FCS-Historie anzusehen und vor allem: Wie sie so nicht eintreffen! Es wird Geschichte geschrieben, nur nicht in der Form, wie wir sie kennen.
Das mag jetzt alles ein wenig verrückt und kompliziert klingen, ist es aber eigentlich nicht. Starten wird diese Reihe mit folgender Geschichte:

"Aufstiegsspiel 2004 gegen Schweinfurt"

Ich habe es so geplant, dass die FCS-Zeitmaschiene alle zwei Wochen starten wird. Bei normalem Verlauf wird dieser erste Beitrag am Sonntag erscheinen (aber man kann ja nie wissen...)

Das war es nun für heute, morgen beginnen für mich wieder die Kurse und nach diesem Marathon an Beiträgen werde ich in nächster Zeit wieder in größeren Zeitabständen schreiben (Obwohl andere Blogger, wie Markus von textundblog, bedeutend mehr als ich schreiben. Herzlichen Glückwunsch zum Zweijährigen!).

Bis bald!