Donnerstag, Oktober 30, 2008

Der letzte Begleiter

Ob es schon irgend jemandem aufgefallen ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Eigentlich ist es auch nur eine von vielen Belanglosigkeiten in einer belanglosen Liga, irgendwo im Unterbau der oberen deutschen Ligen. Man könnte es Sinnbild für den langsamen Niedergang des Südwestfußballs nennen oder aber es als Zufall sehen, dass der 1. FC Saarbrücken und der FK Pirmasens die letzten drei Spielzeiten immer aufeinander trafen. Dies wäre bei weitem keine erstaunliche Tatsache, wären beide Vereine innerhalb dieser Zeit nicht um zwei Ligen nach unten gewechselt.

2006 war das alles noch eine andere Welt. Robert Jung war Erfolgstrainer des Aufsteigers in die Regionallige Süd, warf dann auch noch Werder Bremen ganz einfach aus der 1. Runde des DFB-Pokals und alles schien in bester Ordnung zu sein. Doch am Ende nutzte die kurze Euphoriewelle nichts, als Vorletzter stieg Pirmasens wieder ab, was auch kein Nico Weißmann und kein Andreas Haas verhindern konnten. In der folgenden Saison wollte man zumindest die Viertklassigkeit halten, enttäuschte aber schnell mit Niederlagen gegen Außenseiter wie Roßbach oder Hasborn und landete am Ende auf einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz.

Ende Oktober 2008 zählt "die Klub" aus Pirmasens dagegen zu den ersten direkten Konkurrenten, die im Ludwigspark gastieren. Fünf Punkte trennen Tabellenführer und Dritten, der mit der Niederlage im Verfolgerduell im Homburger Waldstadion etwas an Boden verloren hat. Dennoch sollten Dieter Ferners Mannen auf Steve Dooley und seine Pfälzer achten. Vor allem ein junger Spieler hat die Liga mehr als überrascht: Patrick Freyer. Der erst 20-jährige Stürmer hat in elf Spielen bereits achtmal ins gegnerische Tor getroffen und ist damit vor Nazif Hajdarovic auf Platz 1 der Torjägerstatistik. Hier lauert Gefahr für Enver Marina.

Man darf gespannt sein, wie der FCS die 90 Pokalminuten in Wiesbach verkraftet hat und wie der Ausfall von Marcel Schug, einem der belebenden Elemente im Saarbrücker Offensivspiel, verkraftet wird. Dafür steht mit Nico Weißmann wieder der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld zur Verfügung. Tritt Pirmasens offensiv und unvorsichtig auf, so wie es andere Mannschaften im Ludwigspark schon sind, besteht die Chance, dass die Pfälzer kühl ausgekontert werden wie beim letzten Aufeinandertreffen im Park vor einem Jahr, als man mit 6:1 den vorläufigen Höhepunkt im blau-schwarzen Sturm- und Tatendrang erreichte. Dass dieser danach spätestens mit dem Spiel in Homburg ein eher unspektakuläres Ende fand und am Ende das sportliche Ziel verpasst wurde, betrachten wir an dieser Stelle nicht als böses Omen. Die Zeiten ändern sich, auch wenn die Begleiter bleiben.

Links:

- Offizielle Seite FK Pirmasens
- Vorbericht FCS-Homepage
- Dritte Leseprobe "Leuchtturm" (Wird morgen vor dem Spiel verkauft!)

Mittwoch, Oktober 29, 2008

25 mehr oder weniger bekannte Fakten zum Saarlandpokal

1. Der 3:1-Erfolg in Wiesbach ist der erste Sieg im Saarlandpokal für den FCS seit es dieses Blog gibt.
2. In der Saison 2005/2006 musste der FCS allerdings nicht im Saarlandpokal ran, weil er über die Teilnahme an der 2. Bundesliga automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert war.
3. In Wiesbach durfte Nazif Hajdarovic nicht einmal auf der Bank platznehmen: er ist noch für vier Saarlandpokalspiele gesperrt.
4. Gesperrt war Hajdarovic aufgrund einer Roten Karte, die er wegen einer Tätlichkeit beim letztjährigen Auftritt in Mettlach sah.
5. Schon im Jahr zuvor sah Hajdarovic im Saarlandpokal Rot: in Gresaubach beging er ein Handspiel auf der Linie.
6. Der FCS könnte Nazif Hajdarovic also erst in einem möglichen Finale wieder einsetzen.
7. Sein letztes Endspiel im Saarlandpokal bestritt der FCS im Jahre 2004 und gewann damals gegen die SV Elversberg.
8. In der darauffolgenden Saison trat nur die 2. Mannschaft des FCS im Saarlandpokal an.
9. Der FCS II erreichte auch gleich das Finale in Schiffweiler und verlor dort gegen den FC Kutzhof (10:11 nach Elfmeterschießen).
10. Im Tor des FCS II stand bei diesem Spiel Harald Ebertz, der heute als Vizepräsident der Blau-Schwarzen tätig ist.
11. Auf der Bank des FCS II saß Dieter Ferner, heute FCS-Trainer.
12. Und auch der Kutzhofer Torwart ist kein Unbekannter: Enver Marina spielt heute beim FCS.
13. Mit Marina, Weißmann, Mozain und Hajdarovic waren also vier heute FCS-Spieler an diesem denkwürdigen Abend beteiligt.
14. Der FCS gewann den Saarlandpokal fünfmal, dem FCS II gelang dieser Triumph immerhin einmal.
15. Und es wird auch wohl der einzige Pokalerfolg bleiben, da seit der letzten großen Reform Zweitvertretungen vom Saarlandpokal ausgeschlossen sind.
16. Auslöser dafür war das Pokalspiel SV Auersmacher - Borussia Neunkirchen II (1:2) in der Saison 04/05.
17. Die letzten drei Spielzeiten im Saarlandpokal gingen allesamt an die saarländischen Oberligisten.
18. Der FC Homburg konnte dabei den letzten Titel für sich verbuchen.
19. Sollte der FC Homburg auch dieses Jahr diese Nase vorne haben (was wir weder hoffen noch wollen), bleibt trotzdem der Rekord des FCS unnerreicht.
20. In den eher dürftigen Regionalligajahren gelang dem FCS immerhin viermal in Folge den Pokal zu gewinnen (von 96/97 bis 99/00), was eher belächelte "Saarlandpokalsieger"-Schalproduktionen zur Folge hatte.
21. Im DFB-Pokal verließ den FCS dann auch das Glück schon wieder.
22. Das ist aber kein FCS-spezifisches Problem: die letzten elf Saarlandpokalsieger schieden alle im darauffolgenden Jahr schon in der ersten Runde im DFB-Pokal aus.
23. Und der FCS war es selbst, der als letzter Saarlandpokalsieger 1997/98 auch die erste DFB-Pokalrunde überstand.
24. Eine gutes Omen noch: der letzte Saarlandpokalsieg fand in demselben Jahr statt als der FCS den letzten Aufstieg feierte (2003/04).
25. Und auf wen der FCS im Achtelfinale trifft, entscheidet kommenden Samstag in der "Arena am Samstag" das Los.

Montag, Oktober 27, 2008

Sonntag, Oktober 26, 2008

Die Leiden des jungen Nazif

Ein Heimspiel gegen die Sportfreunde Köllerbach nach zehn Toren in zwei Spielen hat etwas von der Erwartungshaltung, der ein Nachwuchsregisseur oder -autor ausgesetzt ist, wenn sein erstes Werk nach dem überraschend erfolgreichen Debüt erscheint. Zum Glück reicht im Fußball dann auch mal ein 1:0-Sieg vollkommen aus.

Aber erst einmal zum Drumherum:

Vor dem eigentlichen Spiel erreichte die Leuchtturm-Redaktion, also auch mich, dann unser eigenes Erstlingswerk: Leuchtturm, Ausgabe Nr. 1

Koeller08 009

Viele Leute erfuhren erst jetzt von unserem Heft, als sie es selbst einmal durchblättern durften, andere hatten schon von der Veröffentlichung mitbekommen, dachten gar das Heft wäre schon zum Verkauf angeboten. Mit diesem Interesse hatte selbst ich nicht gerechnet und war dann ganz erstaunt, wie auf einmal zehn jüngere Fans um das Heft herumstanden und meinten, es würde schon "viel geredet" werden. Irgendwas ist da an mir vorbeigegangen.

Im Stadion selbst standen andere Themen im Vordergrund, die selbst noch wenig mit dem Spiel gegen Köllerbach zu tun hatten: während der Woche ist ein langjähriger FCS-Fan plötzlich und unerwartet verstorben. Wolfgang, ruhe in Frieden!
Gleichfalls aufmerksam gemacht wurde man auf ein Plakat, welches Solidarität mit einem zurzeit inhaftierten Fan aus Nancy bekundete.

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Und nun zum Spiel:

Ohne Nico Weißmann und ohne Gregory Strohmann, der seine Verletzung überstanden hat, aber noch nicht in die Startelf kam, begann der FCS das Spiel gegen Köllerbach. Dafür spielte Pascal Stelletta wieder von Beginn an und sollte im Mittelfeld das Spiel lenken. Dass dies keine einfache Aufgabe werden sollte, bewies die Anfangsphase, in der die Blau-Schwarzen noch leicht lethargisch wirkten und die erste Chance den Gästen überließen: Davit Bakhtadze scheiterte freistehend an Enver Marina, der einen kühlen Kopf behielt und mit einem Hechtsprung nach links den Ball festhielt.
Dies hatte den FCS ein wenig wachgerüttelt, der nun in der Folge offensiv aktiv werden sollte. Die wohl größte Chance nach knapp 25 Minuten hatte Nazif Hajdarovic, der nach einer Flanke von links den Ball mit einem Volley ins Tor bugsieren wollte, den Ball aber Richtung Marathontor beförderte. Dies sollte nicht die einzige vergebene Chance für Hajdarovic an diesem Tag bleiben.
Zeitweise waren Situationen zu beobachten, in denen der Ball wie beim Handball um den Strafraum herumkreiste, letztlich aber nie den Weg ins Gästetor fand. Einen großen Anteil an dieser weißen Weste, die bis zur 42. Minute hielt, hatte auch Julien Spohr, seines Zeichens Torhüter der Sportfreunde Köllerbach.
In dieser 42. Minute beendete dann aber Neuentdeckung Manuel Zeitz die Torflaute. Nach einer Ecke sprang er genau in die richtige Lücke und erzielte per Volley den 1:0-Pausenstand.

Nazif

Die zweite Halbzeit brachte wie gewohnt das Übergewicht des FCS stärker in Form von Chancen zum Vorschein. Nazif Hajdarovic geriet dabei fast schon zur tragischen Figur, brachte die meisten Schüsse auf das gegnerische Gehäuse, wurde am Ende jedoch immer bitter enttäuscht. Exemplarisch ist an dieser Stelle eine Situation zu nennen, in der Hajdarovic erst freistehend genau auf den Torwart zielte, der den Ball mit der Faust wieder zu Hajdarovic abwehrte und der dann über das leere Tor köpfte.
Weitere Chancen waren dem FCS noch in Form eines Lattentreffers von Marcel Schug und eines Pfostenschusses von Caner Metin beschieden. Köllerbach kam nur noch selten in die Nähe von Enver Marina (sofern dieser nicht gerade einen Ausflug über die Grenzen des Strafraums hinaus unternahm), sodass es beim 1:0 für Blau-Schwarz blieb.

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Damit steht ein reiner Arbeitssieg zu Buche. Mit etwas mehr Glück im Abschluss wäre diese Begegnung in der Höhe wohl eindeutiger ausgefallen, jedoch war das Fehlen von Nico Weißmann im zentralen Mittelfeld spürbar. Aus dem Spiel heraus blieb der FCS oft zu verspielt, die Gefährlichkeit entwickelten die Saarbrücker erst in Standardsituationen. Dennoch sollte die Spielfreude nicht verloren werden, nächste Woche stehen mit Wiesbach (Saarlandpokal) und Pirmasens zwei wichtige Begegnungen auf dem Programm. Hoffentlich erleben wir dann wieder einen Nazif im Glück.

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Die Contenance wahren

Es ist ein längst vergessenes Bild alter Tage, das in dieser Woche reaktiviert wurde: die Saarlandausgabe der Bildzeitung berichtet von Plänen für eine Modernisierung des Ludwigsparks und alle drehen am Rad: die Kapazität sei zu klein, der Aufstieg in die 3. Liga fast perfekt und der Weg zu Ruhm und Reichtum eine Kaffeefahrt durch die Stadien Deutschlands.

Bitte die Contenance wahren, die Realität trägt den Namen "Köllerbach"!

Auf den ersten Blick wird sich wohl niemand genötigt sehen, Köllerbach näher unter die Lupe zu nehmen oder gar ernst. Die Mannschaft von Trainer Melori Bigvava steht an vorletzter Stelle in der Tabelle, durfte bisher außer dem 2:1-Sieg gegen Bad Breisig (Tabellenletzter) nur vier müde Unentschieden beklatschen und befindet sich auf bestem Kurs zurück in den saarländischen Amateurfußball. Das mag auch an dem Umbruch liegen, der zu Saisonbeginn stattfand: 14 Spieler verließen den Verein, darunter Schlüsselspieler wie Jörg Reeb, Marco Jung oder Benjamin Angel. Den größten Verlust musste der Verein mit dem Abgang von Smail Morabit hinnehmen, der nun für Eintracht Braunschweig die Stiefel schnürt. Dass Bigvava schon der zweite Übungsleiter in dieser Saison ist, rundet das Bild nur noch ab.

Bitte die Contenance wahren, wir sind noch nicht fertig!


Warum also vorsichtig sein, wenn Köllerbach mit dem Versuch, mit neuen Spielern aus dem ganzen Saarland den Klassenerhalt zu sichern, bislang nicht auf Erfolgskurs liegt?
Es ist die Überheblichkeit des 1. FC Saarbrücken, die schnell, aber gravierend wirken könnte. Und das liest sich deutlich an der Statistik der aktuellen Saison ab:
Nach elf Spieltagen steht zwar keine Niederlage auf dem Konto der Blau-Schwarzen, die drei Unentschieden aber fanden aber alle gegen die Mannschaften statt, die vorher als Außenseiter galten. Keine der Mannschaften steht dabei zurzeit höher als auf dem neunten Tabellenplatz. Die beiden Heimspiele, die torlos endeten, fanden zudem noch gegen Gegner statt, die heute weit am unteren Ende der Tabelle rangieren. Gerade diesen Mannschaften sagt man einen Spielcharakter nach, der eher hemmend wirkt und Gift für eine offensiv agierende Mannschaft wie Saarbrücken sein kann. Das Gegenrezept kann hier nur kontinuirlicher Druck sein (wie beim Heimspiel gegen Waldalgesheim) oder eine anständige Kabinenpredigt der Marke Dieter Ferner, wenn sich dies bis zur Halbzeit nicht durchgesetzt hat (wie zuletzt in Betzdorf).

Bitte die Contenance wahren, ich will den Gegner nicht stärker reden, als er ist!

In derzeitiger Form deutet nichts auf eine Sensation hin: die letzten Auswärtsklatschen durften sich die Köllerbacher in Pirmasens und Homburg, also bei der direkten Konkurrenz des FCS, abholen. Umso mehr muss dies für den 1. FC Saarbrücken der Ansporn sein, selbst die Sportfreunde aus Köllerbach genauso ernst zu nehmen, wie es schon die Vorgänger taten. Dann ließe sich an den aktuellen Torrausch von Weißmann (der zwar gegen Betzdorf überraschend auflief, jetzt aber wohl pausieren muss), Hajdarovic und Co. anknüpfen und auch das Ergebnis der Vorsaison wiederholen. Wenn man eben die Contenance wahrt und keine Luftschlösser baut, bevor man überhaupt den Rasen zu den wirklich wichtigen Duellen gegen Homburg und Pirmasens betreten hat.

Links:

- Sportfreunde Köllerbach (Offizielle Homepage)
- Vorbericht 12. Spieltag Oberliga Südwest (sr-online.de)

Montag, Oktober 20, 2008

FCSBlog on Tour 2.0 - Sizilien

Nach kurzer, langer Verspätung und ohne Vorwarnung gibt es nun die Sizilienausgabe:

Link: FCSBlog on Tour 2.0 - Sizilien/Sutera



Das Gewinnspiel zur Sendung:

1.) Welche beiden Palermo-Akteure wurden zur Saison 2008/2009 nach Wolfsburg transferiert?
2.) Welcher berühmte Sohn der Stadt Palermo gewann den Goldenen Schuh der WM 1990?
3.) Dieser Spieler lief zwar nie für US Palermo auf, wurde aber zum ersten Italiener in der japanischen J. League. Welcher Verein sicherte sich seine Dienste?


Die richtigen Antworten schickt ihr per E-Mail an folgende Adresse:

blog -at- saarlandfcs.de ("-at-" durch "@" ersetzen)
Stichwort: "Sizilien"

Einsendeschluss ist der 1. November 2008. Teilnahme am Gewinnspiel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.

Unter allen richtigen Einsendungen wird ein kleiner, gewinnspielbezogener Preis verlost. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Melden sich die Gewinner nicht innerhalb von drei Wochen verfällt der Gewinn und wird unter allen anderen richtigen Einsendungen neu verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Samstag, Oktober 18, 2008

Der FCSBlog-Liveticker (Betzdorf)

15:25 Uhr: Die Verwirrung um die Anstoßzeit ist geklärt, eine Stunde später als gedacht und aufgrund der "Fanmassen" packt das Schiedsrichtergespann noch fünf zusätzliche Minuten vor Anpfiff drauf.
15:26 Uhr: Das Fanradio ist übrigens angeschaltet und der Earl Grey aufgebrüht.
15:30 Uhr: Nico Weißmann spielt scheinbar doch. Gut so!
15:32 Uhr: Das Einstimmen "mit Leergut und FC Saarbrücken" ist schön anzuhören. Das Lied von Leergut heißt jedoch "Wir kommen wieder". Der Gedanke zählt ja.
15:33 Uhr: Das Lied bricht ab, die Mannschaften wollen doch früher.
15:34 Uhr: Anpfiff! Man hört den "Wind im Rücken" aus FC-Hälsen, einen rauschenden Stadionsprecher und die Moderatoren des Fanradios.
15:37 Uhr: Der erste Saarbrücker liegt.
15:42 Uhr: Viele, viele Freistöße und Ballverluste, die man nach dem Spiel im Falle keines Sieges einem "holprigen Platz" andichten wird.
15:43 Uhr: Erste Chance für Betzdorf. "Sowas muss doch nicht sein", findet das Fanradio.
15:45 Uhr: Marcel Rozgonyi wird nun paraphrasiert.
15:48 Uhr: Nabil Dafi mit der ersten Torchance. Das Fanradio resümiert: "Hier muss auf das Tor geschossen werden!"
15:49 Uhr: Schuss aus spitzem Winkel von Marcel Schug. Das wird doch langsam.
15:52 Uhr: "Ein Saarbrücker in Form von Marcel Rozgonyi kann klären." Irgendwie stelle ich mir jetzt Knetfiguren vor. Betzdorf wird wieder gefährlicher, mal so am Rande.
15:56 Uhr: "Von einem frühen Tor kann man schon nicht mehr sprechen." Stimmt.
15:57 Uhr: Torwartfehler, Scheiße. 1:0
15:58 Uhr: Darf man so einfach "Scheiße" bloggen? Und das vor laufendem Bildschirm?
16:00 Uhr: 1072 Zuschauer in Betzdorf. Aber eigentlich ist das uninteressant, wenn der FCS zurückliegt. Wenn er führte, wär es noch halbwegs wissenswert.
16:04 Uhr: Der FCS braucht ein Tor, ich brauch erstmal 'nen neuen Tee.
16:07 Uhr: "Da sind zu viele Hunde des Hasen Tod." Ich bin beeindruckt, so kann man Metins Dribblings auch beschreiben.
16:10 Uhr: Zeitz verspringt der Ball. In der ersten Halbzeit läuft nix zusammen beim FCS.
16:14 Uhr: "Schlecht, schlecht, ganz schlecht ausgeführt." Das kann man zur kompletten ersten Hälfte sagen.
16:16 Uhr: Auswechslung im Teebecher: für den leer wirkenden Earl Grey kommt Bazaloni.
16:19 Uhr: Halbzeit und Pfiffe. Also ganz wie im Ludwigspark.
16:24 Uhr: Jawoll, Florian(Bobbeslein) hat es ins Fanradio geschafft.
16:25 Uhr: Jawoll², Gratiswerbung für den Leuchtturm. Das ist Saarland pur.
16:32 Uhr: Ich revanchiere mich dann mal mit einer wohlwollenden Äußerung über das Fanradio. Danke für die Berichterstattung! (Ich brauch ja kein Geld mehr überweisen, nech?)

Wirges09 011

16:35 Uhr: Das Spiel läuft wieder, mehr oder minder.
16:39 Uhr: Die Stimme des Moderators vermittelt ein ständiges Auf und Ab, ein Hin und Her. Vielleicht stimmt das auch so.
16:42 Uhr: Sammer Mozain geht raus, Petry verletzt sich beim ersten Schuss.
16:43 DANKE ZEITZ!!!
16:44 Uhr: Der junge Manuel Zeitz mit dem Ausgleich.
16:48 Uhr: Der FCS ist endlich wach. Die Druckphase läuft.
16:51 Uhr: Fast die erneute Führung für Betzdorf. Himmel!!!
16:53 Uhr: Weißmann alleine vor dem Torhüter und der Ball geht knapp vorbei. Ich kann nicht mehr...
16:56 Uhr: DAS IST WAHNSINN!!!! PETRY!!!
16:57 Uhr: Petry staubt zur Führung ab, 2:1!
16:59 Uhr: Wankdorf-Feeling im Fanradio! Extase beim sonst ruhigeren der Moderatoren, Hajdarovic mit einem typischen Hajdarovic-Tor zum 3:1!!!
17:01 Uhr: Das war es wohl, 3:1 lautet das Ergebnis. Der FCS lässt da nix mehr anbrennen, schließlich steht im Tor kein Michael Rensing.
17:05 Uhr: Hajdarovic geht und Pascal Stelletta darf auch noch ran.
17:09 Uhr: Waldalgesheim Betzdorf lässt den FCS gewähren, der nun leicht überheblichen, aber offensichtlich mitreißenden Fußball spielt.
17:10 Uhr: Alexander Otto darf auch noch ein paar Minuten strampeln.
17:14 Uhr: Ein Mann wie ein Baum: Nico Weißmann per Kopf (per Kopf!) zum 4:1!
17:18 Uhr: Jetzt bin ich beruhigt.
17:20 Uhr: 5:1-Treffer von Caner Metin und Schlusspfiff. Puh, doch noch das Spiel gedreht!

Fazit: Starke 2. Halbzeit und schon zum zweiten Mal in Folge einen "Leuchtturmwärter" ins Fanradio geschleust. Ich bin begeistert! Danke an die Mannschaft, die Mitgereisten und die Fanradiomoderatoren (beim nächsten Mal bitte die Tore direkt mit einem lauten "TOR!"-Ruf kennzeichnen. Trotzdem Respekt!).

Freitag, Oktober 17, 2008

In Betzdorf muss man rennen

Wenn ich an Betzdorf denke, fällt mir sofort eine Begegnung der Saison 2004/2005 ein. Es war der 13. November 2004 und der 1. FC Saarbrücken spielte im Ludwigspark gegen Betzdorf. Genauer gesagt spielte die zweite Mannschaft des FCS, im Tor absolvierte der frisch ausgemusterte Erol Sabanov sein letztes Pflichtspiel mit blau-schwarzem Wappen auf der Brust, Nazif Hajdarovic spielte sein erstes Jahr mit eben jenem Wappen und auch Spieler wie Sammer Mozain oder Nico Weißmann zauberten in dieser Saison für die "Amas". Das Heimspiel endete 5:1, beim 2:0-Auswärtserfolg im Rückspiel war schon der 34. Spieltag erreicht und ein gewisser Trainer Dieter Ferner gab seinen Ausstand in der Oberliga Südwest. Betzdorf stieg damals ab.

Vier Jahre später gibt es nun das nicht unbedingt feierliche Wiedersehen, das schon von Heimseite skeptisch betrachtet wird, was allein das Organisatorische angeht:
"Wir haben im Vorstand lange und ausgiebig darüber diskutiert ob wir dieses Spiel stattfinden lassen, da es in der Vergangenheit mit den Fans der Saarbrücker schon mal Probleme gegeben hat."


Dies kann man im "Wort zum Oktober 08" von Hermann J. Wagner, 1. Vorsitzender der SG Betzdorf, lesen. Und um nicht in die typische Saarbrücker Arroganz gegenüber den "Kleinen" (schließlich ist man selbst nur noch auf kleinem Felde der "Große") zu verfallen, kann man die Ansicht teilen, dass es erschreckend und nahezu enttäuschend ist, dass die Diskussionen, ob ein Spiel in einer regionalen Spielklasse stattfinden kann, überhaupt existiert. Das lässt allerdings nicht die Kritik daran verfallen, dass auch Herr Wagner nur an den Symptomen mäkelt und sich trotz Kenntnis der aktuellen Lage nicht mit den Hintergründen und Ursachen beschäftigt. Man beklagt die Kosten für das Sicherheitsaufgebot, sagt "der Verband" und meint Saarbrücken. Dass die "so genannten Fans" sich bisher "ohne größere Probleme" über die Sportplätze bewegt haben, wird erwähnt und gut ist. Anschauungen ohne Inhalt bleiben jedoch leer.

Was das Sportliche betrifft, sollte man auch hier keine Überheblichkeit aufkommen lassen und den Tabellenvierzehnten respektieren. Dieser ist zwar seit drei Spielen ohne Heimsieg, konnte aber zuletzt einen Auswärtssieg in Mayen landen. Zudem darf man wieder einmal einen sehr defensiv ausgerichteten Gegner erwarten. Eine Hiobsbotschaft ist der Ausfall von Nico Weißmann da zwar nicht, mulmig wird einem bei dem Gedanken aber schon ein wenig, da im Mittelfeld nun jemand diese Lücke ausfüllen muss. Kandidaten könnten hier Stelletta oder Hümbert sein.

So einfach und doch nicht ohne Hindernisse dies alles klingen mag, so gibt es doch einen besonderen Ansporn: der FCS verteidigt nur mit einem Sieg den Vorsprung auf Pirmasens. Und dafür sollte in Betzdorf alles rennen, was Beine hat.

Links:

- SG 06 Betzdorf (Homepage)
- Vorbericht FCS-HP

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Was Carsten denkt (19)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

wie kehrt man vom Urlaub am Elegantesten wieder ins Bloggeschehen zurück? Mit einem dieser "WCD"-Beiträge, die ja verdeutlichen, dass dieses FCSBlog quasi immernoch meine Sichtweise zum FCS darstellt (von einigen Gastbeiträgen abgesehen) und im Gegensatz zum neuen Fanzine einen Alleingang darstellt. Aber gerade beim "Leuchtturm" lege ich auf diese kleine Truppe verschiedenster FCS-Fans wert, da es ja langweilig wäre einfach einen Abklatsch einiger Weblogs im Stadion in den Händen zu halten. Ich hoffe mal, dass wir die Leser nicht enttäuschen.

Enttäuscht werden soll auch keiner, wenn ich hiermit ankündige, dass FCSBlog on Tour 2.0 am Sonntag mitsamt einem weiteren, kleinen Gewinnspiel hier auftauchen wird. Schauplatz der Reportage wird diesmal Sizilien sein und wie beim letzten Mal wird Fußball und Kultur miteinander vermengt, nur dass diesmal wohl nur ein Video erscheinen wird.
Mit der unerwarteten Rückkehr dieser alten Kategorie habe ich mich gefragt, welche Kategorien und Serien in diesem Blog überhaupt noch aktuell sind, kontinuirlich geführt werden oder schon gestorben sind. Leider ist es mir bei vielen nicht gelungen, die Reihe lebendig zu halten, aber lest selbst meine wahllose und unzusammenhängende Einschätzung:

Geschwätz üwwer de Eff-Zeh
- Kommt vielleicht zu speziellen Anlässen wieder zurück ins Blog, wird aber auf Dauer zu aufwendig, als dass ich es regelmäßig machen könnte/wollte.

Tabellen zum erinnern
- Wird bleiben, hier liegen noch einige Schätze begraben.

Die FCS-Zeitmaschine
- Zu aufwendig, längst begraben. Könnte höchstens noch was für das Fanzine taugen, jedoch in modifizierter Form.

FCS-Zitat der Woche
- Kommt sicherlich wieder, wenn die Phrasendrescherei wieder zunimmt (Bayern-Prozess wird sehnsüchtig erwartet).

Newsletter aus dem Paralleluniversum
- Derzeit nicht fest geplant. Die Zukunft wird zeigen, ob der Newsletter zurückkehrt.

Lyrik
- Siehe Newsletter.

Der FCSBlog-Liveticker

- Kommt wieder, sobald ich mal wieder vor dem Fanradio sitze. Sofern es nicht wieder sinnflutartigen Regen gibt ;-)

Gemeinsam gegen das Sommerloch/Winterloch
- Der Name ist Programm, in den Pausen geht es hier weiter.

Was aus "unseren" Talenten wurde

- Weder hatte die Reihe die gewünschte Resonanz, noch der FCS überzählig viele Talente.

So kommt es, dass manchmal Anspruch und Umsetzung, Wunschdenken und Realität leider auseinander klaffen und schlimmstenfalls heißt das die Stammleser zu enttäuschen und, noch schlimmer, Versprechen zu brechen.

Versprechen will ich in einem Falle jedoch halten: der Leuchtturm wird wieder ein Fanzine in den Ludwigspark bringen und, weg von allem Pathos, dieses soll sich auch mal etablieren. Ob was draus wird, entscheiden die kommenden Wochen, genau wie sich der FCS dann auch gegen die direkte Konkurrenz beweisen muss.

In diesem Sinne

Carsten

Montag, Oktober 13, 2008

Sonntag, Oktober 05, 2008

Mit Stimmungskanonen auf Spatzen

Sportlich gesehen war uns nie um den FCS bange, betrachtet man die vergangenen Spiele. Aber ein Blick in die bekannten Fanforen offenbarte ein viel größeres Leid, was sich nun anhand des Spiels 1. FC Saarbrücken gegen Alemannia Waldalgesheim einer näheren Betrachtung lohnt: die Stimmung.

Waldal 003

Während auf dem Platz das Spiel schon begann, zeigte sich auf den Rängen alles noch ein wenig lethargisch und betrübt, ob des ungewohnt kalten Wetters oder der Chancen für Waldalgesheim. Jedenfalls zeigte sich der Gast überraschend offensiv und brachte die blau-schwarze Abwehr das ein und andere Mal in Gefahr. Zu diesem Zeitpunkt war einzig und allein die Stimme Dieter Ferners das, was im Ludwigspark erschallte und dies kann zumindest für die Spieler kaum Gutes verheißen.

In der Folge versuchte nun der FCS diese Kritik in gelungene Angriffe umzusetzen. Nach ca. Minuten wäre dies dann auch fast Nazif Hajdarovic gelungen, der den Ball einnetzte. Tormusik im Park, Jubel in D- und E-Block und ein gellendes Pfeifkonzert im F-Block. Was war passiert? Der erhobene Arm des Schiedsrichterassistenten ließ dann keine Zweifel mehr offen und vom F-Block supporttechnisch angetrieben, pfiff nun der mit 2.700 Mann besetzte Ludwigspark: Abseits!
Auch ein zweiter Treffer löste, nur zur Verwunderung aller, die in der Vergangenheit die Stimmungsdiskussion verfolgten, Pfiffe im F-Block aus: wieder wurde eine Regel zuviel überschritten, der Torwart wurde in seinem Fünfmeterraum angegangen. In der Folge verstand die Mannschaft des FCS die Pfiffe seiner Fans und schraubte die Offensivbemühungen etwas zurück, um nicht noch mehr Bestürzung auszulösen.

Während der D-Block nun sich darauf konzentrierte, die waghalsigen und nicht immer nachvollziehbaren Ausflüge und Kopfballparaden des Enver Marina zu feiern, dachte sich der Gast wohl, er könnte aus der heimischen Verwirrung Kapital schlagen. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs hätte die Alemannia aus Waldalgesheim noch in Führung gehen können, setzte den Ball aber über das FCS-Tor. Torlos blieb die erste Halbzeit, vereinzelte Pfeifkonzerte der Motivation für die eigene Mannschaft und wenige Anfeuerungsrufe ("SAARBRÜCKEN!") lieferten sich ein Rennen um die Gunst der Spieler, die Richtung Kabine trabten. Die saarbrückentypische Heimspielstimmung war zu diesem Zeitpunkt vollends umgesetzt.

Nach dem Wechsel hatten die Spieler wohl ihr eigenes concierto in der Kabine seitens Dieter Ferners erlebt und bemühten sich nun, endlich etwas zu bewegen. Nach einem hohen, eher planlos geschlagenen Ball fasste sich Nazif Hajdarovic allen Mut zusammen und hämmerte einen Seitfallzieher ins gegnerische Tor: 1:0!
Die Stimmung kippte: Jubel im D-Block, Gesangsjubel im E-Block, gediegener Applaus im F-Block.
Kaum drei Minuten später kam ein flacher Ball von der linken Seite an den Fuß von Nico Weißmann, der mit dem 2:0 die vorläufige Entscheidung brachte:
Wieder Jubel im D-Block, immernoch Dauergesangsjubel im E-Block, wohlwollender Applaus im F-Block.

Kurz darauf drohte die Stimmung wieder aus dem Ruder zu laufen. Nazif Hajdarovic brachte einen mustergültigen Kopfball im Gästetor unter und wieder hallte es nur Pfiffe nach dem zweiten dritten des Bosniers. Doch auch diesmal war es die Spielleitung, die den Ball im Toraus gesehen haben wollte. Pfiffe im Stadion, Frustration, Abstiegsgedanken.

Die heile Welt stellte Marcel Schug jedoch in der 64. Minute her, der einen perfekten Konter alleine vor dem gegnerischen Torhüter zum 3:0 abschloss:
Aufstiegsgedanken und Jubel im D-Block, Dauergesangsjubel im E-Block, Applaus und vereinzelt hüpfende Menschen im F-Block.

Waldal 006

Der nach langer Verletzungspause wiedergenesene Pascal Stelletta brachte dann mit seinem Kopfballtor zum 4:0 das ganze Stadion zum Kochen, man war endlich wieder wer im deutschen Fußball und die 2.700 schienen sich in diesen Momenten keinen Spott und keine Häme der vergangenen letzten Jahre mehr gefallen zu lassen. Hexenkessel Ludwigspark, auch in Liga 5!

Waldal 007

Das man längst wieder reif für die Bundesliga ist, bewies dann ein gewisser Michael Petry (nicht verwandt oder verschwägert mit Michael Petri), der als einziger von drei Saarbrückern nach einer Flanke von rechts die richtige Idee hatte: er nahm den Ball aus der Luft an, legte ihn zur Seite in den freien Raum ab und knallte ihn unhaltbar zum 5:0-Endstand in die untere Torecke. Ekstase im Ludwigspark, grenzenloser Jubel im D-Block, Dauergesangsjubel im E-Block, frenetischer Applaus im F-Block, wo nun die ersten Aufstiegsschals gesichtet wurden.

Die verbliebenen Zuschauer nahmen sich ihrer Mannschaft an und zelebrierten gemeinsam die Humba, die ja nach gelungenen Spielen (Neunkirchen) so zum Inventar des Ludwigsparks gehört, wie das Auspfeifen und beschimpfen nach verkorksten Auftritten (Elversberg II, Niederauerbach).

Link: Waldal 011



Fazit: Der Mikrokosmos FCS beweist auf seine einzigartige Art, dass man unter gutem Support eine Melange aus Pfiffen, Dauergesang, leisem Applaus und vereinzelt schallernden Schlachtrufen eines heißblütigen Trainers versteht, die den unerfahrenen Gegner (Aufsteiger aus der Verbandsliga, kein bekannter Mensch im Verein) derart verunsichert, dass alle Schranken aufbrechen. Wir sind auf dem besten Weg zur Nummer Eins, sportlich und stimmungstechnisch. Wenn kein zweites Niederauerbach kommt.

(Anmerkung in eigener Sache: Das FCSBlog macht eine Woche Urlaub, Kommentare werden später freigeschaltet.)

Freitag, Oktober 03, 2008

Untrennbar vereint

Genie und Wahnsinn, Größe und Wahn, Stärke und Schwäche.

Man könnte eine endlose Aufzählung dessen finden, was beim 1. FC Saarbrücken untrennbar vereint seine Kreise zieht. Das morgige Spiel gegen Waldalgesheim ist heute der Anlass, an diesen Umstand zu erinnern, sich der aktuell guten Form der Mannschaft zu erfreuen, aber auch zu warnen und zu mahnen.

Nachdem in Wirges bekannt wurde, dass die Konkurrenz ausnahmslos zugunsten des FCS gespielt hatte und die eigenen Aufgaben nicht lösen konnte, war es wieder soweit: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!"
Erklomm man zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren die Spitze einer Tabelle und setzte damit ansehnliche Leistungen in einen gerechten Lohn um, begann wieder das Träumen vom Aufstieg. Dieter Ferner hatte sich zu Saisonbeginn nicht zu den blau-schwarz-typischen Reden vom "Durchmarsch" hinreißen lassen, weswegen zuerst die Fans diesen Part übernehmen durften.

Eine weitere Station auf diesem Weg soll Waldalgesheim werden. Die Alemannia belegt zurzeit den 13. Tabellenplatz und konnte in dieser Saison bisher nur Betzdorf und Bad Breisig besiegen. In den letzten drei Begegnungen gab es Niederlagen gegen Mettlach, Homburg und Mayen. Interessant ist beim sonst recht farblosen Verbandsligaaufsteiger die Tatsache, dass nur in zwei von neun Spielen der Alemannia beide Mannschaften trafen. Waldalgesheim sorgte in allen anderen Partien dafür, dass die Null stand: meist bei den Gegnern, selten bei sich selbst, aber z.B. gegen Pirmasens auf beiden Seiten. Dass acht erzielte Treffer und zehn Gegentore auf das Konto der Rheinhessen gehen, sollte dem FCS Warnung genug vor einem zähen Gegner sein. Die relativ schwache Offensivabteilung der Gäste ist ein weiteres zweischneidiges Schwert, waren es nicht zuletzt die offensiv ausgerichteten Mannschaften, die der FCS bestens auskonterte.

Wenn man ehrlich ist, kommt mit der Alemannia aus Waldalgesheim auch kein Gegner in den Ludwigspark, vor dem man Angst haben muss. Respekt sollte sich der FCS allerdings bewahren, da es oft Respektlosigkeit gegenüber kleinen Vereinen war, die dem FCS zum Verhängnis wurde. Aber auch das gehört untrennbar zum Saarbrücker Fußball.

Links:

- SV Alemannia Waldalgesheim
- Vorbericht der FCS-HP

Mittwoch, Oktober 01, 2008

Tabellen zum erinnern (5)

6. Spieltag der Regionalliga Süd 2002/2003

1. (2.) 1. FC Saarbrücken 10:7 +3 13
2. (3.) SV Darmstadt 98 8:3 +5 12
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3. (1.) Jahn Regensburg 8:2 +6 11
4. (4.) FC Rot-Weiß Erfurt 10:5 +5 11
5. (7.) SpVgg Unterhaching 10:6 +4 10
6. (5.) Kickers Offenbach 7:4 +3 9
7. (10.) VfR Aalen 7:6 +1 9
8. (12.) TSG Hoffenheim 10:5 +5 8
9. (13.) SC Pfullendorf 6:5 +1 8
10. (6.) FC Schweinfurt 05 12:6 +6 7
11. (8.) Sportfreunde Siegen 8:10 -2 7
12. (14.) Stuttgarter Kickers 6:8 -2 6
13. (15.) SV Elversberg 3:5 -2 6
14. (9.) 1. FC K'lautern II 7:12 -5 6
15. (11.) FC Augsburg 9:10 -1 5
16. (16.) SV Wehen 5:8 -3 5
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17. (17.) FC Bayern München II 5:10 -5 4
18. (18.) Eintracht Frankfurt II 2:8 -6 3
19. (19.) Borussia Neunkirchen 2:15 -13 2

Bis zum vergangenen Spiel in Wirges konnte man diese Tabelle eingerahmt in den Köpfen der FCS-Statistiker und Nostalgiker sehen: die letztmalige Tabellenführung, datiert auf den August 2002. Man spielte in der damals wie heute unattraktiven Regionalliga Süd, der Trainer hieß Ehrmantraut und der Plan lautete zum 100-Jährigen Jubiläum wieder gegen Bayern München zu spielen. Als Erstligist natürlich.

Hoffen wir, dass die fünfte Liga uns wenigstens Bodenständigkeit lehrt und nicht die ersten wieder von höheren Sphären träumen, wo wir gerade einmal wegen des besseren Torverhältnisses Tabellenführer sind. Vor Mechtersheim.

Boden