Mittwoch, Januar 10, 2007

Adieu!

Im Januar mag der Begriff "Frühjahrsputz" noch nicht ganz zu stimmen. Offiziell rechnet man den Januar zum Winter, auch wenn der Januar 2007 den Schnee vermissen lässt. Was zurzeit in Saarbrücken passiert, kann man aber wohl mit dem Wort "Frühjahrsputz" treffend bezeichnen. Was ich in Punkt 1 meines Wunschzettels vor Weihnachten forderte, scheint nun langsam in Erfüllung zu gehen: Das überflüssige Material an Spielern verabschiedet sich. Zuerst löste der glücklose Torsten Reuter seinen Vertrag auf, um danach zum derzeitigen Tabellenführer SV Wehen zu wechseln. Reuters Leistung rechtfertigte nie seinen Ruf als Talent, als bissiger Defensivmann. Seine Kritiker sehen sich in ihrer Behauptung bestätigt, dass Reuter schon 2005 maßlos überschätzt wurde, als er mit seinem Treffer am letzten Spieltag die Eintracht aus Trier in die Niederungen des Amateurfußballs schickte. In der konditionell schwachen Mannschaft des FCS kam er nicht an Kapitän Nehrbauer vorbei, der im defensiven Mittelfeld gesetzt ist.

Sven Lintjens hat Saarbrücken Richtung Maastricht verlassen. Für den Großteil der FCS-Fans stellt Lintjens, sowohl sportlich als auch menschlich, die größte Enttäuschung der Saison dar. Als neuer Mittelfeldmotor mit Torinstinkt sollte er einer der Aufstiegsgaranten werden. Laut eigener Aussage war es ein "unmoralisches Angebot", was ausschlaggebend für seinen Wechsel nach Saarbrücken war. In seinen wenigen Einsätzen zeigte sich Lintjens ideenlos und formschwach. Tore erzielte er keine und nur selten konnte er den tödlichen Pass liefern. Wie schon bei seinem letzten Verein Siegen fiel Lintjens Leistung immer weiter ab. Die Gründe waren schnell gefunden: Lintjens wollte zurück zu seiner Familie, fühlte sich nicht wohl in Saarbrücken. So wurde er freigestellt und wechselte nun in der Winterpause zum holländischen Zweitligist Maastricht. Neben dieser Version finden sich noch andere Motive für den verfrühten Abgang von Lintjens. Auf seiner Wunschposition, der des Spielmachers im offensiven Mittelfeld, ist Mustapha Hadji gesetzt. Also musste sich Lintjens unter Trainer Henke mit dem Platz im rechten Mittelfeld abfinden. Dazu kam der Druck durch Jungtalent Arif Karaoglan, welcher am 1. Spieltag für Lintjens eingewechselt wurde und promt ein Tor erzielte. Jedoch hielt sich Lintjens auch auf der Spielmacherposition zurück, als Hadji zwangsweise pausierte. Die FCS-Fans werden Lintjens jedenfalls auf ewig mit dem Prototyp eines Söldners verbinden. Der Abschied fällt den wenigsten schwer.

Schon bald könnte eine weitere positive Nachricht folgen: Philipp Haastrup, oftmaliger Unsicherheitsfaktor in der Abwehr, könnte bald seinem Ex-Mannschaftskameraden aus Essener und Saarbrücker Zeiten folgen und absolviert ein Probetraining in Maastricht. Ich wünsche ihm natürlich viel Erfolg, ganz ohne verwerfliche Hintergedanken!

Wo wir grad beim "Ausmisten" sind: Was macht eigentlich die sportliche Leitung, Trainer Sportdirektor Henke? Laut Saarbrücker Zeitung vom 09.01.07 habe er "immer noch kein Aufgabengebiet". Wie kann das sein? Die sportliche Leitung wurde Henke doch bereits mit seinem Amtsantritt übertragen, nicht erst bei seiner Entlassung. Warscheinlich bin ich da nicht der einzige, der das seltsam findet.

Auch wenn bei weitem noch nicht alles getan ist, was getan werden muss, finde ich es schön, dass mein Wunschzettel schon teilweise erfüllt ist ;-). Die Richtung ist vorgegeben, hier kann man es nachlesen.

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