Freitag, Februar 29, 2008

Der FCS 2008 auf dem Prüfstand

Der FCS scheint in der Winterpause 07/08 eine Generalüberholung verpasst bekommen zu haben.

Musste man kurz nach Beginn der Winterpause im tiefsten FCS-Jammertal angelangt sein, so wandelte sich dieses Bild wieder innerhalb kürzester Zeit: waren Loos und Krüger vor ihren Demissionen die gefeierten Profis des Vereins, wurde man nach eben selbiger mit dem Bild starrköpfiger Gutsherren mit professionellem Gehalt konfrontiert und Alfred Kaminski als volksnahe Lösung präsentiert. Zudem ging ein Jubelschrei um die Welt (oder das Saarland) als sich der 1. FC Saarbrücken unter der federführung von Horst Hinschberger endlich zu einer Klage gegen die "großen Bayern" durchrang und dafür Anerkennung wie Spott und Häme gleichermaßen bekam. Immerhin wittert der Verein die Chance auf eine finanzielle Entschädigung, nachdem die Rechtsschutzversicherung dem FCS heute die Kostendeckungszusage erklärte. Abgerundet wird dieses Bild von den Stadionplänen, die sogar eine Neugestaltung des Trainingsgeländes vorsehen.

Doch jetzt wird sich erst beweisen, was die Generalüberholung wirklich wert war.

Dabei hat der kommende Gegner des 1. FC Saarbrücken, die Sportfreunde aus Köllerbach, genug eigene Probleme, die das Spiel schon im Vorfeld als Selbstläufer für den FCS erscheinen lassen. Man befindet sich selbst in der Situation, dass es in der Winterpause einen Trainerwechsel gab: mit Jörg Nehren wurde der ehemalige Trainer von Borussia Neunkirchen als Garant für den Klassenerhalt verpflichtet. Zurzeit liegt man auch mit 21 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz, was vor einem halben Jahr wohl die wenigsten erwartet hätten. Die gewachsene Erwartungshaltung, gerade vor dem Vergleich mit dem großen Nachbarn aus der Landeshauptstadt, macht die Arbeit für Nehren nicht einfacher. Zudem fehlen ihm gegen den FCS auch Leistungsträger wie Benjamin Angel oder Jörg Reeb, welche beide die Sportfreunde nach Ende der Saison verlassen werden. Andererseits zeigt der Pokalsieg gegen Rot-Weiß Hasborn, dass man Köllerbach nicht als zu angeschlagen einschätzen sollte.

Angeschlagen ist das Wort, was auf die sportliche Ebene des 1. FC Saarbrücken zutrifft. Mit Charles Haffner und Torsten Jülich fehlen zwei erfahrene Mittelfeldkräfte, was allerdings vor allem für die jungen Spieler eine Chance darstellen dürfte, Akzente im Kampf um einen Stammplatz zu setzen. Einer dieser jungen Spieler fällt mit Neuzugang Philipp Wollscheid definitiv aus. Da auch der Einsatz von Nazif Hajdarovic fraglich erscheint, werden viele Hoffnungen auf Neuzugang Florian Hornig liegen, was einerseits bei dessen Empfehlungsschreiben in Form von elf Treffern in der laufenden Saison (noch für Mechtersheim) kein Wunder ist, andererseits den jungen Spieler auch von Beginn an unter Druck setzen wird. Nach sehr wechselhaften Testspielen in der Winterpause bei Trainerwechsel und einigen Veränderungen im Kader ist es unklar, was den blau-schwarzen Anhänger in Völklingen erwartet.

Obwohl die Vorteile für den FCS klar auf der Hand liegen und auch der 5:0-Sieg im Hinspiel alle Vorzeichen für einen erfolgreichen Start ins Jahr 2008 geben, muss sich der FCS in den Prüfstand begeben. So sehr in den letzten Wochen an den Rahmenbedingungen Änderungen durchgeführt wurden, welche mit notwendiger Konsequenz, aber auch mit einem leichten Mut zur Extravaganz alle Weichen auf eine Rückkehr in die Professionalität gestellt haben. Auf sportlicher Ebene muss der FCS jedoch erst beweisen, dass er der restlichen Liga gewachsen ist, da dies die letztlich entscheidende Bedingung für den Aufstieg bedeutet. Eine Niederlage nach der Winterpause würde die scheinbar heile Welt im FCS-Umfeld nicht zerstören, sie würde aber die Frage nach der Glaubwürdigkeit des Vereins stellen und zumindest die Fußballsparte des Vereins zurück in die Werkstatt schicken.

Links zum Thema:

- Vorbericht auf sr-online.de
- Vorbericht auf fc-saarbruecken.de
- Seite der Sportfreunde Köllerbach

Dienstag, Februar 26, 2008

Das perfekte Stadion

Seit die Möglichkeit des Stadionneubaus, welche zu früheren fußballfreien Übergangsphasen (oftmals als "Winterpause" oder "Sommerpause" bezeichnet) ledeglich als dürftiger Pausenfüller herhalten musste, schon so tief in das blau-schwarze Bewusstsein eingedrungen ist, dass man sich bei einem Blick in die Diskussionsforen kaum mehr vor Meinungen zum Stadionneubau retten kann, weiß niemand mehr so recht:
Wie soll das neue Stadion aussehen?

'Sonnenuntergang' von Carsten_FCS

Das FCSBlog hat alle verfügbaren Daten und Meinungen in den FCSBlog-Hauptrechner eingegeben und die unabdingbaren Kriterien und die mögliche Gestaltung der neuen Spielstätte unseres 1. FC Saarbrücken rechnerisch ermittelt!

Kapazität:

-Das neue Stadion muss für mindestens 50.000 Besucher gebaut sein. Geringere Maßstäbe sind ab einem möglichen Aufstieg in die 3. Bundesliga nicht mehr vertretbar.

Standort und Verkehrsanbindung:


-Der Ludwigspark muss als Standort bleiben, da man sonst die einmalige Infrastruktur dieses Stadions (Stadion, Casino und Nachtbar im Umkreis von 200 m, vgl. hier) aufgibt.
-Neben der Nähe zum neuen Eurobahnhof muss eine Anbindung zur Saarbahn und ein neues Parkhaus eingerichtet werden. Ein vereinseigener Flugplatz wird erst mit dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga notwendig.

Stadionname:

-Sponsornamen sind unter einem jährlichen Betrag von 20 Mio. Euro nicht möglich, der Name bleibt also vorerst "Ludwigspark".

Architektur:

-Das ideale Stadion ist eine Mischung von internationaler Atmosphäre, Wehener Stahlrohrkonstruktion und Ludwigspark-Kult. Aus diesem Grund bleiben Marathontor samt A- und C-Block in ihrer ursprünglichen Form erhalten, der restliche Ludwigspark wird niedergerissen und von erweiterbaren Stahlrohrtribünen ersetzt. Ein ausfahrbares Spielfeld mit ständig zu erneuerndem Rollrasen und ein ausklappbares Faltdach sollen einen Hauch Internationalität in den Ludwigspark tragen.

Sanitäre Anlagen:

-Die Toilettenanlagen aus dem alten Ludwigspark werden übernommen und unter Denkmalschutz gestellt.

Verpflegung und Fanshop:

-Die Bezahlung wird in Zukunft bargeldlos über den Mitgliedsausweis erfolgen. Logischerweise werden Essen und Getränke nur noch an Vereinsmitglieder ausgegeben.
-Jede Tribüne wird einen eigenen, zweistöckigen Fanshop bekommen.

Extras:

-Neben eigenem 5-Sterne-Hotel, einem Kino, vierzig Rostwurstbuden mit integrierter Wurstkühlung, sechzig Brezelständen, einer Tiefgarage und einem eigenen Hubschrauberlandeplatz ist auch ein 20 m² großer Raum für die Fangruppierungen geplant.
-Von den Sitzschalen bis hin zum Klopapier wird alles in blau-schwarz dekoriert sein.

Finanzierung, Nutzung etc.:

-Eine Kooperation mit der SV Elversberg oder anderen Vereinen wird unter Strafe gestellt.
-Die Kosten für den Stadionneu- und umbau werden zu 70% vom Land, zu 20% von der Stadt Saarbrücken und zu 10% vom 1. FC Saarbrücken getragen.
-Der 1. FC Saarbrücken ist Stadioneigentümer.

Sonntag, Februar 24, 2008

Bilden Sie mal einen Satz mit FCS-Namen II

Die Fortsetzung:

-Stelletta

Heute ab ins Trainingslager nach Reimsbach!
Stell Etagenbetten auf, sonst bleib ich wach.

-Brückerhoff

Brrrrr....Rückkehr hoff ich ist bald.
Langsam wird's in Reimsbach kalt!

-Zydko

Wären wir mal besser nach Südkorsika,
das Wetter ist viel schöner da!

-Impis

Im Bistro ist es sehr gemütlich,
das Training war nicht sehr vergnüglich.

-Dekoun

Für den Saisonstart müssen wir noch bauen,
nicht nur Deko und so, man wird schauen!

-Spyrka

Schau mal nach uns spür Kaminski auf,
der will nen neuen Spieler, Topeinkauf!

Donnerstag, Februar 21, 2008

Doch keine olle Kamelle: Stadionneubau

Die Winterpause ist ja bekanntermaßen ein beliebter Zeitpunkt, all die Themen durchzukauen, die man während der Saison zurückstellt. Manchmal muss ich mich dieser Taktik bedienen, um dieses Blog frei von Staub zu halten und auch in der spielfreien Zeit die Blogsleser zu unterhalten. Tatsächlich katapultierte sich mit dem heutigen Fanmeeting einer dieser vermeintlich "ollen Kamellen" zum neuen Gesprächsthema Nr 1:
der Stadionneubau!

Wie die Besucher des Fanmeetings berichten, wird auf dem Gelände des Ludwigsparkstadions eine Stahlrohrkonstruktion nach Wehener Vorbild entstehen, welche schon im August diesen Jahres bespielbar sein soll. Dabei soll es nur noch zwei Stehplatzbereiche geben, was auch die Fanszene vor eine weitere Bewährungsprobe stellen wird. Voraussichtlich wird die Kapazität der neuen Spielstätte bei etwa 15.000 Plätzen liegen.
Einige Meter vom Ludwigspark entfernt würde sich auch einiges ändern. Auf dem derzeitigen Gelände des FC-Sportfeldes soll ein vierstöckiges Bürogebäude mit Geschäftsstelle, Fanshop und weiteren Einrichtungen entstehen.

Dem FCS stehen damit einschneidende Veränderungen bevor: einerseits werden sie zur finanziellen, wie sportlichen Bewährungsprobe für den Oberligisten, andererseits muss bei der Umsetzung auch darauf geachtet werden, dass man die Interessen der Zuschauer und Fans im besonderen Maße berücksichtigt. Die Spannungsfelder wie Namenssponsoring oder Kooperation mit der SV Elversberg wird der Verein wohl nicht umgehen, sodass hier Konflikte vorprogrammiert sind.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das genaue Konzept des Stadionneubaus gestaltet, um eine endgültige Bewertung dieser Pläne abzugeben. Sie sind zurzeit noch eine Chance, die Zukunft des Vereins sowohl im positiven als auch im negativen Sinne zu gestalten. Unvermeidlich wird damit wohl leider auch der Abriss des altehrwürdigen Ludwigsparks, welcher den FCS über ein halbes Jahrhundert begleitet hat. Es wäre ein mehr als würdiger Abschied, wenn in der letzten Spielzeit des derzeit größten saarländischen Stadions noch einmal die Zuschauer den Ludwigsberg hinaufströmen und, hoffentlich zum Aufstieg, noch einmal die 20.000er Marke geknackt wird. Verdient hätte es der Ludwigspark zum Abschied.

Nachtrag 22.02.08 19:31 Uhr:


Einem Bericht von sr-online.de zufolge scheint Horst Hinschberger zwar den Neubau angekündigt zu haben, jedoch bleibt die Standortfrage weiterhin unbeantwortet. Interessanterweise ist es der ehemalige Vizepräsident und jetzige Sportminister Klaus Meiser, der gegenüber dem Saarländischen Rundfunk angab, dass diese Frage noch nicht entschieden ist. Für Herrn Meiser wäre es wohl als äußert peinlich zu bezeichnen, wenn er nicht in der Lage wäre, den Standort Ludwigspark für ein mögliches neues "Saarstadion" durchzusetzen.

Mittwoch, Februar 20, 2008

Bilden Sie mal einen Satz mit FCS-Namen I

In Anlehnung an den leider bereits verstorbenen Dichter Robert Gernhardt gibt es als Zeitvertreib gegen Ende der Winterpause das berühmte "Bilden Sie mal einen Satz mit..." mit Namen rund um den FCS. Danke an Olli S. für diese Anregung!

-Kaminski

Zimmer mit Kamin, Skifahren umsonst.
Das alles gibt's, wenn du zu Victor kommst.

-Formann

Bevor man die Mauer stellt,
der Abwehr eine Rede hält.

-Mpassy

Komm, pass ihn rüber!
Schießt du, fliegt er drüber!

-Hornig

Ins Bockshorn ich ihn soll jagen?
Kann er's denn vertragen!?

-Wollscheid

Wolle scheidet für die Hemden aus,
gleich geht ihr da in Polyester raus!

-Hadji

Hat Schimanski je so geschossen?
Bei dem sind doch nur Tränen geflossen...

-Rasp

Die Grasparzellen auf dem Platz:
für Jäger und Sammler ein Goldschatz!

-Haffner

Hab auf der Schaff ner Frau nachgepfiffen.
Sie war zu lahm, hat's nicht begriffen.

Samstag, Februar 16, 2008

2 Jahre FCSBlog

Anstelle eines außerordentlich langen und umfassenden Rückblicks auf das verflixte zweite Jahr im FCSBlog gibt es heute das FCSBlog einmal in Zahlen:

11811 Besucher
469 Minuten Einsatzzeit für Sven Lintjens
264 Beiträge
226 Kommentare
111 Tore
96 Gegentore
31 Erlebnisberichte
24 Besucher, die nach "Manuel Rasp" googelten
16 Folgen "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh"
8 Besucher, die nach "Guido Nickolay" googelten
6 Offene Briefe
5 Trainer (Bommer, Phlippe, Henke, Krüger, Kaminski)
5 Gedichte zum FCS
4 Besucher, die nach "Frank Falkenauer" googelten
4 Interviews, die halbwegs glückten
2 Abstiege
2 Präsidenten (Ostermann, Hinschberger)
1 Gastbeitrag
1 Testspiel gegen Bayern München
1 Rauswurf als Moderator im Offiziellen Internetforum des FCS
1 Beitrag über Thomas Winklhofer

Unterm Strich waren das also zwei mehr als interessante, anstrengende, aber auch unterhaltsame Jahre, die auf ihre Fortsetzung warten.
Grüße gehen an alle Mitleser, moralischen Unterstützer, konstruktiven Kritiker und natürlich an die Leidensgenossen in meinen Leistungskursen.

Freitag, Februar 15, 2008

FC Saar? Nein danke!

Wenn in der kommenden Ausgabe der SR-Sportarena das Interview mit dem Präsident der SV Elversberg, Frank Holzer, ausgestrahlt wird, dringt vielleicht die Debatte um den sogenannten "FC Saar" ein weiteres Mal in das öffentliche Bewusstsein vor. Als ließe sich das langsame Verschwinden des Saarlandes von der Fußballlandkarte nicht mehr anders aufhalten, wird der Begriff "FC Saar" von einigen Leuten schon seit Jahren wie ein Mantra als einzige Lösung dieses Problems präsentiert. Doch warum ist eine Fusion zum Scheitern verurteilt und welche Alternativen existieren?

Für einige mag es den Klang traditionalistischer Verbissenheit haben, andere empfinden es als selbstverständlich, dass Vereinsvergangenheit und Vereinsidentität zu wichtig sind, als dass man sie für eine schnöde Vereinsfusion aufgeben würde. Wie soll man weiterhin zwei deutsche Vizemeisterschaften, die Teilnahme am Europapokal der Landesmeister oder andere Sternstunden weiterhin als Teil des eigenen Vereins ansehen, wenn man nun als "FC Saar" auch konsequenterweise die Anteile von Neunkirchen, Elversberg oder gar Homburg an diesem Verein berücksichtigen müsste?

Hier kommt man auch zu dem Punkt, der wohl Fans, Mitglieder und Gönner aller saarländischen Vereine vor einer Fusion abschreckt: die gegenseitige Rivalität. Kein Blau-Schwarzer könnte sich ernsthaft vorstellen, sich einen Verein und dazu noch das Stadion mit Grün-Weißen teilen zu müssen. Genauso wenig werden alte Borussen es gerne sehen, wenn ihr Verein von dem alten Gegner Saarbrücken geschluckt wird. Und auch der aufkeimende Neid/Hass, den Elversberg auf sich zieht, spielt eine Rolle in diesem Konflikt.

Damit bleibt die Frage, inwiefern sich dieses Projekt überhaupt lohnen soll. Man kreiert einen Verein, der eine Melange aus dem Besten aller saarländischen Vereine mit überregionaller Relevanz sein soll und vernichtet nebenbei einige Traditionsvereine, an die man sich (vielleicht) im Bundesgebiet doch gerne erinnert. Ein "FC Saar" könnte das ihm attestierte, hohe Zuschauerpotenzial nie nutzen, da sich niemand mehr mit einem Retortenverein identifizieren könnte. Zu groß ist auch der Graben zwischen den verschiedenen saarländischen Vereinen. Es fragt sich auch, wie ein solcher Verein für mögliche Sponsoren und Investoren von Interesse sein soll, wenn Großteile der Zuschauerschaft eben jenes Interesse verlieren?

Ein Ansatz könnte darin liegen, dass man erst einmal die vorhandenen Kräfte zu stärken versucht, bevor man ihnen mit einer unnötigen Bündelung jegliche Euphorie seitens der Zuschauer nimmt. Einerseits beklagen sich Unternehmen über die zunehmende Attraktivität der Bundesligaspielorte, andererseits lassen sie oftmals das Engagement bei den regionalen Fußballvereinen vermissen. Die Jugendmannschaften des 1. FC Saarbrücken zeigen, dass es genug Ambitionen nach oben gibt, aber fehlende Sponsorengelder bei zunehmendem Wettbewerb schon um talentierte Jugendspieler, fehlen Perspektiven und Anreize, kontinuirliche Aufbauarbeit zu leisten. Auch der oftmals thematisierte Stadionneubau wäre ein möglicher Anreiz, welcher einerseits Sponsoren anlockt, andererseits auch Euphorie im gesamten Umfeld verbreitet. Der große Name eines Traditionsvereins zählt heute nicht mehr allzu viel, wodurch überhaupt erst solche Debatten über eine mögliche Fusion aufkommen.

Es ist nicht eine Bündelung der Kräfte auf sportlicher Ebene, die das Saarland braucht, sondern eine Bündelung der Kräfte auf Sponsorenebene, um eine moderne Infrastruktur und Perspektiven zu bieten. Das Saarland braucht keinen "FC Saar", sondern Perspektiven für die vorhandenen Vereine.

Dienstag, Februar 12, 2008

Problemfeld: Stadionneubau

Das altbekannte Winterloch zieht wieder einmal seine Kreise und hat in der saarländischen Medienlandschaft und als Thema musste erneut der seit gefühlten 20 Jahren geplante Stadionneubau herhalten. Tatsächlich lagen schon zu Zweitligazeiten Pläne für eine Modernisierung des Ludwigsparkes in den Schubladen der Vorstandsriege und eine Neugestaltung dieser altehrwürdigen Sportanlage wäre eigentlich angebracht, wenn man bedenkt, dass das größte saarländische Stadion vor rund 55 Jahren aus Bauschutt errichtet wurde.

'Gegengerade Ludwigspark' von Carsten_FCS

So verlockend ein neues Stadion klingen mag, so machen sich die wenigsten Gedanken über die Probleme, die eine solche Idee mit sich bringt.

- Finanzierung

In der Saarbrücker Zeitung(SZ) schreibt Wulf Wein zwar, dass man "im Saarland (...) dem Vernehmen nach sogar 20 Millionen Euro locker machen" will, dennoch bleibt die Frage offen, mit welchen Investoren man diese Geldsummen zusammenträgt. Immerhin herrscht im Saarland ständiger Mangel an Geldgebern, wenn man den Reden auf den Jahreshauptversammlungen des FCS ernsthaft Glauben schenkt. Außerdem bleibt die Frage des Namensponsorings. Viele Bundesligisten haben den angestammten Namen ihrer Spielstätte bereits an irgendeinen Werbepartner veräußert und somit den Zorn ihrer Kunden Fans auf sich geladen. Ein solches Thema würde auch in Saarbrücken zu Kontroversen führen.

- Kooperation mit der SV Elversberg

Eine mögliche Kooperation mit dem derzeitigen Drittligisten Elversberg ist ein zweischneidiges Schwert: einerseits ermöglicht ein gemeinsames Projekt viel mehr Chancen und einen sichereren finanziellen Rahmen, andererseits läuft man hier Gefahr, dass nach Fertigstellung des Projekts die ersten Probleme einsetzen. Angefangen beim gegenseitigen Missmut der Anhänger beider Vereine, der auch die Fanarbeit beschäftigen würde, käme man zur Frage nach dem Spielplan. Vor allem bei unterschiedlicher Ligenzugehörigkeit könnte es zu Auseinandersetzungen kommen, wenn beide Seite nur auf ihren Vorteil bedacht sind.
Auch das mahnende Beispiel der Allianz Arena und 1860 München, der quasi zum "Untermieter" im neuen Stadion wurden, wird als mögliches Szenario vorab bedacht sein. Was gäbe es Schrecklicheres als einen FCS, der nur noch ein Juniorparter der SVE ist?

- Standort

Gerade im Fall einer Kooperation mit Elversberg würde die Standortfrage zum Streitthema geraten. Ein Neubau schließt den Standort Ludwigspark zwar nicht unbedingt aus, erscheint aber sinnfrei, da man zusätzlich noch den Abriss vornehmen müsste und der FCS in der Übergangsphase einen Ausweichspielort finden müsste. Ein möglicher Standort für ein neues "Saarstadion" ist Saarbrücken-Ensheim, was wohl den Zuschauern nicht sehr munden dürfte: die Nähe zum Eurobahnhof, welche sich für Fans entlang der Saar als günstig erwies, fällt weg und auch die Leute, die normalerweise den Weg zum Stadion zu Fuß zurücklegen können, werden davon betroffen sein.
Zudem würde man das Stadion in einer Gegend errichten, wo jegliche Stadionkneipen erst einmal fehlen.

Der FCS wird sich in Fragen Stadion weder der Moderne noch möglichen Kooperationen auf ewig verschließen können. Bis es soweit kommt, sollte man sich zumindest im Hintergrund schon einmal mit den anstehenden Hürden und Aufgaben eines Stadionneubaus auseinandersetzen. Damit es dazu überhaupt kommen kann, zählt im Grunde eigentlich nur eine Sache, nämlich sportlicher Erfolg. Über diesen können wir uns aber erst nach Ende der Winterpause unterhalten.

Samstag, Februar 09, 2008

Nichtraucherzonen?

Dieser Blogbeitrag wird als E-Mail an fanservice@fc-saarbruecken.de gesendet, um sich an der Debatte zur Einrichtung von Nichtraucherzonen in deutschen Stadien zu beteiligen.

Ein Fußballstadion ist Ballungszentrum unterschiedlichster Menschen. Rentner, Eltern mit ihren Kindern und Jugendliche, die sich erneut in einzelne Gruppen spalten. Einige wollen nur das Spiel sehen, andere lassen ihrer Leidenschaft vollen Lauf und feuern die Mannschaft an, während viele einfach nur kommen, um Freunde und Bekannte zu treffen. Für die meisten Menschen machen alle drei genannten Faktoren in Kombination den Reiz des Stadionbesuchs aus.

Als Nichtraucher würde mich die Einrichtung von Nichtraucherzonen stören, da man hiermit einen Keil zwischen Nichtraucher und Raucher treibt. Viele der Menschen, mit denen ich den Nachmittag im Ludwigspark verbringe, sind selbst Raucher. Trotzdem stört mich das nicht, da mich nicht das qualmende Tabakstäbchen interessiert, sondern der Mensch, der dieses Ding mit sich trägt. Der oftmals propagierte "Nichtraucherschutz" ist in meinen Augen zu einer Hetzjagd verkommen, bei der es nicht mehr darum geht, Nichtraucher vor der Belastung des Passivrauchens zu schützen, sondern das Gewissen der Politik zu beruhigen. Dies führt zu Verboten an der falschen Stelle.
So wie Raucher sich dafür entschieden haben, ihr Leben mit Tabak und Nikotin zu belasten, so haben Nichtraucher die Wahl, den Umgang mit Rauchern zu pflegen oder eben nicht. Der reine Hass auf Raucher ob ihrer Leidenschaft/Sucht ist oberflächlicher Natur und wird in einem Fußballstadion wohl genauso häufig wie in einer Kneipe anzutreffen sein, wo die Wirte schon lieber heute als morgen das kommende Rauchverbot aufhalten würden.
Zudem kommt der Aufbau des Ludwigsparkes eigentlich jedem Nichtraucher entgegen, da dieses altehrwürdige Stadion noch keine der modernen Fußballhallen wie in Gelsenkirchen oder Arnheim ist. Im Grunde steht man im Ludwigspark immer an der frischen Luft und aufgrund der eher geringen Auslastung dürfte es für jeden Nichtraucher kein großes Problem darstellen, einen rauchfreien Fleck Erde zu finden. Sinn machen würde ein Nichtraucherbereich allenfalls für Familien auf den Sitztribünen, welche in ihrer Platzwahl leicht eingeschränkt sind.

Im Endeffekt wäre den Zuschauern im Ludwigspark sicherlich am meisten damit gedient, wenn man ihnen weiterhin die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, wo sie ihr Spiel rauchend oder nichtrauchend verbringen wollen. Schließlich wählen wir unser ganzes Leben lang selbst aus, wessen Gesellschaft wir pflegen wollen und wen wir lieber meiden. Ich meide entschieden intolerante (Mit-)Nichtraucher, welchen die Zigarette wichtiger als der Kopf dahinter erscheint.

Dienstag, Februar 05, 2008

Verein non grata

Ein (satirisches) Gedicht aus der fiktiven Sicht des Managers und Elfmeterschützen Uli H.

Ünerwünscht seid ihr ganz oben
und anmaßend noch dazu.
Euer Präsident kann nur sich loben
und hofft auf einen Clou.

Good-will-Aktionen vergesst ihr schnell
und wie wir euch gerettet!
Seid ihr im Köpfchen noch ganz hell?
Den Verstand verwettet?

Was können wir für unsere Spieler
und all ihre Ausweise?
Das ist Papierkram, und sehr vieler!
Ihr habt doch wohl 'ne Meise!

Unsere Schuld? Ist inexistent!
Wir haben uns angezeigt!
Und bevor ihr hier nun weiterflennt:
ihr habt es selbst vergeigt!

Diesen Dreck kann ich nicht hören!
Ich habe immer recht!
Ihr wollt nur meine Kreise stören,
davon wird mir schlecht.

Uns große Wohltäter zu diffamieren
ist euer letzter Halt.
Den Prozess werdet ihr verlieren!
Oberligisten mach ich kalt!

Samstag, Februar 02, 2008

Newsletter aus dem Paralleluniversum (7)

Hinweis: Entgegen aller Erwartungen handelt es sich hierbei um Satire. Die Meldungen spiegeln keine tatsächlichen Ereignisse wider. Also nimmt es nicht zu ernst und genießt den "Newsletter" ;-)

Klage des 1. FC Saarbrücken gegen Bayern München erfolgreich

München/Saarbrücken - Die Klage des 1. FC Saarbrücken auf Schadensersatz vor dem Landgericht München war erfolgreich. Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München muss eine Summe von 15 Mio. Euro Schadensersatz an den Oberligisten entrichten und wurde darüber hinaus dazu verpflichtet, an jedem freien Wochenende ein Testspiel beim 1. FC Saarbrücken zu absolvieren. Die Testspieleinnahmen fließen zu 100 % in den Fond "Suizidgefährdeter FCS-Anhänger e.V.", welcher als Reaktion auf zwei Abstiege in Folge gegründet wurde. Präsident Hinschberger zeigte sich nach der Urteilsverkündung zufrieden und kündigte an, das Geld in ein neues Stadion investieren zu wollen. Bundesligisten aus ganz Deutschland gratulierten dem FCS zur erfolgreichen Einklagung des Schadenersatzes.
Bayern-Manager Uli Hoeneß wurde mit einem Ordnungsgeld bestraft, nachdem er den Richter mit den Worten "Ich soll für diesen *zensiert* gefälschten Pass verantwortlich sein? Wenn es nach euch ginge, würde der FCS vor 12.000 Zuschauern gegen die Bolton...ähem TSG Hoffenheim spielen! Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ich brauche Google nicht!" angriff. RTL sicherte sich bereits die Filmrechte für den Prozess, welcher 2009 unter dem Titel "Der Fall Ngwat-Mahop - Ein Komplott?" ins Fernsehen kommen soll.

FCS verpflichtet Karsten Hutwelker und Manfred Bender

Saarbrücken/Altach - Der 1. FC Saarbrücken hat sich kurz vor dem Ende der Winterpause noch einmal im Mittelfeld verstärkt. Vom österreichischen Erstligisten kommt "Wandervogel" Karsten Hutwelker, welcher bereits unter Klaus Toppmöller für den FCS spielte. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2012 unter der Bedingung, dass sein ehemaliger Mitspieler und letztmaliger Trainer Manfred "Discomanni" Bender gleichfalls einen Kontrakt bis 2012 erhält - als Spieler! Den mutigen Schritt begründete Trainer Kaminski wie folgt: "Die Mannschaft ist zu jung, um den Aufstieg im Alleingang zu packen. Nach ausführlichen Gesprächen mit Präsidentem und Spielerberater sind wir zum Entschluss gekommen, Hutwelker und Bender zu verpflichten." Erfahren sind Hutwelker und Bender ohne Zweifel: zusammen bringen sie es auf stolze 77 Jahre. Fraglich ist nur, ob FC-Sportheim und Trainer Kaminski den kommenden Herausforderungen gewachsen sind.

Buchtipp: Ich bin dann mal weg! Mit Sven Lintjens durch den Fußball (Lintjens/FCSBLOG-Verlag)


Siegen/Saarbrücken/Maastricht/Wuppertal/Paderborn - Der 31-jährige Mittelfeldakteur Sven Lintjens wird gerne auch als "Rudi Gutendorf Mitteleuropas" bezeichnet. In seiner Autobiographie "Ich bin dann mal weg! Mit Sven Lintjens durch den Fußball" berichtet er erstmals von seinen Erfahrungen in den Topligen Hollands und Deutschlands, wo er sich mit besonderer Vereinsverbundenheit in die Herzen der Fans spielte. Die Erstauflage seines Buches ist in Saarbrücken, Essen und Siegen bereits restlos ausverkauft.

Fanfoto der Woche


'fcs-fcb 032' von Carsten_FCS

Freudige Saarländer begrüßen den Rekordmeister Bayern München mit einem kleinen Feuerwerk zu Ehren der Gäste (Januar 2007)

Kurzmeldungen:

Wir dementieren, dass:


- das Handy von Guido N. besonders gerne an Chatabenden klingelt.
- das FC-Sportfeld nun endlich saniert wird. Die angekündigten Ausgaben fallen unter den Bereich "Denkmalpflege".
- die Oberligisten Deutschlands ihre Trainingslager in der Mehrzahl in türkischen Luxushotels verbringen.