Man kann den FCS-Verantwortlichen, zumindest was die Seite der FCS-Herren betrifft, derzeit nicht vorwerfen auf der faulen Haut zu liegen. Die Mannschaft befindet sich noch in der wohlverdienten Ruhepause vor dem Trainingsauftakt am 5. Juli, während der Verein regelmäßig bekannt gibt, wer alles in der kommenden Saison das neue blau-schwarze Trikot überstreifen wird. Seit der letzten Bestandsaufnahme vor drei Wochen hat es wieder drei Neuverpflichtungen gegeben, die man näher betrachten sollte.
Marc Lerandy:
Der 27-jährige Deutsch-Franzose ist ein weiterer Mann für die Abwehr, genauer gesagt die Innenverteidigung, und kommt vom VfR Willstätt. Es mag einem an dieser Stelle vielleicht etwas seltsam vorkommen, denn Willstätt ist Bezirksligist und verpasste in dieser Saison knapp den Klassenerhalt. Warum sich Dieter Ferner dann ausgerechnet für einen Spieler eines Bezirksligaabsteigers entschieden hat, lässt sich erst anhand der Vita Lerandys klären: zuvor für Pfullendorf spielend pausierte Lerandy nach Vertragsstreitigkeiten im Sommer 2008 ein halbes Jahr, um sich erst in der Winterpause den Willstättern anzuschließen. Der ehemalige Pirmasenser kann also immerhin Drittligaerfahrung vorweisen, wenn auch gerade einmal 33 Spiele für den SC Pfullendorf. Es bleibt abzuwarten, ob er sich nach dem Bezirksliga-Intermezzo dauerhaft in der Regionalliga etablieren kann.
Nico Zimmermann:
Ganz und gar nicht unbekannt ist Nico Zimmermann. Bis Anfang 2007 spielte der aus der FCK-Jugend stammende Zimmermann für den FCS, zumeist blieb es jedoch bei Auftritten in der 2. Mannschaft, wo er meist überzeugte. Nicht überraschend kam zusammen mit den anderen unzufriedenen Reservisten Florian Weber und Pascal Olivier der Wechsel nach Elversberg. Nach eineinhalb durchwachsenen Jahren folgte in dieser Saison der Durchbruch, während Weber und Olivier scheiterten.
Die Zahlen sprechen für den 23-Jährigen: in 30 Spielen für die SVE traf er sechsmal und bereitete zehn Treffer vor. Zudem gilt der defensive Mittelfeldmann als guter Standard-Schütze, was dem FCS nicht schaden kann, blieben diese 2008/2009 doch relativ harmlos.
Unumstritten ist Zimmermann jedoch nicht, vor allem aufgrund seines Wechsels nach Elversberg. Die Voraussetzungen sind jedoch vorhanden, um sich diesen verlorenen Kredit wieder einzuspielen.
Marcus Mann
Der Mann mit dem eingägigen Namen kommt direkt aus der 3. Liga von den Stuttgarter Kickers und ist der vierte Neuzugang für die Abwehr. Ebenfalls für die Innenverteidigung geholt, kann sich die Statistik des 25-Jährigen durchaus sehen lassen: mit 3085 Minuten Spielzeit in 35 Spielen war er einer der Aktivposten seiner Mannschaft. Relativiert wird diese Zahl allerdings durch die Tatsache, dass die Stuttgarter Kickers zu Saisonende als Tabellenletzter abstiegen und zudem neben den meisten Niederlagen auch die meisten Gegentore in der Saison kassierten.
Akuter Geldprobleme seines Noch-Vereins ist es wohl geschuldet, dass der FCS einen Spieler aus der 3. Liga verpflichten konnte. Für einen Innenverteidiger stehen bei einem Wechsel in eine tiefere Liga die Chancen auf einen Stammplatz immerhin nicht schlecht.
Zwei Innenverteidiger und ein defensiver Mittelfeldspieler zeigen weiter die Tendenz, dass der FCS sich einerseits in der Defensive, andererseits in der Kaderbreite verstärkt. Das ist auch notwendig, offenbarte die beste Abwehr der Oberliga Südwest doch zu Saisonende hin die ein oder andere Schwäche. Damit diese Anfälligkeiten nicht von den Gegnern in der Regionalliga bitter bestraft werden, ist es nur konsequent gerade hier auf dem Transfermarkt gezielt zu suchen.
Eine Frage bleibt jedoch weiterhin ungelöst: wen präsentiert uns Dieter Ferner als Nachfolger für Nazif Hajdarovic?
Die Antwort darauf werden wir sicherlich noch früh genug erfahren.
Mangelnde Impulskontrolle
vor 14 Stunden
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