Wer hätte gedacht, dass es nach einem 6:0-Heimsieg mit 5 Stürmertoren noch ein Stürmerproblem geben kann?
Wohl niemand, wäre da nicht diese Auseinandersetzung zwischen dem Stuttgarter Tobias Weis und Mahir Saglik am 18.11. gewesen. Laut Saarbrücker Zeitung (SZ) habe Saglik Weis in der Halbzeitpause geschlagen, nachdem dieser ihn vorher wiederholt provoziert hatte.
Da der Schiedsrichter diesen Vorgang nicht beobachtet hatte, wurde dieser nur auf Bestreben der Gastmannschaft gemeldet. Gasttrainer Adrion äußerte sich zu dem Vorfall mit den Worten: "Er heißt Saglik und nicht Klitschko." Jedenfalls schien sein eigener Schützling auch nicht auf den Namen Materazzi zu hören, wenn man mal dem Spielbericht glauben schenkt.
Diese Woche hat das DFB-Sportgericht nun das Urteil gefällt. Saglik ist nun gezwungen, in den nächsten fünf Pflichtspielen die Zuschauerrolle einzunehmen. Also wird er frühestens im März wieder im FCS-Trikot auflaufen (wenn sich nicht das Interesse anderer Vereine in Form eines Transfers bestätigt).
Keine Frage: Wer sich nicht beherrscht und seinen Gegenspieler körperlich attackiert, hat auch die Konsequenzen zu tragen. Auch der FCS stimmte dem Urteil zu, da die verhangene Strafe noch weit unter der möglichen Höchststrafe liegt. Sagliks Fehlverhalten war unnötig. Jedoch bleibt jedem Fan ein fader Beigeschmack, denn nirgends ist zu lesen, ob auch Tobias Weis seine gerechte Strafe erhält.
Sollte Weis unbehelligt bleiben, wäre das ein Armutszeugnis für den DFB. Das Spielfeld sollte frei von Provokateuren bleiben. Wird nicht dieses Verhalten bestraft, werden in Zukunft mehr Spieler Platzverweise oder hohe Strafen gegen andere Spieler provozieren. Genauso interessant wäre zu wissen, welcher Art die Beleidigungen gegen Saglik waren. Sollte es sich um rassistische Beschimpfungen handeln, muss auch hier ein deutliches Zeichen gesetzt werden. Fußball ist zwar nicht unbedingt die sauberste Sportart, jedoch sollten die Spieler ein gesundes Maß an Fairness in sich tragen. Spätestens seit Marco Materazzi wissen wir, dass Provokateure sogar WM-Endspiele entscheidend beeinflussen können.
Auch für Saarbrücken wird diese Sperre Folgen haben: Im den kommenden Spielen vor der Winterpause muss Saglik ersetzt werden. Keine leichte Aufgabe, da zuletzt Jäger und Saglik perfekt miteinander harmonierten. Dies könnte eine Chance für Nazif Hajdarovic sein, um an einen Stammplatz in der 1. Mannschaft heranzukommen. Jedoch ist auch Taifour Diane wieder zu einem Kurzeinsatz gegen Ingolstadt gekommen und könnte nun aufrücken. Problematisch wird in beiden Fällen nur, dass die Eingespieltheit des Stürmerduos fehlt. Die Mischung aus einem flinken, spielstarken Stürmer, wie Jäger, und einem kopfballstarken Angreifer, wie Diane, könnte sich hier als nützlich erweisen.
Die unfreiwillige Pause könnte Mahir Saglik zu einer Karriere im Boxsport nutzen. Besser als Axel Schulz hat er sich ja schon geschlagen. Tobias Weis wird jedenfalls wohl wenig Aussichten haben, wie Materazzi die WM zu gewinnen.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 4 Tagen
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