Sonntag, Juni 28, 2009

Woran mich das neue Trikot erinnert

Der 1. FC Saarbrücken wechselt in der kommenden Saison nach zwei Jahren wieder einmal den Dress. Bislang wurde das hier nur kurz einmal erwähnt, was wohl auch daran liegt, dass der letzte Trikotwechsel nicht großartig abgehandelt wurde. Und um diesem Beitrag noch die Ehrlichkeit zu verleihen, die er verdient: sonderlich interessant war dieses Thema nie. Meist bekam der FCS diesselben Trikots wie der Zweitligist aus Koblenz (mittlerweile hat dieser den Ausstatter gewechselt) und der Unterschied lag einzig und allein im Wappen und im Schriftzug des Trikotsponsors. Ein schönes Thema für ein bis zwei Wochen in einem FCS-Fanforum, mehr aber auch nicht.

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Das neue Trikot (Grafik: www.fc-saarbruecken.de)

Nun gibt es einen Grund, warum ich dennoch über ein Thema, was ich eigentlich als uninteressant erachtete, einen Beitrag schreibe. Und dieser liegt im Jahre 2000, dem Aufstiegsjahr des FCS unter Klaus Toppmöller.

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Das Trikot der Saison 2000/2001 (Foto: www.saarbrueckentrikot.de)

Von der Grundform her ähnelt der neue Arbeitsanzug von Weißmann und Co. nämlich an eben jenes Hemd, was in der Zweitligasaison 2000/2001 getragen wurde. Damals war man nach dem Aufstieg zu einem neuen Ausrüster gewechselt (der alte Ausrüster war eher für Geschmacksverirrungen als schicke Trikots bekannt) und präsentierte ein Hemd im schlicht gehaltenen Design mit breiten Längsstreifen. Zwar trug zur gleichen Zeit Alemannia Aachen auch jenes Modell in gelb-schwarzer Farbgebung, allerdings änderte dies nichts daran, dass es erstmals seit Jahren wieder ein Trikot in beiden Vereinsfarben gab, für das man sich nicht zu schämen brauchte.

Für mich war es damals das erste FCS-Trikot, was ich je bekam. Damals noch ohne Rückennummer oder Spielernamen, aber mit dem wichtigen Wappen und dem Vereinsnamen auf dem Rücken. Der Stoff wirkte etwas fest und schwer, fester als bei vielen späteren Hemden, allerdings konnte ich erstmals in der Schule und auf der Straße stolz mein FCS-Trikot präsentieren und mich zu meinem Verein bekennen, der damals noch mit Spielern wie Bender und Hutwelker Vereine wie Nürnberg, Hannover oder St. Pauli besiegte.

Aus dem Alter, dass ich zwanghaft bei jedem FCS-Spiel im Trikot erscheinen muss, bin ich raus (was nicht unbedingt von Nachteil ist, wenn man ein Auswärtsspiel besuchen will), das Trikot von 2000 wird von Zeit zu Zeit dennoch hervorgeholt und zum Sport getragen. Immerhin verbinde ich damit Erinnerungen an eine recht erfolgreiche FCS-Zeit. Vielleicht ist auch die optische Verwandtschaft zum neuen Dress ein gutes Omen für die kommende Saison. Solange man nicht auf Vorstandsebene auf die Idee kommt, ausgerechnet zur Spielzeit 2010/11 eine Retro-Welle zu starten:

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Das Trikot der Saison 1995/1996 (Foto: www.saarbrueckentrikot.de)

Donnerstag, Juni 25, 2009

SBSDSS (Staffel 2009/2010)

Vorsicht, Satire!

Herzlich Willkommen zur neuesten Auflage der beliebten Casting-Show aus dem Hause FCS:

Saarbrücken sucht den Superstürmer

Zum zweiten Mal nach 2006 übernimmt das FCSBlog die Berichterstattung zum Medienereignis des Jahres. Werden wir am Ende einen Superstürmer mit seiner neuen Liebe, einem blau-schwarzen Trikot und einem hochdotierten Vertrag über zwölf Monate, vereinigen? Wie übersteht der "Neue" das Haifischbecken Saarbrücken? Und was sagt eigentlich Harald Ebertz?


Der neue Kracher? (Foto: www.ludwigspark.de)

Das Prinzip der Sendung:

Der FCS sucht seinen KRACHER, einen kopfballstarken, raketenschnellen, angriffslustigen, chancenerarbeitenden, herzerobernden, einmaligen Recken, der in der kommenden Regionalligasaison für den erhofften Aufstieg sorgen soll.

Veränderte Regeln 2009/2010:

- Frühere Auslandsaufenthalte in Österreich oder Luxemburg werden nicht mehr bevorzugt berücksichtigt.
- Doppelte Chancen für frühere FCS-Spieler (Ausnahme: Manuel Rasp)
- Wer vor oder während der Show Wechselabsichten in Richtung Nürnberg äußert, muss SBSDSS sofort verlassen.
- Das neue Präsidium des FCS hat die Altershöchstgrenze von 45 auf 37,5 Jahre herabgesetzt.

Die Jury:

- Horst Hinschberger (Präsident FCS)
- Alfred Kaminski (ehemaliger Starcoach)
- Tobias Rößler (Ex-Kandidat DSDS, Saarländer)
- Bruce Darnell (Fernsehprominenter, kein Saarländer)
- Christian "Manne" Bost (Redakteur Leuchtturm)

Fünf Experten sollen bei der Suche nach dem Superstürmer helfen. Eine Verpflichtung von Dieter Bohlen scheiterte in letzter Sekunde an der Ablöseforderung, Klaus Meiser wurde garnicht erst angefragt.

Der Weg zum Ruhm:

SBSDSS besteht aus mehreren Mottosendungen, deren Ziel darin besteht, auf möglichst umständliche wie unterhaltsame Art und Weise einen oder mehrere Kandidaten pro Woche zu eliminieren.

1. Die richtige Videobewerbung: Ohne professionelle Hilfe muss der Kandidat innerhalb eines Tages sein ganz spezielles, erstes Fußballvideo zur Bewerbung drehen. (Gastjuror: Michael Henke)
2. Das richtige Image: Wird man als "Strafraumstolperer" wahrgenommen, so fehlt der Respekt beim Gegner! Die richtige Härte, ein paar Tritte an der richtigen Stelle und es läuft wieder, sobald die Sperre abgesessen ist. (Gastjuror: Sammer Mozain)
3. Medienpräsenz: Die Vertragsverlängerung will einfach nicht klappen, die Angebote flattern nicht ins Haus? Mithilfe eines Spielerberaters freier Wahl muss der Spieler in dieser Runde zeigen, wie er die saarländischen Tageszeitungen nutzt, um die richtige "Stimmung" zu erzeugen. (Gastjuror: Daniel Fischer)
4. Fast Tor ein Treffer: Manchmal will es nicht so recht laufen, man vergibt selbst den einfachsten Ball freistehend vor dem Torhüter, während der Fernschuß von eben jenem gerade so noch abgewehrt wird. Wie man auch ohne Treffer auf dem Platz überlebt. (Gastjuror: Nazif Hajdarovic)
5. La grande finale: Ob Mann oder Maus zeigt sich hier: im Testspiel gegen den SC Freiburg II im altehrwürdigen Betzentalstadion zu St. Ingbert. Wird man sich mit einem historischen Hattrick auf ewig in die Ahnentafel der Superstürmer einreihen oder bleibt man "The next Peter Buljan"? (Gastjuroren: Die Zuschauer via SMS-Voting)

Und wieder heißt es: nix wie hin zum FCS, es könnte DEINE Chance auf die drei Rs sein: Ruhm und Reichtum in der Regionalliga!

Dienstag, Juni 23, 2009

Der Fall Zeitz

Manuel Zeitz steht dieser Tage wie kein anderer FCS-Spieler im Fokus, nicht aus Sicht der Medien. Das mag kaum verwundern, gilt er als Juwel des 1. FC Saarbrücken, das der hohen Belastung in A-Jugend und 1. Mannschaft trotzte und eine Schlüsselrolle in beiden Mannschaften einnahm. Während die A-Jugend in der Aufstiegsrelegation zur Bundesliga knapp an Darmstadt scheiterte, gab es in der Oberliga Südwest den ersten FCS-Aufstieg seit 2004.

Da verwundert es kaum, dass die Clubs ihre Fühler nach dem talentierten Mittelfelder ausstrecken. Im Fall von Zeitz kann man allerdings von "dem Club" sprechen, nämlich dem Bald-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Laut BILD-Zeitung soll die gebotene Ablösesumme der Franken bei 250.000 Euro liegen. Während Spielerberater Guido Nickolay von einer konkreten Anfrage sprach, schloss Vizepräsident Ebertz gegenüber der Saarbrücker Zeitung einen Wechsel von Zeitz kategorisch aus:

Es gibt kein konkretes Angebot vom 1. FC Nürnberg, nur einen Anruf. Aber das ist völlig belanglos.


Neben diesem ganz speziellen, tiefsitzenden Konflikt zwischen Verein und Spielerberater muss dennoch eine Frage geklärt werden: wovon profitieren sowohl Zeitz, als auch der Verein?

Für einen sofortigen Wechsel von Zeitz spricht zunächst einmal die Ablöse. Eine Viertel Million Euro würde den Saisonetat beträchtlich aufstocken, sodass weitere Verstärkungen für die Regionalliga möglich wären. Zudem hat man im Mittelfeld mit Nico Zimmermann einen Spieler verpflichtet, der den Part von Zeitz übernehmen könnte.
Desweiteren spielt die Zufriedenheit eine große Rolle. Wenn ein Wechsel am Unwillen des Vereins scheitert, so schlägt sich das oft in der Leistung des betreffenden Spielers nieder, die merklich nachlässt. So würde man auch ohne Wechsel letztlich die Mannschaft schwächen.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man einmal die Probleme im Fall Zeitz aufzeigt.

Zunächst erweckt die Verbindung des Spielerberates nach Nürnberg nicht den Eindruck, rein aus sportlichen Gründen zu bestehen. Nach Frantz und Wollscheid wäre Zeitz der Dritte, der in den Aktivenbereich wechselt, zudem schließen sich vier Spieler der B-Jugend des FCS im Sommer den Franken an. Frantz spielte sich zwar in die erste Elf der Zweitligamannschaft, verlor seinen Platz allerdings in der Endphase der Saison wieder. Auch bleibt die Frage, ob man dauerhaft bei einem Bundesligisten mit eigenem Nachwuchsleistungszentrum Gefallen daran haben wird, stets neue Spieler von einem einzelnen Verein integrieren zu müssen. Vielmehr scheinen in diesem Falle wirtschaftliche Interessen den sportlichen Teil in den Schatten zu stellen.

Für Zeitz bedeutet dies gleichzeitig die Frage, ob dieser Sommer auch der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ist. Mit 18 Jahren hat er bereits eine volle Saison für den FCS absolviert, allerdings profitierte er auch von einer erfahrenen Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer in einer Liga aus Feierabendfußballern. Die Regionalliga wäre ein weiterer Schritt in der Reifung des Spielers Zeitz, der sich zwar auch weiterhin als Stütze des FCS beweisen muss, allerdings in Nürnberg unter einem größeren Konkurrenzdruck stünde, zunächst womöglich erst in der Reservemannschaft. Hier liegt die Gefahr sehr hoch schnell verheizt zu werden, den Anforderungen nicht gerecht zu werden und am Ende nur auf wenige Einsätze zu kommen.

Das Talent von Zeitz ist unbestritten, allerdings kamen und verschwanden schon viele talentierte Jungfußballer nach einem Wechsel zum falschen Zeitpunkt oder zum falschen Verein. Der beste Weg ist für Zeitz und den FCS in der Saison 2009/2010 ein gemeinsamer durch die Regionalliga West. Im Sommer 2010 wird man dann sehen, ob Zeitz wirklich 250.000 Euro oder gar mehr wert ist und dann kann man sich von beiden Seiten wieder an einen Transfer wagen. Dann wird auch das FCS-Präsidium offener mit diesem Thema umgehen.

Donnerstag, Juni 18, 2009

Das große FCS-Zitate-Raten - Auflösung

Mit einem Tag Verspätung komme ich heute meiner Pflicht nach, die Auflösung für das "große FCS-Zitate-Raten" zu präsentieren. Die Zitate waren teilweise offensichtlich ausgewählt und schnell zuzuordnen, andere tauchten gar bereits in diesem Blog an anderer Stelle auf, andere waren sehr speziell und nur auf den blau-schwarzen Mikrokosmos in den FCS-Internetforen bezogen.

Man hätte es kaum anders erwarten können, dass zwei Stammleser (und Leuchtturm-Redakteure) sich an der Lösung versuchen würden. Die vollständige und korrekte Aufzählung aller Urheber gelang dabei keinem von beiden, wenngleich sich Florian mit zehn Richtigen knapp gegen Frederic (8,5 Richtige, da immerhin Zitat Nr. 7, was Florian zur kompletten Lösung fehlte, in die passende Richtung gedeutet wurde) durchsetzen konnte.

Hier alle Urheber im Überblick:

1. Scheinbar Uli Glup, Marketingmanager von Borussia Neunkirchen, allerdings wurden ihm diese Worte von ludwigspark.de-User "The Edge" in die Worte gelegt. Die BILD schrieb ab, die FCS-Fans amüsierten sich.
2. Nazif Hajdarovic
3. Horst Hinschberger
4. Jörg Rodenbüsch
5. Das FCS-Fanradio in Pirmasens
6. Erneut Horst Hinschberger, in Bezug auf die FCS-Frauen.
7. Manuel Hornig
8. Frank Schmelczyrsch
9. Reinhard Klimmt
10. Leuchtturm-Redakteur Florian im Fanradio
11. Ludwigspark.de-Legende Andre vom FC

Ich bedanke mich für die Teilnahme, und natürlich den Urhebern für das ein oder andere verbale Glanzstück.

Mittwoch, Juni 17, 2009

Weitere Neuzugänge für die Saison 09/10

Man kann den FCS-Verantwortlichen, zumindest was die Seite der FCS-Herren betrifft, derzeit nicht vorwerfen auf der faulen Haut zu liegen. Die Mannschaft befindet sich noch in der wohlverdienten Ruhepause vor dem Trainingsauftakt am 5. Juli, während der Verein regelmäßig bekannt gibt, wer alles in der kommenden Saison das neue blau-schwarze Trikot überstreifen wird. Seit der letzten Bestandsaufnahme vor drei Wochen hat es wieder drei Neuverpflichtungen gegeben, die man näher betrachten sollte.

Marc Lerandy:

Der 27-jährige Deutsch-Franzose ist ein weiterer Mann für die Abwehr, genauer gesagt die Innenverteidigung, und kommt vom VfR Willstätt. Es mag einem an dieser Stelle vielleicht etwas seltsam vorkommen, denn Willstätt ist Bezirksligist und verpasste in dieser Saison knapp den Klassenerhalt. Warum sich Dieter Ferner dann ausgerechnet für einen Spieler eines Bezirksligaabsteigers entschieden hat, lässt sich erst anhand der Vita Lerandys klären: zuvor für Pfullendorf spielend pausierte Lerandy nach Vertragsstreitigkeiten im Sommer 2008 ein halbes Jahr, um sich erst in der Winterpause den Willstättern anzuschließen. Der ehemalige Pirmasenser kann also immerhin Drittligaerfahrung vorweisen, wenn auch gerade einmal 33 Spiele für den SC Pfullendorf. Es bleibt abzuwarten, ob er sich nach dem Bezirksliga-Intermezzo dauerhaft in der Regionalliga etablieren kann.

Nico Zimmermann:

Ganz und gar nicht unbekannt ist Nico Zimmermann. Bis Anfang 2007 spielte der aus der FCK-Jugend stammende Zimmermann für den FCS, zumeist blieb es jedoch bei Auftritten in der 2. Mannschaft, wo er meist überzeugte. Nicht überraschend kam zusammen mit den anderen unzufriedenen Reservisten Florian Weber und Pascal Olivier der Wechsel nach Elversberg. Nach eineinhalb durchwachsenen Jahren folgte in dieser Saison der Durchbruch, während Weber und Olivier scheiterten.
Die Zahlen sprechen für den 23-Jährigen: in 30 Spielen für die SVE traf er sechsmal und bereitete zehn Treffer vor. Zudem gilt der defensive Mittelfeldmann als guter Standard-Schütze, was dem FCS nicht schaden kann, blieben diese 2008/2009 doch relativ harmlos.
Unumstritten ist Zimmermann jedoch nicht, vor allem aufgrund seines Wechsels nach Elversberg. Die Voraussetzungen sind jedoch vorhanden, um sich diesen verlorenen Kredit wieder einzuspielen.

Marcus Mann

Der Mann mit dem eingägigen Namen kommt direkt aus der 3. Liga von den Stuttgarter Kickers und ist der vierte Neuzugang für die Abwehr. Ebenfalls für die Innenverteidigung geholt, kann sich die Statistik des 25-Jährigen durchaus sehen lassen: mit 3085 Minuten Spielzeit in 35 Spielen war er einer der Aktivposten seiner Mannschaft. Relativiert wird diese Zahl allerdings durch die Tatsache, dass die Stuttgarter Kickers zu Saisonende als Tabellenletzter abstiegen und zudem neben den meisten Niederlagen auch die meisten Gegentore in der Saison kassierten.
Akuter Geldprobleme seines Noch-Vereins ist es wohl geschuldet, dass der FCS einen Spieler aus der 3. Liga verpflichten konnte. Für einen Innenverteidiger stehen bei einem Wechsel in eine tiefere Liga die Chancen auf einen Stammplatz immerhin nicht schlecht.

Zwei Innenverteidiger und ein defensiver Mittelfeldspieler zeigen weiter die Tendenz, dass der FCS sich einerseits in der Defensive, andererseits in der Kaderbreite verstärkt. Das ist auch notwendig, offenbarte die beste Abwehr der Oberliga Südwest doch zu Saisonende hin die ein oder andere Schwäche. Damit diese Anfälligkeiten nicht von den Gegnern in der Regionalliga bitter bestraft werden, ist es nur konsequent gerade hier auf dem Transfermarkt gezielt zu suchen.
Eine Frage bleibt jedoch weiterhin ungelöst: wen präsentiert uns Dieter Ferner als Nachfolger für Nazif Hajdarovic?
Die Antwort darauf werden wir sicherlich noch früh genug erfahren.

Montag, Juni 15, 2009

Ein Fall in das Sommerloch

Die Sommerpause ist der Gewebeschock für den Körper eines Fußballfans. Die Spieler genießen ihren Urlaub, man selbst geht weiter arbeiten, ohne dass man am Wochenende im Stadion gestanden hat. Oder man fährt selbst in Urlaub und schaut sich in einem halbleeren Irish Pub mit holländischem Besitzer auf Mallorca Spiele des Konföderationen-Pokals an, bei dem wieder mal die B-Mannschaften um einen zweifelhaften Titel streiten. Es ist ein langer und tiefer Fall.

In der Zwischenzeit, man hat vergeblich sich wieder für die Formel 1 oder den Radsport zu interessieren, sucht man verzweifelt nach etwas Fußballartigem, nach einem Fußball-Bezug, irgendwo zwischen Meldungen den Themen, den man auch das restliche Jahr unbeachtet lässt, wie Promihochzeiten oder (mal wieder) eine Europawahl.
Ein Blick in das Zeitungsregal verläuft recht mau. Die aktuelle 11 Freunde hat man längst gelesen, der Kicker versprüht in der Sommerpause wenig Reiz und die Sport Bild bleibt unbeachtet, und das schon seit dem Abstieg des FCS aus der Zweiten Liga.
Ein halbherziger Versuch dem Sommerloch entgegenzuwirken bleibt das Sonderheft zum Saisonfinale der Bundesliga, für die Mittagspause oder den Klogang reicht die Ansammlung von Zahlen, Namen und Fakten allemal, längere Ablenkung verschafft einem Statistiken darüber, in welchen Spielen Mahir Saglik nicht für den KSC getroffen hat, dann auch nicht.
Viel tröstlicher sieht es in den Bücherregalen, über denen Sport prangt, auch nicht aus. Werke zur Trainingslehre braucht man nicht unbedingt, es sei denn, man trainiert eine Hobbymannschaft. Die Geschichte vom "Wunder von Hoffenheim" klingt hingegen nach Etikettenschwindel, da ein Wunder normalerweise mit etwas Unerwartetem zu tun hat und nicht etwa mit millionenschweren Investitionen.

Wo wir dann auch beim Thema wären. Wenn man dann versucht, den Fußballentzug mit Meldungen aus den Weiten des glamourösen internationalen Fußballs abzuwürgen, überkommt den einen dann das Staunen, den anderen tatsächlich das Würgen. 94 Millionen Euro für einen Fußballer, den albanische Fans zuletzt (nicht ganz zu unrecht) zur Miss World kürten? Ohne jetzt auch noch das Thema Weltwirtschaftskrise großartig abzuhandeln: dass zwei hochverschuldete Fußballclubs (das Wort "Verein" wirkt hier äußerst deplatziert) für einen neuen Transferrekord sorgen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Eigentlich dachte ich den Fall an dieser Stelle schon beendet und mich mit gebrochenem Genick auf dem Boden eines Sommerlochs, das noch etwas länger als zwei Wochen andauern wird. Zwischen Konfetti Pokal, C. Ronaldo, Kicker-Sonderheften und unerträglicher Hitze, bei der es trotzdem noch aus Eimern schütten kann, fühlte ich mich verloren, bis ich dann unter mir den Boden der Tatsachen erkannte, in den mich das Sommerloch zwischenzeitlich fallen ließ:

- Der FCS steckt in den Personalplanungen, was an sich immer ein Grund zum freudigen Rätselraten ist.
- Die A-Jugend befindet sich mitten in der Aufstiegsrelegation gegen Darmstadt.
- Die Vorbereitungen auf das nächste Fanmagazin sind in vollem Gange.

Man behalte sich für die Zukunft, dass jedes noch so Tiefe Sommerloch nicht gegen die kleinen Freuden des Lebens ankommt, wie zum Beispiel der Meldung, dass die Regionalliga West in der kommenden Saison auch Waldhof Mannheim beherbergen wird. Das Warten soll den Frust, den man im zwischenzeitlichen Sommerloch erlebt, ja immerhin lohnen.

Freitag, Juni 12, 2009

Was aus "unseren" Talenten wurde (3)

Tim Schwartz

'schwartz2' von Carsten_FCS

Tim Schwartz war einmal in aller Munde. Das lag zunächst an seinem Aufstieg in die ersten Mannschaft des FCS. Sein erstes Spiel für die damalige Regionalliga-Mannschaft unter Didier Philippe machte er am 28.04.2007 gegen einen Verein, der damals noch weitläufig als TSG Hoffenheim bekannt war und später in dieser Saison aufsteigen sollte. Der FCS verlor mit 1:3 im heimischen Ludwigspark, Schwartz spielte volle 90 Minuten und sollte auch in der Mannschaft bleiben. Zusammen mit Mike Frantz galt er damals als Vereinsjuwel und wechselte mit dem Abstieg des FCS auch eine Klasse tiefer, blieb allerdings dem Verein treu.

Eigentlich sollte es unter dem neuen Gespann Krüger/Loos seine Saison werden. Tim Schwartz war in der Abwehr gesetzt, spielte in der Hinrunde 14-mal und erzielte dabei auch ein Tor.
Danach war Tim Schwartz wieder in aller Munde. Nachdem er laut Verein im Kabinengang eine Zeitung gelesen hat, wurde er von Manager Loos suspendiert, was auch zur Offenlegung des Konflikts zwischen einem Saarbrücker Spielerberater und der Vereinsführung führte.
Vorerst sollte die Karriere des jungen Spielers, der bereits in der Jugend von Energie Cottbus spielte, einen kleinen Schub bekommen, die Suspendierung ermöglichte einen Wechsel nach Elversberg. Doch auch dieser Neuanfang sollte erste Kratzer bekommen, als bekannt wurde, dass Schwartz nach dem Abgang des FCS-Trainers Krüger wohl doch lieber einen Neustart im alten Verein versucht hätte.
Mit dieser Hypothek verlief der Start durchwachsen, Schwartz kam zwar auf acht Saisonspiele in der Rückrunde, sollte allerdings mit seinem Verein das Ziel 3. Liga verpassen. Seinem Ruf als Talent wurde Schwartz nicht wirklich gerecht, sodass er auch hier aussortiert wurde, zu Beginn der neuen Saison von Trainer Vasic.

Ende August 2008 sollte Schwartz dann nach Karlsbrunn gehen, von der vierten (Regionalliga) in die siebte (Landesliga) Liga. Zwar versuchte er sich zuvor im Probetraining in Nürnberg, wurde im Gegensatz zu vielen anderen Ex-Saarbrückern dann jedoch nicht von den Franken verpflichtet und zog den Wechsel zum SV Karlsbrunn anderen Angeboten vor. Ein konsequenter Schritt, um "den Spaß am Fußball wieder zu finden" (SZ-Artikel vom 04.09.08).

Mit leichter Verwunderung wird der ein oder andere Saarbrücker diesen Wechsel des einstigen Talentes begutachtet haben und ihn in die Schublade der Tarillions oder Quacks oder anderer vermeintlicher Rohdiamanten gesteckt haben, hätte einen nicht Anfang des Jahres Tim Schwartz erneut überrascht. Nämlich damit, nach vielen Gerüchten und Spekulationen wieder in eine höhere Liga zu wechseln.

Kickers Offenbach II sollte den Ex-Saarbrücker Anfang des Jahres verpflichten, nachdem dieser seit Oktober kein Spiel mehr in der Landesliga bestritten hatte. Für die Reserve des Drittligisten absolvierte Schwartz in der Rückrunde noch 13 Spiele und traf sogar dreimal ins gegnerische Tor, was ihm mehr Erfolg als dem anderen Ex-FCSler in der Mannschaft, Gökhan Impis, einbrachte.

Es bleibt abzuwarten, wie die weitere Karriere des einst beachteten Talentes verläuft. Begonnen hat er mit 18 Jahren in der Regionalliga Süd und nun steht er derzeit mit 21 Jahren in der Hessenliga, zwei Spielklassen tiefer, dafür jederzeit mit der Chance, sich für die erste Mannschaft der Offenbacher zu bewerben, vorausgesetzt er schafft es sich dauerhaft in einer Mannschaft zu etablieren, was bisher weder in Saarbrücken, noch in Elversberg oder Karlsbrunn der Fall war.
Denn nicht immer ist auf der Weg, wie ihn Tim Schwartz in der Saarbrücker Zeitung präsentierte, der zum Erfolg:

"Ob du einen Vertrag in der Regionalliga bekommst oder in einer noch höheren Liga, hängt nicht unbedingt von deinen fußballerischen Qualitäten ab. Wenn du entscheidende Leute kennst und zudem etwas Glück hast, bist du im Geschäft."


Für Tim Schwartz ist nun in Offenbach die Zeit gekommen, zumindest ersteres zu beweisen.

Update 17. Juli 2009:
Tim Schwartz ist trotz der Perspektive in die 1. Mannschaft der Offenbacher aufzusteigen zum Oberligisten SVN Zweibrücken (den FCS-Fans als SV Niederauerbach bekannt) gewechselt. Wir wünschen ihm viel Glück!

Mittwoch, Juni 10, 2009

Das große FCS-Zitate-Raten

Als kleinen Zeitvertreib in der Sommerpause, in der eigentlich einige Gastbeiträge kommen sollten, die sich bislang noch nicht eingestellt haben, veranstalte ich ein kleines Rätsel im FCSBlog, das mit der geläufigen Rubrik "FCS-Zitat der Woche" zusammenhängt. Nachdem sich der letzte Beitrag in dieser Reihe des Interesses eines anonymen Jugendspielers erfreute, der sich vehement gegen zugegebenermaßen polemisierende Worte im Blog zu verteidigen versuchte, geht es diesmal weniger um den Aussagegehalt im Einzelnen als darum, wer denn für dieses Zitat verantwortlich ist.

Die Zitate:

1. In anderen Stadion wurden die Fans des FCS bis dato zumeist zusätzlich zur Kasse gebeten, in Neunkirchen wollen wir ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie bei uns willkommene Gäste sind.
2. Doch ich würde auch auf Geld verzichten, um hier beim FCS zu bleiben.
3. Wir sind schon recht weit bei der Planung eines Funktionsgebäudes am Sportfeld (...).
4. Demonstrationen und Dorfkirmes sind keine Fußballspiele (...).
5. Jetzt ist das Spiel aus, wir haben die Schnauze voll.
6. Der Verein hat nichts falsch gemacht.
7. Man hatte den ein oder anderen Vorteil, wenn man beim richtigen Spielerberater war.
8. In einem Internetforum hatten sich 600 Leute gemeldet, um beim ,Tag der Vernichtung' dabei zu sein (...).
9. Immer wenn es sportlich nicht so wie gewünscht läuft, verlagert sich die Unzufriedenheit - und mit ihr die Diskussion - auf andere Themen.
10. Es is mehr odda wenischer ein Groddenkick.
11. Neues Stadion: Randgruppe Vorteil FCS Fan
Neue Kindergärten: Randgruppe Vorteil Eltern
Neue Schule: Randgruppe Vorteil Schüler
Neue Infrastruktur um Lupa: Randgruppe Vorteil FCS Fans und Veranstaltungsbesucher

Wer dem ein oder anderen Zitat den richtigen Urheber zuordnen kann, möge seinen (Elfer-)Tipp in den Kommentaren abgeben, Extrapunkte gibt es für die richtige Benennung des Zusammenhangs. Alle Zitate stammen aus der Saison 2008/2009 und sind zum Teil auch schon im FCSBlog selbst aufgetaucht. Die richtige Auflösung gibt es in einer Woche am 17.06.09.

Diesmal gibt es nichts zu gewinnen, es geht rein um Fachwissen und, wie immer, um die Ehre!

Sonntag, Juni 07, 2009

Endabrechnung 2008/2009

Eigentlich habe ich die Saison 2008/2009 ja offiziell schon in diesem Blog mit einem der vergangenen Beiträge abgeschlossen. Da dieser Beitrag die Saison in Worten resümierte, wäre wohl noch eine kleine, hoffentlich vollständige Endabrechnung für alle "Zahlenmenschen" (D. Weller) interessant, die vielleicht auch gerade mitlesen. Eine kleine Auflistung aller Spiele der Herren, Frauen, Reserve und A-Jugend, die ich in dieser Saison besucht habe.

Oberliga Südwest:


1. Spieltag: 05.08. 1. FC Saarbrücken - SV Elversberg II 0:0
3. Spieltag: 16.08. 1. FC Saarbrücken - Borussia Neunkirchen 4:0
4. Spieltag: 22.08. SV Rot-Weiß Hasborn - 1. FC Saarbrücken 2:2
5. Spieltag: 30.08. 1. FC Saarbrücken - SV Niederauerbach 0:0
8. Spieltag: 19.09. 1. FC Saarbrücken - SC 1919 Hauenstein 3:0
9. Spieltag: 27.09. SpVgg EGC Wirges - 1. FC Saarbrücken 0:4
10. Spieltag: 04.10. 1. FC Saarbrücken - SV Alemannia Waldalgesheim 5:0
12. Spieltag: 25.10. 1. FC Saarbrücken - Sportfreunde Köllerbach 1:0
13. Spieltag: 31.10. 1. FC Saarbrücken - FK Pirmasens 8:1
14. Spieltag: 08.11. SV 1920 Mettlach - 1. FC Saarbrücken 1:5
15. Spieltag: 15.11. 1. FC Saarbrücken - FC 08 Homburg 2:0
17. Spieltag: 29.11. 1. FC Saarbrücken - TuS Mechtersheim 3:1
18. Spieltag: 10.03. SV Elversberg II - 1. FC Saarbrücken 0:4
19. Spieltag: 13.12. 1. FC Saarbrücken - SC 07 Idar-Oberstein 3:0
20. Spieltag: 11.04. Borussia Neunkirchen - 1. FC Saarbrücken 0:0
21. Spieltag: 31.03. 1. FC Saarbrücken - SV Rot-Weiß Hasborn 2:0
23. Spieltag: 07.03. 1. FC Saarbrücken - SV Roßbach/Verscheid 5:1
25. Spieltag: 21.03. 1. FC Saarbrücken - SpVgg EGC Wirges 1:1
27. Spieltag: 04.04. 1. FC Saarbrücken - SG 06 Betzdorf 2:1
29. Spieltag: 26.04. 1. FC Saarbrücken - SG Bad Breisig 3:0
31. Spieltag: 05.05. 1. FC Saarbrücken - SV 1920 Mettlach 6:2
32. Spieltag: 09.05. FC 08 Homburg - 1. FC Saarbrücken 2:1
33. Spieltag: 16.05. 1. FC Saarbrücken - TuS Mayen 3:0

Saarlandpokal:

Achtelfinale: 18.11. FV Lebach - 1. FC Saarbrücken 0:4
Viertelfinale: 17.03. 1. FC Saarbrücken - SF Köllerbach 6:1
Halbfinale: 14.04. 1. FC Saarbrücken - SV 07 Elversberg 0:2

2. Bundesliga Süd (Frauen):

11. Spieltag: 15.02. 1. FC Saarbrücken - Bayer 04 Leverkusen 5:0
12. Spieltag: 22.02. 1. FC Saarbrücken - FCR 2001 Duisburg II 4:0
14. Spieltag: 15.03. 1. FC Saarbrücken - VfL Sindelfingen 3:0
20. Spieltag: 10.05. 1. FC Saarbrücken - SG Wattenscheid 09 4:1
21. Spieltag: 17.05. 1. FC Saarbrücken - FSV Jägersburg 4:0
22. Spieltag: 24.05. Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Saarbrücken 2:3

Verbandsliga Saar (Reserve):

1. Spieltag: 02.08. SG Noswendel/Wadern - 1. FC Saarbrücken II 2:7
9. Spieltag: 20.09. 1. FC Saarbrücken II - SV Auersmacher 0:3

A-Junioren-DFB-Pokal:

Viertelfinale: 12.04. 1. FC Saarbrücken - Türkiyemspor Berlin 5:3 n. E.

Testspiele:

09.07. SSV Pachten - 1. FC Saarbrücken 0:8
16.07. SSV Überherrn - 1. FC Saarbrücken 0:6
22.01. 1. FC Saarbrücken - SV Wehen-Wiesbaden II 1:1
25.01. FV 07 Diefflen - 1. FC Saarbrücken 0:11
31.01. 1. FC Saarbrücken - FSV Fernwald 0:2
21.02. 1. FC Saarbrücken - SC Friedrichsthal 9:1

Das sind 41 besuchte Spiele, ca. 62 Stunden FCS. Sehr zufrieden bin ich damit kein einziges Heimspiel in dieser Oberliga-Saison verpasst zu haben, auch zufrieden bin ich mit dem ersten besuchten Auswärtsspiel bei den FCS-Frauen, nachdem ich in der Vorsaison gerade ein Heimspiel auf dem Kieselhumes besucht hatte. Etwas ernüchternd fällt dagegen meine Anwesenheitsrate bei der Verbandsliga-Reserve aus, die ich ledeglich in der Hinrunde zweimal verfolgen konnte.

Nicht jedes dieser Spiele habe ich mit einem Erlebnisbericht gewürdigt, weil ich nicht immer konnte oder wollte, aber im Endeffekt bin ich doch ein wenig stolz darauf, bei jedem einzelnen dabeigewesen zu sein. Denn eines steht fest: das kommende Jahr (Beginn der Studienzeit) wird mir den Besuch von FCS-Spielen garantiert nicht vereinfachen.

Donnerstag, Juni 04, 2009

Wo muss der FCS aufrüsten?

Es klang den einen vielleicht ein wenig martialisch, andere sahen es vielleicht als übertrieben selbstkritisch an, dennoch bleibt es die zentrale Frage einer jeden Sommerpause und so auch dieser:

Wo muss der FCS aufrüsten?

Aufruest

Das Ergebnis dieser Umfrage, die einen Monat lang die Navigationsleiste in diesem Blog zierte, fällt relativ eindeutig aus und kommt in dieser Weise keineswegs überraschend, trifft es auch die zentralen Baustellen für die Regionalliga. Betrachten wir zunächst einmal alle Mannschaftsteile der Reihe nach.

Die Torhüterposition, in der Umfrage an letzter Stelle liegend, scheint auch für die Regionalliga feststehend. Enver Marina, sofern er zur kommenden Saison wieder vollständig einsatzbereit sei, hat als Spielführer und herausragender Schlussmann in der Oberliga keine wirkliche Konkurrenz. Dies hängt jedoch, wie seit langem bekannt, vom Gesundheitszustand Marinas ab, der dazu führen könnte, dass Tobias Rott sein kurzfristiges Einspringen als etatmäßige Nummer eins um ein Jahr verlängert. In diesem Falle könnte der (vom Verein noch nicht bestätigte) Wechsel von Michael Müller zum FCS einen kleinen Konkurrenzkampf mit sich bringen.

In der Abwehr sieht dies schon ganz anders aus, hier sahen 67% der Blogleser Handlungsbedarf. Diesem ist inzwischen der Verein nachgegangen und hat mit Bauer, Zydko und Lerandy zwei Außen- und einen Innenverteidiger verpflichtet. Dass der FCS schon länger ein Problem auf den Außenpositionen besitzt, blieb auch vielen Oberligisten nicht verborgen, allein die spielerische Klasse machte dieses Wissen nutzlos. Feststeht, dass es in der Regionalliga schon schwieriger wird dauerhaft einen gelernten Offensivspieler wie Kohler in der Abwehrkette aufzustellen. Zudem erfoderte der Abgang von Wollscheid einen neuen Mann für die Innenverteidigung, der mit Marc Lerandy kommen wird.

Das Mittelfeld, fast genauso unumstritten wie die Torhüterposition, blieb bisher von Bewegungen auf dem Transfermarkt unberührt, sieht man einmal vom Abgang Pascal Stellettas ab. Dennoch verwundert es nicht wirklich, dass noch kein Neuzugang für die Schaltstelle der Mannschaft verkündet wurde, präsentierten sich Weißmann, Dafi und Zeitz als die Erfolgsgaranten in der vergangenen Saison. Bei Zeitz schwingt jedoch für jeden FCS-Fan stets die Angst vor dem frühzeitigen Abgang mit, der gute Draht nach Nürnberg macht es möglich. Man kann trotzdem erwarten, dass das Mittelfeld zumindest noch in der Breite gestärkt wird, wenn auch die Besetzung aus dem Vorjahr weiterhin vollstes Vertrauen genießt.

Im Sturm sahen ca. drei von vier Teilnehmern der Umfrage Bedarf nach neuen Spielern. Auch hier hält sich die Überraschung in Grenzen, gibt der FCS schließlich mit Nazif Hajdarovic den Torschützenkönig der vergangenen Saison (21 Treffer) in Richtung München ab. Den Spielertyp Hajdarovic zu ersetzen kann dabei nicht die Aufgabe Ferners lauten, da die Anforderungen in der Regionalliga anders sein werden. Neben den langen kopfballstarkten Petry und Strohmann, dem guten, jedoch unbeständigen Schug und dem quirligen Mozain müsste also ein Spieler her, der Torgefahr, Übersicht und eine gute Ballbehandlung in sich vereint. Dass dies als Viertligist eine alles andere als leichte Aufgabe ist, muss man Dieter Ferner wohl nicht sagen.

Die ersten Schritte in Richtung Saison 2009/2010 sind gemacht, der Kader des FCS nimmt Konturen an, in denen sich kein großer Umbruch, sondern nur punktuelle Änderungen abzeichnen. Einige dieser Punkte müssen in den kommenden Wochen noch bearbeitet werden, bis sich zeigen kann, ob man im Ganzen auch wirklich reif für die Regionalliga ist.

Dienstag, Juni 02, 2009

Was Carsten denkt (24)

Liebe FCSBlogleserinnen und -leser,

dieser erste Juni-Beitrag in eben jenem Weblog über den Verein, der nun bald in der Regionalliga spielt, bedeutet, wie jeder Text in dieser Rubrik, ein wenig Selbstentblößung. Zumindest was die Zukunft und die tieferen Zusammenhänge (auch das hört sich wieder unnötig hochtrabend an, passt aber zu der leicht abgeänderten Anrede heute) betrifft.

Der Juni wirft dieses Weblog stets in ein Loch, welches dieses Mal ungünstiger denn je auszufüllen ist. Vergangenes Jahr gab es eine Fußballeuropameisterschaft, zu der man ein paar Verlegenheitsbeiträge schreiben konnte, dazu gab es noch einen Gastbeitrag, es gab Bewegung auf dem Transfermarkt und in der Fanarbeit beim FCS. Nicht, dass ich mir erneut eine EM oder neue Fanbeauftragte wünschen würde, allerdings fehlen derzeit solche Themen. 2007 schrieb ich diverse Tipps gegen das Sommerloch und über die heute schon legendäre Mitgliederversammlung mit Hinschbergers Antrittsrede. Ersteres wäre wohl eine weitere Verlegenheitslösung, allerdings nutzen sich Hinweise dieser Art mit der Zeit ab, der Markt an Sportfilmen oder -büchern ist limitiert und nicht immer besonders beachtenswert und eigentlich kaue ich in meinem Zweitblog schon oft genug Literatur durch.
Im ersten Jahr FCSBlog war die Lösung noch gewitzter, ich ließ eine Abstimmung über mögliche Themen abhalten, am Ende triumphierten die FCS-Flops, was eine ganz interessante Reihe wurde.

Für 2009 stellt sich also das Problem ein, dass Jahr für Jahr die Sommerpause immer leidiger wurde und auch dementsprechend ungeliebt von mir abgehandelt wurde. Um die Leser dieses Blogs nicht ganz zu verlieren, muss also mal wieder Ersatz her, keine halbgaren Empfehlungen oder halbgare Spieler, sondern etwas Frisches. Das kann ein ganz neues Konzept für eine Beitragsreihe in diesem Blog bedeuten. Hier stellt sich bei mir nur die Frage, welches Konzept blogtauglich ist und welches ich lieber für mein anderes Projekt, den Leuchtturm, verwenden sollte.
Denkbar ist auch ein Rückblick auf zwei Jahre Oberliga in Form eines Videobeitrags oder einige Gastbeiträge von anderen Bloggern, FCS-Fans oder Fußball-Verrückten, die nicht unbedingt etwas mit den drei Lettern in unserem Vereinswappen zu tun haben.

Wie ich mich selbst kenne, wird es wohl am Ende wieder eine konfuse Mischung aus diesen drei Komponenten, was bei den meisten Stammlesern gut ankommt, bei anderen Stammlesern kurze Kommentare der Art "Hoffentlich ist die Pause bald vorbei!" provoziert und von den Gelegenheitslesern von allgegenwärtigem Schweigen umhüllt wird. Bis mal wieder jemand kommt und fragt: "Warst das wirklich Du?"

Um diesen Beitrag wenigstens mit etwas Handfesterem enden zu lassen, will ich noch einmal alle Leser auffordern an der Umfrage des Leuchtturms teilzunehmen, die sich mit den neuen Dauerkartenpreisen beschäftigt. Immerhin kann ich hier noch behaupten, diesen halbkreativen Einfall vor wenigen Tagen gehabt und auch umgesetzt zu haben. Ein kleiner Sieg des Egos gegen die Sommerpause.

In diesem Sinne

Carsten