Dienstag, Dezember 30, 2008

Geschwätz üwwer de Eff-Zeh Folge 17: Jahresrückblick 2008

Link: Geschwätz üwwer de Eff-Zeh 17



Wie schon 2007 wird nun auch 2008 im FCSBlog beleuchtet (auch wenn ich mich an dieser Stelle für die schlechten Lichtverhältnisse an einigen Stellen im Video entschuldigen will). Für die regelmäßigen Leser dürfte das Interview ab der achten Minute interessant sein. Es handelt sich dabei um den O-Ton des FCS-Fanradios beim Auswärtsspiel gegen Wirges, wo ich ja über das Blog und die Welt befragt wurde.

Das FCSBlog verabschiedet sich bis zum 6. Januar 2009 in die Winterpause und wünscht allen Leser/innen und Zuschauer/innen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Samstag, Dezember 27, 2008

Die größte Peinlichkeit 08

...wurde gewählt! Und im Grunde kann man nur von einer konsequenten Fortsetzung der letztjährigen Peinlichkeit (Abstieg in die Oberliga) sprechen, denn es war das Spiel, welches dem FCS die Qualifikation für die dreigleisige Regionalliga kostete:

die 0:1-Heimniederlage gegen Worms

Peinlichkeit08

Die Begleitumstände der 0:1-Niederlage gegen Wormatia Worms sind nicht minder tragischer Natur als diejenigen, welche den Abstieg im Vorjahr begleiteten. Vor dem 33. Spieltag lag nämlich alles noch alleine in der Hand des 1. FC Saarbrücken, welcher auf Rang 3 bei Punktgleichheit mit Kaiserslautern II und Worms eigentlich recht gute Karten im Kampf und die Top 4 hatte. Diese Platzierung zu erreichen war mehr als notwendig, denn es stand vieles auf dem Spiel: zunächst die Ehre, denn seit einem Jahr war man nicht mehr die sportliche "Nummer Eins" im Saarland, dann aber auch die Qualifikation für die Regionalliga um wenigstens die Chance zu wahren, mittelfristig wieder in höhere Gefilde vorzudringen. Ein weiteres Jahr Oberliga und das als Fünftligist würde diese Planungen weit zurückwerfen, nicht weil man zuletzt viel Geld in den Kader, das bereits gegangene Duo Loos/Krüger und den jungen Aufsteiger Kaminski gesteckt hatte.

Dieser hatte beim letzten Heimspiel vor dem faktischen Endspiel gegen die Wormatia mit dem Abgang von Pascal Formann schon im Vorfeld für Spannungen gesorgt. Mal wurde seine Maßnahme als richtig betrachtet, mal als komplett falsch und am Ende teilten sich Vortribüne, die als Initiator einer Kampagne gegen Formann stigmatisiert wurde und Kaminski selbst, der sein Torhüterproblem denkbar unelegant gelöst hatte, die Schuld an den denkbar schlechten Voraussetzungen für den 24. Mai 2008. Die Vortribüne wurde mit Fans aus D-Block und F-Block aufgefüllt, was eher zum blinden Aktionismus des damaligen Fanbeauftragten Günter Gerhard verkam und Alfred Kaminski sollte seine Mannschaft schon nach Spielende komplett aufgeben. Ob er sich schon vor dem Spiel in Verhandlungen mit der SV Elversberg befand werden wir nie erfahren.

Das Spiel an sich verlief denkbar unspektakulär: nach einem unnötigen Gegentor nach einer Ecke lief der FCS fast über die gesamte Spielzeit hilf- und planlos einem Rückstand hinterher und noch bevor Alfred Kaminski in der Presse seine Mannschaft aufgeben und die Schuld beim Vorgänger suchen sollte, lieferten die Mannen in blau-schwarz eine Vorstellung ab, die der 105-jährigen Vereinsgeschichte geradezu unwürdig erschienen. Der Sieg am letzten Spieltag über Hasborn nutzte da herzlich wenig.

Die Situation von damals wirkt heute umso unglaublicher, muss man erkennen, dass trotz der Fünftklassigkeit der 1. FC Saarbrücken quicklebendig ist und nun von dort wieder nach oben strebt, mit einer tadellosen Leistung im zweiten Halbjahr 2008, während Worms in der Regionalliga bereits mit dem Abstieg kämpft. Diese eine von gerade einmal zwei Niederlagen für den FCS in diesem Jahr brachte den vorläufigen Tiefpunkt, der eigentlich nur das abschloss, was nach einem 0:4 gegen Offenbach im Jahre 2006 begann.

Was nun kommt, kann kein Mensch sagen. Arbeitet der FCS jedoch weiter konsequent, mit Charakterköpfen und Jungtalenten unter Führung von Dieter Ferner, so kann man davon ausgehen, dass die größte Peinlichkeit im Jahre 2008 bis auf weiteres auch der Tiefpunkt der Vereinsgeschichte bleiben wird und der FCS nun wieder den Wind in seinem Rücken hat. Und wenn was schiefgeht: wir sind darauf vorbereitet.

Mittwoch, Dezember 24, 2008

Der Leuchtturm unterm Weihnachtsbaum

england07 128


Es ist nicht weiß, nur kalt,
der Winter macht beim Leuchtturm halt.
Wer die Hinrund' glanzvoll besteht,
der schmeißt die beste Weihnachtsfet'!
Und während Horst und Harry feiern,
dürfen die Verfolger eiern.

Strahlt der Chef noch froh wie ein Kind,
erhebt sich sein Trainer ganz geschwind
und selbst den altgedienten Recken
bleibt im Halse der Braten stecken:
"Halt! Während hier die Korken knallen,
zieh'n die ander'n in die Hallen,

trainieren dabei ihr Spielvermögen.
Wie wäre das? Wenn wir zögen
aus, mit Hanteln und dann in den Wald
und wehe einem ist's zu kalt!"
Es schauen groß die Spieler drein
und möchten nun im Urlaub sein.

Der Leuchtturmwärter, wie von Sinnen:
"Mein lieber Dieter, du tust wohl spinnen,
die haben sich das feiern wohl verdient
und nächstes Jahr, da wird gebeamt!
Stadionneubau, Aufstieg, Gelder,
morgen Straßen, wo gestern Wälder

und Hoffenheim wird uns beneiden,
wenn wir Hopp ne Glatze schneiden,
nachdem der Hoeneß im Knast wird sitzen
und keiner wird über uns mehr witzen!"
Doch da springt aus einer dunklen Ecke,
des Meisers Klausen und gleich an die Decke:

"Nein, es gibt da doch diese Strolche
aus Sulzbach, Trier oder diese, solche!
Ähm, ja genau, die sind das Übel,
die schreiben auf und gießen ihren Kübel
von Gemeinheiten über den Verein und Hauptsponsor
aus in ihrem Heft, das da schoß empor!"

Da wandelt sich der heisere Klaus
in einen Schokoladennikolaus
und ich wache auf aus meinem Traum,
neben mir ein Leuchtturm unterm Christbaum
und damit ist nun weg der Rest.
Frohe Weihnacht' und ein glückliches Fest!

Diesmal auch im Leuchtturm-Blog zu lesen.

Sonntag, Dezember 21, 2008

Weihnachtswünsche 2009

Weihnachten

Für eine größere Darstellung hier klicken.

Freitag, Dezember 19, 2008

Wahl: Die größte FCS-Peinlichkeit 08

An Weihnachten gehört es zum guten Ton Traditionen zu pflegen, auch wenn es im FCSBlog häufiger vorkommt, dass Konventionen gar gebrochen werden. Dennoch gibt es eine Sache, die sich in den letzten Jahren einer gewissen Beliebtheit erfreute, obwohl die darin behandelten Themen alles andere als Begeisterung bei den FCS-Fans hervorriefen.

Die Rede ist natürlich von den FCS-Peinlichkeiten, die schon für die Jahre 2006 und 2007 gewählt wurden und wohl das mediale Bild des Vereins in jeder Saison ungewollt mitprägen. Dass man über so manches Vorkommnis heute lachen kann, bei anderen immernoch eine gewisse Wut den Magen hochkrabbeln spürt, liegt einfach in der Natur der Sache. Zum Jahresende beschäftigen wir uns deshalb auch diesmal mit den Ereignissen, die uns aufregten:

1. Krügers Demission

Kurz auf Loos sollte sein Freund Krüger folgen. Alle Beteuerungen, er werde seinen Vertrag erfüllen, entpuppten sich als wertlos. Schnell wurde das Saisonziel vergessen, riefen die anderen Vereine und letztendlich zog es den ehemaligen Braunschweiger dann in den Sudan. Die Mannschaft blieb im Saarland und erst einmal ratlos.

2. Der angekündigte Stadionneubau

Da gab man erst einmal bekannt den "großen FC Bayern" mit durchaus berechtigten Gedanken verklagen zu wollen, da schweifte man wieder in FCS-bekannten Größenwahn ab und proklamierte als Fünftligist Stadionneubau und Bürogebäude am Sportfeld. Im restlichen Saarland sorgte das für Hohn und Spott, Ex-Vize Meiser versuchte sich in fader Diplomatie und der erste Spatenstich steht noch immer aus.

3. Die Niederlage in Mayen

Wenn man gegen Mainz II und in Trier gute Auftritte abliefert, beweist man damit ganz klar Aufstiegsambitionen. Wer allerdings meint, dass man dagegen in Mayen wie auf dem Kirmesspiel der Alten Herren antreten könnte, ist wohl am Ende zurecht in der Qualifikationssaison 07/08 durchgerasselt.

4. Der Abgang Formanns

Pascal Formann zeigte nie wirklich die Qualitäten eines Stammmtorhüters, was viele längst erkannt hatten, als Alfred Kaminski ihn gegen Idar-Oberstein zur Halbzeit auswechselte, um ihn zu "schützen". Über die debilen Anfeindungen von der Vortribüne muss man nicht mehr reden, wohl aber über dieses Armutszeugnis von Alfred Kaminski. Wo andere Trainer unehrlich elegant reagiert oder hart und gerecht durchgegriffen hätten, verkaufte der ehemalige Motivationskünstler den Abgang seiner Nummer 1 als psychologische Maßnahme, Präsident Hinschberger krönte das Ganze mit einer peinlichen Mannschaftskette und am Ende geriet dies erst recht zur Demontage von Pascal Formann, vielleicht auch zur Vorentscheidung im Aufstiegskampf.

5. Das 0:1 gegen Worms und Kaminskis Reaktion

Uninspiriert, feige und ängstlich verlor am am vorletzten Spieltag zuhause gegen die Wormatia aus Worms und gab damit die Möglichkeit, alles selbst noch zu entscheiden, aus der Hand. Alfred Kaminski zeigte sich wieder von seiner peinlichsten Seite, begrub medial auch die theorhetische Chance auf ein Wunder vor dem letzten Spieltag und gab seinem Vorgänger Krüger die Schuld, der immerhin weniger Punkte geholt hatte.

6. Der hausgemachte Abstieg der FCS-Frauen

Weil Abteilungsleiter Haupenthal schlichtweg vergaß, dass eine Spielerin garnicht gegen Freiburg hätte eingesetzt werden dürfen, ging der Punkt, der für den Klassenerhalt gereicht hätte, am grünen Tisch verloren. Ein peinlicher, trauriger Abschluss einer bis dato erfolgreichen Saison (DFB-Pokalfinalist), der in der Saisonpause zum Hick-Hack um Trainer Guido Mey und dessen Nachfolger Winfried Klein, der erst nicht und am Ende doch "erste Wahl" gewesen sein soll.

7. Das 0:0 gegen Elversberg II

Da spielt man schon nur noch gegen die Zweitvertretung des Emporkömmlings aus Elversberg, was schon genug der Peinlichkeit ist, und dann kommt man nicht einmal trotz einer Vielzahl von Eckbällen zu einem einzigen Törchen. Ein durchaus misslungener Saisonstart.

8. Das mediale Vorgeplänkel zum Saarderby

Am Ende wurde es "Viel Lärm um Nichts". Aber bis das Saarderby Saarbrücken - Homburg erst einmal gekommen war, durfte in der Presse munter verteidigt werden, was an freiheitsbeschränkenden Maßnahmen und unreflektierten Stereotypen präsentiert wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, blieben hohe Ordner- und Polizeiaufgebote doch in dieser Saison an der Tagesordnung.

Die Wahlurnen bleiben bis zum 26.12.2008 um 13 Uhr geöffnet. Auch dieses Jahr sind Mehrantworten möglich!

Mittwoch, Dezember 17, 2008

Neulich an der Kaiserlinde

Kaiserlinde

Da mit der erneuten Spielabsage in Elversberg nun offiziell die Winterpause eingeläutet ist, wünscht das FCSBlog den Spielern und dem Trainergespann des 1. FC Saarbrücken, sowie allen FCS-Anhängern eine erholsame Winterpause.



Trotzdem geht es im Blog auch in der Pause weiter ;-)

Montag, Dezember 15, 2008

Das große SV-Elversberg-Memory

Alles könnte so wunderbar im FCS-Land der Tabellenführung sein, vor allem da nun die Winterpause zum Greifen nahe liegt, eine Woche vor Heiligabend. Es ist wohl auch wunderbar, zumindest noch bei "Dieter Ferner's Blue and Black Army", die sich verdientermaßen von 2.600 Zuschauern unter Applaus verabschieden ließ, als man gerade den letzten Heimsieg des Jahres 2008 einfuhr. Blickt man auf das Drumherum, so merkt man dennoch gerade in diesen letzten Tagen eine gewisse Anspannung, die aus allen Richtungen zu kommen scheint.

Einige dieser Spannungsthemen sind hausgemacht. Kaum ein Tag verging in der letzten Woche, an dem nicht Manuel Zeitz an den Stammtischen, ob in der Kneipe oder am virtuellen im LuPa-Gästebuch, diskutiert wurde. Dieser befindet sich nun unter der Obhut von Soccer and more, was gerade im Saarbrücker Umfeld meistens Anlass für hitzige Debatten um die Personalie Guido Nickolay und dessen Anteil am Niedergang des 1. FC Saarbrücken bedeutet. Was eigentlich eine müßige Diskussion bleibt, bei der oft weniger die Fakten als mehr Mutmaßungen eine Rolle spielen, ging nun zur Gretchenfrage über, die bei jedem talentierten Saarbrücker (wie zuletzt Mike Frantz) irgendwann gestellt wird: wie lange bleibt Zeitz noch?
Dass es in Zeiten des modernen Fußballgeschäfts, in dem Geld mehr Tore als Vereinstreue schießt, keine Frage ist, dass Jungtalente irgendwann das Nest verlassen wollen, verhindert in diesem Falle leider nicht eine Reihe von Gerüchten und Spekulationen, die zurzeit in ein intaktes Mannschaftsgefüge nur eines bringen können: Unruhe.

Sve6
Szene vom Hinspiel (0:0)

Das Problem im Vorfeld des Elversbergspiels, dass dann eben nicht gänzlich hausgemacht ist, stellt die leidige Verschieberei von Spielern zwischen erster und zweiter Mannschaft dar, wie sie von der Holzer-Truppe auch in Mechtersheim betrieben wurde. Dort liefen mit Rasp, Mpassy, Lehmann und Fall zwar vier Spieler aus dem Regionalliga-Team auf, die dort nicht unbedingt zur Stammformation gehören, aber das ändert nichts an der allgemeinen Unsitte, wie sie in der Vergangenheit leider auch desöfteren von unserem FCS praktiziert wurde.
Seit der Spielverlegung auf einen Termin während der Woche haben sich die Spekulationen vervielfältigt und vermuten hinter der schnellen Platzbegehung nach dem Spiel Elversberg - Mainz II (05.12.08) ledeglich ein taktisches Vorgehen der Hausherren, um sich eine größere Profiunterstützung zum Spiel gegen die Blau-Schwarzen zu sichern. Dennoch bleibt abzuwarten, ob überhaupt viele Spieler aus der Regionalliga zur SVE II abgestellt werden: einerseits riskiert man einen hohen Prestigeverlust, würde man mit einer verstärkten Elf gegen die vermeintliche "Nummer zwei des Saarlandes" verlieren, andererseits können sich die Elversberger vor dem letzten Spiel des Jahres 2008 in Möchengladbach wohl kaum Verletzte leisten.

Wichtig ist es, dass sich die Mannschaft von der Anspannung kurz vor dem Jahresabschluss nicht beeindrucken lässt. Jede Unruhe, ob intern oder extern, hilft derzeit nicht die Planung für das kommende Jahr oder die kommende Saison (in der einige den Verein bereits vor dem geistigen Auge um den Aufstieg in Liga 3 spielen sehen) voranzutreiben, sondern nur den Homburgern, die noch neun Punkte hinter der Landeshauptstadt liegen, was aber auch ganz rasch aufgrund der Nachholspiele schrumpfen könnte. Der FCS ist nun unter Druck und muss am Mittwoch erst einmal das SVE-Memory aus Ex-FCSlern und Oberligaspielern lösen. Danach bleibt immer noch genug Zeit für andere Themen.

Nachtrag 17.12.08:


"Solche Geschichten schreibt nur der Fußball!"
Oder anders ausgedrückt: gestern war der Platz bespielbar, heute sind die Ränge unbegehbar, was konsequenterweise die zweite Spielabsage nach sich zog. Der Nachholtermin wird wohl im Februar 2009 liegen.

Links:

- Offizielle Homepage SV Elversberg
- Vorbericht SR-Online.de

Sonntag, Dezember 14, 2008

Besinnlicher Ausklang mit kleinen Torwartfehlern, die aber diesmal nicht ins Chaos mündeten

Sobald die Winterpause zum Greifen nahe ist und die Spiele zu immer kälteren Temperaturen stattfinden, leert sich der Ludwigspark, die meisten Menschen sind mit ihren Gedanken schon bei Heiligabend (oder dem Heiligen Morgen in der Saarlouiser Altstadt) und der FCS verabschiedet sich mit Spielen, die nicht mehr unbedingt die Qualität der vorherigen Auftritte aufweisen, von den Zuschauern. In diesem Falle sollten das nur noch 2.600 Menschen sein und der Gegner halt "nur" der SC Idar-Oberstein. Die übliche Oberliga-Tristesse im Ludwigspark.

Bei der Lektüre der Startaufstellung des FCS gewann man erste wichtige Erkenntnisse: Marina weiter verletzt, Mozain und Petry nun auch, dafür aber ein einsatzbereiter Nico Weißmann im zentralen Mittelfeld und endlich mal wieder Gregory Strohmann im Sturm.
Dieser war es dann auch, der nach fünf Minuten endlich mal wieder ein Argument für weitere Einsätze vorbrachte: ein technisch perfekter Lupfer über den Obersteiner Schlussmann Borschnek brachte den FCS mit 1:0 in Führung.
Nach 15 Minuten wähnte man bereits die Blau-Schwarzen sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Spielfeld in Eiseskälte erstarrt: nach einem Freistoß der Gäste ging Fabian Seel auf die Knie herunter, um den Ball sicher aufzunehmen, erwischte das Leder aber nicht richtig, weshalb es aus den Handschuhen wieder herausprallte. Nun kämpften Abwehr um Sturm vor dem leeren Tor um den Ball, der letztendlich von einem Gästestürmer erwischt wurde und nun bedrohlich auf das Tor von Fabian Seel zuflog. Glücklicherweise war der Schuss zu schwach und Pietro Berrafato als letzter Abwehrrecke auf der Höhe des Geschehens und köpfte den Ball von der Linie über das Tor. Diese Aktion rief nicht von ungefähr Erinnerungen an das letzte Spiel von Pascal Formann wach.

Der FCS bestimmte nun die Richtung in diesem Spiel und Idar-Oberstein zog sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück, was noch in der 20. Minute zur endgültigen Entscheidung führen sollte: Marcel Schug spielte den Ball in den freien Raum, Nazif Hajdarovic hatte freie Bahn vor dem Tor der Gäste und einige Sekunden später fand der Ball den Weg in die lange Ecke - 2:0.
Bis zur Pause sollte nicht mehr viel passieren, der FCS ließ das Spiel größtenteils laufen und nur Nico Weißmann schien neue Impulse geben zu können, die aber nicht immer bis zum Torschuss gerieten.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel am allgemeinen Bild im Ludwigspark: die 2.600 verbliebenen Zuschauer erwärmten sich noch nicht wirklich für die Spielkultur an diesem Tage, Idar-Oberstein hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden und trottete einfallslos über den Platz und der FCS dominierte das Geschehen mit geringstmöglichem Aufwand. Vielleicht lag das auch an der Tatsache, dass der Schiedsrichter einige versteckte Fouls der Gäste übersah und besonders viele Aktionen von Nico Weißmann abpfiff, was dessen Spiellust zwar nicht minderte, aber definitiv Möglichkeiten für den FCS verhinderte. Eine der besseren davon hatte Gregory Strohmann, der nach einem wunderschönen Hackentrick von Weißmann den Ball leider über die Latte schoss.
Nachdem der Schiedsrichter im letzten Drittel der Partie endlich die Gästespieler für ihr unfaires Verhalten verwarnte, kam der FCS noch einmal nach vorne. In der 70. Minute fiel dann das letzte Heimspieltor 2008 und wer hätte es wohl erzielen sollen, wenn nicht Manuel Zeitz? Der junge Saarbrücker gilt als die Entdeckung der Hinrunde und markierte mit einem wunderbaren Kopfball nach einem Schug-Freistoß den 3:0-Entstand.

Mit einem relativ glanzlosen Auftritt hat sich der FCS noch einmal einen Heimsieg vor der Winterpause gesichert, der zwar als einzelnes Ergebnis später nicht mehr aus der Statistik herausragen wird, aber wichtig im Hinblick auf die Konkurrenz ist: Homburg hat ebenfalls die Hausaufgaben erledigt und mit 3:1 über Hasborn gewonnen. Damit bleiben die Ostsaarländer wohl auch nach der Winterpause der einzige Konkurrent um die Tabellenspitze im Südwesten. Gleichzeitig hat der letzte Gegner des FCS vor der lange Pause, die SV Elversberg II, mit einem 6:3-Auswärtssieg in Mechtersheim deutliche Worte gen Landeshauptstadt gesprochen: am Mittwoch wird man dem FCS das Leben nicht leicht machen.

Es bleibt zu hoffen, dass Dieter Ferner noch einmal die richtigen Worte findet und die Mannschaft in Elversberg nicht überheblich, sondern bestimmend auftritt und die derzeitigen Ausfälle weiterhin kompensieren kann. Erst danach wird man in Saarbrücken die besinnliche Zeit einläuten können.

Freitag, Dezember 12, 2008

Noch zweimal durchhalten

Denkt man in diesen kalten Tagen an den FCS, so stellt man sich zumeist eine spezielle Frage: wie lange noch?
Wie lange es noch dauern wird, bis nach Abpfiff einmal mehr Tore auf der gegnerischen Seite als für den FCS zu Buche stehen werden und dann kein Punkt auf das blau-schwarze Konto wandern wird, beschäftigt wohl die gesamte Liga, allen voran die Konkurrenz östlich des Stadtverbands Saarbrücken. Verliert der FCS die letzten beiden Pflichtspiele im Jahre 2008 nicht, so trift dieser Moment frühestens nach dem Kalenderwechsel ein.

Idar-Oberstein ist dabei der letzte Gast, der dieses Jahr noch einmal den Ludwigspark beehren darf. Die Mannschaft von Michael Dusek war dabei bereits im Mai Gast in Saarbrücken und begleitete in einem der denkwürdigsten Spiele der vergangenen Jahre eine Nebenrolle.
Fast in Vergessenheit geraten ist die "Brandrede" von Alfred Kaminski, der als damaliger Übungsleiter beim Halbzeitstande von 1:1 (Endstand 3:1) Torwart Pascal Formann aus dem Spiel nahm. Hätte man eine Verletzung vermutet, so gab der heutige Elversberg den schwarzen Peter den Zuschauern, die Formann zuvor beschimpft und beleidigt hatten. Diese Aktion entlarvte den scheinbaren Motivationskünstler Kaminski nachhaltig, der nicht einmal in der Lage war, so kurz vor Ende der Saison Mannschaft und Fans zusammen zu halten. Nicht zuletzt dürften der unrühmliche Abgang des FCS-Torwarts Formann, das sensibel unsensible Verhalten Kaminskis und die darauffolgende Verunsicherung der Mannschaft die finalen Sargnägel am 1. FC Saarbrücken der Saison 2007/2008 gewesen sein.

In "Dieter Ferner's Blue and Black Army" weilt dieses Spiel nur als graue Erinnerung einer tragischen Vergangenheit. Gegenwärtig bangt der FCS nicht wirklich, seine größten Sorgen liegen eher in der Verteidigung der makellosen Bilanz und in den Personalien Weißmann und Marina, deren Einsätze am Samstag zumindest eine reelle Chance haben.
Der Vorjahreselfte aus der deutschen Edelsteinstadt zeigt in dieser Spielzeit bislang auch ein anderes Gesicht. Viele haben die Mannschaft verlassen, unter anderem Kingsley Onuegbu (wie schon einmal berichtet), der hoffnungsvolle Stürmer, der nun in der dritten Liga bei Eintracht Braunschweig jüngst zwei Treffer gegen Unterhaching erzielte. Doch man hat Ersatz gefunden und sich auch nicht von vier Niederlagen in den ersten vier Spielen entmutigen lassen. Mit einem treffsicheren Florian Herzog, der schon neunmal einnetzte, und Siegen über das Mittelfeld der Oberliga hat man sich bis auf Platz 4 geschmuggelt, hinter dem FCS, Homburg und Pirmasens. Zudem hat man mit drei Auswärtssiegen schon genauso oft drei Punkte aus fremden Stadien entführen können wie der Zweitplatzierte aus Homburg.

Auch im mittlerweile 18. Spiel für Ferners Mannen muss die Devise also weiterhin lauten: Immer vorsichtig sein! Man darf sich nicht von drei Gegentoren in Mayen verunsichern lassen, genauso wenig Gedanken an die rettende Winterpause verschwenden, die sehnsüchtig erwartet wird. Wenn man noch zweimal 90 Minuten besteht und sicher auftritt, wird man das Punktepolster zwischen Tabellenführer und Verfolgern auch aufrecht erhalten. Man darf nicht vergessen: Homburg hat gegenüber den Blau-Schwarzen noch ein Nachholspiel mehr zu bestreiten, was dem Zweiten ein zusätzlicher Ansporn sein wird, den Rückstand aufzuholen.

Auf geht's FC:
nur noch zweimal durchhalten!
Es lohnt sich!


Link:

- Vorbericht FCS-HP

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Prominente, die wie FCS-Spieler aussehen (2)

Heute: Pascal Stelletta

Stelletta

Dass Pascal Stelletta in seiner Freizeit ein mexikanischer Popstar sein soll, hätten wir nicht gedacht. Ohne Kommentar: Rudolph Valentino
Mit diesen Doppelgängern wäre auch sicher eine Karriere als Teenie-Star drin. Im Mittelfeld ist er uns aber deutlich lieber.

Montag, Dezember 08, 2008

Newsletter aus dem Paralleluniversum (9)

Hinweis: Hallo liebe Leserinnen und Leser, lieber FCS, liebe SVE, verehrter Saarländischer Rundfunk und alle anderen Besucher aus dem WWW: das ist natürlich ALLES Satire. Um Gottes Willen: bloß nicht ernstnehmen! Das gilt auch für Euch, liebe Freunde vom Amateurfussball-Forum!

Letzter Spieltag vor Winterpause und Nachholspiel ausgesetzt - Tischfußball soll entscheiden


Edenkoben - Aufgrund der permanent schlechten Witterungsverhältnisse im Monat Dezember und der häufigen Spielausfälle in der Oberliga Südwest hat der Südwestdeutsche Fussballverband (SWFV) entschieden den letzten Spieltag vor der Winterpause und alle noch ausstehenden Nachholspiele am grünen Tisch zu entscheiden - per Tischfußball. Unverständnis und Erstaunen vermischten sich in den Reaktionen der Vereinsvertreter, als die Nachricht publik wurde. Ein Vertreter der SV Elversberg (II) gab zu Protokoll, dass er einerseits zwar "gut finde", dass nun die Verantstaltungskosten für das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken entfallen würden, andererseits bedauert er, dass man nun auf Spieler der ersten Mannschaft verzichten müsse, die "auf eine Einsatzmöglichkeit warten".
In Saarbrücken hat hingegen bereits die Vorbereitung begonnen. Dieter Ferner hat im Sportfeld als "besondere Trainingsmaßnahme" zehn neue Tischkicker aufstellen lassen.

FCS sucht nach prominenten Mitgliedern

Saarbrücken - Im Zuge der Kampagne "Liebe kennt keine Liga" soll nun eine weitere Sonderaktion des 1. FC Saarbrücken bei den Fans Anklang finden. Mit Slogans wie "Leuchtturm sucht Leuchtsterne" oder "Egal ob A-Promi oder B, wir steh'n zum FC!" will man vor allem Prominente dazu überzeugen, dem Oberligisten als (kostenloses) Mitglied beizutreten und die bei Heimspielen zuletzt etwas karg anmutende "VIP-Area" im Ludwigspark zu beehren. "Jeder ist willkommen, ob Moderator bei 9Live, Juniorenmeister im Tischtennis, It-Girl, Darsteller bei "Verbotene Liebe" oder Politiker einer regierenden Partei", verlautete Präsident Hinschberger bei einer Pressekonferenz.
Medienberichten zufolge konnte man schon zwei ehemalige Big-Brother-Bewohner als Neumitglieder hinzugewinnen.

Sekte "Tag der Vernichtung" verkündet neuen Termin - Gegenbewegung in Homburg

Saarbrücken/Homburg - Die als Internetprojekt aus der Taufe gehobene Endzeitsekte "Tag der Vernichtung" widmet sich neuen Zielen. Wurde zunächst der 15. November 2008 als Datum für das Ende aller irdischer Existenz in Homburg proklamiert, bekennt sich die Sekte nun dazu, sich "geirrt" zu haben. Der neue Termin würde "im Jahr 2009, am Neunten des Schicksalmonats Mai" sein und "in Homburg selber" stattfinden. Die Sekte umfasst bereits 600 Mitglieder.
Eine Art Gegenbewegung zu den "Vernichtern" hat sich derweil in Homburg gegründet. Unter dem Namen "Tag der Vernichtung aber andersrum" hat sich eine Gruppe aus 30 Personen zusammengeschlossen, die ihrerseits behaupten, dass das Ende der Welt zwar stattfinden würde, sie aber nicht beträfe, sondern alle Bewohner Saarbrückens. Beide Sekten werden vom Verfassungsschutz als "potenziell geisteskrank" eingeschätzt.

Buchtipp: Weniger wagen! 12 Wege aus der Verantwortung (Kaminski/FCSBLOG-Verlag)


Spiesen-Elversberg - Nach dem Beststeller "Oberligatraining im 21. Jahrhundert" erscheint rechtzeitig vor Weihnachten der heiß erwartete Nachfolger aus der Feder von Alfred Kaminski (SV Elversberg). Diesmal ohne Uwe Klimaschefski gelang Kaminski ein Meisterwerk "auf psychologischer Ebene mit einflüssen modernen und zeitnahen Managements", das auch für Banker, Anlageberater und SPD-Mitglieder interessant sein dürfte.
Mit der Maxime "lieber Fehler auf andere schieben, als selber begehen" erläutert Kaminski anhand von Beispielen aus der Fußballbranche, wie man effektiv und unauffällig Ärger vermeidet und die eigene Rhetorik schult. "Auf einer neuen Position kann man nie selbst Fehler begehen, denn: es gibt immer jemanden, der vor dir Mist gebaut hat", sagte Alfred Kaminski bei der Vorstellung seines Ratgebers und gab gleichzeitig einige Kniffe preis. Dieses Buch sollte unter keinem saarländischen Christbaum fehlen!

Fanfoto der Woche

Mettlach 012

Unter Jubelrufen der Polizei und des gemeinen Pöbels kehrt die königliche FCS-Fregatte von Regent Horst I. von einer Kaperfahrt aus Südamerika zurück (48 Tote, 194 Verletzte, 2000 eroberte Golddublonen, 19 gefangene Jugendspieler aus Venezuela).

Kurzmeldungen:

Wir dementieren, dass:


- saurer Regen das Fanradio in Bad Breisig unterbrach.
- Al Gore das Angebot des 1. FC Saarbrücken (neuer Pressesprecher) aus Kostengründen abgelehnt hat.
- die Debatte "Bayern vs. Hoffenheim" im ludwigspark.de-Gästebuch kein Teil einer Verschwörung ist, die kritische Stimmen zum 11-Freunde-Artikel zum Thema "Ultras" überdecken soll.
- das FCS-Fanzine "Leuchtturm" von Teilen der FCS-Blogosphäre verbrochen wurde.
- der FC Saar kommt. Vielleicht.

Samstag, Dezember 06, 2008

Und wieder mal ein FCS-freies Wochenende

Fußballdeutschland diskutiert über den "neuen Klassiker" FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim (als Traditionalist muss man "TSG" schreiben), die Finanzwelt über Rettungspakete und nur bei der SV Elversberg wird nicht lange diskutiert. Da wird gehandelt.

Sofort im Anschluss der Regionalligapartie der SVE I gegen den Oberligameister 2008 Mainz 05 II, welches die Elversberger deutlich mit 3:0 gewannen, fand eine Platzbegehung an der Kaiserlinde statt, welche überraschend schnell die Entscheidung fällte, dass man hier am Sonntag keinen Ball treten würde. Nun mag die Aussage des Mainzer Trainers Peter Neustädter (O-Ton: "Ich fand den Platz eigentlich gut bespielbar.") einige Fragen aufwerfen, Tatsache aber bleibt, dass sich wohl kaum eine leichtere Entscheidungshilfe finden lässt, als ein Rasen, der frisch zertreten wurde. So bleibt auch am Sonntag das Stadion an der Kaiserlinde leer und die FCS-Fans diskutieren, ob man nicht eigentlich froh über die Tatsache sein sollte, noch etwas Luft vor dem Rückrundenstart zu haben.

Marina und Weißmann, das sind die Namen die in den letzten Tagen immer wieder in Zusammenhang mit der Hoffnung auf Spielabsage genannt wurden. Marina, der Rückhalt des FCS, der sieben Gegentore in 15 Spielen kassierte, fehlt merklich. In den letzten beiden Partien mussten die stellvertretenden Torhüter insgesamt viermal hinter sich greifen. Aus ca. 0,5 Gegentreffern pro Spiel wurden schlagartig derer zwei.
Natürlich wäre es zu einfach, die Leistung nach Zahlen zu beurteilen oder gar nach gerade einmal zwei Spielen Fabian Seel oder Maxi Böhmann ein schlechtes Arbeitszeugnis auszustellen. Die Tatsache ist, dass einfach die Zusammenarbeit zwischen Viererkette in der Abwehr und Schlussmann noch nicht stimmt. Das konnte man in den letzten beiden Spielen beobachten.

Weißmann, seines Zeichens Mittelfeldmotor und Spielmacher, fehlt dem FCS, was sich aber bisher noch nicht deutlich in Zahlen niedergeschlagen hat. Was Weißmann allerdings ausmacht, ist seine Flexibilität, mit der er sowohl defensive als auch offensive Rollen übernehmen kann. Dies zeigten bisher weder Stelletta, noch Schug, die beide eher hinter den Spitzen den Angriff aus dem Mittelfeld heraus verstärken.

Wie man es dreht und wendet, so mögen die letzten beiden Spiele ein wenig darunter gelitten haben, dass zwei der Hauptakteure gefehlt haben. Dass die Mannschaft als Kollektiv dennoch die Qualität hat, um in der Tabelle ganz oben zu stehen, hat sie allerdings damit bewiesen, dass sie in beiden Spielen jeweils drei Tore erzielt hat und in Mayen gar gegen einen Rückstand ankämpfen musste. Die Verletzungen machen jedoch eines deutlich klar: die Winterpause kann einem nur gelegen kommen, die glanzvolle Hinrunde hat enorm viel Kraft gekostet.

Für die FCS-Fans bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass eine Pause manchmal aus sportlicher Sicht nicht schaden kann, auch wenn gerade die gestrige Absage zu vielerlei Spekulationen einlädt.
Auf den 1. FC Saarbrücken selber muss man allerdings am Sonntag nicht verzichten:

Verbandsliga Saar
1. FC Reimsbach - 1. FC Saarbrücken II
14:30 Uhr, Reimsbach


A-Jugend Regionalliga
1. FC Saarbrücken - DJK Schifferstadt
13 Uhr, Kunstrasenplatz am Sportfeld


Sofern der Wettergott nichts dagegen hat.

Links:

- Sieg und Spielabsage in Elversberg (sr-online.de)

Donnerstag, Dezember 04, 2008

Prominente, die wie FCS-Spieler aussehen (1)

In dieser neuen Reihe wird es keine großen Worte geben, höchstens lange Gesichter und erstaunes Augenreiben über Prominente, die (aktuellen und ehemaligen) FCS-Spielern ähnlich sehen. Als Erster darf Nico Weißmann ran:

Weissmann

Mittwoch, Dezember 03, 2008

Der FCSBlog-Liveticker (Mayen)

18:41 Uhr: Im Fanradio läuft noch sehr seichte Musik. Hoffentlich hat das nichts mit dem Spiel nachher gemeinsam.

Wirges09 011

18:45 Uhr: Das Radio geht los. Sieht schwer nach Minusrekord für ein FCS-Spiel aus.
18:47 Uhr: Wetterberichte aus Mayen. Eine sehr geruhsame Atmosphäre macht sich breit, hoffentlich überträgt sich das nicht auf die Mannschaft.
18:52 Uhr: "Der TuS Mayen". Gut aufgepasst, "die TuS" kommt schließlich aus Mechtersheim.
18:56 Uhr: Schock! Kurzzeitig war der Ton weg!
19:00 Uhr: Böhmann und Otto sind heute die Ü-Eier in der Aufstellung des FCS. Die Mannschaften laufen ein.
19:02 Uhr: Geschätzte 200 Zuschauer laut den Fanradiomoderatoren. Traurig, war aber zu erwarten, wenn man ganz ehrlich ist, oder?

1. Halbzeit:

19:02 Uhr: Anstoß 1. FC Saarbrücken
19:03 Uhr: Das Wort "Nicklichkeit". Werden wir heute noch öfters hören.
19:06 Uhr: Maxi Böhmann mit seinem ersten Ballkontakt. "Abstimmungsprobleme in der Abwehr". Erinnert an Mechtersheim.
19:08 Uhr: "Nein, das kann nicht sein!"
Doch. Erste vergebene Hajdarovic-Chance.
19:12 Uhr: Großchance für den FCS, Alexander Otto schießt knapp vorbei. "Die Hoffnung ist immer gut", meint das Fanradio.
19:13 Uhr: Der FCS spekuliert auf Abseits, Florian Schlich verpasst Maxi Böhmann das erste Pflichtspielgegentor in der ersten Mannschaft. 1:0 Mayen.
19:17 Uhr: "Da sind ja Löcher in der Saarbrücker Hinterhälfte". Den Fäkalhumor lassen wir beim Spielstand mal außen vor.
19:18 Uhr: Lachende Frauenstimmen und Fangesang im Hintergrund.
19:20 Uhr: Pizza (nicht Pizarro) im FCSBlog. Hunger!
19:25 Uhr: Werbung im Fanradio für Fleischerzeugnisse.
19:27 Uhr: Der FCS ist heute anfällig bei hohen Bällen der Mayener.
19:28 Uhr: Häufigste Wendung bisher: "Das kann doch nicht wahr sein!"
19:33 Uhr: Im Moment typisches Mittelfeldgeplänkel.
19:35 Uhr: Oben prangt jetzt in diesem Beitrag mal wieder ein Bild vom Fanradio, um das ganze optisch "aufzupeppen". Das Spiel selber kann das nicht.
19:39 Uhr: Ein Mayener Spieler ist verletzt (oder eingeschlafen).
19:40 Uhr: Euphorie. "Das war natürlich GLÜCK für den 1. FC Saarbrücken", schreit man im Fanradio. 1:1, Eigentor Mayen!
19:42 Uhr: Zeitz mit einem Kopfball an die Latte, aber sowieso abgepfiffen.
19:47 Uhr: 2:1 Mayen. Florian Schlich nach einem erneuten Abwehrfehler. Zudem Pausenpfiff.

19:55 Uhr: Fast immer die gleiche Musik. Irgendwie ist die aktuelle Stimmung, die dadurch untermalt wird, surreal, unpassend...was weiß ich.

20:01 Uhr: Das Radio ist zurück. Gleich geht es wieder los.
20:02 Uhr: Wiederanpfiff
20:03 Uhr: 2:2! Warscheinlich Berrafato Mozain Nazif Hajdarovic. Irgendein Blau-Schwarzer springt in eine Flanke rein und es klingelt.

20:07 Uhr: Man muss nicht noch zehn Zeilen in fetter Schrift schreiben.
20:12 Uhr: Caner Metin. Unermüdlich.
20:14 Uhr: "Sie können den Ball im Nachfassen erobern."
20:16 Uhr: "Mozain tanzt gegen seinen Gegenspieler." Soll uns recht sein, denn die Flanke nach dem Tanzwettbewerb führt zum 3:2!
20:17 Uhr: Wer hatte den Fuß dran? Rick und Sven vom Fanradio wissen es wohl auch nicht.
20:20 Uhr: Wechsel beim TuS Mayen. Jetzt hat der FCS das Spiel in der Hand.
20:24 Uhr: Hin und Her, die Moderatoren kommen schon fast nicht mehr nach.
20:28 Uhr: Wechsel beim FCS, Mozain geht und Marcel Schug wird anhand seiner "lichten Haare" als der neue Mann identifiziert.
20:32 Uhr: "Kein hochklassiges Spiel" Ist ja auch in der 5. Liga.
20:35 Uhr: Die Abwehr scheint konzentrierter als in Halbzeit 2. Gott sei Dank.
20:37 Uhr: Kaum hat man es geschrieben, passiert es auch schon. Dieser ledige Fußballaberglaube ist doch eigentlich peinlich, aber es steht 3:3.
20:41 Uhr: Wir sind wieder am Anfang des Abends angelangt, bei Null quasi. Mayen kommt wieder.
20:42 Uhr: Otto geht, Mike Hasselhoff kommt.
20:43 Uhr: Dieser Wortwitz war doch dem Spielstand angemessen, oder? Brückerhoff direkt im Blickpunkt, der FCS drängt nochmal.
20:45 Uhr: Das Wort "Ironie" kennt man in Homburg offensichtlich nicht. Dafür hat das ja fast krankhafte Züge, wenn man sieht, wie viele FCHler treu das FCS-Fanradio unterstützen.
20:48 Uhr: Bald ist hier rum, dramatische Schlusssekunden.
20:49 Uhr: ABPFIFF. Der 1. FC Saarbrücken bleibt ungeschlagen, schafft es aber auch dieses Jahr nicht in Mayen zu gewinnen. Man kann damit leben.

Dienstag, Dezember 02, 2008

Die Prüfung

Gegen Homburg und Pirmasens mit Bravour bestanden, am letzten Wochenende Mechtersheim mit 3:1 nach Hause geschickt und kaum jemand glaubt zurzeit nicht den 1. FC Saarbrücken als zukünftigen, alten und neuen Regionalligisten. Dabei hat die Saison 2008/2009 noch nicht einmal die Winterpause erreicht und der FCS sich noch nicht dem alten Mayen-Trauma gestellt.

Es war der 26.04.2008, zehn Tage zuvor hatten die Blau-Schwarzen in einem dramatischen Spiel den Mainzer Tabellenführer mit 2:1 besiegt, und nun sollte der TuS Mayen auf eigenem Platze geschlagen werden, eine vermeintlich einfache Aufgabe, befand sich die Mannschaft von Alfred Kaminski zum damaligen Zeitpunkt auf Rang zwei. Mayen lag hingegen nur auf dem 13. Tabellenplatz und schien sich zu diesem späten Zeitpunkt in der Saison bereits mit der Rolle der "Grauen Maus" abgefunden zu haben.
Der Auftritt in Mayen geriet letztlich zur Blamage, ein Foulelfmeter kurz vor der Halbzeitpause brachte den Gastgeber in Führung, kurz nach der Pause erhöhte man auf 2:0 und ledeglich Nazif Hajdarovic konnte die Hoffnungen sichtlich entsetzter FCS-Anhänger kurzzeitig aufleben lassen. Den Rest der Geschichte Kaminskis und des 1. FC Saarbrücken 07/08 kennen wir.

Morgen trifft man auf einen TuS Mayen, der als Neunter der Oberliga Südwest durchaus schon für Überraschungen gesorgt hat. In dieser Saison überrumpelte man bereits den FK Pirmasens und gewann auswärts auf der Husterhöhe mit 3:2. Der Trainer heißt auch in dieser Saison Stephan Ruthenbeck und ist mit fast zehnjähriger Amtszeit wohl einer der Dienstältesten der Oberliga Südwest. Dafür hat dieser seltsame Verein, der dem FCS im vergangenen Jahr eines vieler Traumata zufügen konnte, nun insgesamt drei(!) Hauptsponsoren (und warscheinlich mannigfaltige Trikots, betrachtet man die News-Seite). Vorsicht ist vor dieser Mannschaft geboten, die beim munteren Spielerroulette der Oberliga mit Nahsen Kesikci (kam aus Engers) einen Mann gezogen hat, der in dieser Saison bereits fünfmal traf. Noch erfolgreicher für Mayen war nur Stephan Schikora (sechs Tore).

Für den FCS steht eine Prüfung an, die vor allem psychologischer Natur ist. Trotz des Sieges über Mechtersheim waren Schwachstellen erkennbar, was die Kreativität im Mittelfeld und die Stabilität der Abwehr anbelangt. Wie sich die Spielmacher auf dem winterlichen Rasen zeigen werden, bleibt weiterhin Ungewiss, da Nico Weißmann der Mannschaft weiterhin fehlt. Seine Stellvertreter konnten am Samstag nicht überzeugen. Enver Marina wird wohl dagegen wieder in den Kasten des FCS zurückkehren, was den Blau-Schwarzen nicht nur den Kapitän zurückbringt, sondern direkt ein sicheres Gefühl für die Hintermannschaft gibt. (Siehe Nachtrag unten)

Homburg lauert, auch wenn der Abstand noch acht Punkte beträgt: die Saison ist noch lang und der FCS muss sie bestehen!

Links:

- TuS Mayen (offizielle Homepage)
- Vorbericht Mayen (FCS-HP)

PS: Das FCSBlog wird morgen wieder parallel zum FCS-Fanradio ab 19 Uhr live bloggen und (wie immer) satirische Kommentare abgeben (sofern das Spiel nicht erneut abgesagt wird).

Nachtrag 03.12.2008:

1. Das Spiel findet nun statt, obwohl es in der Nacht wieder Schnee gab.
2. Enver Marina wartet weiter auf seine Rückkehr, dafür wird nun Maxi Böhmann zwischen den Pfosten stehen dürfen.

Sonntag, November 30, 2008

Nicht mehr, nicht weniger: Arbeitssieg

Was waren die letzten Wochen nicht von blau-schwarzer Spielfreude geprägt? 8:1 gegen Pirmasens, 2:0 gegen Homburg und nie wurde es langweilig oder gar monoton, von der andauernden FCS-Dominanz in der Oberliga Südwest einmal abgesehen (und die dürfte man wohl eher nicht als langweilig empfinden). Zu solchen Spielzeiten gehören aber auch mitunter Nachmittage, an denen das Gekicke eher durchschnittlich ausfällt, das Ergebnis aber am Ende doch noch stimmt. Einen solchen Arbeitssieg durfte man gegen Mechtersheim mitansehen.

Mechtersheim08 008

Dass diesmal einiges auf dem Platze wohl anders laufen würde, entnahm man bereits der Anfangsformation des FCS, in der mehr oder weniger überraschend die Namen Seel, Stelletta und Schug auftauchten. Die Verletzungen von Marina und Weißmann sollten sich allerdings auch später auf dem Platz bemerkbar machen. Bereit erklärt zum Beiwohnen dieses Spiels hatten sich dann allerdings auch nur 2.900 Menschen, was einerseits wohl aufgrund der Kälte zu erklären war, andererseits in Anbetracht der sportlichen Visitenkarte des FCS weniger nachzuvollziehen ist.

Was man dann in den ersten zehn Minuten erlebte, fröstelte einen dann analog zu den winterlichen Temperaturen: Mechtersheim spielte frech in Richtung des Kastens von Fabian Seel, der in Sachen Herauslaufen und Strafraumbeherrschung nicht die Sicherheit und Ruhe eines Marinas besaß. Dafür gab es auf der Gegenseite das erste Ausrufezeichen als Nazif Hajdarovic einen Kopfball so genau an die Unterkante der Latte setzte, dass der Ball auf die Linie sprang. Dass er nicht noch den Weg hinter eben jene fand, lag an einem Mechtersheimer Abwehrspieler.
Nach 13 Minuten gab es dann aber ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Torhüter Konstantin Stengel an den FCS: eine harmlose Kreuzung aus schwachem Schuss und verunglückter Hereingabe ließ der TuS-Torwart durch die eigenen Beine ins Netz rollen: 1:0!
Danach gab es nur zwei kurze Aufreger für den FCS, einer auf dem Platz, einer auf den Rängen. Zunächst versuchte Mechtersheim eine schnelle Antwort auf den Rückstand zu finden, traf aber nur die Latte des FCS-Gehäuses. Als das Geschehen auf dem eisigen Rasen dann scheinbar nicht mehr viel zu bieten hatte, präsentierte im D-Block ein Zuschauer die Reichskriegsflagge. Hätte derjenige vor ein paar Wochen aufgepasst, was bei Bochum gegen Bremen geschah, hätte er sich diese dumme Aktion sparen können. Einige Fans nahmen dem Fahnenträger seinen Fetzen ab und stimmten "Nazis raus"-Rufe an, welche in mehreren Blöcken übernommen wurden. Kurz darauf war der Spuk vorbei und alles beruhigte sich wieder.
Auf dem Spielfeld tat sich derweil nicht viel, denn die Kreativität fehlte beim FCS merklich. Immer wieder wollte man über die Flügel kommen, versuchte es dann mit offensichtlichen Steilpässen, die ein ums andere Mal abgefangen wurden. So entwickelte sich ein eher mäßiges Spiel, in dessen Verlauf der FCS noch dreimal gefährlich vor das gegnerische Tor kam. Zweimal verkürzte TuS-Keeper Stengel den Winkel entscheidend und machte so seinen Fehler beim 1:0 wieder wett. Bei der dritten Abwehraktion fand der Ball jedoch seinen Weg zu Michael Petry, der genau weiß, wie man mit solchen Situationen umzugehen hat und kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhte.

Mechtersheim08 001

Nach dem Seitenwechsel schien der FCS noch nicht wieder aufgetaut, da klingelte es zum zweiten Mal in der laufenden Saison im eigenen Netz: Steffen Zoller konnte alleine auf Fabian Seel zugehen und versenkte den Ball mithilfe des Innenpfostens. Den Marina-Vertreter traf hierbei keinerlei Schuld, überzeugend sollte sein Spiel allerdings auch in Halbzeit 2 nicht werden. Immer wenn seine Vorderleute ihn wie Marina ins Spiel mit einbezogen gerieten diese Situationen aus dem Ruder und Gefahr drohte für den 1. FC Saarbrücken.
In der Phase, inder Mechtersheim den Druck merklich erhöhte und dem Ausgleich näher war als die Blau-Schwarzen der Entscheidung, brachte Dieter Ferner mit Otto und Müller zwei defensive Akteure ins Spiel, was eine weise Entscheidung war, da sich nun das Spiel wieder stabilisierte. Zuvor spazierten die Gäste unbehelligt über die Flügel auf das Tor von Fabian Seel zu, konnten allerdings auch keine Kreativität in ihre Angriffe einfließen lassen.
Eine Viertelstunde vor Spielende sollte dann doch überfällige Entscheidung zugunsten des FCS, der die Bemühungen der ersten Halbzeit wiederherstellte, fallen. Nachdem eine vieler kläglich gescheiterter Flanken zunächst abgewehrt wurde, passte Manuel Zeitz hellwach auf, nahm den Ball direkt und erzielte das Tor zum 3:1-Endstand.

Gegen Mechtersheim lieferte der FCS sicherlich kein Glanzstück ab, allerdings war dies auch unter diesen Voraussetzungen unfreiwilliger Pause, diverser Verletzungen und zuletzt auch noch aufgrund des Wetters nicht wirklich anders zu erwarten. Doch das spielt alles keine Rolle, sieht man diesen Sieg nur als eine weitere Station von 34 Spielen auf dem Weg zum Aufstieg, der mit dem Nimbus des ungeschlagenen Spitzenreiters auch nicht einfacher zu bewältigen ist. Solange der FCS weiter in diese eine Richtung arbeitet, werden wir auch wieder viele Tage haben, an denen das Zuschauen mehr Freude bereitet. Immerhin stimmte auch diesmal das Ergebnis.

Donnerstag, November 27, 2008

Was es wert sein wird

Es ist ein wenig ruhig um den FCS geworden, vielleicht ein klein wenig zu ruhig um den unangefochtenen Tabellenführer der Oberliga Südwest. Dabei könnte die Lage wohl nicht besser sein als zum jetzigen Moment: zwölf Siege, drei Unentschieden, keine Niederlage und jeweils 39 Punkte/Tore im Plus. Wenn man das letzte offizielle Spiel der Hinrunde gegen Mechtersheim bestreitet (die Rückrunde beginnt offiziell noch im Dezember 2008 mit dem Spiel in Elversberg), bleibt eigentlich nur eine Frage: was werden diese Zahlen wert sein?

Nach dem siegreichen Derby gegen Homburg und einem fast unbeachtet gebliebenen Testspiel beim Zweitligisten Mainz 05 (2:3-Niederlage) muss der FCS also wieder zum normalen, unspektakulären Ligaalltag zurück und bekommt es gleich mit der Mannschaft zu tun, die vom zweiten bis zum neunten Spieltag die Tabellenspitze warmhalten durfte, bis die Blau-Schwarzen die Führung übernahmen. Der Umstand, dass Mechtersheim nur noch auf Platz 4 rangiert, dürfte mit einer akuten Auswärtsschwäche der Pfälzer zu erklären sein: der letzte Auswärtserfolg ist auf den vierten Spieltag datiert, man gewann mit 2:1 in Idar-Oberstein.
Mechtersheim selbst hätte man dabei vor der Saison nicht unbedingt als stärkste Mannschaft hinter dem FCS, den Homburgern und "die Klub" aus Pirmasens eingestuft. Geprägt ist der TuS dabei von einer hohen Konstanz, was das Mannschaftsgefüge angeht und sich auch in den Transfers zeigt, bei denen selten in den vergangenen Jahren ausgemusterte Oberligarecken der umliegenden Vereine herhalten mussten, sondern eher junge Spieler eine Chance erhielten.

Beim FCS haben sich in dieser Saison die jungen Spieler wie Zeitz oder Wollscheid mehr als einmal bewiesen. Dass auch dieses Wochenende Dieter Ferner wieder auf die Jungen zurückgreifen könnte, liegt an den beiden Ausfällen von Außenspieler Lukas Kohler und Routinier Nico Weißmann. Die Außenpositionen waren in dieser Saison noch nicht die große Stärke des FCS und eine erneute Umstellung der Abwehrkette trägt sicher nicht dazu bei, zu größerer Konstanz zu finden. Besonders schwer klafft die Lücke in Mittelfeld, die nun Marcel Schug oder Pascal Stelletta füllen könnten.

Ein Platz, auf dem es bis heute fraglich erschien, ob an diesem Wochenende dort Fußball gespielt werden würde, Zuschauer, deren Erwartungen in den letzten Wochen bis zum Siedepunkt gestiegen sind und eine Mannschaft, die schon bald die Hälfte einer bisher erfolgreichen Saison hinter sich haben wird. Was es wert sein wird, wissen wir erstmal am Samstag gegen 16:15 Uhr. Und am Saisonende.

Links:

- Vorbericht FCS-HP
- Tus Mechtersheim (offizielle Homepage)

Montag, November 24, 2008

FCS-Zitat der Woche (16)

Das FCS-Zitat der Woche nimmt an Fahrt auf, findet es doch endlich mal wieder innerhalb von 13 Tagen zweimal in das FCSBlog hinein. Stand bei der letzten Folge eine Erkenntnis, die uns einen Stück näher an die absolute FCS-Weisheit brachte, auf dem Programm, muss diesmal jeder für sich selbst die Antwort auf die Frage finden, ob man nach der Aussage Horst Hinschbergers nun ein Stück schlauer oder mindestens genauso unwissend wie zuvor ist.
In einem per Mitglieder-SMS angepriesenen Interview von Karl-Heinz Roland mit dem Präsidenten des Vereins kam indirekt auch die Frage auf, was denn nun aus dem Funktionsgebäude geworden sei, welches auf dem Gelände des FC-Sportfelds entstehen sollte.
Die Antwort fiel folgendermaßen aus:

"Wir sind schon recht weit bei der Planung eines Funktionsgebäudes am Sportfeld und auch die Umkleideanlagen der Jugend sind bereits renoviert. Über die Umsetzung weiterer Maßnahmen können wir erst dann entscheiden, wenn klar ist, wie es mit dem Stadion in Saarbrücken weitergeht."
- Horst Hinschberger


Eines muss man Horst Hinschberger lassen: er schafft es mit der Antwort einen umfassenden Überblick zum aktuellen Stand der Dinge zu bringen, ohne direkt auszusprechen, dass man warscheinlich noch lange auf "die Umsetzung weiterer Maßnahmen" warten kann oder auch nicht. Dass die Planungen in diesem Falle "schon recht weit" sind, stimmt positiv, bis man zur Wendung kommt, dass erst dann mit weiteren Maßnahmen (könnte damit zufällig der Baubeginn gemeint sein?) zu rechnen ist, wenn die Stadionfrage geklärt ist.

Dass ein Neu- oder gar Umbau des Ludwigsparks wie ein UFO über Malstatt schwebt, dürfte die Aussicht doch ein wenig trüben, tatsächlich wird es wohl in Anbetracht der Liga wie folgt mit dem Stadion gehen: im Ludwigspark, der nach Kriegsende aus Schutt und Asche wieder neu erbaut wurde und später die heutige Gegentribüne verpasst bekam. Bis zur Änderung dieser Tatsachen, die noch weit entfernt ist, bleiben FC-Sportfeld und Geschäftsstelle.

Ansonsten hilft nur Warten auf's Christkind.

Samstag, November 22, 2008

Wenn die Spiele ausfallen...

Es herrscht Winter im Saarland, die Menschen tragen wieder Mäntel oder tragen sie immernoch, je nachdem wie der modische Geschmack aussieht. Viele Menschen haben einen Schal um ihren Hals gebunden, manche sogar einen Fußballschal und bei einigen von ihnen ist es sogar ein FCS-Schal, der dann nicht mehr unbedingt den Hals wärmen soll, sondern einfach nur gut aussieht. Oder er kennzeichnet einen halt als FCS-Fan, was bei der Tabellenführung in der Oberliga vielleicht auch angebracht ist. Zumindest geht man heute nicht mit einem Schal zum Fußball, weil es keinen Fußball gibt.

Spielabsagen sind der graue Vorbote der endlos scheinenden Tristesse der Winterpause in Deutschland. Eine Zeit zum Vergessen, da Testspiele bei fröstelnden Temperaturen und Hallenturniere, die nur ansatzweise dem Fußball gerecht werden, den man kennt und schätzt. Man empfindet diese Zeit weder als Last, noch als Befreiung oder Verschnaufpause. Man sitzt da, plant und ergreift Maßnahmen, um sich in der Zwischenzeit bloß mit anderen Dingen als dem FCS zu beschäftigen und merkt, dass man am Ende doch an diesen Verein denkt, selbst wenn Winterpause oder Spielausfall herrscht. Und am Ende hat man dann damit die Zeit aufgebraucht, ungewohnt diesselben Dinge wie immer getan und fragt sich wieso schon wieder ein neuer Kalender gebraucht wird, der alte war ja noch frisch.

Irgendwann mittendrin wird einem dann auch der Sinn des Ganzen klar: man hat schon längst den Sinn für Realität verloren oder man ist längst Teil des FCS-Systems geworden (wobei manchmal das eine doch näher bei dem anderen liegt, als man denkt). Es ist Routine, wenn man den Saarbrücker Hauptbahnhof in Richtung Ludwigsberg verlässt, es ist ein Automatismus, seinen gewohnten Block anzuvisieren und in diesem dann seine gewohnten Gänge zu erledigen. Genauso verhält es sich mit Auswärtsfahrten, wobei hier die Individualität des Menschen wieder bewiesen wird, da die einen Wochen vor einem Spiel die Reise bis ins kleinste Detail planen, während andere in letzter Minute mal eben ins Auto hüpfen. Was zählt, ist das Ergebnis.

Was nun aber, wenn es mal das ergebnislose Wochenende gibt, wo schlimmstenfalls wieder ein Nachholspiel unter der Woche droht, dass man womöglich aufgrund schulischer/beruflicher Verpflichtungen verpasst? Oder was, wenn in der Winterpause wochenlang nur gedruckte Ergebnisse aus England im "Kicker" stehen, das saarländische Hallenmasters einziger Zeitvertreib bleibt, wo der FCS sowieso selten bis nie anzutreffen ist?
Dann wird man höchstens um die eine lapidare Erkenntnis schlauer, nämlich das Fußball mehr als der Fußball an sich ist. Denn der Fußball selbst ist zwar greifbar, auf dem Platz, aber allein unsere Automatismen, die Leute, mit denen wir die 90 Minuten auf den Rängen verbringen oder mit denen wir nach dem Spiel noch einmal 90 Minuten in der Kneipe diskutieren, gehen schon über diesen Sport hinaus. Was uns am Sport fehlt, ist höchstens die Ästhetik, was gerade in schlechten FCS-Jahren eine geradezu verlogene und peinliche Ausrede ist, den Fußball zu vermissen. Aber wenn wir sagen, dass wir den Fußball vermissen, so meinen wir das Drumherum, die Atmosphäre, die Leute, die Meute, je nachdem wie man es nennen will. Das ist es, was uns auch an spielfreien Wochenenden den Fußball nicht vergessen lässt.

Und genau deshalb (und nur marginal aufgrund der Kälte) vergessen wir im Winter auch nie unseren FCS-Schal.

Donnerstag, November 20, 2008

Was Carsten denkt (20)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

zum zwanzigsten Mal berede ich hier nun all das, was mir spontan einfällt und unter dem "Gedanken"-Label verwurstet wird, aber eigentlich will ich ja nur von diesem Monat erzählen. Der war ja recht bewegt.

Alles fing vor einigen Monaten mit unserer Idee für ein Fanzine an, dass da letztlich auf den Namen "Leuchtturm" getauft wurde und am 31. Oktober 2008 seinen Weg vor die Tore des Ludwigsparks fand. Ich stand damals mit knapp 30 Heften vor den Toren der Gegengerade, der Verkauf lief relativ mager und dann kamen die Anrufe: die Saarbrücker Zeitung wird sich gleich melden, die Saarbrücker Zeitung meldet sich und sendet einen Fotografen und schließlich die telefonische Nachricht, dass unser Heft am A-Block ausverkauft sei und der D-Block nur noch wenige Exemplare hätte. In diesem Moment bekam ich dieses Gefühl, was mir lange fremd war, dieser Stolz, nicht nur selbstverwirklichend gehandelt zu haben, sondern etwas bewegt zu haben, einen Erfolg zu feiern, den ich nie für möglich gehalten hätte. Dass der FCS dann noch 8:1 über Pirmasens triumphierte, war Spiegelbild meiner Laune.

Natürlich war die ganze Arbeit zum Heft kein Leichtes und die Erscheinung hat zwar erst einmal überwiegend positive Rückmeldungen gebracht, aber jetzt wird es erst interessant: beim zweiten Heft haben die Leser schon eine gewisse Erwartungshaltung und wir müssen das Niveau von Heft Nr. 1 halten, verbessern und am Ende das Ganze noch unter die Leute bringen.
Keine einfache Aufgabe, wie schon einmal erwähnt.
Um erst einmal noch eine allgemeine Bewertung vom ersten Heft seitens der Leser zu bekommen (und zu erfahren, wer alles mitliest, ohne das erste Heft ergattert zu haben), gibt es seit heute eine kleine Umfrage im Leuchtturm-Blog.

Lebach 082

Der Monat war natürlich nicht nur deshalb bewegend: ganz klar, Homburg verputzt und die alleinige Herrschaft über die Oberliga Südwest gefestigt und mal nicht gegen einen Verbandsligisten im Saarlandpokal ausgeschieden. Im Moment sieht alles nach einer sehr guten Zeit aus. Um damit irgendwie einen Bogen zu einem Blogartikel eines anderen, lesenswerten Blogs zu spannen sage ich einfach mal folgenden Satz (jetzt kommt der unkreativste Part dieses Jubiläumseintrages):
das waren noch Zeiten!

Die Kollegen von der Mauertaktik haben sich unserer Vereinshymmne angenommen und eine kleine Besprechung dazu abgeliefert und auch noch kurz auf meine Mettlach-Rückschau (also auf mein Blog) verwiesen, was sehr freundlich war. Allerdings musste ich mich einmal kurz einhaken, wurde doch der geniale Mitkomponist Dieter Thomas Heck nicht seiner Verdienste um das Vereinslied (und der ZDF-Hitparade) erwähnt. Diese kleine Nachlässigkeit trübt jedoch nicht das gelungene, satirische Portrait.

Zuletzt gibt es hier noch ein kleiner Blick auf einen Vorfall, den ich persönlich interessiert verfolgt habe und der einmal wieder die Gretchenfrage in Punkto Sportjournalismus gestellt hat: wie hält man es mit der Meinungsfreiheit. Einige werden an dieser Stelle wohl wissen, dass ich über den Fall DFB contra Jens Weinreich rede, allen anderen sei der Besuch des Weinreich-Blogs angeraten. Für den besseren Überblick hat der Journalist einen Webweiser eingerichtet. Eine Pflichtlektüre für jeden, der die Meinungsbildung in den Medien kritisch hinterfragt.

Das war es für den Moment, ich melde mich unter diesem Label demnächst zum 21. Mal wieder. Bis zeigt der Kalender wohl schon Dezember und vielleicht gibt es dann ja eine kleine Überraschung zu bestaunen, dafür ist die Weihnachtszeit ja hinlänglich bekannt.

In diesem Sinne

Carsten

Montag, November 17, 2008

Das Revier markiert

Über ein solches kann man im Vorfeld viel diskutieren: es steht alles auf dem Spiel, zwei Vereine, ein Bundesland, Hass, ein Aufstiegsplatz und Hundertschaften an Polizisten aufgrund befürchteter Randele. Und am Ende bleibt ein Spiel, was meist unter den Erwartungen bleibt. Doch diesmal lässt sich zumindest eines vermuten: hier hat man eine Mannschaft gesehen, die vielleicht schon den Grundstein für die Regionalliga gelegt hat.

Choreo HOM

Im Blickpunkt der Partie standen zunächst nicht die Akteure auf dem Spielfeld, sondern die knapp 9.400 Menschen auf den Rängen: im E-Block entschloss man sich zu einer aufwendigen Choreographie mit wechselnden Fahnen in den FCS-typischen Tönen blau, schwarz und gelb, im D-Block zeigte man eine ansehnliche Überziehfahne und bei den 500 Gästen aus Homburg stand weißer Rauch hoch im Kurs (was ein wenig an die Gastspiele von Eintracht Trier erinnerte).
Auf den Rängen ging dann das Geschehen weiter als bereits der Anstoß erfolgt war: aus dem D-Block fand ein Feuerzeug seinen Weg auf den Rasen, knapp neben einen Homburger, der dort zum Einwurf schreitete. Eine zu erwartende, wenngleich absolut unnötige Aktion, die schon früh das lang erwartete Spiel zu einem spektakulär unspektakulären Ende hätte führen können. Danach wurde endlich Fußball gespielt.

Der FCH startete wie erwartet stark und konzentriert und ließ dabei schon früh erahnen, dass es hier keinen Sturmlauf wie gegen Pirmasens geben würde. Homburg durchbrach zwar nie die Abwehr, die nicht immer souverän aussah, hatte aber hohe Anteile am Ballbesitz und setzte taktisch geschickte Fouls ein. Die besseren Chancen hingegen erarbeitete sich der FCS, dies gelang aber nur sehr mühsam. Nazif Hajdarovic hatte nach einem abgelenkten Schuss von Mozain noch die beste Gelegenheit, setzte den Ball aber über das Tor. Später kam Nico Weißmann im Strafraum der Gäste ins Straucheln und fiel, was wohl nicht zuletzt an Thorsten Hodel, dem Schlussmann der Homburger, lag. Dessen Temperament, sowie diverse Aussetzer, machten sich auch diesmal bemerkbar, der Pfiff blieb jedoch aus. Zumindest auf dem Rasen blieb die erste Halbzeit nicht das erwartete Spitzenspiel, sondern eher eine ausgeglichene Begegnung, in der zwei Mannschaften den individuellen Fehler vermeiden wollten.

Nach dem Seitenwechsel bleiben für beide Kontrahenten nur noch 45 Minuten, um zu demonstrieren, wer in der Oberliga Südwest den Ton angibt. Und wie schon oft im Ludwigspark beobachtet setzte nun die Drangphase des FCS ein, während der gegnerische Widerstand langsam, aber sicher geringer wurde. Der FCS drängte nun, der Ludwigspark wurde ungeduldig und in der 56. Minute nahm das Schicksal seinen Lauf: Nazif Hajdarovic setzte sich auf der linken Seite nach einem Fehler der Gäste durch, flankte in die Mitte und bevor der Ball im Netz einschlug bebte schon das gesamte Stadion (mit Ausnahme eines versteinerten C-Blocks) - 1:0!

Tor

Michael Petry (nur echt mit Ypsilon) hatte den Ball mit einer wunderbaren Direktabnahme reingedroschen und ca. 9000 Saarbrücker erlöst: endlich die 8-Punkte-Führung, endlich der Derbysieg in greifbarer Nähe, endlich wieder ein Triumph über die direkte Konkurrenz. Aber noch war über eine halbe Stunde zu spielen.
Die Gäste aus dem Ostsaarland versuchten nun noch einmal alles, fanden aber ihren Meister in Schlussmann Enver Marina. Die Stimmung wurde nun immer aufgeheizter, was sich in vielen kleineren Fouls widerspiegelte. Unrühmlich fiel dabei wieder Thorsten Hodel auf, der nach einem Rempler gegen Michael Petry die Gelbe Karte sah und sich danach der besonderen Wertschätzung des Publikums in Form von Pfiffen und diversen Beschimpfungen erfreute. Der FCS ließ sich nicht einschüchtern, setzte alles auf einen klaren Sieg und wurde belohnt: in der 80. Minute durfte Sammer Mozain sich mit seinem Kopfball in den Derby-Analen verewigen - 2:0!
Während nun der Ludwigspark eine Stimmung wie selten in den letzten zwei Jahren entfachte, machte nur noch ein Homburger auf sich aufmerksam, dem trotz sichtlicher Gleichgewichtsstörungen der Sprung über den Zaun gelang. Ein absolut unnötiger Aufreger, der für den Gästeanhang zur Lachnummer geriet, aber durch ein übereifriges und überstürztes Handeln von Ordnern und Polizei fast zur Eskalation geführt hätte.

Spitzenreiter

Am Ende bleibt ein Sieg in allen Belangen, von dem man noch lange reden darf, schließlich hat der FCS das Revier nun vorerst für sich markiert. Schöner kann Oberliga in Saarbrücken ohnehin nicht werden, also wird es langsam Zeit, sich aus dieser Liga zu verabschieden. Das geht allerdings nur dann, wenn man alle anderen Gegner genauso ernst nimmt wie Homburg. Das dürfte die größte noch anstehende Aufgabe für den FCS werden, denn am vergangenen Samstag hat man alles richtig gemacht.

Danke an Manne für die Bereitstellung der Fotos!

Samstag, November 15, 2008

Donnerstag, November 13, 2008

Gespielt wird auch noch, am "Tag der Vernichtung"

Der 1. FC Saarbrücken spielt am kommenden Samstag mal wieder gegen den FC 08 Homburg, bestens bekannt als Tabellenzweiter, ehemaliger Bundesligist und Erzrivale der Blau-Schwarzen. Was den einen willkommene Abwechslung, gewünschte Attraktivitätssteigerung und endlich ein "richtiges Derby" in der Oberliga Südwest, gebietet Verband, Vereine und Polizei Vorsicht.

sonne1

Erstmals machte sich die erhöhte Aufmerksamkeit für dieses Spiel in Form einer Vorverlegung bemerkbar: anstelle von 14:30 Uhr wird der Anpfiff schon um 13:30 Uhr erfolgen. Durchsucht man Pressemeldungen und Vorberichte, wird diese Zeit einfach als Faktum genannt, keinesfalls sucht man aber nach einer Begründung für diese Verlegung. Argumentiert man von Seiten der Ordnungshüter, bleibt nur die logische Schlussfolgerung, dass man aufgrund der Sicherheitsbedenken diese Anstoßzeit gewählt hat. Es ist Winter, die Sonne geht früher unter und im Schutze der Dunkelheit haben Hooligans und gewaltbereite Fans ein leichtes Spiel gegenüber der Polizei. Außerdem besteht aufgrund der ungewohnten Anstoßzeit die Möglichkeit, dass einige dieser Zeitgenossen garnicht erst aufkreuzen.

Merken Sie (der Leser) etwas?


Gerade haben wir uns einiger Stereotypen bedient. Natürlich ist das nicht unsere Meinung, aber wir wollen damit einige Fragen bezüglich der Verlegung des Spiels und den Sicherheitsmaßnahmen im Allgemeinen aufwerfen: Warum muss dieses Spiel bereits um 16:15 Uhr beendet sein, wo der Sonnenuntergang erst um ca. 16:50 Uhr beginnt und die Dämmerung erst gegen 18 Uhr eintritt? Weshalb wird den Menschen, die auch an Samstagen arbeiten müssen zusätzlich der Besuch des Fußballspiels erschwert? Ginge man nach der Argumentation, dass somit einer kleinen Zahl von "Randalierern" Einhalt geboten werden, so kann man zur Gegenargumentation die Saarbrücker Zeitung vom 12.04.2008 zur Hand nehmen, in der Jörg Rodenbüsch folgenden interessanten Satz äußerte:

"Da haben Zwölf-, 13-Jährige versucht, die Barrikaden anzuzünden. Die haben das als Spaß-Happening gesehen, eine spontane Aktion."

Entgegen aller Erwartungen werden die meisten saarländischen Schulen am kommenden Samstag nicht geöffnet sein. Auch dieser mögliche Hintergrund für die Verlegung erübrigt sich. Dem FCS hilft dies alles nicht, er wird wohl zu dieser unorthodoxen Anstoßzeit auf einige Einnahmen derer verzichten müssen, die zu einer gewohnten Fußballzeit wie 15 Uhr wohl ins Stadion gefunden hätten.

Es wäre vermessen, allein aufgrund dieser Einschränkungen beim wichtigsten Heimspiel der Hinrunde die Geschehnisse vom 05.04.2008 zu relativieren. Ob es dann wirklich hilft, wenn man diesmal im Vorfeld die Sicherheitsmaßnahmen beschwört, die beim letzten Aufeinandertreffen offenbar nicht denjenigen Einhalt gebieten konnten, die mithilfe von Baustellengegenständen "Barrikaden errichteten", darf bezweifelt werden. So wirkt es fast schon erzwungen, wenn der Leiter der Zentralstelle Szenekundige Beamte, Frank Schmelczyrsch, gegenüber der SZ folgende Erkenntnisse präsentiert:

"In einem Internetforum hatten sich 600 Leute gemeldet, um beim ,Tag der Vernichtung' dabei zu sein (...) dazu muss man aber sagen, dass sich die FCS-Fans in dieser Saison bislang sehr ordentlich benommen haben."

Dass auf einer Social-Network-Seite wie dem populären wer-kennt-wen ein angekündigter "Tag der Vernichtung" eine Wertschätzung erhält, spricht für sich. Selbiges tut warscheinlich auch der Name, bei dem man sich eher an eine Weltuntergangssekte, als an ein Fußballspiel erinnert.

Neben all diesem medialen Hype, der den Genuss am wichtigsten Fußballspiel der Hinrunde etwas würzt, aber auch gehörig versalzen kann, darf man eine, entscheidende Sache eigentlich nicht vergessen: das Ergebnis ist a) unabhängig vom Randgeschehen und b) noch ausstehend.

Der FCS wird dabei aus dem Vollen schöpfen können und tritt auf dem Papier, wie erwartet, als Favorit an: neun aufeinander folgende Siege und die alleinige Tabellenführung fünf Punkte vor Homburg sprechen eine mehr als deutliche Sprache, beim letzten Heimspiel wurde mit dem 8:1-Kantersieg über den zweiten Verfolger Pirmasens ein mehr als deutliches Ausrufezeichen gesetzt.
Auf der Gegenseite wartet mit Homburg eine Überraschungstüte auf den FCS, trainiert vom ehemaligen B-Jugendtrainer Jens Kiefer, gespickt mit einer Reihe ehemaliger FCSler, von denen zuletzt Michael Petri, Wladimir Otto und auch Jungtalent Fabio di Dio Parlapoco mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machten. Ein Handicap für die Homburger könnte jedoch die dieswöchige Doppelbelastung darstellen: man musste im Pokal nach Auersmacher und drehte das Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch zum 3:2-Sieg.

Wenn man sich dies alles vor Augen hält, kann man sich eigentlich nur noch eines Wünschen: dass man am Ende genug Zeit hat, das Derby am "Tag der Vernichtung" in vollen Zügen zu genießen.

Links:

- Vorbericht FCS-Homepage
- Rote Karte für alle Homburger und Saarbrücker Hooligans (Saarbrücker Zeitung)

Dienstag, November 11, 2008

FCS-Zitat der Woche (15)

Es ist mal wieder Zeit geworden für ein FCS-Zitat der Woche, wobei diesmal anstelle großer Ausführungen oder gar dem Aufzeigen von Widersprüchen eigentlich nur eines bleibt: Zustimmung.

Strohmann

Vor einigen Tagen erschien auf der sonst als Gerüchteküche geschätzten Seite Transfermarkt.de ein Interview mit Gregory Strohmann, dem Neuzugang im Sturm der Blau-Schwarzen, der nach seiner Verletzung zuletzt ein Zwangsdasein am Rande des Spielfelds führen musste. In diesem Gespräch erfährt man Interessantes über den Werdegang des 29-Jährigen, der vier Jahre im US-Collage-Fußball verbrachte, um dann zurück nach Deutschland zu wechseln. Zum "Zitat der Woche" hat es aber eine Passage geschafft, in der Strohmann seine direkte Einschätzung des Saarbrücker Umfelds darstellt:

Das Saarbrücker Publikum ist ein sehr kritisches. Gerade zu Saisonbeginn hat man gemerkt, dass eine Unzufriedenheit aufgrund der letzten Jahre vorhanden war. Durch unsere Leistungen und unser Auftreten konnten wir schon etwas Vertrauen für unsere neue Mannschaft zurück gewinnen. Im letzten Heimspiel gegen Pirmasens (8:1-Sieg) gab es teilweise sogar Standing Ovations von den Rängen, das ist ein geiles Gefühl. Das Publikum würdigt also auch gute Leistungen entsprechend.


Zu diesen Worten bleibt mir eigentlich nur ein Kommentar:
Respekt, Gregory Strohmann! Erst im Sommer gekommen, aber schon das Prinzip Saarbrücken (nicht zu verwechseln mit dem "Modell Saarbrücken") verstanden. Das hat leider nicht jeder Fußballer in der Vergangenheit.

Quelle:

- Interview mit G. Strohmann (transfermarkt.de)

Montag, November 10, 2008

Mettlach - einer ging über den Jordan, oder halt die Saar

Es ist ein gewöhnlicher Samstagnachmittag an einem nicht gerade gewöhnlichen Tag in Mettlach, zu einem Anlass, der vor ein paar Jahren selbst für die FCS-Fans ungewohnt gewesen wäre. Der 1. FC Saarbrücken, ehemals Bundesligist, gastiert im Stadion am Schwimmbad, Heimat des SV Mettlach, der im Jahr zuvor aus der Verbandsliga Saar aufstieg.

Mettlach 002

Mettlach, ehemals beschaulich und ruhig, an der Saar gelegen, als wäre eine weltberühmte Keramikfabrik einfach nur die nette Zugabe zum Stadtbild, hat sich gewandelt. Ich bewege mich durch frisch renovierte Straßen, Franzosen, Holländer, Engländer und gar Japaner tragen schwere Taschen, ganze Einkaufskolonnen warten auf einen klimatisierten Reisebus. "Factory Outlet" behaupten die Schilder, ein Touristenbüro soll es auch noch geben. Bin ich noch im Saarland oder schon in einer Touristenfalle am Rheim? Die Saar gibt Gewissheit, nur die Zeiten ändern sich.

Mettlach 006

Die Touristeninformation suche ich vergeblich, das örtliche Gotteshaus wäre sicherlich eine schöne Sehenswürdigkeit und das zurzeit stattfindende Ritterfest oder ein Flohmarkt besuchenswert, aber mich zieht es an die gefährliche Strömung der Saar, dort wo bereits ein Polizeischiff patroulliert. Hier bahnt sich etwas an, was den Wirtschaftsstandort Mettlach bedroht.

Mettlach 007

Ein Schiff aus Saarbrücken läuft ein. Mittlerweile hat die Polizei ihren Aktionsradius bis zum Ufer der Mettlacher Anlegestelle erweitert. Mehrere Kastenwägren wollten den Kahn empfangen, auf dem Fahnen geschwenkt werden, eine "Humba" angestimmt wird und Botschaften an die Oberligamannschaften aus Pirmasens und Homburg gesendet werden. Schaulustige warten an einem kleinen Vorsprung, der oberhalb der Anlegestelle beste Sicht auf das Wasserspektakel bietet. "Kniet nieder, Ihr Bauern, Saarbrücken ist zu Gast", hallt es, während bei den Touristen Verwirrung zurückbleibt. Die Einheimischen ließen sich nicht blicken.

Link: Mettlach 022



Vorbei an sporadisch auftauchenden Polizisten, Insignien der lokalen Industrie, einem kleinen Bahnhof, obskuren Werbeplakaten zu Discoabenden (80er) und Relikten aus Zeiten roter Aschenplätze geht es Richtung Stadion am Schwimmbad. Dort lauern Absperrungen, Parkplätze, Menschenmassen und Biertische. Es sind noch Karten vorhanden! Ich passiere den engen Eingang und lese mir das Stadionheft, das als "Kucker" einer Raubkopie des fast gleichnamigen Sportmagazins ähnelt, durch. Lokalkolorit.

Mettlach 018

Ohne Kontrolle ziehe ich weiter über betonierte Stehtraversen. Schade, wo ich eigentlich zuvor sämtliche Taschen geleert hatte! Dort, wo in einem "Stadion" die Haupttribüne die Anlage zieren würde, hat Mettlach graue Steinmassen. Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt hat den Sport noch nicht erreicht. Ein klares Defizit an Kultur, Förderung und Entwicklung von Strategien zur Bindung der Jugend an soziales Engagement und Verantwortung.

Das Spiel beginnt, während der Stadionsprecher euphorisch "Hells Bells" von AC/DC auflegt und von 3.000 Zuschauern schwärmt. Später wird in der Presse zu lesen sein, dass in Wirklichkeit 3.700 Zuschauer das Stadion am Schwimmbad sprengten. So kommt es, dass auf den Stehrängen Stau herrscht, die geringe Auslaufzone nach hinten dem menschlichen Kreislauf so zusetzt, dass einige Zuschauer ungeniert durch den Maschendrahtzaun urinieren müssen. So stellt sich der Bolzplatzromantiker also den Oberligaalltag vor! Ein Drahtseilakt auf Wasser.

Das Spiel beginnt, die gewohnten Choräle sind ob der gestiegenen Menschenmasse akustisch gut vernehmbar, während auf dem Platz der FCS hinten zwar schwimmt, vorne aber trifft. Den Anfang macht Petry nach einem Zuspiel von Rozgonyi, später darf Nazif Hajdarovic seinen Kopf hinhalten. Dies wird nach dem Spiel wohl auch noch der Mettlacher Torwart Paulus müssen, der keinen guten Tag erwischt hat.

Mettlach 020

In der zweiten Halbzeit habe ich meinen angestammten Platz verloren, hart ist der Kampf um eine Sichtgelegenheit im Rund, wenn die Zuschauerzahl unklar, die Abwehr schwimmend, bei den meisten Zuschauern jetzt auch der Pegel der Schifffahrer erreicht und die Gedanken schon bei Homburg sind. Fast beiläufig erfahre ich vom Anschlusstreffer der Lokalmatadoren, der wesentlich geringer gefeiert wird, als die darauffolgenden drei Treffer nach Standards (Mozain, Rozgonyi, Petry) für den Saarbrücker Gast.

Es bleiben folgenschwere Erkenntnisse einer (hoffentlich) einmaligen Angelegenheit, nämlich des Spiels in Mettlach. Eine Stadt auf der Suche nach ihrer Identität hat es trotz größtmöglicher Vorlagen seitens der Gäste und einer düsteren Vorgeschichte (remember Saarlandpokal) nicht geschafft, Dieter Ferners Mannschaft über den Jordan gehen zu lassen. Ein Schiff auf der Saar reicht schon und Homburg wartet.

Donnerstag, November 06, 2008

Erstmal Metthalten, dann lachen

Der 1. FC Saarbrücken kennt im November 2008 genau zwei Themen: die Schiffsfahrt nach Mettlach (die aufgrund einer Stripperin und eines Artikels in einer Boulevardzeitung nochmal an Bekanntheit gewonnen hat) und das Spiel gegen Homburg. Homburg hier, Homburg da, Einbrüche in das Waldstadion nebst Graffiti hier, spannende Tabellensituation da. Und doch muss das altdahergebrachte Argument derer Agnostiker, die den FCH nicht als ebenbürtige Gegner anerkennen, herhalten:

Sie sind es einfach (noch) nicht wert!

Wirft der geneigte FCSBlogleser einen Blick in den Spielplan oder die Zeitung, wird er feststellen, dass noch ein Spiel in Mettlach bevorsteht (und dass ein Schiff die Saar entlang dorthinschippert, mit Stripperin etc.). Hat man nun diesen Fakt erst einmal begriffen, gibt es zumeist zwei Wege, die man eingschlagen will: entweder die bedingungslos-konsequente Weiterverfolgung der Homburgvorfreude oder eine gute Portion Skepsis. Wir wollen den Mittelweg zeigen und nebenbei noch den Gegner vorstellen.

Der SV Mettlach ist nach mehrjähriger Abstinenz 2008 in die Oberliga Südwest zurückgekehrt, was eigentlich genug der Warnungen und mahnenden Worte sein sollte. In der Verbandsliga Saar gehörten die Mettlacher vor jeder Spielzeit zu den Topfavoriten auf den Aufstieg und landeten am Ende der Saison meist unter den Top 5. Mit der Oberliga ist man bislang noch nicht wirklich warm geworden, der letzte Sieg liegt schon über einen Monat zurück, woran auch die Ex-Saarbrücker Helmut Hürter und Tobias Rott nichts ändern konnte. Letzterer stand bislang allerdings erst einmal zwischen den Pfosten des SVM, bei der achtbaren 0:1-Niederlage in Pirmasens.

Mit der Rückkehr ins Stadion am Schwimmbad eng verbunden ist natürlich auch der Gedanke an die letztjährige Pokalschmach des FCS. Auf den letztjährigen Siegtorschützen Kammer wird man verzichten müssen (ganz im Gegensatz zu den obligatorisch hohen Eintrittspreisen der Oberliga Südwest), was jedoch auch nach den zuletzt gezeigten Leistungen kein Freibrief für den FCS sein darf. Auch vor einem Jahr sog die Spannung vor dem Duell gegen den FC Homburg jegliche Energie in sich auf, sodass nach einem fulminanten Auftakt in der Liga spätestens das Duell im Waldstadion einen merklichen Einbruch auslöste, was sich in sinkender Leistungsbereitschaft zeigte.

Sollte dem FCH gegen Mayen ein Patzer unterlaufen, würde es sich sogar doppelt lohnen: dass man im Fernduell mithalten will. Auch in der Position des Verfolgten.

Links:

- Offizielle Seite SV Mettlach
- Vorbericht FCS-Homepage

Dienstag, November 04, 2008

Auswärtsfahrten (3)

Auswaerts3

Diesmal mit besonders flacher Witzgarantie!

Sonntag, November 02, 2008

Da weitergemacht, wo aufgehört wurde

Um eines vorweg zu nehmen: wer nach den Ergebnissen der Jahre 2006 (4:1) und 2007 (6:1) nur einen 8:1-Sieg über Pirmasens in diesem Jahr als einzig richtige Schlussfolgerung zog, den hätte man vor dem Spiel wohl "Kassandra" oder "Spinner" genannt. Jeder kann sich mal irren.

Für mich begann dieses Spiel recht ungewohnt vor den Eingangstoren der Gegengerade mit ca. 30 Heften des neuen Fanzines "Leuchtturm", die ich dann verzweifelt an den Mann bringen wollte. Im Stile des Marktschreiers hob ich unser gedrucktes Heftchen in die Höhe und brachte so doch mehr Ausgaben an den Mann, als ich es vorher erwartet hätte. Schließlich kannten die meisten Zuschauer unser Heft nicht, was unsere Annahme unterstrich, dass sich nur ein geringer Teil des FCS-Mikrokosmos über das geliebt-gescholtene Internet erstreckt. Immerhin machten wir dann auch noch die Saarbrücker Zeitung auf uns aufmerksam und schafften es, nach diesem einen Abend den Ausverkauf zu vermelden. Das Vorspiel konnte man schonmal als gelungen verbuchen.

Nachdem die reservierten Ausgaben und die Einnahmen schnell noch verstaut wurden, hetzte ich schnell ins Stadion, um noch den Anpfiff zu erleben: 4.100 Zuschauer, Flutlicht, ein erstmals in dieser Saison mit Menschen besetzter Gästeblock, in dem man zudem eine ordentliche Anzahl von Fahnen und Transparenten erblickte und volle Konzentration auf der Heimseite. Was wünscht man sich mehr, wenn man bedenkt, dass man nur in der fünften Liga spielt?

Das Spiel gegen den Tabellendritten aus Pirmasens (mit dem derzeit besten Torjäger der Liga) begann dann alles andere als erwartet: der FCS verlegte die "starke zweite Halbzeit" der letzten Spiele um eine Halbzeit nach vorne. Schon in den ersten Minuten begann der FCS mit dem munteren Preisschießen , wurde aber "erst" nach sieben Minuten von Manuel Zeitz mit dem 1:0 belohnt. Das 2:0 besorgte dann Nico Weißmann nach knapp 18 Minuten mit einem trockenen Flachschuss gegen seinen Ex-Verein. Müßig an dieser Stelle die zwischenzeitlich vergebenen FCS-Chancen einzeln aufzuführen. Zu nennen wäre höchstens, dass zwischenzeitlich auch "die Klub" aus Pirmasens zur ersten Chance kam, die aber sehr an Nazif Hajdarovic beim Spiel gegen Köllerbach erinnerte.

Dieser sorgte nach knapp 35 Minuten dann für die Erlösung von seiner Torflaute und gleichzeitig für den Halbzeitstand: 3:0. Ein typisches Tor des Mittelstürmers, der einfach mal wieder zum richtigen Augenblick kurz vor der gegnerischen Torlinie wartete und einschob. Pirmasens hatte jegliche Fassung verloren, löste die Abwehr auf und lud zum Tag des offenen Tores ein.

Eines sollte dann doch mit der üblichen FCS-Taktik an diesem Tag übereinstimmen: trotz einer starken ersten Hälfte kam man dennoch in den Genuss blau-schwarzen Galafußballs in Halbzeit 2. Hajdarovic durfte genau da weitermachen, wo er vor der Pause aufgehört hatte und erhöhte nach 55 Minuten auf mittlerweile 4:0, was wohl selbst die Hartgesottensten in dieser Form kaum erwartet hätten. Jetzt hätte man andererseits aber auch nicht erwartet, dass der FK Pirmasens, der sich in dieser Form vorführen ließ, als erstes Team die Ehre haben dürfte, in der Saison 2008/2009 Enver Marina im heimischen Ludwigspark zu bezwingen. Nicht die Hintermannschaft des FCS erntete Pfiffe der Stadionzuschauer für diese kleine Unkonzentriertheit, sondern die Gastmannschaft für die Dreistigkeit, an solch einem Abend der "Weißen Weste" einen kleinen Fleck zuzuführen.
Es brauchte aber nur vier Minuten für das 5:1, das Manuel Zeitz per Kopf markieren durfte. Der Ludwigspark erlebte inzwischen eine Gänsehautatmosphäre, die man wohl lange vermisst hat, anders kann man sich nicht erklären, dass selbst F-Block und Tribüne nun laut mitsangen. Bis zu den letzten zehn Minuten sollte sich der Torbestand nicht mehr ändern, aber dann durfte noch einmal jeder: erst der eingewechselte Stelletta, dann erneut Nazif Hajdarovic und zu guter Letzt Sammer Mozain, der den Abend komplettierte.

Dieses Spiel dürfte eine große Signalwirkung in Richtung Homburg haben, die als nächster direkter Verfolger in zwei Wochen den Ludwigspark betreten müssen. Ein 1. FC Saarbrücken wird in dieser Form als klarer Favorit in die nächsten Spiele gehen, muss nun aber aufpassen: nicht jede Mannschaft wird versuchen, spielerisch dagegenzuhalten, sondern einfach ein Abwehrbollwerk errichten, womit der FCS noch seine Probleme hat. Nicht jede Mannschaft wird dermaßen schlecht auf den Außenpositionen besetzt sein, sodass die FCS-Flügelzange greift. Und keiner Mannschaft wird der FCS respektlos gegenübertreten können.
Jetzt gilt es in den kommenden Spielen dort weiterzumachen, wo man Freitagabend aufgehört hatte und nicht so lustlos aufzutreten, wie es nach dem letzten Kantersieg über Pirmasens der Fall war.

Donnerstag, Oktober 30, 2008

Der letzte Begleiter

Ob es schon irgend jemandem aufgefallen ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Eigentlich ist es auch nur eine von vielen Belanglosigkeiten in einer belanglosen Liga, irgendwo im Unterbau der oberen deutschen Ligen. Man könnte es Sinnbild für den langsamen Niedergang des Südwestfußballs nennen oder aber es als Zufall sehen, dass der 1. FC Saarbrücken und der FK Pirmasens die letzten drei Spielzeiten immer aufeinander trafen. Dies wäre bei weitem keine erstaunliche Tatsache, wären beide Vereine innerhalb dieser Zeit nicht um zwei Ligen nach unten gewechselt.

2006 war das alles noch eine andere Welt. Robert Jung war Erfolgstrainer des Aufsteigers in die Regionallige Süd, warf dann auch noch Werder Bremen ganz einfach aus der 1. Runde des DFB-Pokals und alles schien in bester Ordnung zu sein. Doch am Ende nutzte die kurze Euphoriewelle nichts, als Vorletzter stieg Pirmasens wieder ab, was auch kein Nico Weißmann und kein Andreas Haas verhindern konnten. In der folgenden Saison wollte man zumindest die Viertklassigkeit halten, enttäuschte aber schnell mit Niederlagen gegen Außenseiter wie Roßbach oder Hasborn und landete am Ende auf einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz.

Ende Oktober 2008 zählt "die Klub" aus Pirmasens dagegen zu den ersten direkten Konkurrenten, die im Ludwigspark gastieren. Fünf Punkte trennen Tabellenführer und Dritten, der mit der Niederlage im Verfolgerduell im Homburger Waldstadion etwas an Boden verloren hat. Dennoch sollten Dieter Ferners Mannen auf Steve Dooley und seine Pfälzer achten. Vor allem ein junger Spieler hat die Liga mehr als überrascht: Patrick Freyer. Der erst 20-jährige Stürmer hat in elf Spielen bereits achtmal ins gegnerische Tor getroffen und ist damit vor Nazif Hajdarovic auf Platz 1 der Torjägerstatistik. Hier lauert Gefahr für Enver Marina.

Man darf gespannt sein, wie der FCS die 90 Pokalminuten in Wiesbach verkraftet hat und wie der Ausfall von Marcel Schug, einem der belebenden Elemente im Saarbrücker Offensivspiel, verkraftet wird. Dafür steht mit Nico Weißmann wieder der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld zur Verfügung. Tritt Pirmasens offensiv und unvorsichtig auf, so wie es andere Mannschaften im Ludwigspark schon sind, besteht die Chance, dass die Pfälzer kühl ausgekontert werden wie beim letzten Aufeinandertreffen im Park vor einem Jahr, als man mit 6:1 den vorläufigen Höhepunkt im blau-schwarzen Sturm- und Tatendrang erreichte. Dass dieser danach spätestens mit dem Spiel in Homburg ein eher unspektakuläres Ende fand und am Ende das sportliche Ziel verpasst wurde, betrachten wir an dieser Stelle nicht als böses Omen. Die Zeiten ändern sich, auch wenn die Begleiter bleiben.

Links:

- Offizielle Seite FK Pirmasens
- Vorbericht FCS-Homepage
- Dritte Leseprobe "Leuchtturm" (Wird morgen vor dem Spiel verkauft!)

Mittwoch, Oktober 29, 2008

25 mehr oder weniger bekannte Fakten zum Saarlandpokal

1. Der 3:1-Erfolg in Wiesbach ist der erste Sieg im Saarlandpokal für den FCS seit es dieses Blog gibt.
2. In der Saison 2005/2006 musste der FCS allerdings nicht im Saarlandpokal ran, weil er über die Teilnahme an der 2. Bundesliga automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert war.
3. In Wiesbach durfte Nazif Hajdarovic nicht einmal auf der Bank platznehmen: er ist noch für vier Saarlandpokalspiele gesperrt.
4. Gesperrt war Hajdarovic aufgrund einer Roten Karte, die er wegen einer Tätlichkeit beim letztjährigen Auftritt in Mettlach sah.
5. Schon im Jahr zuvor sah Hajdarovic im Saarlandpokal Rot: in Gresaubach beging er ein Handspiel auf der Linie.
6. Der FCS könnte Nazif Hajdarovic also erst in einem möglichen Finale wieder einsetzen.
7. Sein letztes Endspiel im Saarlandpokal bestritt der FCS im Jahre 2004 und gewann damals gegen die SV Elversberg.
8. In der darauffolgenden Saison trat nur die 2. Mannschaft des FCS im Saarlandpokal an.
9. Der FCS II erreichte auch gleich das Finale in Schiffweiler und verlor dort gegen den FC Kutzhof (10:11 nach Elfmeterschießen).
10. Im Tor des FCS II stand bei diesem Spiel Harald Ebertz, der heute als Vizepräsident der Blau-Schwarzen tätig ist.
11. Auf der Bank des FCS II saß Dieter Ferner, heute FCS-Trainer.
12. Und auch der Kutzhofer Torwart ist kein Unbekannter: Enver Marina spielt heute beim FCS.
13. Mit Marina, Weißmann, Mozain und Hajdarovic waren also vier heute FCS-Spieler an diesem denkwürdigen Abend beteiligt.
14. Der FCS gewann den Saarlandpokal fünfmal, dem FCS II gelang dieser Triumph immerhin einmal.
15. Und es wird auch wohl der einzige Pokalerfolg bleiben, da seit der letzten großen Reform Zweitvertretungen vom Saarlandpokal ausgeschlossen sind.
16. Auslöser dafür war das Pokalspiel SV Auersmacher - Borussia Neunkirchen II (1:2) in der Saison 04/05.
17. Die letzten drei Spielzeiten im Saarlandpokal gingen allesamt an die saarländischen Oberligisten.
18. Der FC Homburg konnte dabei den letzten Titel für sich verbuchen.
19. Sollte der FC Homburg auch dieses Jahr diese Nase vorne haben (was wir weder hoffen noch wollen), bleibt trotzdem der Rekord des FCS unnerreicht.
20. In den eher dürftigen Regionalligajahren gelang dem FCS immerhin viermal in Folge den Pokal zu gewinnen (von 96/97 bis 99/00), was eher belächelte "Saarlandpokalsieger"-Schalproduktionen zur Folge hatte.
21. Im DFB-Pokal verließ den FCS dann auch das Glück schon wieder.
22. Das ist aber kein FCS-spezifisches Problem: die letzten elf Saarlandpokalsieger schieden alle im darauffolgenden Jahr schon in der ersten Runde im DFB-Pokal aus.
23. Und der FCS war es selbst, der als letzter Saarlandpokalsieger 1997/98 auch die erste DFB-Pokalrunde überstand.
24. Eine gutes Omen noch: der letzte Saarlandpokalsieg fand in demselben Jahr statt als der FCS den letzten Aufstieg feierte (2003/04).
25. Und auf wen der FCS im Achtelfinale trifft, entscheidet kommenden Samstag in der "Arena am Samstag" das Los.

Montag, Oktober 27, 2008

Sonntag, Oktober 26, 2008

Die Leiden des jungen Nazif

Ein Heimspiel gegen die Sportfreunde Köllerbach nach zehn Toren in zwei Spielen hat etwas von der Erwartungshaltung, der ein Nachwuchsregisseur oder -autor ausgesetzt ist, wenn sein erstes Werk nach dem überraschend erfolgreichen Debüt erscheint. Zum Glück reicht im Fußball dann auch mal ein 1:0-Sieg vollkommen aus.

Aber erst einmal zum Drumherum:

Vor dem eigentlichen Spiel erreichte die Leuchtturm-Redaktion, also auch mich, dann unser eigenes Erstlingswerk: Leuchtturm, Ausgabe Nr. 1

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Viele Leute erfuhren erst jetzt von unserem Heft, als sie es selbst einmal durchblättern durften, andere hatten schon von der Veröffentlichung mitbekommen, dachten gar das Heft wäre schon zum Verkauf angeboten. Mit diesem Interesse hatte selbst ich nicht gerechnet und war dann ganz erstaunt, wie auf einmal zehn jüngere Fans um das Heft herumstanden und meinten, es würde schon "viel geredet" werden. Irgendwas ist da an mir vorbeigegangen.

Im Stadion selbst standen andere Themen im Vordergrund, die selbst noch wenig mit dem Spiel gegen Köllerbach zu tun hatten: während der Woche ist ein langjähriger FCS-Fan plötzlich und unerwartet verstorben. Wolfgang, ruhe in Frieden!
Gleichfalls aufmerksam gemacht wurde man auf ein Plakat, welches Solidarität mit einem zurzeit inhaftierten Fan aus Nancy bekundete.

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Und nun zum Spiel:

Ohne Nico Weißmann und ohne Gregory Strohmann, der seine Verletzung überstanden hat, aber noch nicht in die Startelf kam, begann der FCS das Spiel gegen Köllerbach. Dafür spielte Pascal Stelletta wieder von Beginn an und sollte im Mittelfeld das Spiel lenken. Dass dies keine einfache Aufgabe werden sollte, bewies die Anfangsphase, in der die Blau-Schwarzen noch leicht lethargisch wirkten und die erste Chance den Gästen überließen: Davit Bakhtadze scheiterte freistehend an Enver Marina, der einen kühlen Kopf behielt und mit einem Hechtsprung nach links den Ball festhielt.
Dies hatte den FCS ein wenig wachgerüttelt, der nun in der Folge offensiv aktiv werden sollte. Die wohl größte Chance nach knapp 25 Minuten hatte Nazif Hajdarovic, der nach einer Flanke von links den Ball mit einem Volley ins Tor bugsieren wollte, den Ball aber Richtung Marathontor beförderte. Dies sollte nicht die einzige vergebene Chance für Hajdarovic an diesem Tag bleiben.
Zeitweise waren Situationen zu beobachten, in denen der Ball wie beim Handball um den Strafraum herumkreiste, letztlich aber nie den Weg ins Gästetor fand. Einen großen Anteil an dieser weißen Weste, die bis zur 42. Minute hielt, hatte auch Julien Spohr, seines Zeichens Torhüter der Sportfreunde Köllerbach.
In dieser 42. Minute beendete dann aber Neuentdeckung Manuel Zeitz die Torflaute. Nach einer Ecke sprang er genau in die richtige Lücke und erzielte per Volley den 1:0-Pausenstand.

Nazif

Die zweite Halbzeit brachte wie gewohnt das Übergewicht des FCS stärker in Form von Chancen zum Vorschein. Nazif Hajdarovic geriet dabei fast schon zur tragischen Figur, brachte die meisten Schüsse auf das gegnerische Gehäuse, wurde am Ende jedoch immer bitter enttäuscht. Exemplarisch ist an dieser Stelle eine Situation zu nennen, in der Hajdarovic erst freistehend genau auf den Torwart zielte, der den Ball mit der Faust wieder zu Hajdarovic abwehrte und der dann über das leere Tor köpfte.
Weitere Chancen waren dem FCS noch in Form eines Lattentreffers von Marcel Schug und eines Pfostenschusses von Caner Metin beschieden. Köllerbach kam nur noch selten in die Nähe von Enver Marina (sofern dieser nicht gerade einen Ausflug über die Grenzen des Strafraums hinaus unternahm), sodass es beim 1:0 für Blau-Schwarz blieb.

Koeller08 005

Damit steht ein reiner Arbeitssieg zu Buche. Mit etwas mehr Glück im Abschluss wäre diese Begegnung in der Höhe wohl eindeutiger ausgefallen, jedoch war das Fehlen von Nico Weißmann im zentralen Mittelfeld spürbar. Aus dem Spiel heraus blieb der FCS oft zu verspielt, die Gefährlichkeit entwickelten die Saarbrücker erst in Standardsituationen. Dennoch sollte die Spielfreude nicht verloren werden, nächste Woche stehen mit Wiesbach (Saarlandpokal) und Pirmasens zwei wichtige Begegnungen auf dem Programm. Hoffentlich erleben wir dann wieder einen Nazif im Glück.