Es klang den einen vielleicht ein wenig martialisch, andere sahen es vielleicht als übertrieben selbstkritisch an, dennoch bleibt es die zentrale Frage einer jeden Sommerpause und so auch dieser:
Wo muss der FCS aufrüsten?
Das Ergebnis dieser Umfrage, die einen Monat lang die Navigationsleiste in diesem Blog zierte, fällt relativ eindeutig aus und kommt in dieser Weise keineswegs überraschend, trifft es auch die zentralen Baustellen für die Regionalliga. Betrachten wir zunächst einmal alle Mannschaftsteile der Reihe nach.
Die Torhüterposition, in der Umfrage an letzter Stelle liegend, scheint auch für die Regionalliga feststehend. Enver Marina, sofern er zur kommenden Saison wieder vollständig einsatzbereit sei, hat als Spielführer und herausragender Schlussmann in der Oberliga keine wirkliche Konkurrenz. Dies hängt jedoch, wie seit langem bekannt, vom Gesundheitszustand Marinas ab, der dazu führen könnte, dass Tobias Rott sein kurzfristiges Einspringen als etatmäßige Nummer eins um ein Jahr verlängert. In diesem Falle könnte der (vom Verein noch nicht bestätigte) Wechsel von Michael Müller zum FCS einen kleinen Konkurrenzkampf mit sich bringen.
In der Abwehr sieht dies schon ganz anders aus, hier sahen 67% der Blogleser Handlungsbedarf. Diesem ist inzwischen der Verein nachgegangen und hat mit Bauer, Zydko und Lerandy zwei Außen- und einen Innenverteidiger verpflichtet. Dass der FCS schon länger ein Problem auf den Außenpositionen besitzt, blieb auch vielen Oberligisten nicht verborgen, allein die spielerische Klasse machte dieses Wissen nutzlos. Feststeht, dass es in der Regionalliga schon schwieriger wird dauerhaft einen gelernten Offensivspieler wie Kohler in der Abwehrkette aufzustellen. Zudem erfoderte der Abgang von Wollscheid einen neuen Mann für die Innenverteidigung, der mit Marc Lerandy kommen wird.
Das Mittelfeld, fast genauso unumstritten wie die Torhüterposition, blieb bisher von Bewegungen auf dem Transfermarkt unberührt, sieht man einmal vom Abgang Pascal Stellettas ab. Dennoch verwundert es nicht wirklich, dass noch kein Neuzugang für die Schaltstelle der Mannschaft verkündet wurde, präsentierten sich Weißmann, Dafi und Zeitz als die Erfolgsgaranten in der vergangenen Saison. Bei Zeitz schwingt jedoch für jeden FCS-Fan stets die Angst vor dem frühzeitigen Abgang mit, der gute Draht nach Nürnberg macht es möglich. Man kann trotzdem erwarten, dass das Mittelfeld zumindest noch in der Breite gestärkt wird, wenn auch die Besetzung aus dem Vorjahr weiterhin vollstes Vertrauen genießt.
Im Sturm sahen ca. drei von vier Teilnehmern der Umfrage Bedarf nach neuen Spielern. Auch hier hält sich die Überraschung in Grenzen, gibt der FCS schließlich mit Nazif Hajdarovic den Torschützenkönig der vergangenen Saison (21 Treffer) in Richtung München ab. Den Spielertyp Hajdarovic zu ersetzen kann dabei nicht die Aufgabe Ferners lauten, da die Anforderungen in der Regionalliga anders sein werden. Neben den langen kopfballstarkten Petry und Strohmann, dem guten, jedoch unbeständigen Schug und dem quirligen Mozain müsste also ein Spieler her, der Torgefahr, Übersicht und eine gute Ballbehandlung in sich vereint. Dass dies als Viertligist eine alles andere als leichte Aufgabe ist, muss man Dieter Ferner wohl nicht sagen.
Die ersten Schritte in Richtung Saison 2009/2010 sind gemacht, der Kader des FCS nimmt Konturen an, in denen sich kein großer Umbruch, sondern nur punktuelle Änderungen abzeichnen. Einige dieser Punkte müssen in den kommenden Wochen noch bearbeitet werden, bis sich zeigen kann, ob man im Ganzen auch wirklich reif für die Regionalliga ist.
Mangelnde Impulskontrolle
vor 14 Stunden
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