Mittwoch, Januar 31, 2007

Abgang mit Ankündigung

Was gab es nicht alles über Michael Henke zu berichten? Nach seinem Kurzinterview hier im Blog, einigen weniger guten Auftritten, der erzwungenen Entmachtung als Trainer und seinen großen Leistungen für das Saarland, ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Michael Henke wird seinem alten Chef Ottmar Hitzfeld nach München folgen, um dort den angeschlagenen Rekordmeister FC Bayern aus der Krise zu befreien. Doch schon die Art, wie sich dieser Abschied vor kurzem ankündigte, ist schon interessant.

In der gestrigen Ausgabe der Saarbrücker Zeitung (SZ) erschien ein kritischer Artikel von Thorsten Klein zur Personalpolitik des FCS. Schon in der Überschrift wird Henke zitiert ("Ich hätte Olivier nicht abgegeben") und man bekommt den Eindruck nicht los, dass im Transferkomitee (laut SZ bestehend aus "Bernd Coen, Fritz Fuchs, Michael Henke, Didier Philippe und Alfred Kaminski") kein Mitspracherecht für den ehemaligen Cheftrainer vorhanden war. Dass das aktuelle Gesprächsthema in wohl jeder Diskussionsrunde irgendwann undurchsichtig wird, stellte auch Henke fest:
"Wir haben nur darüber diskutiert, ob wir die Freigabe erteilen. Für mich aber ist entscheidend, wenn wir sie abgeben, wohin wir sie abgeben. Darüber ist nie gesprochen worden."

Am Ende stand der Abgang der jungen Spieler Zimmermann, Olivier und Weber zum Ligakonkurrenten Elversberg fest. In bester Manier eines kritikfreudigen Fans oder eines Talkshowgasts äußerte Michael Henke noch einmal seinen geballten Ärger über die Verfahrensweise bei diesen Abgängen:
"Von mir hätte ein Spieler ablösefrei für Elversberg keine Freigabe bekommen. ... Über Olivier ist nie diskutiert worden. Sportlich ist diese Entscheidung nicht zu vertreten."


Dabei kann man Henke eigentlich ganz gut verstehen! Wer würde sich nicht übergangen fühlen, wenn auf einmal ein Spieler wechselt, von dem man sich noch so einiges erhofft hatte. Zumindest ist es sehr ungewöhnlich, mitten im Abstiegskampf Spieler an einen direkten Konkurrenten abzugeben, auch wenn allenfalls einer dieser Kandidaten ernsthaft ein Thema für die 1. Mannschaft hätte werden können. Was bleibt sind neue (eigentlich alte) Informationen über Bernd Coen, den ehemaligen (?) Sportdirektor, und ein lautstarker Abgang Henkes.

Nun ist Henke Geschichte und sein Abgang lässt für Interpretationen freien Raum. Mit hoher Warscheinlichkeit wollte Henke noch einmal vor seinem Abgang die Gelegenheit nutzen und die Arbeitsbedingungen in Saarbrücken kritisieren. Und selbst wenn man schon oft im Stadion den Rauswurf Henkes beschwört hat, zeigen seine Worte, dass in Saarbrücken noch längst nicht alle Ungereimtheiten Geschichte sind.

Quellen zu diesem Beitrag:
-SZ-Artikel "Ich hätte Olivier nicht abgegeben" von T.Klein (30.01.07)
-Sportdirektor Henke verlässt FCS (fc-saarbruecken.de)

Montag, Januar 29, 2007

L’identité française et les transferts

Beim FCS herrscht ein latentes Stürmerproblem, trotz der beiden Goalgetter Jäger und Saglik. Wenn man bedenkt, dass beide nicht die Konstanz aufweisen, um dauerhaft zu treffen, dazu noch berücksichtigt, dass Saglik für die nächsten drei Pflichtspiele gesperrt ist und man dann noch die Sturmkonkurrenz betrachtet, kommt man nicht an einem weiteren Angreifer vorbei. Hajdarovic und Karaoglan zeigten in letzter Zeit selbst in der Oberliga, dass sie in ihrer Entwicklung zurzeit auf der Stelle treten und Tai Dianes Verletzungspech und hohes Alter lassen nur wenige an seine Rückkehr glauben.

Einen neuen Stürmer hat der Verein mit Guillaume Deschamps bereits gefunden. Für viele ist das schon jetzt ein weiterer Kritikpunkt an der Transferpolitik des Vereins.

Was von vielen Seiten bemängelt wird, ist die fehlende Nachwuchsförderung. So verließen in der Winterpause auffällig viele junge Spieler, meist aus der Oberligamannschaft, den Verein. Einige zog es dabei nach Elversberg. Vielen ist auch die steigende Zahl an Spielern mit französischem Pass ein Dorn im Auge.

Auch wenn viele spöttische Kommentare den FCS zurzeit eher als französischen Zweitligisten sehen, will ich das Thema doch sachlich angehen:
Einen Spieler sollte man nach seinen fußballerischen Fähigkeiten und nicht nach seinem Pass beurteilen!

Die Nähe zu Frankreich und die Vorgeschichte des FCS als inoffiziellem Meister der 2. französischen Division sollte nicht als nötiges Übel angesehen werden, sondern als historisch interessanter und bedeutsamer Abschnitt in der FCS-Historie gewürdigt werden, unabhängig davon, wie viele Franzosen man zurzeit im Kader hat.

Ob Deschamps als Stürmer den gewünschten Erfolg bringen wird, ist allerdings fraglich. Aus der Jugend von Olympique Marseille stammend, fasste er dort nach einer schweren Verletzung nie Fuß. Seine Torausbeute von 25 Toren in 108 Spielen der 2. französischen Liga erscheint eher mager. Trotzdem wird erst die Rückrunde zeigen, wie sich Deschamps in die Mannschaft einfügt. Sprachprobleme sollte es wohl nicht geben.

Abseits aller Diskussionen um das "Französischsein" des FCS, sollte man nun auch auf dem Transfermarkt nachlegen und noch nach einem Abwehrspieler für die linke Seite und vor allem einer wirkungsvollen Verstärkung im Mittelfeld suchen, ob diese diese Spieler jetzt aus der eigenen Jugend oder Frankreich kommen.

Freitag, Januar 26, 2007

Reimsbach - Ein Wintermärchen

Die Wintermonate stellen für den deutschen Fußball im Normalfall eine Durststrecke dar. Nun befinden wir uns gerade in dieser Zeit, in welcher wir uns entweder des englischen Fußballs, der Erinnerung an erfolgreiche Zeiten (beim FCS müssen wir besonders weit zurückgehen) oder der Hallenturniere bedienen. Vor allem die Regionalliga wurde vom Fußballgott mit einer Winterpause gestraft, welche erst Ende Februar wieder verschwindet und den regulären Spielbetrieb freigibt.

Die Ausweichmöglichkeiten, welche der eigene Verein anbietet, beschränken sich dabei auf Testspiele und die Vorbereitung, wobei am Ende wohl nur das Testspiel gegen Bayern München die Massen in die frostige Kälte des Winterfußballs lockte.
Die Informationsmöglichkeiten für den Fan, der nicht gerade das Geld/die Zeit hat, seinem Verein überall hin zu folgen, sollten im Zeitalter des Web 2.0 eigentlich relativ groß sein. Beim FCS ist dies leider nicht der Fall. Bis auf einige, wenige Pressemeldungen, welche in aller Kürze die neuesten Testspieler und Testspiele abhandeln, bleibt die Berichterstattung auf der offiziellen FCS-Homepage farblos.

Als ich heute wieder einmal diese Website mit den nervtötenden Werbeeinblendungen besucht habe, fiel mir ein Artikel ins Auge, der schon seit dem 22.01.2007 online verfügbar ist. Es handelt sich dabei um einen Bericht über das Trainingslager der 2. Mannschaft in Reimsbach.
Der Artikel von Stephan Probst bleibt dabei stets auf der Ebene eines Trainingsberichts und dokumentiert akribisch die Erlebnisse der Oberligamannschaft, ohne dabei in eine nüchterne Objektivität zu verfallen. Detailgetreu und mit vielen Schnappschüssen ausgestattet gelingt es Probst mit einen Artikel zu schaffen, welche wohl am ehesten einer Mischung aus einem Fanzinebericht und Sönke Wortmanns Dokumentation "Deutschland - Ein Sommermärchen" gerecht wird.

Der ehemalige Co-Trainer Henkes, Alfred Kaminski, wandelt dabei stets auf Pfaden innovativer Trainerkollegen wie Jürgen Klinsmann. Als Trainer der 2. Mannschaft oftmals schon für die zuletzt schwachen Leistungen der Saarbrücker Jungtalente verantwortlich gemacht, zeigt er ins Reimsbach seine Ideen für eine bessere Rückrunde und bringt seinen Schützlingen die wichtige Lektion bei, dass Erfolg eine Sache des Mannschaftsgeists ist. So lässt er erst einmal einen alten Traktor aus dem Dreck ziehen.

Der Artikel bleibt stets nah am Geschehen und sammelt sowohl Eindrücke von den seltsamen, jedoch sehr interessanten Trainingsmethoden von Alfred Kaminski und nimmt dabei auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft auf, sei es in Form von Bildern oder Textpassagen. Die Anspielungen zur Deutschen Nationalmannschaft werden auch mit dem Zitieren von Xavier Naidoos "Dieser Weg" noch einmal deutlich, selbst wenn letztlich die amerikanischen Fitnesstrainer mit Gummibändern fehlen.

Am Ende bleibt ein sehr lesens-/sehenswerter Bericht aus dem Trainingslager in Reimsbach, wenn auch ein Wermutstropfen bleibt: Der oft als "Teamleader" beschworene Nico Zimmermann wechselte heute zur benachbarten SV Elversberg, um dort sein Glück in der Regionalliga zu finden. Stefan Probst ist eine sehr interessanten dokumentarischen Aufarbeitung eines Trainingslagers der 2. Mannschaft gelungen. Solche Artikel würden auch der Rubrik zur 1. Mannschaft sehr gut zu Gesicht stehen!

Die 2. Mannschaft des 1. FC Saarbrücken bestreitet übrigens morgen ein Testspiel bei Eintracht Trier. Anpfiff ist um 14:30 Uhr.

Weblink: Artikel zum Trainingslager der 2. Mannschaft

Samstag, Januar 20, 2007

Das Bayerntestspiel - Ein Erlebnisbericht

Im Vorfeld habe ich schon viel über dieses Spiel geschrieben. Eigentlich ging es um die Vermarktung des Spiels, meine persönlichen Erwartungen und die Pressereaktionen zum Spiel. Doch erst jetzt lässt sich das Ereignis an sich beschreiben. Und das erfolgt im FCSBlog mit einem kleinen Erlebnisbericht:

Schon am Bahnhof umgab mich eine sonderbare Atmosphäre: Wenn man im Ligaalltag daran gewöhnt ist, dass jedes Wochenende dieselben 5-10 Gesichter mit blau-schwarzen Schals am Bahngleis warten, ist der Anblick von ca. 30 rot-weiss gekleideten Bayernfans etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch bestätigte sich schon hier das erste Vorurteil, da es sich vorwiegend um Eltern mit ihren Kindern und Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren handelte. Wenn die "großen Bayern" kommen, herrscht sogar Dillinger Bahnhof Hochbetrieb. Ich wurde von einem alten Bekannten, Helge, und dessen Schwester begleitet. Im Zug selbst fand man keinen Sitzplatz mehr. Man fühlte sich eingeengt wie die Ölsardine in der Büchse. Am Saarbrücker Hauptbahnhof angekommen, strömten sofort die Massen aus dem engen Transportmittel ins Freie. Die Bewegungsfreiheit stieg wieder an.

Langsam strömte die Menschenmenge Richtung Ludwigspark. Auch eine erstaunlich hohe Zahl von Leuten mit FCS-Utensilien bahnte sich den Weg zum Stadion. Leute, die man wohl seit dem Abstieg aus der 2. Liga vergeblich im Stadion sucht.
Nun waren wir am Eingang des E-Blocks angekommen. Nach ungefähr zehnminütiger Wartezeit passierten wir den Eingang, ohne das unsere Karten auf ihre Gültigkeit kontrolliert wurden. Bei nur drei Kartenabreissern dürfte das vielen so ergangen sein. Nach einer knappen Abtastung durch den Ordnungsdienst war endlich das Innere des Stadions erreicht.

Wir positionierten uns zwischen im unteren Teil des Blocks, wo wir ungefähr zwischen D-Block und dem Standort der Virage Est standen. So langsam begann auch das Geschehen auf dem Rasen: Die beiden Torhüter Marina und Birkenbach begannen ihr Aufwärmprogramm während Stadionsprecher Frank Falkenauer den wohl besten FCS-Fansong, "Wir kommen wieder" von Leergut, durch das Stadionradio dröhnte. Diesen Pluspunkt verspielte er jedoch kurz darauf, als er zur FC Bayern Hymne "Stern des Südens" griff. Kurz darauf schien die Situation gerettet: Die Mannschaft des FCS betrat den Rasen, was Falkenauer natürlich sofort kommentieren musste. Und noch während die Mannschaft am Einlaufen war und sich für den Applaus bedankte, geschah, was abzusehen war: Falkenauer drückte auf die Playtaste und der Bayernsong schallte lautstark durch das Stadion. Damit hatte das Stadionradio zum ersten Mal in diesem Spiel seinen altbekannten Ruf bestätigt.

Dass es aber noch ein anderes Rahmenprogramm neben der Musik gab, zeigte das Interview von Frank Falkenauer mit Bayern-Manager Uli Hoeneß. Neben dem vergeblichen Versuch neue Erkenntnisse über die Transferpolitik des Rekordmeisters zu gewinnen, stellte Falkenauer dem Anlass gemäß auch die Frage, was Hoeneß denn mit dem Saarland verbinde. Diesem fiel außer der guten saarländischen Küche nichts ein. Falkenauer griff das Thema geschickt auf und fragte direkt nach der kulinarischen Meisterleistung des Saarlandes: "Haben sie schonmal Lyoner gess...ähm...gegessen?"
Natürlich kannte der Uli den berühmten Lyoner. Dies blieb dann auch die gewichtigste Kenntnis aus diesem Interview.

Es folgten Interviews mit Felix Magath und Egon Schmidt, doch der eigentliche Höhepunkt des Vorprogramms war der O-Ton vom legendären 6:1-Erfolg gegen Bayern München. Die Reportage von Karl-Heinz Roland gehört zum Standardrepertoire eines jeden Rückblicks auf die FCS-Historie und zeugt von der vorhandenen Selbstironie im Fanlager des FCS: Jeder, egal ob jung oder alt, schwärmt vom Kantersieg aus dem Jahr 1977, selbst wenn es sonst nur noch wenig zu schwärmen gibt. Dabei erreicht kein anderes Ereignis, weder der Europapokalsieg in Mailand, noch die zwei Vizemeisterschaften, je die Popularität der vier Stegmeyer-Tore.

Nach der Aufstellung des FCS begann so langsam die Choreografie des D-Blocks. An Material wurde augenscheinlich nicht gespart, jedoch hatte der obere Teil des Blocks sichtbare Probleme mit der Durchführung, was eventuell auf die lange Abstinenz einiger Zuschauer während des Ligaalltags zurückzuführen ist.
Das Spiel begann endlich. Die Bayern ließen dem FCS in der Anfangsphase keine Chance und führten schon nach einer Viertelstunde mit 3:0. Der D-Block versuchte sich trotz der schlechten Leistung der Mannschaft darin, die Stimmung zu heben. Nach ein paar Anläufen hatte auch der "FCS"-Wechselgesang mit dem F-Block eine sehr beachtliche Lautstärke erreicht. Wo normalerweise die Virage Est steht, passierte eine lange Zeit nichts, bis einige Leute das bekannte "Vorstand raus!"-Transparent hochhielten und ihren Unmut in Form von Sprechchören äußerten. Der Protest wurde von der stillen Masse regelrecht geschluckt. Nur wenige schienen das Anliegen der Protestler nachzuvollziehen. Doch es sollte noch lange nicht der letzte Protest an diesem Abend werden.

Da ich mich dem Gedränge vor der Rostwurstbude in der Halbzeitpause entziehen wollte, ging ich schon 5 Minuten vorher den Aufgang hinauf. Selbst zu einem dürftigen Fußballspiel gehört noch eine Rostwurst. Diese war zusammen mit zwei Getränken für die Mitfahrer relativ schnell organisiert. Doch jetzt trat das eigentliche Chaos ein: Der Weg nach unten war versperrt. Die Idee, dass man während der Pause endlich mal ein paar Worte mit anderen wechseln kann ohne auf den Platz zu achten, ist eine feine Sache. Die Aufgänge sind dafür jedenfalls nicht der richtige Ort. Sei es die Arroganz, seinen Körper nicht ein paar Meter weiter nach unten zu bewegen oder die bockige Sturheit, seinen Platz mit der "besten Sicht" nicht aufgeben zu wollen gewesen: Der gesunde Menschenverstand wurde am Eingang oder irgendwo schon vorher abgegeben. Dass der Ordnungsdienst nicht mehr Herr der Lage war, erwähne ich nur am Rande, da es an diesem Abend Gott sei Dank nichts passierte, was eine Massenpanik verursachte und zu Verletzen führte. Die Vorraussetzungen dafür waren durch die blockierten Aufgänge auf jeden Fall vorhanden.

Der Trend, der sich schon in der 1. Halbzeit abzeichnete, wurde nun bestätigt: Das Spiel verflachte. Vielmehr rückte nun das Geschehen auf den Rängen in den Fokus. Sowohl im E2-, als auch im D1-Block wurde Pyrotechnik gezündet. Während diese Aktionen im E2 meist mit lautstarken "Vorstand raus!"-Rufe begleitet wurde, diente im D-Block dieses Feuerwerk wohl eher der Selbstinszinierung. Man mag Pyrotechnik beim Fußball gegenüberstehen wie man will, aber wenn es immer noch Leute gibt, die nicht kontrolliert zündeln können und andere Menschen in Gefahr bringen, wird es auch nie Akzeptanz seitens der Verbände für dieses Thema geben. Kontrolliertes Zünden heißt nicht, dass man Bengalos auf den Platz werfen darf, wenn gerade niemand in der Nähe steht.

Mitte der 2. Halbzeit kam der große Auftritt des Mustapha Hadji: er zwirbelte einen Freistoß durch die Mauer an den rechten Innenpfosten und erzielte damit den Ehrentreffer für die Hausherren. Trotz der Tatsache, dass man wohl wenig Chancen auf einen Sieg hatte, wurde dieses Tor gefeiert, als gäbe es keinen Morgen.

Auch auf den Stehrängen ging das muntere Treiben weiter: Genau einmal wurde auch im D-Block das Thema "Vorstand raus!" aufgegriffen. Dies geschah als Wechselgesang mit dem E-Block. So laut und kraftvoll er auch war, direkt wehrten sich das Trommelteam des D-Blocks und einige Leute im Fanblock, indem sie sofort auf einen anderen Rhytmus/Gesang wechselten. Es wirkte auf jeden Fall sehr seltsam, da in der Liga selten an Gesängen gegen den Vorstand gespart wurde. Dieser Mittwochabend zeigte erneut das Bild einer uneinigen Fanszene.

Nach zwei weiteren Toren für den FC Bayern war das Spiel zuende. Ich machte mich mit Helge und seiner Schwester auf, diesen Ort zu verlassen.
Und so ging ein einmaliger Tag zuende, welcher seine guten, wie schlechten Seiten hatte. Jedenfalls sehne ich mich wieder dem Ligaalltag entgegen und danke dafür, dass auch ein Michael Henke die Bayern nur einmal zum 50. Geburtstag des Saarlandes kommen lassen kann. Auf ein weiteres organisatorisches Chaos verzichte ich liebend gerne.

Montag, Januar 15, 2007

Das Bayernspiel (Vorschau)

Es sind mittlerweile ein paar Tage vergangen, seit ich mich schon im Vorfeld über das Testspiel gegen den FC Bayern geäußert habe. Trotzdem gibt dieses Thema weiterhin genug Diskussionsstoff her, sodass ich einen weiteren Blog-Eintrag zu diesem Spiel verfassen kann.
Die Hauptdiskussion ist auch in meinem Blog angekommen: Die Frage, wie man mit diesem Spiel umgehen soll.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man sich über dieses Spiel freuen kann und dass es wohl sehr interessant wird, Spieler von internationalem Niveau im Ludwigspark zu erleben.
Was mich an dem Spiel und der dazugehörigen Vermarktung stört, habe ich schon beim letzten Mal größtenteils geschrieben.

Deshalb denke ich, dass es sich zu viele Menschen sehr einfach machen, indem sie jegliche Kritik am Spiel als "Meckerei" einstufen. Jeder, der sich nicht auf dieses "Fußballfest" bei "großartiger Stimmung" freut, ist scheinbar sofort ein Miesepeter und sollte zugunsten der "wahren Fans" am Mittwoch zuhause bleiben und seine schlechte Laune dort lassen.
Diese Einstellung erinnert mich an den genialen BILDblog-Beitrag "Seid patriotisch oder schweigt!".
Diese unhinterfragte Hörigkeit gegenüber dem FCS-Präsidium und Ministerpräsident bleibt dabei hoffentlich genauso schnelllebig wie der hohe Andrang auf ein Testspiel des FCS.
Die Verkaufszahlen können sich jedenfalls sehen lassen. Schon jetzt wurden über 25000 Karten abgesetzt, die Sitzplätze sind restlos ausverkauft.
Dies allein ist für viele schon Grund genug, eine bundesligareife Stimmung zu erwarten. Nur bedenken die wenigsten, dass ein ausverkauftes Haus kein Selbstläufer ist. In der SZ vom 13.01.07 kündigte sich schon an, dass viele der Fans, die Woche für Woche im Ligaalltag für Stimmung sorgen, nichts mit dem Testspiel gegen den FCB zu tun haben werden. Ich teile übrigens auch Jörg Rodenbüschs Meinung bezüglich des Publikums, das am kommenden Mittwoch zu erwarten ist:
"Das ist das WM-Event-Publikum. Der Großteil kommt, um seinen Kindern zu zeigen: Da unten spielt der Poldi."

Was ich konkret am Mittwoch an Zuschauertypen erwarte?
-Familien mit ihren Kindern, die mal den großen FC Bayern sehen wollen
-weibliche Schweini-/Poldi-Fans
-saarländische Bayernfans, die ihren Verein endlich mal im Stadion sehen werden
-Schönwetterfans, die einfach nur sich selbst feiern werden
-echte FCSler (die nach meinen Schätzungen wohl deutlich in der Unterzahl sein werden)

Bin ich jetzt wirklich schon im Vorfeld ein Miesepeter? Ich will dem Vorwurf einfach mal damit entgegnen, dass ich meine eigenen Erwartungen schon so weit runterschraube, dass ich am Mittwoch einfach keine Enttäuschung erleben werde.

Sportlich gesehen kann man sich wohl vorher denken, wer das Spiel für sich entscheiden wird. Das ist alles, was ich vor dem Spiel zu sagen habe und deshalb wünsche ich allen einen interessanten Fußballabend.

euer Carsten

Donnerstag, Januar 11, 2007

Wie man ein Testspiel vermarktet

Der FCS wird nun doch ein Testspiel gegen den FC Bayern München bestreiten! Was eigentlich schon längst ins Reich der Legenden verbannt wurde und nur gelegentlich von Fans zwischen 10 und 14 Jahren immer wieder zum Thema gemacht wurde, hat sich in ein reales Gebilde verwandelt. Dabei mutet allein schon seltsam an, dass dieses Spiel wie aus heiterem Himmel weniger als eine Woche vor Anpfiff erst engekündigt wird. Dabei ist es erst die Rahmengeschichte, die dieses Spiel ein wenig interessanter erscheinen lässt.
Eigentlich wollte der FC Bayern am 17.01.06 garnicht ins Saarland reisen! Ein geplantes Testspiel in Istanbul wurde aus "organisatorischen Gründen" abgesagt. Damit hat der FCS freie Bahn für das lang ersehnte Testspiel oder anders gesagt: Der FCS muss als Notlösung herhalten.
Dass man trotz dieser eher fragwürdigen Umstände der Sinn für cleveres Marketing dennoch im Saarland vorhanden ist, zeigt die Ankündigung für das Spiel. Auf einmal heißt es, das Spiel fände "im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums des Saarlandes" statt. Und auf der offiziellen FCS-Seite prangt das Bild von Landesvater Peter Müller, welcher vor allem den Bayern sehr herzlich dankt:
"Ich freue mich sehr über diese tolle Geste zu unserem Jubiläum. Das wird sicherlich ein tolles Fußballfest. Schön, dass ihr kommt!"

Ich will ja nicht gehässig sein, aber kündigt man ein solches "Fußballfest" nicht normalerweise früher als eine Woche vor dem Spiel an?
Schließlich ist das Saarland auch nicht erst gestern 50 Jahre alt geworden. Oder weißt hier die Marketingstrategien einige Unglaubwürdigkeiten auf?

Sensationell durchdacht ist auch die Kartenvergabe für das Spiel: Jeder Besitzer einer Dauerkarte für einen Stehplatz bekommt für die Partie Freien Eintritt, jeder Besitzer einer Sitzplatzdauerkarte nur ein Vorverkaufsrecht. Dieses läuft Dienstagabend ab. Wenn man bedenkt, dass das Spiel erst seit heute bekannt ist, kann man die Wut manch Betroffener verstehen. Aber dafür bekommt jeder saarländische Fußballverein ganze 5 Freikarten. Freie Stehplätze gibt es ja genug!

So wird der Ludwigspark warscheinlich größenteils von Kindern mit Bayerntrikots und Poldi/Schweini-Groupies bevölkert werden. Auch wenn ich mir denken kann, dass die Zuschauerzahl unter den Erwartungen liegen wird. Neben der sehr kurzfristigen Bekanntgabe des Spiels ist da auch noch der ungünstige Termin. Wer will schon während der Woche abends in der Kälte stehen?
Der Termin überschneidet sich zudem mit dem 28. Filmfestival Max Ophüls Preis, was wohl die Cineasten unter den FCS-Fans ärgern wird.

Bleibt zuletzt das Spiel an sich. Blendet man die ganze Rahmengeschichte mit ihren kleinen Macken aus, bleibt ja nur noch ein normales Testspiel übrig. Zumindest die Freude daran sollte man sich nicht nehmen lassen, da das nächste Punktspiel noch in weiter Ferne liegt.
Trotzdem finde ich allein die Vermarktung des Spiels weitaus interessanter als das eigentliche Ereignis auf dem Rasen. Man darf gespannt sein, welche findigen Ideen noch auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mit Peter Müller, Klaus Meiser und Reinhard Klimmt präsentiert werden. Bisher passt nämlich nur ein Ausspruch:
"Typisch FC!"

Quellen zu diesem Beitrag:
-Die Bayern gratulieren zum Jubiläum (FCS-HP)
-Ministerpräsident Peter Müller: "Schön, dass ihr kommt!" (FCS-HP)
-Bayern testen beim 1. FC Saarbrücken (FCB.de)
-Saarbrücker Zeitung vom 13.01.07
-"Schön, dass Ihr da seid!" - Pressekonferenz in der Staatskanzlei(16.01.07)
Nachtrag 13.01.07 20:15 Uhr

Die SZ leistete sich heute einen interessanten Beitrag: Im Artikel "Das Saarland im Bayern-Fieber" von Thorsten Klein fand sich folgender Ausschnitt:
Problem-Fans werden nicht erwartet."Die aktive Fanszene wird mit dem Spiel auch nichts zu tun haben", sagt Jörg Rodenbüsch. Der Leiter des FCS-Fanprojekts Innwurf erklärt: "Das ist das WM-Event-Publikum. Der Großteil kommt, um seinen Kindern zu zeigen: Da unten spielt der Poldi."


Darf man Herrn Klein glauben, sind die Begriffe "aktive Fanszene" und "Problemfans" gleichzusetzen. Ein wenig mehr Objektivität wäre angesagt, Herr Klein!

2. Nachtrag 16.01.07 17:35

Dass Ministerpräsident Peter Müller immer wieder für einen Lacher gut ist, bewies er auf der heutigen Pressekonferenz mit diesen Worten:
"Gerade Michael Henke ist das Saarland zu Dank verpflichtet. Alleine ihm ist es zu verdanken, dass die Bayern nach Saarbrücken kommen. Es ist außerdem schön, dass wir das Spiel in die Jubiläumsfeierlichkeiten einreihen konnten", sagte Ministerpräsident Müller.

Es wird abzuwarten bleiben, ob Michael Henke für seine außerordentliche Leistung, den berühmten FC Bayern nach Saarbrücken zu holen, auch zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wird. Ob Herr Müller in letzter Zeit die Ergebnisse des Vereins wirklich regelmäßig verfolgt hat, lassen wir einmal unkommentiert.

Mittwoch, Januar 10, 2007

Adieu!

Im Januar mag der Begriff "Frühjahrsputz" noch nicht ganz zu stimmen. Offiziell rechnet man den Januar zum Winter, auch wenn der Januar 2007 den Schnee vermissen lässt. Was zurzeit in Saarbrücken passiert, kann man aber wohl mit dem Wort "Frühjahrsputz" treffend bezeichnen. Was ich in Punkt 1 meines Wunschzettels vor Weihnachten forderte, scheint nun langsam in Erfüllung zu gehen: Das überflüssige Material an Spielern verabschiedet sich. Zuerst löste der glücklose Torsten Reuter seinen Vertrag auf, um danach zum derzeitigen Tabellenführer SV Wehen zu wechseln. Reuters Leistung rechtfertigte nie seinen Ruf als Talent, als bissiger Defensivmann. Seine Kritiker sehen sich in ihrer Behauptung bestätigt, dass Reuter schon 2005 maßlos überschätzt wurde, als er mit seinem Treffer am letzten Spieltag die Eintracht aus Trier in die Niederungen des Amateurfußballs schickte. In der konditionell schwachen Mannschaft des FCS kam er nicht an Kapitän Nehrbauer vorbei, der im defensiven Mittelfeld gesetzt ist.

Sven Lintjens hat Saarbrücken Richtung Maastricht verlassen. Für den Großteil der FCS-Fans stellt Lintjens, sowohl sportlich als auch menschlich, die größte Enttäuschung der Saison dar. Als neuer Mittelfeldmotor mit Torinstinkt sollte er einer der Aufstiegsgaranten werden. Laut eigener Aussage war es ein "unmoralisches Angebot", was ausschlaggebend für seinen Wechsel nach Saarbrücken war. In seinen wenigen Einsätzen zeigte sich Lintjens ideenlos und formschwach. Tore erzielte er keine und nur selten konnte er den tödlichen Pass liefern. Wie schon bei seinem letzten Verein Siegen fiel Lintjens Leistung immer weiter ab. Die Gründe waren schnell gefunden: Lintjens wollte zurück zu seiner Familie, fühlte sich nicht wohl in Saarbrücken. So wurde er freigestellt und wechselte nun in der Winterpause zum holländischen Zweitligist Maastricht. Neben dieser Version finden sich noch andere Motive für den verfrühten Abgang von Lintjens. Auf seiner Wunschposition, der des Spielmachers im offensiven Mittelfeld, ist Mustapha Hadji gesetzt. Also musste sich Lintjens unter Trainer Henke mit dem Platz im rechten Mittelfeld abfinden. Dazu kam der Druck durch Jungtalent Arif Karaoglan, welcher am 1. Spieltag für Lintjens eingewechselt wurde und promt ein Tor erzielte. Jedoch hielt sich Lintjens auch auf der Spielmacherposition zurück, als Hadji zwangsweise pausierte. Die FCS-Fans werden Lintjens jedenfalls auf ewig mit dem Prototyp eines Söldners verbinden. Der Abschied fällt den wenigsten schwer.

Schon bald könnte eine weitere positive Nachricht folgen: Philipp Haastrup, oftmaliger Unsicherheitsfaktor in der Abwehr, könnte bald seinem Ex-Mannschaftskameraden aus Essener und Saarbrücker Zeiten folgen und absolviert ein Probetraining in Maastricht. Ich wünsche ihm natürlich viel Erfolg, ganz ohne verwerfliche Hintergedanken!

Wo wir grad beim "Ausmisten" sind: Was macht eigentlich die sportliche Leitung, Trainer Sportdirektor Henke? Laut Saarbrücker Zeitung vom 09.01.07 habe er "immer noch kein Aufgabengebiet". Wie kann das sein? Die sportliche Leitung wurde Henke doch bereits mit seinem Amtsantritt übertragen, nicht erst bei seiner Entlassung. Warscheinlich bin ich da nicht der einzige, der das seltsam findet.

Auch wenn bei weitem noch nicht alles getan ist, was getan werden muss, finde ich es schön, dass mein Wunschzettel schon teilweise erfüllt ist ;-). Die Richtung ist vorgegeben, hier kann man es nachlesen.

Sonntag, Januar 07, 2007

Positive Schlagzeilen dank FCS-Frauen

Der FCS ist wieder in aller Munde! Dieses Mal findet man auch kein Wort über schlechte Leistungen, angebliche Fan-Kampagnen gegen den Trainer Sportdirektor oder sonstige Peinlichkeiten. Es sind wahrlich gute Schlagzeilen, die der FCS im Moment macht. Jedoch ist es nicht die Herrenmannschaft, sondern die Damenmannschaft, die den FCS wieder bekannt macht, sogar im Ausland.

Es hat mittlerweile schon Tradition, dass (fast) jedes Jahr der erotische Wandkalender der FCS-Frauen erscheint. Der Erlös geht dabei immer direkt in die Mannschaftskasse der Spielerinnen.

Erstaunlich an dieser Sache ist, dass gerade der FCS dabei in sehr vielen Blättern erscheint, obwohl solche Kalender schon seit Jahren gängige Praxis sind, sei es jetzt Fußball, Handball, Volleyball oder Basketball. Schon nach wenigen Tagen war der Kalender kurzzeitig ausverkauft und musste nachgedruckt werden. Das ist eigentlich kein Wunder, da die Mundpropaganda der letzten Jahre offensichtlich gewirkt hat und sich die BILD-Zeitung für dieses Thema interessiert. Daraufhin fand sich die Meldung bei den Stern Shortnews wieder und selbst El Mundo Deportivo, eine der bekanntesten Sportzeitungen Spaniens, wurde auf die FCS-Damenmannschaft aufmerksam. Es kann einen als FCS-Fan eigentlich nur freuen, dass selbst eine der bekanntesten, sowie ältesten Sportzeitungen Europas über den 1. FC Saarbrücken berichtet.

Damit trotzen die FCS-Frauen allein Neidern und Kritikern, die den Kalender als schädlich für den Verein sehen. Tatsächlich gab es im Jahre 2006 keinen Kalender der Frauenmannschaft. Von offizieller Seite gab es keine Aussagen dazu, warscheinlich wollte man einfach keinen Kalender mit Nacktmotiven mehr. Dieses Jahr ist das ein wenig anders und die FCS-Damen sorgen damit für die ersten Positivschlagzeilen 2007.

Doch das ist noch lange nicht genug: Auf sportlicher Ebene sind die FCS-Frauen ihren männlichen Kollegen weit vorraus. Die 1. Mannschaft belegt den 1. Tabellenplatz der 2. Frauen-Bundesliga Süd und hat dabei eine beachtliche Bilanz von 10 Siegen und einer Niederlage aus 11 Spielen erzielt. Der Vorsprung auf Platz 2 beträgt 7 Punkte. Auch im laufenden Wettbewerb des DFB-Pokals stehen die Damen im Halbfinale, welches Anfang April stattfinden wird.
Zumindest für die FCS-Frauen scheint 2007 ein erfolgreiches Jahr zu werden!

Mittwoch, Januar 03, 2007

2. Offener Brief an die DFL

Es ist zwar schon etwas her, aber ich habe am 31.10.06 einen Offenen Brief an die DFL verfasst. Dieser wurde uns recht schnell beantwortet, die Kernaussage dieser Mail findet sich im folgenden Brief wieder.

Von: blog@saarlandfcs.de
An: info@bundesliga.de


Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Antwort auf mein Schreiben.

Meiner Ansicht nach kann man Verständnis dafür aufbringen, dass es Ihrem Unternehmen wirtschaftlichen Schaden zufügt, wenn im Internet Live-Übertragungen von Bundesligapartien oder Videomitschnitte der ARD-Sportschau o.Ä. zu finden sind.

Jedoch kann ich dieser Aussage aus Ihrem Antwortschreiben vom 03.11.06 um 15:30 in dieser Form nicht zustimmen:
"Der Wert dieser Übertragungsrechte wird durch die nicht lizensierte Präsentation von Videoausschnitten im Internet stark beeinträchtigt."

In dieser Aussage erkennt man, dass Ihr Unternehmen zurzeit nicht in der Lage ist zwischen Privataufnahmen von Amateurfilmern und Fernsehmitschnitten zu differenzieren. Vergleicht man die Inhalte der Videos, sowie ihre Bildqualität, wird man zu dem Ergebnis kommen, dass es große Unterschiede gibt.

Die Qualität eines privaten Amateurvideos ist nicht mit der eines Fernsehmitschnittes ebenbürtig.
Die Auflösung von Fotohandys oder Digitalen Kameras liegt im Normalfall unter der einer professionellen Videokamera.
Dadurch ergibt sich, dass nur in den wenigsten Fällen eine zufriedenstellende Aufnahme des Geschehens auf dem Spielfeld gelingt. Im Normalfall wird man in solchen Amateurvideos den Spielball nur schlecht erkennen.

Auch im Inhalt von Amateurvideos lassen sich die Differenzen zu professionellen Videoaufnahmen erkennen.
Im Gegensatz zur Berichterstattung im Fernsehen legen die Hobbyfilmer mehr wert auf das Geschehen in der Fankurve. Während sich die Sportschau und andere Sendungen nur in geringem Ausmaß mit Fanaktivitäten beschäftigen, macht dies für Webseiten und Videoportale den größten Anteil an Videos aus.

Unter dem Strich fehlt mir jegliches Verständnis dafür, wie qualitativ schlechte, kurze Videoausschnitte von Bundesligaspielen den "Wert der Übertragungsrechte" stark beeinträchtigen sollen.

Ich muss leider auch sagen, dass die Berichterstattung in den Medien ein sehr fanfeindliches Bild der DFL zeigt. Im Endeffekt treffen Maßnahmen wie Abmahnungen nur die eigenen Kunden - die Fans. Ob dies die Beliebtheit des Unternehmens DFL steigt muss ich stark anzweifeln. Meiner Meinung nach würde es von einer weitaus besseren und klügeren Öffentlichkeitsarbeit zeugen, wenn die DFL gemeinsam mit den Fans, also auch den eigenen Kunden, um eine Lösung bemühen würde, die beide Seiten zufrieden stellt.

mit freundlichen Grüßen

Carsten Pilger
Webmaster FCSBlog.de

PS: Ich bitte um Erlaubnis, diesen gegenseitigen Schriftwechsel auf Internetseiten und in Internetforen publik machen zu dürfen.

Danach war lange Zeit Funkstille, da ich keine Antwort erhielt. Ich habe dann vor wenigen Tagen erneut an die DFL geschrieben. Heute folgte dann eine Antwort, auf die ich nicht näher eingehen will. Schließlich bekam ich die Erlaubnis, die Kernaussage der ersten Mail zu zitieren.

Ich habe mein Fazit bereits gezogen und werde dankend auf Produkte und Dienstleistungen, die mit der DFL zu tun haben verzichten. Trotzdem sollte man sich dadurch nicht die Freude am Fußball rauben lassen! Fußball-Weblogs werden weiterhin Wege finden, ihr Publikum zu unterhalten, selbst wenn das letzte private Video mit Fangesängen längst aus dem Internet entfernt wurde.