Montag, September 29, 2008

Sonntag, September 28, 2008

Vier Tore, drei Punkte, zwei Autofahrten, ein Interview

Mal wieder konnte man mich breitschlagen, an einem Samstag direkt nach der Arbeit den Weg zu einem Saarbrücken-Spiel in der Fremde zu finden. Wirges, war das nicht eine ziemlich lange Auswärtsfahrt? Aber sowas darf nicht wirklich als Ausrede herhalten, erst recht nicht, wenn sich für eine Auswärtsfahrt eine Bloggerbesatzung im Auto von Flo zusammenfindet, der gleich noch Frederic mitschleppte.
Viele, viele Kilometer ging es vorbei an Autobahnausfahrten wie aus einem Heimatfilm: Rivenich, Hasborn, Eifel. Manchmal traf man unterwegs den reisenden Saarbrücker Anhang, der sich nicht von der weiten Fahrt abschrecken ließ. Entgegen des manchmal üblichen Redeschwalls im Blog verlief die Fahrt ruhig. Die sanften Geräusche bundesdeutscher Autobahnen verhinderte dann, dass man allzu viel vom Flo'schen Musikmix aus James Blunt und Robbie Williams mitbekam und irgendwann gelang man schon in den Westerwald, nach Wirges. Zwei verirrte Schülerlotsen wiesen uns den Weg zum Parkplatz vor dem Gästeeingang, wo schon Polizei und FCS-Fans am Einlass warteten.

Wirges09 001

Drinnen erkannte man von weitem schon den Mannschaftsbus und einen grünen Rasen, der nicht vom Muster von Gitterstäben versperrt wurde. In diesem Jahr also kein unnötiger Aufreger für die FCS-Fans, sondern nur ein Zaun, der weniger als das Nötigste verdeckte und somit die Möglichkeit zuließ, die weitaus günstigere Wurstbude auf der Heimseite zu benutzen. Hier hielt sich auch die Wartezeit in Grenzen.
Kurz nachdem wir den Block betraten kam auch Flo auf mich zu: "Die vom Fanradio brauchen einen Interviewpartner für die Halbzeitpause."
Nach kurzem Überlegen gab ich mich dann für ein Interview her und lernte kurz die Fanradiomacher kennen, die mit ihrem Equipment in die Sprecherkabine durften und damit vor sinnflutartigen Regenfällen wie in Bad Breisig geschützt waren. Dagegen sprach allerdings sowieso der herrliche Sonnenschein.

Wirges09 009

Das Spiel begann FCS dann so, dass sich jetzt keine Verbindung zum sonnigen Wetter herstellen lässt. Zäh stellte sich Wirges gegen die Gäste und drängte vor allem über die Flügel, was die FCS-Abwehr zwar verunsicherte, aber noch nicht ernsthaft in Gefahr brachte. Der FCS erkämpfte sich langsam Vorteile und kam nach 20 Minuten zum kuriosen 1:0-Treffer, den Sammer Mozain markierte. Nazif Hajdarovic und eben Mozain standen frei vor Torhüter Dushica, Hajdarovic legte nach links ab, Mozain verpasste, stoppte, spielte aus, und traf genau zwischen Pfosten und nachgeeiltem Abwehrspieler.
In der Folge erarbeitete sich der FCS weitere Chancen, wobei Nazif Hajdarovic wirklich Pech hatte, dass seine Uneigennützigkeit vor der Führung nicht mit einem weiteren Treffer auf das eigene Konto belohnt wurde. Stattdessen kam Marcel Schug auf die garnicht einmal verkehrte Idee, die Abwehr vor dem eigenen Tor zu attackieren, gewann den Ball und netzte zum 2:0 ein. Kurz vor der Halbzeit kam Wirges noch zu Torgelegenheiten, die aber ungenutzt blieben.

Fanradio

Dann also Fanradio. Kurz wurde mir alles erklärt, die Musik ging aus und die Stimme des Moderators stellte mich bereits vor. Nochmal tief einatmen, sich der Sachen vergewissern, die man gleich sagen will und die erste Frage mit einer Kurzdarstellung des FCSBlogs beantworten. Dass dann gleich die Rückfrage schon auf "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh" ging, hätte ich allerdings nicht erwartet. Leicht überrascht beantwortete ich dann die restlichen Fragen, gab meine Einschätzung zum Spiel ein und gab meinen Tipp (4:0-Sieg ab), um dann noch alle Hörer des Fanradios zu grüßen. Ein ziemlich interessanter Einblick in die Arbeit dieser Leute, die das Auge der Zuhausegebliebenen bilden, war das dann doch wirklich.

Nach der Pause blieb Blau-Schwarz in der Abwehr etwas nachlässig, nach vorne aber immer aktiv. Dem FCS blieb dabei ein Tor versagt, auch weil der Schiedsrichter in einigen Situationen Trikotzupfer und andere versteckte Fouls großzügig übersah, die sich im gegnerischen Strafraum abspielten. Irgendwann hatte aber auch der Unparteiische ein Einsehen, sodass eine Gelb-Rote-Karte Mitte des zweiten Durchgangs Wirges um einen Spieler reduzierte. Der FCS nahm an Fahrt auf und Berrafato kam nach Vorarbeit von Neuzugang Petry zum Premierentreffer. Während man in der Sprecherkabine nun aufgrund der Fahnen feiernder Gästefans wenig vom Spiel sah, spielte Saarbrücken locker und überlegen. Vor 815 Zuschauern setzte schließlich Marcel Schug mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag in der 89. Minute den Schlusspunkt, umgeben vom Jubel über die Tabellenführung.

Fazit:
Mit drei Punkten im Gepäck lässt sich die Grenze im Hochwald doch mit einem Gefühl der Sicherheit überqueren. "Dieter Ferner's Blue and Black Army" hat das Zeug zum dauerhaften Tabellenführer, wenn die Anfälligkeit über die Flügel behoben wird und die Spielfreude von Akteuren wie Mozain, Schug, Weißmann oder Zeitz erhalten bleibt. Dafür nimmt man gerne lange Autofahrten wieder in Kauf.

Freitag, September 26, 2008

Zurück in den Westerwald

Man könnte fast sagen, dass der FCS zu einem Ort historischer Ereignisse der Vereinsgeschichte zurückkehrt. Wenn man den ersten Auswärtssieg in der viertklassigen Oberliga Südwest denn als solchen betrachtet.

Was einem damals allenfalls an graue Regionalligazeiten der Neunziger vorkam und surreal erschien, dürfte heute Routine darstellen. Eingezwängt auf Stehtraversen zwischen einem Baustellenzaun und Büschen standen knapp 900 Saarbrücker, die das Stadion an der Theodor-Heuss-Schule letztlich fanden und sahen ein Spiel, das mit einem eher glücklichen Gästesieg endete. Wirges erwies sich als zäher Brocken für die neuformierte Mannschaft des Duos Krüger/Loos und nur die Stürmer Nazif Hajdarovic und Manuel Rasp konnten die solide Abwehr der Eintracht Glas Chemie Wirges bezwingen. Recht befremdlich muss das wohl für diejenigen gewesen sein, die aufgrund der beiden vorangegangenen Heimspiele (7:0 und 5:0) die lange Reise nach Wirges antraten.

Wirges 2009 bleibt dabei Wundertüte. Zu Saisonbeginn war man die erwartet starke Oberligamannschaft, baute aber zuletzt deutlich ab und hat seit dem 2. Spieltag keinen Sieg mehr gesehen. Selbst beim saarländischen Aufsteiger SV Mettlach setzte es eine deftige 1:4-Niederlage für den angestammten Oberligisten. Immerhin trotzde man zuletzt Homburg und Mayen je ein Unentschieden ab und auch der ehemals glücklose FCS-Stürmer Thomas Esch durfte seinen ersten Saisontreffer feiern. Seit dieser Saison bekommt Esch im Sturm Verstärkung von Marko Sasic, der aus Engers kam und dessen Vater Milan als Trainer zurzeit ziemlich gefragt sein dürfte, machte er doch aus einem maroden Zweitligisten mit viel zu großen Stadion einen Aufstiegsanwärter (man entschuldige die Häme). Sasic kommt zurzeit auf zwei Saisontreffer.

Auf null Saisontreffer kommt zurzeit noch Michael Petry. Der 32-Jährige durfte gegen Hauenstein seinen ersten Kurzeinsatz im blau-schwarzen Trikot feiern, was per se noch keinen Aufschluss darüber geben kann, wie er im Sturm mit Nazif Hajdarovic harmonieren wird. Vielleicht gibt ihm Dieter Ferner in Wirges dazu erste Gelegenheit. Was die Freude auf das Spiel in Wirges ein wenig trübt, sind die "Fragezeichen" hinter den Einsätzen von Nico Weißmann und Manuel Zeitz. Vor allem der junge Zeitz hinterließ als Neuling einen guten Eindruck und steht als weiteres Beispiel für die gute Jugendarbeit des FCS (hab ich an dieser Stelle bereits den 2:1-Sieg unserer B-Jugend über den amtierenden Meister Hoffenheim erwähnt?).

Wenn der FCS morgen erneut im Westerwald gegen den Verein mit dem kuriosesten Namen der Oberliga Südwest antritt, darf man auf eine Fortsetzung der Spielfreude aus den letzten Spielen hoffen. Wobei man auch mit einer Wiederholung des letztjährigen Ergebnisses zufrieden sein könnte, ohne historischen Charakter oder Baustellenzäune.

Links:

- Vorbericht in der Blau-Schwarzen Belletristik
- Vorbericht der FCS-HP
- Offizielle Homepage der SpVgg EGC Wirges

Mittwoch, September 24, 2008

Was Carsten denkt (18)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

wie schon beim letzten Mal ist es ein Mittwochabend, an dem ich mich hier nicht themengebunden zu Wort melde. Das selbst ist nicht so wichtig, aber komischerweise gibt es in fast jedem neuen Beitrag im FCSBlog irgendwo einen Bezug zur Vergangenheit.

Vor geraumer Zeit hatte ich mal etwas über die Fanzinewüste Saarbrücken geschrieben und zum Ende auf so etwas wie eine Rückkehr der Fanzines in den Ludwigspark gehofft habe. Das war vor fast einem Jahr und nun bin ich es selbst, der an so einem Heft mitarbeitet. Vor einigen Wochen wurde ich von Flo darauf angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, bei einem Fanzine mitzumachen und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Anfangs bekamen wir noch einige ungläubige Blicke, die zwar das Engagement lobten, aber uns erst einmal auf den Boden der Realität zurückversetzten. Mittlerweile haben wir jedoch genug Material zusammen und haben vor kurzem den "Leuchtturm" angekündigt, der ja auch seit ein paar Tagen in diesem Blog verlinkt ist.
Die ersten Reaktionen waren positiv und das, obwohl im Grunde noch niemand die Artikel und Kolummnen gesehen hat, außer dem kleinen, konspirativen Kreis der Leuchtturmwärter und wenige Eingeweihte. Natürlich werden nicht irgendwelche Inhalte aus unseren Blogs wiederaufbereitet, sondern man darf mit Neuem rechnen. Wir wissen, dass die Messlatte, obgleich der Ludwigspark seit mehreren Jahren kein übergreifendes Fanzine mehr gesehen hat, sehr hoch liegen wird. Wann das Heft erscheinen wird (und das wird sobald wie möglich sein), erfahrt ihr natürlich im Leuchtturm-Blog.

Um diesen Beitrag nicht nur auf das Fanzine zu beschränken, wechseln wir einmal kurz nach München. Im Januar 2009 wird nämlich der heiß ersehnte Prozessauftakt im Fall FCS gegen FCB stattfinden. Interessant dürfte das Urteil werden, wenn man sich vor Augen hält, dass der Fall Sheffield United gegen West Ham zugunsten Sheffields entschieden wurde. Auch in diesem Fall war es ein Spieler, Carlos Tevez (Manchester United), der eigentlich nie hätte den entscheidenden Treffer zum Abstieg Sheffields erzielen dürfen, da die "Hammers" mit der Einbeziehung einer dritten Partei gegen englisches Transferrecht verstoßen hatten.
Dennoch liegen London und München weit entfernt, 38 Millionen wird es, wenn der FCS überhaupt gewinnen sollte, kaum geben. Und erst muss den Bayern einmal zweifelsfrei das Fehlverhalten nachgewiesen werden. Was allerdings verwundert, ist die Tatsache, dass in der nun relativ ruhigen Situation beim FCS dieser Teilerfolg für Horst Hinschberger wieder Thema wird. Diesen Joker hätte man sich auch für harte Zeiten aufsparen können.

Zuletzt will ich noch ein paar Worte über die aktuelle Karikaturenumfrage verlieren. Scheinbar hat mein offenkundig nicht vorhandenes zeichnerisches Talent die Leute nicht davon abgeschreckt, mit bisher mehr als 50 % für eine Fortführung der Karikaturen zu stimmen. In den nächsten Zeichnungen wird das Thema dann "Auswärtsspiele und andere Katastrophen" lauten und die Striche werden amateurhaft, wie eh und je, in diesem Blog präsentiert.

Was für eine verrückte Welt, in der wir leben!

Carsten

Montag, September 22, 2008

Das Sturmphantom

Phantom

"Hast du diesen 'Hajdarovic' schonmal gesehen?"
-"Nein, aber der ist heute mein Gegenspieler. Angeblich."



Wir wünschen Nazif Hajdarovic alles Gute zum 24. Geburtstag!

Sonntag, September 21, 2008

Wieder ganz oben

Eine Nacht lang währte dieses Gefühl höchsten Glücks. Momente unbeschreiblichen Jubelns, Glanzsstunden auf dem höchsten Punkt des Podests, den nur die wahren Sieger einnehmen dürfen. Oder kurz:

Der 1. FC Saarbrücken war eine Nacht Tabellenführer.

Doch das ist wieder einmal ein Fall für die Geschichtsbücher, denn mit dem Sieg des TuS Mechtersheim gegen Bad Breisig verbucht der komplette Spieltag den FCS weiterhin nur auf Rang 2. Was die 2900 Zuschauer trotzdem am Freitagabend mit einem gelungenen Mannschaft ihrer Mannschaft vergütete.

Als man in der Virage Est noch Transparente hochhielt, um auf ein weiteres zweifelhaftes Stadionverbot gegen einen Kurvengänger aufmerksam zu machen, lief Nico Weißmann. Weil Torwart und Abwehrspieler der Gäste aus Hauenstein eben jenes nicht in Einklang mit ihrem Weg zum Ball bringen konnten, kam Nico Weißmann an den langen Ball von Sammer Mozain und nutzte den Fehler in der Verteidigung: 1:0!
Leicht hatten es die Hauensteiner aber auch nicht in ihren orangenen Trikots, die vom D-Block als "Müllabfuhr" gebrandmarkt, nun in Richtung gegnerisches Tor stürmten. Eigentlich dürfte man sich keine Gedanken über Sachen machen, die nie passiert sind, aber ohne einen Enver Marina zwischen den Pfosten hätte es noch in der ersten Halbzeit zu einem gegenläufigen Spielverlauf kommen können. So durfte man es einfach nur genießen, wie der FCS-Schlussmann Michael Hunsicker den Ball im Duell Mann gegen Mann vom Fuß nahm.

In der Folge zeigten sich der SC Hauenstein wie erwartet als frecher, offensiv agierender Gegner und brachte das Gehäuse von Marina öfters, u.a. mit einem sehenswerten Freistoß, in Gefahr. Dass dem FCS jedoch diese Gegner immer wieder erstaunlich gut liegen, ist eine Frage der Abwehr. Diese geriet nach einem Ball von Lukas Kohler in Auflösungserscheinungen und ließ Marcel Schug freie Bahn zum 2:0-Treffer. In der Folge erhöhte der FCS wieder spürbar die Bemühungen und ging mit dieser komfortablen Führung in die Pause.

Nach der Pause schien sich Hauenstein endgültig geschlagen zu geben und erlaubte dem FCS im Abstand nur weniger Minuten vor dem Gästetor vorbeizuschauen und sich im Toreschießen zu üben. Erwähnenswert bleibt dabei der Pfostenschuss von Nico Weißmann, den schon der gesamte Ludwigspark den langen Pfosten auf der richtigen Seite passieren sah. Unglücklicherweise besaß der Mann in der Sprecherkabine wohl unruhige Finger oder zumindest wenig Geduld, sodass "Song 2" von Blur aus den Lautsprechern dröhnte, während das ganze Stadion erwartungsvoll auf den Ball blickte - und dieser an den Pfosten platschte.

Peinlich berührt brachen die Lautsprecher ab, Entgeisterung im Ludwigspark und der am langen Pfosten wartende Nazif Hajdarovic hatte wohl auch nicht mehr damit gerechnet eingreifen zu müssen, sodass der Ball in dieser Situation nicht mehr den Weg ins Gästetor fand. In der Folge kam der FCS immer wieder vor das gegnerische Tor, da Hauenstein in der Selbstaufgabe auch die Selbstdezimierung nach Gelb-Roten-Karten einführte und Hunsicker, sowie Wischang ihren Dienst früher als geplant beendeten. In der letzten Spielminute war es dann der etatmäßige Abwehrspieler Wollscheid, der sich nach vorne gemogelt hatte und einen steilen Pass nur noch ins leere Tor grätschen musste.

Wieder einmal alte Bilder im Ludwigspark des Jahres 2008: im letzten Spiel vom D-Block hart attackiert, übte die Mannschaft nun wieder zusammen mit den Fans die "Humba", der E-Block protestiert gegen Stadionverbote, deren Vergabe recht zweifelhaft erscheint und am Ende steht ein Verein, der eine Nacht Tabellenführer war. Will er das zum Saisonende auch sein, darf man sich keine Fehler erlauben. Es geht wieder nach oben mit dem FCS. Man muss sich nur auch den Problemen der Vergangenheit stellen.

Donnerstag, September 18, 2008

Hauenstein und Eisen bricht

Mit einem Sieg der Marke "besonders knapp" im Rücken begehen die Blau-Schwarzen morgen ihr Heimspiel gegen den Tabellenachten aus Hauenstein. Dieser wird nun, den jüngsten Auswärtserfolgen des FCS sei es geschuldet, unwillkürlich wieder einmal von der Mehrzahl der Zuschauer zum krassen Außenseiter gestempelt. Dabei hat die Mannschaft des ehemaligen FCS-Spielers Wolfgank Flick, der in der vergangenen Saison gar noch auf dem Platz stand, keinen Grund zu falscher Bescheidenheit. Am vergangenen Wochenende strafte man desolate Mayener mit einem 5:0-Heimsieg ab und auch die letztjährige Bilanz gegen den 1. FC Saarbrücken zeigt sich ausgeglichen: in der Hinrunde siegte Hauenstein mit 3:1, in der Rückrunde der FCS wiederum mit 3:1.

Was damals zur Blamage für den FCS geriet (ledeglich Volkan Özgün traf bei der Niederlage auf Pirmasenser Boden), sollte heute mahnendes Beispiel sein, den Gegner aus der Pfalz mit Vorsicht zu behandeln. Was man jedoch zumindest kennen sollte, sind die Stärken der Hauensteiner: die Offensivabteilung.
Mit Michael Hunsicker (5 Tore) und Daniel Mai (4 Tore) besitzt man zwei torgefährliche Angreifer im besten Fußballeralter (26 bzw. 24 Jahre alt). Dahinter warten Spieler mit langjähriger Oberligaerfahrung wie Rudolf Benkler und Christoph Dengel, die jederzeit den Sturm unterstützen können. Man darf gespannt sein, was die Abwehr um Enver Marina darauf antworten kann.

Beim Thema Angriff wurde in dieser Woche auch auf Seiten des FCS nachgelegt: der Ausfall von Gregory Strohmann und die Formschwankungenen seiner Nebenleute machten einen neuen Stürmer notwendig, den man in Michael Petry gefunden hat. Von der Erfahrung des 32-Jährigen können Nazif Hajdarovic und Sammer Mozain wohl nur profitieren, auch wenn sich der ehemalige Offenbacher, Mannheimer und Sandhauser erst noch in Dieter Ferners Mannschaft einfinden muss.

Wenn der FCS weiterhin oben mithalten will, muss nach zwei Siegen in der Fremde nun auch endlich ein Sieg im Ludwigspark her. Allzu oft ließ man sich von den vermeintlich kleinen und schwachen Mannschaft schon zuhause an der Nase herumführen und ließ auf diese Art und Weise schon wichtige Punkte liegen. Die Konkurrenz aus Mechtersheim kann hingegen noch unbefreit mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung aufspielen. Es wird Zeit, endlich die geistige Mauer im eigenen Kopf und die vor des Gegners Tor zu durchbrechen. Morgen Abend gegen Hauenstein.

Links:

- Homepage des SC Hauenstein
- "Ein hartes Stück Arbeit" (FCS-HP)
- Michael Petry wechselt zum FCS (Leuchtturm)

Montag, September 15, 2008

Neulich in Roßbach

Karikatur 1

Nach der Zeichnung zum Thema FC Saar bin ich auf die Idee gekommen, eine kleine Umfrage bezüglich Karikaturen in diesem Blog zu starten. Dass ich nicht Zeichnen kann, steht außer Frage, weshalb ich dieses Blog von jeglichen weiteren Zeichnungen verschonen werde, sollten die Leser es wünschen. Ein Gruß nochmal an Olli S., der mich indirekt auf diese Idee gebracht hat.

Samstag, September 13, 2008

Saarbrückenschreck Roßbach

Nach einer relativ ruhigen Woche im FCS-Lager (keine Niederlagen, keine großen Verletzungen) steht nun morgen die Probe aufs Exempel an: Roßbach!

War da nicht etwas?

In der vergangenen Saison stilisierte man den Verein aus dem Wiedtal schnell zum Favoritenschreck, als dieser innerhalb kürzester Zeit überraschend den FC 08 Homburg, den FK Pirmasens und den 1. FC Kaiserslautern II eliminierte. Irgendwann normalisierten sich die Kräfteverhältnisse in der Oberliga Südwest wieder. Der FCS ging ohne Fortune ins Heimspiel gegen Roßbach und kam promt nicht über ein 1:1 hinaus. Lange Zeit sah es sogar nach einem weiteren Sieg der Außenseiter aus, bis Kurzzeit-FCler Danny Luft mit seinem einzigen Pflichtspieltor im blau-schwarzen Dress den Ludwigspark erlöste.

Was schon in der Hinrunde diverse Magenverstimmungen auslöste, konnte in der Rückrunde kaum besser werden. Auf dem Sportplatz in der Au gelang keiner Mannschaft ein Tor. Der FCS netzte zwar einmal ein, bekam aber aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung den Treffer aberkannt und ging mit nur einem Punkt nach Hause. Was folgten waren Worms und das Verpassen des faktischen Klassenerhalts um zwei Punkte. Punkte, die man beim SV Roßbach/Wied liegengelassen hatte.

2008/2009 sieht die Welt anders aus. Der FCS reist ohne Toptorjäger Strohmann und nicht als Favorit ins Wiedtal: Roßbach ist mit sechs ungeschlagenen Spielen zurzeit Tabellenzweiter und hat schon die überraschend gut gestarteten Homburger mit 3:1 nach Hause geschickt. Der FCS kann gewarnt sein, will er an den oberen Plätzen bleiben.

Ohne Gregory Strohmann wird dies sicher keine leichte Aufgabe. Dass Nazif Hajdarovic und Pierre Hallé unter der Woche gegen den Landesligisten VfR Saarbrücken erfolgreich waren, ist erfreulich, aber noch kein Indikator dafür, dass es auch in Roßbach ein leichtes Spiel für die vorderen Reihen geben wird.

Man kann nur hoffen, so komisch es für den im Geiste noch in Zweitligazeiten verweilenden FCS-Fan klingen mag, dass sich der FCS nicht von Roßbach einschüchtern lässt.

Donnerstag, September 11, 2008

Tabellen zum erinnern (4)

14. Spieltag der Regionalliga Süd 2003/2004

1. (1.) FC Bayern München II 35:11 +24 30
-------------------------------------------------
2. (2.) 1. FC Saarbrücken 25:19 +6 23
3. (6.) SV Elversberg 18:15 +3 23
-------------------------------------------------
4. (3.) SV Wehen 22:21 +1 23
5. (4.) VfB Stuttgart II 21:16 +5 22
6. (8.) FC Rot-Weiß Erfurt 19:17 +2 20
7. (5.) SC Pfullendorf 20:20 0 20
8. (7.) TSG Hoffenheim 20:23 -3 20
9. (11.) VfR Aalen 27:31 -4 20
10. (9.) Kickers Offenbach 21:22 -1 19
11. (12.) 1. FC Eschborn 22:24 -2 18
12. (10.) FC Augsburg 17:15 +2 17
13. (13.) Sportfreunde Siegen 24:26 -2 17
14. (14.) 1. FSV Mainz 05 II 19:21 -2 17
15. (15.) Stuttgarter Kickers 14:17 -3 16
-------------------------------------------------
16. (17.) FC Schweinfurt 05 18:23 -5 14
17. (16.) 1. SC Feucht 20:25 -5 14
18. (18.) 1. FC K'lautern II 14:30 -16 9

Vor einigen Tagen hatte ich eine Diskussion mit meiner Mutter, in deren Verlauf sie irgendwann behauptete: "Aber der FC hat schonmal den Trainer auf Platz 2 gechasst!"
Ich meinte, mich an einen gewissen Herrn Ehrmantraut erinnern zu können und meinte nur: "Nein, die waren Dritter!"
Weit gefehlt.
Tatsächlich vollbrachte es das Präsidium des 1. FC Saarbrücken im Jahre 2003 den Trainer auf dem zweiten Tabellenplatz, aufgrund der Tabellenführung der Münchner Amateure sogar erster Aufstiegsplatz, zu beurlauben. Diesem Procedere ging eine legendäre 0:3-Niederlage gegen die Amateure des FSV Mainz 05 voraus. Angeblich erreichte "Ehrmantraut die Mannschaft nicht mehr". Wenn man dann noch das merklich geschwundene Polster auf die Verfolger Elversberg und Wehen betrachtet, mag es vielleicht einleuchten, dass man eine solche Entscheidung tätigt.
Nicht eingeleuchtet hat es uns bis heute allerdings, dass man Eugen Hach als Nachfolger verpflichtete. Dieser wurde dann im Frühjahr 2004 wiederum gegen seinen Nachfolger eingetauscht, da er die "Mannschaft nicht mehr erreichen konnte".

Diese Tabelle gefällt mir einfach als Sinnbild Saarbrücker Logik.

Dienstag, September 09, 2008

Probleme, vorne

Nach dem 3:0-Sieg in Bad Breisig beruhigen sich die Gemüter, Friede, Freude und vielleicht sogar ein wenig Eierkuchen am Ludwigspark und selbst das Dauerthema FC Saar liegt schon seit Stunden wieder unter dem Mantel des Schweigens (und wird dort bis zum nächsten Unentschieden oder zur nächsten Niederlage auch bleiben). Man könnte meinen, der FCS sei sorgenfrei.

Denkste.

Sveii 019

Das neue Problem kam mit dem Sieg in Bad Breisig: Gregory Strohmann fällt mit einem Innenbandanriss wohl für mehrere Wochen aus.
Mit dem Deutsch-Amerikaner fällt nicht nur der beste Torschütze (vier Treffer), sondern auch der insgesamt erfahrenste Stürmer des 1. FC Saarbrücken aus.

Die Alternativen?

Nazif Hajdarovic spielt seit Wochen durchwachsen. Wenn er einmal einnetzt, liegt das an seinen Qualitäten als Strafraumstürmer, der erahnen kann, wo der Ball hinfällt. Im Zusammenspiel mit dem Mittelfeld sah man bisher noch zu wenig vom langjährigen FCS-Stürmer. Sammer Mozain hat in Bad Breisig hingegen sein Debütantentor für den FCS gefeiert, kam aber bisher nur auf Kurzeinsätze nach Einwechslungen. Und Pierre Hallé spielt seit Wochen selbst in Testspielen gerade einmal so gut, dass er in der Verbandsligamannschaft von Zeit zu Zeit aushelfen darf. Bleibe noch Titan Monostori, den bisher nur wenige auf der Rechnung haben, der jedoch in der 2. Mannschaft einen soliden Eindruck hinterlässt.

Was nun?

Das Stürmerduo Hajdarovic/Strohmann ist hinfällig geworden. Vom Stürmertyp her ähnelt Titan Monostori eigentlich dem robusten Strohmann am meisten, jedoch wird er es schwer gegen Sammer Mozain haben, der mit seinem Treffer in Bad Breisig ein deutliches Signal von sich gab. Mit ihm könnte Hajdarovic einen Partner bekommen, der mit etwas Laufarbeit Entlastung in die schwerfälligen Auftritte des Bosniers bringt. Andererseits darf mit Spannung erwartet werden, ob das Zusammenspiel in dieser Form klappt.

In diesem Sinne:

Gute Besserung Gregory!

Montag, September 08, 2008

FCS-Zitat der Woche (14)

Diese Ausgabe des FCS-Zitats der Woche ist eine kleine Reprise. Im Grunde könnte man hier auch nur eine Verlinkung zu dem Interview mit Reinhard Klimmt auf fc-saarbruecken.de angeben und gleichzeitig auf das neunte FCS-Zitat der Woche hinweisen.

Damals verwies der Aufsichtsratsvorsitzende Klimmt kurz nach dem zweiten Abstieg der Herrenmannschaft (wohlgemerkt der Zweite innerhalb von zwei Jahren) stolz auf die erfolgreiche Bilanz des Gesamtvereins 1. FC Saarbrücken. Schließlich haben die Blau-Schwarzen nicht nur eine öde Herrenmannschaft, sondern attraktive Damen und junge Wilde, die sogar zum Teil in der Bundesliga das Kräftemessen mit anderen Vereinen suchen. Dieser Logik zufolge ist es also nur ein kleines Hapern, wenn am Ende von zwei Jahren vier Trainer und zwei Abstiege zu Buche stehen.

Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass man diese, für manchen Fan leicht anmaßend klingende, Worte von Klimmt gehört hat. Und nun spielt der FCS eine weitere Liga tiefer und hat wieder einmal zwei Trainer und einen Manager zum Ende der Jahresfrist verschlissen. Da ist es klar, dass die Kritik dann zunimmt und Themen wie der Einfluss von Victor's und der mögliche FC Saar immer wieder aufgegriffen werden. Dies erkennt auch Klimmt im Interview an:

Immer wenn es sportlich nicht so wie gewünscht läuft, verlagert sich die Unzufriedenheit - und mit ihr die Diskussion - auf andere Themen. Gerüchte und Spekulationen haben dann Konjunktur, Verschwörungstheorien finden gläubige Konsumenten und mischen die Szene auf.
-Reinhard Klimmt


Da stellt sich dann natürlich irgendwann die tiefsinnige Frage, warum es überhaupt schlecht läuft und wieso Millionen an Sponsorengeldern diesen Absturz nicht verhindern konnten. Aber auch darauf hat der findige Ex-Landesvater eine passende Antwort:

Bitte nicht die Jugend, die Frauen und auch nicht die Tischtennisabteilung aus den Augen verlieren. Einen solchen Aufwand treibt weder Elversberg noch irgendeiner der anderen Oberligisten.
-Reinhard Klimmt


Moment mal. Kommt uns das nicht, bis auf die Tischtennisabteilung, relativ bekannt vor? Jünger werden die Sätze von Klimmt mit jeder Wiederholung natürlich nicht. Peinlicher werden sie nur dann, wenn er wenige Atemzüge zuvor schon selbst das Ausweichen auf andere Themen als Symptom einer erfolglosen Phase diagnostiziert. Oder wie man so schön sagt:

Immer wenn es sportlich nicht so wie gewünscht läuft, verlagert sich die Unzufriedenheit - und mit ihr die Diskussion - auf andere Themen.


Links:

- Zur Person Reinhard Klimmt (wikipedia.de)
- Das Interview

Donnerstag, September 04, 2008

Bad Breisig? Wir müssen auf UNS schauen!

Warscheinlich erwartet der geneigte Leser des FCSBlogs an dieser Stelle eine mehr oder minder informative Vorschau auf das morgige Spiel des 1. FC Saarbrücken in Bad Breisig. Für all diejenigen unter Euch fasse ich in aller Kürze zusammen, was man über die Spielgemeinschaft Bad Breisig wissen kann, aber nicht muss:

- "Bad Breisig ist eine Kurstadt am nördlichen Mittelrhein im Landkreis Ahrweiler." (Quelle: Wikipedia.de)
- "1988 schlossen sich die beiden örtlichen Sportvereine Sportfreunde Germania Oberbreisig und Sportverein Niederbreisig zusammen und gründeten die Sportgemeinschaft Bad Breisig 1988 e. V." (Quelle: Homepage SG Bad Breisig)
- 2007/2008 war die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte.
- "Durch den Ort führt der Rheinradweg. Als Kuriosum werden Radfahrer aber gebeten abzusteigen." (Quelle: Wikipedia.de)

Und hier sind wir auch schon bei der Überleitung zur aktuellen Spielzeit angekommen. Während Bad Breisig mit nur einem Punkt nach fünf Spieltagen die Rote Laterne hält, hat der dreimal in Folge abgestiegene FCS mit derzeit neun Punkten ganz andere Probleme. Die Blau-Schwarzen sind angeschlagen und das nicht nur aus sportlicher Hinsicht (die Einsätze von Dafi, Schug, Otto und Brückerhoff sind fraglich).
Während Reinhard Klimmt in einem kritischen geführten Interview auf fc-saarbruecken.de (ein Schelm, wer darüber nachdenkt, wie unabhängig ein solches Interview wohl sein kann) dem FC Saar eine (vorläufige) Absage erteilt, werden die Ausmaße der vergangenen Jahre von Misswirtschaft und Misserfolg immer anschaulicher. Wer hätte vor zwei Jahren je die Schlagzeile "Ferner will in Bad Breisig auf Sieg spielen" auf der FCS-Homepage für einen Vorbericht der ersten Mannschaft erwaret?

Aus diesem Grund zählt es vor allem in dieser für Trainer und Mannschaft schwierigen Zeit umso mehr, die typische FCS-Arroganz einmal abzulegen. Wer ein Testspiel in Bübingen nach einer Halbzeitführung von 4:1 noch am Ende mit 4:5 verliert, hat nun wirklich keinen Grund mehr, sich darüber aufzuregen, wenn einem dieses traurige Ergebnis unter die Nase gerieben wird. Bewältigung vergangener Niederlagen und schwacher Leistungen kann immer nur darin erfolgen, indem man die Zeit nicht damit verschwendet, sich in Ausreden zu verlieren und stattdessen an der eigenen Leistung feilt. Es zählt nicht, ob der Gegner 120% gibt, wenn man selbst nicht einmal vollen Einsatz gegen vermeintlich leichte Gegner gibt.

Gerade jetzt muss der Blick auf sich selbst gerichtet werden. Nach fünf Spieltagen hat man wider Erwarten die Spiele gegen Mannschaften, die man schwach wähnte, meist enttäuschend bestritten. Die Enttäuschung kann nur wachsen, wenn man weiterhin den Gegner vorschiebt, wenn es nicht läuft. Die Devise kann deshalb nur lauten:
- Jeden Gegner gleich behandeln
- An den eigenen Schwächen arbeiten
- Auf Ausreden verzichten. Ein 0:0 gegen einen Aufsteiger reicht schon

Quellen:

- Wikipedia.de
- FCS-Homepage
- Homepage SG Bad Breisig

Mittwoch, September 03, 2008

FC Saar? Nein danke! (2)

Der FC Saar ist wieder einmal in aller Munde. Das ludwigspark.de-Gästebuch diskutiert seit Tagen, der Fanausschuss veröffentlichte eine Stellungnahme.
Da der geschätzte Kollege Scop vom A-Blogg! die aktuelle Diskussion zum FC Saar (siehe auch hier) zum Anlass nahm, schonmal die künftigen Fangesänge einzuüben, gibt es hier Material für alle FC-Saar-Spontis:



Und hier schon einmal die Sponti-Sprüche, die man bis zum nächsten Heimspiel einstudiert haben darf:

"Achtung, Achtung – hier sprechen die Massen: Der Vorstand wird heute entlassen!"

"Bolzer statt Holzer!"

"Fanblocks, schreit euch heute heiser, denn dort oben hockt der Meiser!"

"Oben dran statt Ostermann!"

"Lieber Leuchtturm als Rote Laterne!"

"Reißt das VIP-Zelt ab, die Molschder kommen!"

"Lieber Rodenhof als doof!"

"Lieber 'ne schmutzige Unterhose als ein sauberes Trikot!"

"Wer einmal im Residenz-Hotel pennt, gehört schon zum Establishment!"

oder ein echter Sponti-Spruch, der wie kein anderer die Lage des 1. FC Saarbrücken verkörpert:

"Gestern standen wir noch vor einem Abgrund. Heute sind wir schon einen großen Schritt weiter."

Dienstag, September 02, 2008

Tabellen zum erinnern (3)

7. Spieltag der Oberliga Südwest 1962/1963

1. (2.) 1. FC Saarbrücken 20:9 12-2
2. (1.) Sportfreunde Saarbrücken 19:11 12-4
-------------------------------------------------
3. (4.) VfR Wormatia Worms 24:9 11-3
4. (3.) Borussia Neunkirchen 15:7 11-3
5. (5.) FK Pirmasens 21:11 11-3
6. (7.) Tura Ludwigshafen 18:12 9-5
7. (6.) 1. FC K'lautern 15:12 8-6
8. (8.) SV Saar 05 Saarbrücken 16:15 7-7
9. (11.) TuS Neuendorf 13:13 6-8
10. (13.) VfR Frankenthal 12:21 6-8
11. (9.) 1. FSV Mainz 05 8:11 5-9
12. (10.) Ludwigshafener SC 11:16 5-9
13. (15.) BSC Oppau 12:17 4-10
14. (12.) Eintracht Bad Kreuznach 10:16 4-10
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15. (14.) VfR K'lautern 8:17 3-13
16. (16.) SV Niederlahnstein 5:30 0-14

Die Ligabezeichnung "Oberliga Südwest", die wir ja auch im Jahre 2008 mit FCS-Beteiligung erleben, trügt bei dieser bemerkenswerten Tabelle. 1962/63 war die letzte Saison eben jener Oberliga, die bis dato Deutschlands höchste Spielklasse formierte, aufgeteilt in insgesamt fünf Oberligen bei einer Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zwischen den jeweiligen Oberligameistermannschaften. Im Abschiedsjahr startete nicht nur der FCS, sondern ganz Saarbrücken gut. Von drei Saarbrücker Mannschaften standen am siebten Spieltag zwei an der Spitze: der FCS und die Sportfreunde.
Die Sportfreunde Saarbrücken spielen heute in der Landesliga Südwest und belegen derzeit den vorletzten Rang und liegen damit sogar hinter meinem Heimatclub aus Siersburg. Kaum zu glauben, dass die Sportfreunde damals Mannschaften wie Worms, Neunkirchen, Mainz und sogar den 1. FC Kaiserslautern in ihre Schranken verwiesen und heute gegen Bischmisheim nicht über ein Unentschieden hinauskommen.

Der FCS verpasste übrigens im letzten Jahr der Prä-Bundesliga-Zeit den Einzug in die Endrunde und wurde Fünfter, einen Platz vor den Sportfreunden.

Montag, September 01, 2008

Wir brauchen einen Titan!

Die Überschrift soll keine Anspielung auf das morgige Abschiedsspiel von Oliver "Titan" Kahn sein, schließlich ist die Torwartposition mit Enver Marina zurzeit bestens besetzt. Die Rede ist von einem ganz anderen Titan:



Titan Monostori

Der 30-Jährige Angreifer ist wohl nur wenigen Besuchern des Ludwigsparks geläufig. Vielleicht liegt das auch daran, dass man den gebürtigen Ungar vor einigen Jahren nur beim Nord-Ost-Landesligisten DJK Ballweiler bewundern durfte. Jedenfalls machte Monostori von sich Reden, sodass er zur letzten Saison ablösefrei zum Oberligisten Homburg wechselte, primär als Ergänzungsspieler und Mann für die Reserve.

Zum Ende der Saison war das Ergebnis für den Erzrivalen des FCS zwar enttäuschend, Monostori hatte sich jedoch gut verkauft und kam bei insgesamt 23 Einsätzen auf sieben Tore in der Oberliga Südwest. Oft wurde von ihm als "Notlösung" geredet, die zum Glücksfall wurde.
Zur aktuellen Saison verschlug es dann Monostori zur Überraschung vieler dann in die Mannschaft von Jörg Schampel, der Reserve des 1. FC Saarbrücken. Und dort macht er seine Sache wieder einmal ausgesprochen solide und steht mit einer Mannschaft, die sich stets im Wandel und Umbruch befindet, zurzeit auf dem sechsten Tabellenplatz. Mit seinen drei Toren im letzten Spiel gegen Riegelsberg sicherte der Routinier zudem seiner Mannschaft zumindest das Unentschieden.

Um nun wieder zur ersten Mannschaft des FCS zurückzukehren: nach zwei Nullnummern im heimischen Ludwigspark, der dauerhaft schlechten Leistungen von Nazif Hajdarovic und den Ladehemmungen der Kollegen Hallé und Mozain darf nun die Frage gestellt sein: wäre es nicht eine Belebung für den internen Konkurrenzkampf, wenn man Titan Monostori eine Chance gibt, sein Können in der ersten Mannschaft unter Beweis zu stellen?
Konkurrenz belebt das Geschäft, Monostori ist kopfballstark und könnte den lahmen Standards der Blau-Schwarzen vielleicht ein wenig Leben einhauchen. Zudem hat der FCS nichts zu verlieren, außer Glaubwürdigkeit, wenn der Lustlosigkeit der letzten Spiele nicht entgegengewirkt wird.

Natürlich wäre es fahrlässig und übertrieben einen Spieler der Verbandsligamannschaft als den kommenden Heilsbringer einer uninspirierten Mannschaft, die sich aus den Herzen der Zuschauer spielt, zu sehen. Dennoch ist es nicht verboten, darüber laut nachzudenken. Und mit Chadlj Amri und Mike Frantz lag man am Ende ja auch nicht falsch.