Mittwoch, April 30, 2008

Palmeras y juegos - Eine Reise nach Mallorca

Eine typische Reise nach Mallorca sieht eigentlich so aus, dass man sich bei der Abreise nur noch an den riesigen Kater am Morgen danach erinnert oder wie man vor einem fremden Hotel aufgewacht ist. Neben dem obligatorischen Besuch in der Schinkenstraße gehören solche Geschichten zum Inventar deutscher Mallorca-Urlauber. Um nicht tief in diese Kette unaufhörlicher Klischees abzudriften, wollte ich dann doch etwas Kultur erleben: Fußball-Kultur!

RCD Mallorca - Racing Santander 27.04.2008

Diese Partie bot sich für meinen Aufenthalt auf der Mittelmeerinsel an. Nahe der Schinkenstraße ging es dann per Bus nach Palma de Mallorca. Unglücklicherweise nahm ich den Bus, der nicht über die Autobahn Richtung Hauptstadt fährt, sodass ich knapp 20 Minuten vor Anpfiff irgendwo stand, ohne zu wissen, wie ich nun zur Richtigen Buslinie käme. Knapp eine Viertelstunde irrte ich so umher, nur mit der vagen Vorstellung, wie ich zu den großen Flutlichtmasten käme. Das erste Stadion auf meinem Weg entpuppte sich dabei als die jetzige Spielstätte von Mallorca B, das Estadi Lluis Sitjar.



Endlich fand sich eine Bushaltestelle mit der richtigen Verbindung zum Son Moix, dem Stadion der Erstligamannschaft. Ein spanisches Paar, dass ich nach der Abfahrtszeit für den Bus fragte, kontert mit der Bemerkung, dass der Bus nicht nach Platja de Palma fahre. Typisch deutscher Mallorca-Touri! Nach meiner Antwort, dass ich eigentlich auch das Stadion suche, lächelten beide und verstanden. In einem Bus mit einigen Mallorca-Anhängern ging es dann Richtung Stadion, wo bei Ankunft bereits wenige Minuten Spielzeit zu Buche standen. Für meine Eintrittskarte musste ich nun 28 Euro statt der vorher geplanten 22 Euro berappen, durfte nun aber auch einen Platz auf der Gegengerade auf Höhe des Fünfmeterraumes einnehmen. Zuvor bekam ich noch ein T-Shirt mit der Aufschrift "Salva una vida", was auf eine Aktion des Roten Kreuzes aufmerksam machen sollte.

Hinter mir befand sich eine Reihe lärmender Kinder, die damit beschäftigt war, ihre mitgebrachten Tröten exzessiv zu verwenden. Alle fünf Minuten fanden aus Stadionheften gebastelte Papierflieger ihren Weg auf die unteren Plätze und schlugen meist auf irgendwelchen Köpfen ein. Links von mir saßen ebenfalls zwei Touristen, offenkundig Holländer, welche die gleiche Idee wie ich hatten. Es stand noch 0:0 und allzu viel schien ich nicht verpasst zu haben.



Dafür lohnte sich an dieser Stelle ein Blick in das weite Runde, um ein wenig die Gepflogenheiten des spanischen Fußballs zu entschlüsseln. Die Zuschauer waren in der ersten Halbzeit vor allem auf den Schiedsrichter konzentriert. Da in Südeuropa die Schwalbe weniger verpönt als in England scheint, kam es hier automatisch zu einer Vielzahl umstrittener Entscheidungen. Was mit "¡Árbitrooooo!" und Pfiffen begann, mündete in zunehmend spitzere Anfeindungen und Beleidigungen. Von der Tradition des Stierkampfs hat sich die schöne Geste eingebürgert, in solchen Momenten mit einem weißen Taschentuch zu wedeln. Im Fußball blieb es natürlich unblutig.
Ein Fanblock existierte auch, beschränkte sich jedoch auf wenige Zaunfahnen und wenig Fahnen. Gesungen wurde nicht durchgängig, jedoch war trotz der geringen Größe dieses singenden Haufens jeder Gesang vernehmbar. Einige von ihnen hört man auch mittlerweile bei deutschen Ultra-Gruppierungen. Etwas seltsam mutete die Sitte an, dass von Zeit zu Zeit der Stadionsprecher mit elektronischen Klatschern über die Lautsprecher die Zuschauer aufgefordert wurden, die Mannschaft anzufeuern.



Zur Halbzeitpause stand es noch 0:0 und es wurde Zeit einen Ersatz für das verpasste Abendessen im Hotel zu finden. Nach kurzer Überlegung hatte ich dann die richtige Wahl getroffen: "Una palmera, por favor."
Im Grunde war meine Bestellung ein riesiges, dünnes Stück Teig, welches mit Schokolade bestrichen wurde. Für zwei Euro war man somit satt, befriedigt und bekleckert.

In der zweiten Halbzeit nahm die Begegnung nun an Fahrt auf. Nach einem Freistoß von der linken Seite fiel per Kopfball das 1:0 für die Mallorquiner. Das Stadion war nun völlig aus dem Häuschen, zu den Klängen von "I will survive" und endlosen Trommelorgien tanzte das Stadion. In der Folge erhöhten auch die Kinder mit den Tröten und der Fanblock ihr Engagement, da ihr Verein nach einer bisher mittelmäßigen Saison nun gegen einen der Vereine der oberen Tabellenregion führte.
Eine Viertelstunde vor Spielende wurde dann Oscar Trejo eingewechelt. Dieser erinnerte in der Folge an zahllose Landesligaspieler, die einen sinnlosen Alleingang gegenüber einem Pass an die Mitspieler vorziehen. So war es irgendwie ironisch, dass es ihm vorbehalten war, mit seinem ersten Saisontreffer das 2:0 zu erzielen: ein kurzer Rückpass eines Abwehrspielers zum Torwart wurde von Oscar Trejo ganz unfiligran reingegrätscht. Nun hielt es auch mich nicht mehr auf dem Sitz.
¡GOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!

Die meisten Zuschauer gaben sich nun mit den drei Punkten zufrieden, also verließen sie das Stadion. Diese in Deutschland zur Unsitte verkommene Masche war ja nicht unbedingt außergewöhnlich. Seltsam war hingegen, dass man im Fanblock nun großzügig Platz auf den roten Klappsitzen nahm und die Anfeuerung einstellte. Man stelle sich dieses Bild einmal im Ludwigspark vor!
In der 85. Minute sollte die Partie nämlich noch einmal an Spannung gewinnen. Santander erhielt nach vielen umstrittenen Entscheidungen des árbitro endlich einen Elfmeter, den Aldo Duscher souverän in die Mitte des Tors knallte, was die extatische Aufbruchsstimmung Richtung Parkplatz seitens der Mallorquiner schnell beendete.



Zum Schluss war der letzte Treffer dann doch die Aufgabe von Güiza, dem Toptorjäger von Mallorca. Nach einem schnellen Konter verlud er den Torwart und stellte den alten Abstand wieder her. Das Stadion huldigte nun Daniel Güiza ehrfürchtig, um danach wieder in Aufbruchsstimmung zu kommen. Immerhin war das Spiel nun auch wirklich beendet und die Mallorquiner konnten glücklich und entspannt den Heimweg antreten. Ich nutzte diesen für einen weiteren Abstecher zum Estadi Lluis Sitjar, um dort weitere Fotos zu machen.



So endete ein ganz untypischer Tag eines deutschen Touristen auf Mallorca ganz ohne Ballermann und Schinkenstraße, aber mit einem äußerst sehenswerten Fußballspiel und vielen offenen Fragen zur Mentalität der spanischen Stadionbesucher.

Dienstag, April 29, 2008

"Schalkampf"

Im Kampf gegen den tristen Wochen-Alltag eines FCS-Fans habe ich mich heute im weitesten Sinne auf eine ironische Art mit der Lyrik - Musik wäre eigentlich ein passenderer Begriff - befasst. Ich hoffe, die Zeilen sind nicht allzu provokant und hören sich nicht ganz so schlecht an.

Es handelt sich hierbei um die - veränderten - ersten beiden Strophen incl. Refrain des Liedes "Walkampf" von den Toten Hosen:


Ich bin schweißgebadet aufgewacht
nach einer Horrornacht.
So was Blödes hab ich noch nie geträumt,
ich habe richtig Panik gehabt.
Denn es war so: Ich stand am Strand
und vor mir lag ein Schal.
Er war rot-weiß, ich war allein,
es war so eine Qual.
Ich bin nicht der Beste,
und mein Kopf, der war so leer,
und die Wellen haben gerufen:
„Wirf den Schal zurück ins Meer!“

Wirf den Schal, wirf den Schal,
wirf den Schal zurück ins Meer!
Wirf den Schal, wirf den Schal,
wirf den Schal zurück ins Meer!

Also hab ich es noch mal versucht,
noch mal mit ganzer Kraft.
Die Möwen schrien über mir:
„Wieder nicht geschafft…!“
Da fuhr ein grün-weißes Schiff vorbei,
ich dachte, es sei ein Schrank!
Es war voller Müll und hat wie ne Sau gestunken –
und dann sah ich, wie es versank.

Wirf den Schal, wirf den Schal,
wirf den Schal zurück ins Meer!
Wirf den Schal, wirf den Schal,
wirf den scheiß Schal zurück ins Meer!

Sonntag, April 27, 2008

Blamage - der nächste Teil

Irgendwie hatte man den Verlauf des gestrigen Spiels zwischen dem Tus Mayen und dem 1.FC Saarbrücken schon im Gefühl - aber der Reihe nach...

Als man am Stadion angelangt war, wurde einem schlagartig wieder bewusst, dass der FCS in der Oberliga spielt. Man fand im Nettetalstadion (Der Sportplatz des Tus Mayen) den typischen "Dorfcharakter" vor. Man gelangte über eine Bushaltestelle und einen kleinen Waldweg zum "Gästeblock" des Stadions.

Hier fand man eine kleine Tribüne für ca. 100 Zuschauer auf der Geraden und 5 kleine Stufen in der Kurve vor, zu denen sich der Großteil der FCS-Fans hinzog. Die Zaunfahnen wurden an den typischen Steh-Stangen befestigt, die Spieler mussten von den Kabinen zum Rasen noch durch die Zuschauermenge gehen - das ist Oberliga!

Am Eingang wurden aus aktuellem Anlass "gelbe Karten" mit der Aufschrift "Zündeln ist gefährlich und schadet dem Verein!" (Vorderseite) - "Bisherige Strafen für den 1.FC Saarbrücken: 14.150 Euro" (Rückseite) verteilt. Einige Leute zerknüllten die Karte sofort, andere nahmen sie gar nicht erst an und widerum ein paar andere zollten dieser Aktion ihr Lob und fanden die Aktion sehr gut. - Es sollte jeder selbst darüber urteilen, was er von so einer Aktion hält.

Um 14.30 Uhr wurde dann das Spiel angepfiffen. Eigentlich fehlen mir für die 1.Halbzeit die Worte, um diese passend zusammenzufassen. Die ersten 20 Minuten war sozusagen kein Spiel vorhanden. Ballverluste im Mittelfeld auf beiden Seiten, keine Chancen für beide Mannschaften. Dann die wohl größte Chance der ersten Halbzeit: Manuel Rasp läuft, nachdem sein Gegenspieler im Zweikampf stolpert, alleine auf den Torwart zu, trifft den Ball nicht richtig und schießt einige Meter neben dem Tor vorbei. In der 40.Minute dann der Anfang vom Ende: Dekoun geht mit vollem Einsatz an der Grundlinie (Ecke Strafraum) in den Mann, der Ball ist weg, folglich Elfmeter für Mayen, der zum 1:0 führt.

In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht sehr viel. Nach einer Flanke erzielt Merling für Mayen das zweite Tor, welches die Vorentscheidung sein sollte. Daraufhin entwickelt sich ein Spiel, in dem der FCS die klar drückendere Mannschaft ist, jedoch aufgrund fehlender Konzentration und ungenauen Pässen nicht zum Torschuss kommt. Nazif Hajdarovic gelingt es noch das 2:1 Anschlusstor zu erzielen, mehr sollte jedoch nicht mehr herausspringen. Am Rande kann man noch kurz erwähnen, dass Charles Haffner wegen Nachtretens vollkommen zurecht die rote karte gesehen hat.

In der Tabelle rutscht der FCS auf Platz 4, kann sich dort jedoch nur halten, das Wormatia Worms derzeit auf dem absteigenden Ast ist und mit 1:0 verloren hat.

Einen Tag nach der Niederlage findet man im Internet wieder die üblichen, bis hinzu den absurdesten Forderungen:

Dies reicht von der Meinung, dass man sofort einen neuen Torwart (Beiträge 169447 + 169465) benötige, da Formann mal wieder der Schuldige an 2 Gegentoren sei - bis zu einem nicht ernstzunehmenden Aufruf, am kommenden Freitag zum Spiel gegen Hauenstein zuhause zu bleiben, sodass nicht mehr als 1.500 Zuschauer den Weg in den Park finden. Andere geben sich jedoch auch mit der Niederlage zufrieden und denken, dass diese zum richtigen Zeitpunkt gekommen ist.

Ich persönlich denke, dass man nach den guten Spielen gegen Trier und Mainz ganz einfach den Gegner Tus Mayen unterschätzt hat und zu locker ins Spiel hineingegangen ist. Sei es wie es sei: Nun gilt es am Freitag unseren FCS zum Sieg gegen Hauenstein zu bringen und sich weiterhin unter den besten 4 der Liga zu halten!

Nächste Woche meldet sich ja Carsten wieder, bis dann!
Florian Kern aka. "Bobbes"

Mittwoch, April 23, 2008

Das historische Spiel und der "Alltag"

Bevor ich heute zum eigentlichen Inhalt dieses Beitrags im FCSBlog komme, will ich noch ein paar Worte zum vieldiskutieren Pokalfinale der FCS-Frauen loswerden.

Der 1.FC Saarbrücken hat 1:5 verloren - Meiner Meinung nach war jedoch an diesem Samstag das Ergebnis vollkommen irrelevant. Man hatte die Chance sich seit langer Zeit wieder national zu etablieren und auf sich aufmerksam zu machen, und das ist erfolgreich gelungen!

Die FCS-Fahne auf einer Höhe mit der des weltbesten Frauen-Fußballvereins, dem FFC Frankfurt, dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Und auch unsere Fans trugen zum perfekten Auftritt in Berlin bei. Beispielsweise gaben Touristen auf der Fanmeile am Brandenburger Tor an, dass die Fans des FCS die einzigen seien, die wirklich Stimmung machen würden. Aber auch im Stadion - wann hat man 1200 Saarbrücker beim Stande von 1:0 schon einmal so laut vernommen? Selbst beim Stande von 1:5 ließ die Stimmung nicht viel nach.

Was ich damit sagen will: Der 1.FC Saarbrücken hat sich national perfekt präsentiert.
Vielleicht ist es ja irgendwann einmal wieder möglich eine Mannschaft des 1.FC Saarbrücken im Pokalfinale in Berlin zu sehen. Da man das aber wohl für die nächsten Jahre nicht wirklich annehmen kann, habe ich dieses - man möge mir den Ausdruck verzeihen - historische Wochenende mit dem Spiel in einem Videotagebuch mit vielen Impressionen dokumentiert, auf das ich an dieser Stelle einmal hinweisen möchte.

Link: sevenload.com


Nun gilt es, die Gedanken wieder auf den "Alltag" zu richten und die Frauen zum Klassenerhalt und die Männer zum Aufstieg anzutreiben. Folglich steht am Samstag das eminent wichtige Spiel zwischen dem Turn- und Sportverein Mayen und unserem 1.FC Saarbrücken an.

Wie wir gestern gesehen haben, gewinnt auch die zweite Mannschaft aus Kaiserslautern ihre Spiele mehr oder weniger glücklich und folglich sind es (wieder) lediglich 2 Punkte Abstand auf den fünften Platz, den der FCK II derzeit belegt.

Für unseren FCS stehen nun einige "leichtere" Gegner auf dem Programm, gegen die es aber erst einmal zu gewinnen gilt. So ist ein Sieg am Samstag in Mayen fast schon Pflicht, wenn man den zweiten Platz halten will.

Für Mayen geht es in dieser Saison um nichts mehr, sie stecken mit 30 Punkten im sogenannten "Nichts" der Tabelle. Man kann jedoch annehmen, dass der TuS Mayen die 2:0 Niederlage, die sie vorige Woche gegen Neunkirchen einstecken mussten, im "Spiel des Jahres" gegen den FCS wieder gutmachen wollen.

So muss der FCS die Zweikämpfe der Mayener annehmen und selbst mithilfe des guten Fußballs, den man bei den Spielen in Trier und besonders gegen Mainz gesehen hat, - und den Mayen sicherlich nicht zeigen kann - den Gegner unter Druck setzen und das Spiel für sich entscheiden.

Ich denke, wir können zuversichtlich sein, dass es unserem FCS gelingt, weitere 3 Punkte zur Mission Regionalliga einzufahren.

Bis dahin
Florian Kern aka. "Bobbes"

Montag, April 21, 2008

Was Carsten denkt (13)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

das Pokalfinale ist rum und es werden sich nach diesem Höhepunkt in der bisher jungen Geschichte des Frauenfußballs beim 1. FC Saarbrücken wohl leider nur noch wenige dafür interessieren, dass die Frauen weiterhin um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen. Sobald man nicht mehr in Form eines Pokalendspiels Profit aus den starken Leistungen der Mannschaft von Guido Mey ziehen kann, ist vielen das weitere Schicksal der FCS-Frauen egal. Um die Euphorie aufrecht zu erhalten, gibt es an dieser Stelle einen kleinen Aufruf:

Unterstützt die FCS-Frauen auch (bzw. gerade erst recht) im Kampf um den Klassenerhalt! Sie haben es mehr als verdient!

Die nächsten Heimspiele auf dem Kieselhumes finden am 01.05 und am 04.05. gegen Freiburg und Bad Neuenahr statt. Zumindest eines der beiden Spiele will ich mir selbst auch ansehen.

Wo wir gerade beim Finale der Frauen sind, müssen natürlich drei Randereignisse aus der Liveübertragung erwähnt werden:
1. Für die geringe Masse der FCS-Fans im wenig ausgelasteten Berliner Olympiastadion war die akustische Anfeuerung respektabel und deutlich vernehmbar.
2. Wo kamen die vielen Dortmund- und Bayern-Fans zwischen den Blau-Schwarzen her? Waren das etwa die "Alibi-Gucker", die nur wegen dem Männerfinale mitreisten?
3. Guido Meys Auftritt (Kaugummi fällt beim Schreien aus dem Mund und auf den Boden, Mey hebt auf und kaut knallhart weiter) ist an Männlichkeit schwer zu überbieten und hätte mindestens eine Erwähnung bei TV Total verdient ;-).

Bei der nächsten Ankündigung in diesem Beitrag werden sich wohl einige diesen Satz denken: "Kaum ist er mal da, schon ist er wieder weg."
Ich muss an dieser Stelle eine weitere, einwöchige Pause meinerseits ankündigen. Zum Abitur gehört natürlich auch eine Abifahrt, die in meinem Falle Dienstagmorgen nach Mallorca führt. Somit wird es zum Auswärtsspiel in Mayen von mir keinerlei Berichterstattung geben. Aus diesem Grund habe ich Flo die Möglichkeit gelassen, bei Interesse wieder einmal auszuhelfen. Hat er ja auch in der jüngeren Vergangenheit mehr als gut bewältigt ;-). Ich werde in dieser Zeit auf Mallorca mein Unwesen treiben und mir vielleicht die Partie RCD Mallorca - Racing Santander am kommenden Sonntag geben.

Votet weiterhin fleißig für euer bevorzugtes FCSBlog-Gewand (nach derzeitigem Stand kehren wir bald in die alte Unleserlichkeit zurück) und wir sehen uns in einer Woche wieder!

Bis bald!

Nachtrag 22.04.08 00:05 Uhr:
In dieser Woche ist die Kommentarfunktion natürlich wieder im moderierten Modus. Es kann also etwas dauern, bis der Kommentar erscheint, spätestens bei meiner Rückkehr werden eure Meldungen freigeschaltet.

Samstag, April 19, 2008

Der Gesamtverein auf dem Vormarsch

Der FCS lebt! Wer nach dem Abstieg 2007 seine blau-schwarzen Fan-Utensilien auf den Scheiterhaufen warf und fortan mit der Masse ins Elversberger Waldstadion schwamm, muss im April 2008 feststellen, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat. Der Gesamtverein 1. FC Saarbrücken befindet sich wie kein anderes balltretendes Unternehmen im Saarland auf dem Vormarsch.

Die Männer:


Das einstmals größte Sorgenkind des Vereins hat sich wieder gefangen! Nach einkalkulierten Erfolgen über schwache Treverer und Meenzer steht man mit einem Fuß wieder in der 2. Bundesliga. Der Vorsprung auf die saarländischen Neider aus Homburg oder der Hüttenstadt Neunkirchen vergrößert sich immer weiter, sodass man sich nun mit der Frage beschäftigen kann, ob es noch für die Meisterschaft in der Oberliga Südwest reicht. Gemäß der Devise des ehemaligen FCS-Präsidenten Hartmut O. will man sich nämlich nicht mit den unattraktiven Plätzen von 4 bis 2 abfinden, sondern strebt nach der Krone der Liga. Schließlich will man gegenüber der Konkurrenz Dominanz ausstrahlen und lieber heute als morgen den Grundstein für die neue FCS-Arena legen. Am liebsten ohne Elversberg.

Die Jugend:

Wer kennt nicht die berümte Talentschmiede des FCS, welche die Fußballwelt schon mit Talenten wie Andreas Haas oder Christoph Holste versorgt hat? Zu Saisonbeginn wurde von Manager Loos (mittlerweile nur noch Vereinsmitglied) die A-Jugendmannschaft als das zentrale Mannschaft des Vereins propagiert, die als Spielerpool für die 1. Mannschaft dienen müsse. Tatsächlich spielten sich die Jugendmannschaften in die Herzen der Fans und die Köpfe der Talentscouts. Die Besten der Besten, Spieler wie Patrick Herrmann oder Muhittin Bastürk, folgen dabei dem Beispiel zahlloser Vorgänger: sie verlassen den FCS in Richtung Jugendinternate der Bundesligisten.

Die Frauen:

Der heimliche Star (die heimliche Star? das heimliche Starlet?) des Gesamtvereins war über Jahre hinweg für den testosterongeladenen Teil der Anhängerschaft nur auf Kalenderblättern präsent. Warscheinlich nahm man nichtmal war, dass die Mannschaft in der höchsten Liga im deutschen Frauenfußball vertreten ist. Dies änderte sich schlagartig, als man erneut ins Pokalhalbfinale einzog. Dieses Mal erwischte man jedoch anstelle der Übermannschaft 1. FFC Frankfurt nur die "Tussen" aus Köln. Schlagartig vergrößerte sich die Fanbasis der FCS-Frauen. Der Einzug ins Endspiel erhöhte das Interesse an Eintrittskarten dem Team so sehr, dass gar eine CD mit den Goldkehlen von "Schaafa Sämpf" aufnahm.
In Berlin freuen sich die FCS-Frauen vor allem über die Unterstützung zahlreicher Ebay-Kunden, Dortmund- und Bayern-Fans, dem eigens angereisten 250-Mann-Sponsoren-Mob und natürlich den eigenen Fans. Es wäre schön, wenn man nicht direkt nach dem 0:1-Rückstand die eigene Mannschaft auspfeift, auch wenn es bei den Männern Usus ist!

Wie man sieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man wieder die Weltherrschaft ergreift nominell die Nummer 1 im Saarland ist. Der Grundstein für eine Zukunft in Ruhm und Reichtum ist gelegt, auch dank Vict... ach, vergessen wir es, bevor wieder jemand meckert.

Dienstag, April 15, 2008

Die Gunst der Stunde

Für den FCS gilt gegen die Reserve des FSV Mainz 05 nur eine Devise: man muss die Gunst der Stunde nutzen!

Warum gerade jetzt ein Sieg gegen den unangefochtenen Tabellenführer von so großer Bedeutung sein kann, zeigen folgende Punkte:

1. Der FCS schwimmt wieder auf einer Welle der Euphorie

Auch vom Pokaleinzug der Damenmannschaft profitierend, hat das allgemeine Interesse für den FCS wieder zugenommen. Zuletzt verdeutlichte der Sieg gegen Eintracht Trier, dass man auch der Spitzenmannschaften der Liga gewachsen ist und die Schwächephase kurz vor ihrem Ende steht. Hier kann ein Sieg gegen den Tabellenführer für weiteren Optimismus und mehr Zuschauer sorgen.

2. Der FCS hat das Glück wieder auf seiner Seite
Der späte Ausgleich gegen Homburg deutete bereits an, dass Fortuna endlich wieder blau-schwarz tragen würde. Genauer gesagt hielt sie in Trier wieder zum FCS und sorgte trotz spielerischer Defizite für einen Dreier, der auch dem Ausflug des Trierer Tormanns in der letzten Spielminute zu verdanken ist. Der 1. FC Saarbrücken hat einfach wieder Glück!

3. Mainz 05 ist keine Übermannschaft
Mit einem komfortablen Vorsprung von 15 Punkten auf den ersten Nichtaufsteiger und immerhin elf Punkten vor dem Zweitplatzierten Saarbrücken könnte man Mainz 05 eigentlich die Übermannschaft der Liga nennen. Dennoch hat sich gezeigt, dass auch die überragende Mannschaft der Oberliga Südwest verwundbar ist. Die bisherigen drei Niederlagen der Rheimhessen (Worms, Pirmasens, Trier) erfolgten allesamt in der Fremde und somit ist der FCS in der Auswärtstabelle der Liga sogar an Mainz vorbeigezogen. Saarbrücken könnte zum nächsten "Null-Punkte-Spiel" des Spitzenreiters werden.

4. Der FCS braucht wieder einen Heimsieg
Trotz aller Euphoriewellen und Glückssträhnen besitzt der FCS inzwischen eine schlechtere Heimbilanz als der FC 08 Homburg. Seit sechs Heimspielen wartet man nun auf einen Dreier, Alfred Kaminski wartet auf seine Heimsiegpremiere. Würde das nicht ein Sieg gegen den Tabellenführer noch schmackhafter erscheinen lassen?

Zu diesem Zeitpunkt der Saison hat das Spiel gegen Mainz vielleicht schon vorentscheidenden Charakter, jedoch sollte man die Gunst der Stunde nutzen, die Wende zurück zum Erfolg der Vorrunde vollbringen und den schleichenden Absturz seit dem 14.09.2007 aufhalten. Endet das Spiel mit einer Niederlage oder einem Unentschieden, wird dies für Kritker der Anlass sein, den Auswärtssieg in Trier zu relativieren und der Mannschaft Qualitäten absprechen, die sie in sich wecken können.

Sonntag, April 13, 2008

Warum Eintracht Trier doch nicht gewann

Die Regionalbahn kam zum Stillstand. Es war kurz vor 12 Uhr Mittags und außer drei jüngeren Fans mit Schals waren keine Saarbrücker auf dem Trierer Hauptbahnhof in Sicht. Ich hatte mich für den frühen Zug und neutrale Kleidung entschieden, um vor dem Spiel noch einen kleinen Stadtbummel unternehmen zu können. Wer sich um diese Uhrzeit mit optischen Hinweisen auf die FCS-Nähe am Bahnhof aufhielt, erregte sofort die Aufmerksamkeit der anwesenden Ordnungshüter. Kein Wunder, auf dem Bahnhofsvorplatz erste Trierer auf die Ankunft der Gäste warteten. Ich ging zunächst in den Zeitungsladen im Bahnhofsinneren, um mir die Schlagzeilen des "Trierischen Volksfreundes", dem moselfränkischen Äquivalent zur Saarbrücker Zeitung, anzusehen. 6 Gründe, weshalb die Eintracht an diesem Tag gewinnen sollte, wurden einem offeriert. Über die Chancen für die Gäste war nichts zu lesen.

Die Trierer Innenstadt schien von Touristen und Schulklassen überflutet: Heilig-Rock-Tage. Ob man irgendwann auch mal zu Ausstellungen urzeitlicher Fußballtrikots in Scharen pilgern wird? Jedenfalls war das Stadtbild an diesem Tag nicht vom fußballinteressierten Teil der Bevölkerung dominiert. Beim Besuch der Porta Nigra wurde man auf so manches Detail aufmerksam, was dann doch auf das anstehende Derby schließen ließ.



Um das Moselstadion herum dominierte nun die Farbe Grün. Die Polizei schien nach den Vorfällen der vergangenen Woche besonders alarmiert zu sein und war omnipräsent. Dies äußerte sich auch bei der Einlasskontrolle. Als mich ein Ordner routinemäßig abtastete, wurde ich von einem Polizisten aufgefordert, meinen Personalausweis vorzuzeigen. Offensichtlich war meine bewusst neutral gewählte Kleidung einen Tick zu auffällig unauffällig, sodass mein Name nun in der Liste der Stadionverbotler gesucht wurde. Nachdem mein Name in eben jener Liste nicht auftauchte, verlangte der Polizist noch nach meinem Schiedsrichterausweis, mit dem ich gerade in den Block gelangt war, um dann von weiteren Kontrollen abzulassen.

Im Gästeblock bekam ich eine Rote Karte zugesteckt. Als Schiedsrichter hab ich so etwas natürlich bereits, hier handelte es sich jedoch um ein Flugblatt der örtlichen Polizei, welche einen Leitfaden herausgab, wie man selbst der "Gewalt im Fußball" einen Platzverweis erteilen könne. Dieser Leitfaden verhinderte nicht, dass nur ein Kassenhäuschen für alle Gästefans zu erheblichen Behinderungen und kleineren Verletzungen am Einlass führte. Dieses Manko hätte seitens der Gastgeber sicherlich vermieden werden können.



Fußball gespielt wurde dann übrigens auch noch, nachdem der Heimblock mit dem doppeldeutigen Plakat "Heute werdet ihr zerschmettert!" die Frage nach den Zerschmetterten offen ließ und es im Gästeblock neben Rauch auch ein pressekritisches Plakat gab. Die erste Chance gehörte den Gastgebern und ließ schon früh den Gedanken auf anstrengende folgende 90 Minuten aufkommen. Doch dann kam alles ganz anders und der FCS trat entschlossen und frech auf, sodass eine wunderbar herausgespielte Chance in der 7. Minute Manuel Rasp fand, welcher aus kurzer Distanz den Ball nur noch an Ulrich Schneider vorbei ins Tor schieben musste - 1:0.
Der FCS drängte weiter nach vorne und erarbeitete sich teilweise Großchancen, die im letzten Moment geklärt wurden. Einer dieser Bälle, die auf der Linie gestoppt wurden, wechselte schnurstracks in einen Konter für die Heimmannschaft, welcher vom ehemaligen Elversberger Wittek in die sträflich offen gelassene kurze Ecke vollendet wurde - 1:1. In der Folge war das Spiel ausgeglichen. Nach einer halben Stunde musste Mike Brückerhoff das Feld verletzt verlassen. Für ihn kam der wiedergenesene Mike Frantz ins Spiel.

Nach der Pause hatte man den Eindruck, dass die FCS-Abwehr die Distanz zu ihren Gegenspielern noch vergrößerte. Fast jeder Pass der Heimmannschaft fand den richtigen Mann, nur im Abschluss tat sich die Trierer Eintracht schwer. Dies eröffnete Möglichkeiten für den FCS, welcher die wenigen Chancen, die er erarbeiten konnte, umso effektiver ausnutzte. Nach einer Hereingabe von Mike Frantz ging Manuel Rasp mit vollem Einsatz auf den Ball und bugsierte ihn am rechten Pfosten vorbei ins Netz zur 2:1-Führung. Während die eine Hälfte des Moselstadions erstarrte, brachen im leiser gewordenen Gästeblock alle Dämme.



Kurz vor Schluss muss Trier-Torwart Schneider dann die Idee überkommen haben, wie am vergangenen Donnerstag Oliver Kahn es getan hat, in den letzten Minuten des Spiels nach vorne zu gehen. Tatsächlich befand sich die Eintracht in einer weiteren Drangphase und stand kurz vor dem Ausgleich. Es kam jedoch so, wie es immer kommt, wenn man die Ideen der Großen kopieren will: Schneiders Kollegen konnten den Ball nicht halten, dafür fasste sich Mike Frantz aus 50 Metern ein Herz und ließ den Ball gemächlich mit einem platzierten Lupfer ins Netz rollen, zusammen mit dem zurückgeeilten Schneider. Den Betriebausflug nach Trier ließ man im Block nach einer gemeinsamen Humba mit der Mannschaft unter Federführung von Mike Frantz ausklingen. Die Rückfahrt verlief harmonisch unter dem guten Stern des zweiten Tabellenplatzes.



Spielerisch hat der FCS zwar keine Glanzlichter gesetzt, jedoch besaß er den größeren Einsatzwillen und den nötigen Biss in der Offensive, den man beim Gastgeber nicht gesehen hat. Es sind eben nicht die Gründe aus der Zeitung, die für einen Sieg sprechen, sondern es ist das Quentchen Glück oder das Beenden einer langen Pechsträhne, wie im Falle von Manuel Rasp.

Trierfetzen

Zerschmettert werden heute?
Heim oder Gast?
5150 Leute,
nicht alle polizeilich erfasst.

Führung ganz flott,
ungeahnter Schrei,
danach nur Trott
- Ausgleich, ohwei!

Wechsel und Leuchtspur,
Arme, Lamentieren - Tor!
Es tickt nun die Uhr,
Gesang geht ins Ohr.

Torwart will groß sein,
will etwas wagen.
Frantz haut aufs Tor ein;
Trier geschlagen.

(Der richtige Erlebnisbericht folgt wohl am späten Abend, dieses kleine Gedicht ist nur eine erste Verarbeitung der Ereignisse von gestern. 3:1-Auswärtssieg!!!)

Freitag, April 11, 2008

6-Punkte-Spiel am Samstag

Wenn es beim FCS um Zahlenspiele geht, ist der Hintergrund meist dramatisch oder zumindest alarmierend. Dramatisch, weil es um die Zukunft des Vereins geht, alarmierend, weil der Schlendrian der Heimspiele gegen Wirges und Homburg Mannschaft und Zuschauer verunsichert.

Kommen wir aber nun zur Tabellensituation, die sich wie folgt gestaltet:

1 FSV Mainz 05 II 58:12 46 57 P.
2 SV Eintracht Trier 05 42:21 21 48 P.

3 VfR Wormatia Worms 42:25 17 48 P.
4 1. FC Saarbrücken 53:26 27 46 P.
-----------------------------------------------------------
5 VfB Bor. Neunkirchen 33:21 12 45 P.
6 1. FC Kaiserslautern II 42:19 23 44 P.

Gleichermaßen interessiert dürften sich alle FCS-Fans morgen an folgenden Partien zeigen:

SV Eintracht Trier 05 - 1. FC Saarbrücken
1. FC Kaiserslautern II - FK Pirmasens
1. FSV Mainz 05 II - Borussia Neunkirchen

Nun sind es wieder die Szenarien, die in allen Köpfen herumspuken. In der "worst-case"-Situation, d. h. der kleine FCK und Neunkirchen gewinnen ihre Spiele bei gleichzeitiger Niederlage in Trier, würde der FCS bis auf Rang 6 zurückfallen. Sollte der FCS hingegen in Trier erfolgreich sein, während der FCK II gegen Pirmasens patzt und Neunkirchen beim Tabellenführer verliert, wäre das Balsam für die geschundene FCS-Fanseele.

Umso brisanter wird die Partie dadurch, dass es sich um das erste Moselsaarderby in Trier seit der letzten gemeinsamen Saison im Profifußball handelt. Am 12.12.2004 verlor der FCS mit schwacher Leistung im ausverkauften Trierer Moselstadion. Es war damals das letzte Spiel vor der Winterpause und zeigte erstmals negative Tendenzen, die bis in die Rückrunde andauern sollten. Am Ende waren es die Vertreter aus Rheinland-Pfalz, die im Ludwigspark abstiegen. Der FCS folgte ein Jahr später und nun treffen sich beide als Konkurrenten um den Aufstieg in der Oberliga Südwest wieder. Natürlich möchte man da dem alten Rivalen in Sachen Regionalliga zuvorkommen.

Auf Saarbrücker Seite besteht weiterhin eine hohe Fluktuation im mannschaftsinternen Lazarett: Impis, Haffner, Özgun, Schug und Halet sind verletzt und/oder noch nicht fit. Der Rest der Mannschaft ist einsatzbereit, auch wenn Spieler wie Hajdarovic und Rasp gerade in den letzten Heimspielen eher eine Empfehlung für die Verbandsligamannschaft von Jörg Schampel abgaben. Aber auch auf Seiten der Heimmannschaft hängt der Haussegen schief. Die 0:3-Niederlage in Neunkirchen schmerzte das Team von Werner Weiß sehr und stellte die eigenen hohen Ansprüche in Frage. Von dieser Verunsicherung könnte der FCS bei den Zuhause noch ungeschlagenen Trierern nur profitieren.

Für die Fans wird dieses Spiel auch noch in anderer Hinsicht von besonderer Brisanz sein: nach den Ausschreitungen beim Heimspiel gegen Homburg scheinen weitere Polizeimaßnahmen zu folgen. In einem Brief der Trierer Polizei an die Gästefans erwartet eben jene auf jeglichen Verzicht von Provokationen und "Distanz zu Gewalttätern und Aggressoren". Ob diese Erwartungen erfüllt werden, erscheint äußerst zweifelhaft. Es bleibt zudem zu hoffen, dass die Vorgabe "friedliche Fans [zu] schützen" umgesetzt wird, da gerade bei den vergangenen FCS-Heimspielen unnachvollziehbare Polizeistrategien, wie die Behandlung der Gästefans nach Spielende, immer wieder kritisiert wurden.

Links:

- Vorbericht auf eintracht-trier.com
- Vorschau sr-online.de
- satirischer Vorbericht im A-Blogg

Mittwoch, April 09, 2008

FCS-Zitat der Woche (12)

Lange war das Zitat der Woche nicht aktiv, aber zum Ende der abiturbedingten Blogpause gibt es wieder ein interessantes Zitat zu begutachten. Mit diesem Zitat gibt es ein kleines Gedankenexperiment.

Was wäre wohl der Erwartungshorizont in folgender fiktiven Abituraufgabe?

Literarische Erörterung

1. FC Saarbrücken - FC 08 Homburg 1:1 (0:0)

"Man hat gesehen, dass unsere Mannschaft den Sieg wollte. Das Ergebnis ist daher enttäuschend."
(Alfred Kaminski, Trainer des FCS)

Erörtern Sie, in wiefern die Aussage Kaminskis berechtigt ist.


Beim Schreiben einer Erörterung sind die Argumente nicht zu vergessen. Sammeln wir zunächst einige:

Punkte, die für Kaminskis Behauptung sprechen:

- die Leistung war kämpferisch in Ordnung.
- der FCS hatte die besseren Torchancen.
- der FCS hatte mehr Torchancen als Homburg.
- in der ersten Halbzeit war der FCS seinem Gegner feldmäßig überlegen.
- das Mittelfeld wusste zu überzeugen.

Ergebnis: Da der FCS die größeren Erfolgsaussichten hatte, ist das Unentschieden enttäuschend.

Punkte, die gegen Kaminskis Behauptung sprechen:

- die Leistung war spielerisch nicht eines Aufsteigers würdig.
- der FCS ist mit seinen Chancen fahrlässig umgegangen.
- Homburg hatte die bessere Chancenauswertung.
- in der ersten Halbzeit wurden die Feldvorteile nicht konsequent genutzt.
- Abwehr und Sturm konnten nicht überzeugen.

Ergebnis: Das Ergebnis ist leistungsgerecht.


Ein Erwartungshorizont ist natürlich keine Musterlösung, sondern ein Rahmen, innerhalb dessen man eine stimmige Lösung finden muss. Das Spiel gegen Homburg eignet sich deshalb für dieses Gedankenexperiment, da nach Spielende die Meinungen stark auseinandergingen. Während die einen die Verbesserungen im Gegensatz zu den vergangenen Auftritten priesen, wurde auf der anderen Seite das Spiel als Bankrotterklärung der Mannschaft gewertet. Tatsächlich gibt es keine allumfassende Wahrheit, sondern nur einen subjektiven Eindruck. Deshalb kann man sich auch endlos um den Wert eines solchen Remis streiten. Ob Punktgewinn oder Punktverlust wird spätestens dann als Frage unwichtig, wenn man sich folgender Tatsachen bewusst wird:

1. Es gibt in dieser Prüfung nur einen Korrektor: die Tabelle!
2. Der Erwartungshorizont lautet einfach: "Platz 4 und höher!"

Dass alleiniger Siegeswille der jungen FCS-Mannschaft zum Erreichen dieses Reifezeugnisses nicht ausreicht, dürfte selbst Alfred Kaminski wissen. Enttäuscht eure Lehrer Fans nicht!

Dienstag, April 08, 2008

Was "Bobbes" denkt

Wir befinden und in einer sehr wichtigen Woche der Saison 2007/2008. Wenn nicht sogar in den beiden wichtigsten Wochen des Jahres. Denn diese werden wohl entscheidend dafür sein, wo sich der 1.FC Saarbrücken nächstes Jahr wieder findet.

In den kommenden 11 Tagen spielt der FCS gegen die direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf, in Trier und gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05.

Diesen Spielen schreibe ich selbst eine überaus hohe Bedeutung zu. Zum Einen hat der FCS nur noch einen Punkt Vorsprung auf Rang 5, zum Anderen geht es gegen die direkte Konkurrenz.

Direkte Konkurrenz – da war doch was? Richtig. Leider konnte unser 1.FC Saarbrücken diese Saison lediglich in Kaiserslautern gewinnen. Gegen Mainz (0:3), Trier (1:1), Worms (0:2), Neunkirchen (2:2, 0:1) und Homburg (1:1, 1:1) gab es leider nur trostlose Remis bzw. Niederlagen.

Deshalb ist es nun entscheidend, den direkten Gegner zu besiegen. Mit beispielsweise 4 Punkten aus beiden Spielen würde man den überaus wichtigen 4-Punkte-Schnitt halten und einen entscheidenden Richtung Qualifikation gehen.

Man möge erst gar nicht an den Fall von zwei Niederlagen denken, denn was es bedeutet auf Platz 5 oder 6 zu stehen kann sich ja jeder denken.

Insofern geht (zumindest bei mir) die Angst vor dem Absturz um. Die Auswirkungen beim dritten Abstieg in Folge wären fatal. Aber damit will und kann ich mich vorerst nicht beschäftigen.

Wir sollten aber positiv denken und die beiden Spiele gegen Trier und Mainz gut abliefern.

Nach beiden Spielen steht dann ein sehr erfreuliches Ereignis an: das DFB-Pokalfinale in Berlin

Hierfür haben sich unsere Frauen verdientermaßen qualifiziert und werden wohl auch kräftige Unterstützung von unseren Fans erhalten. So ergibt sich auch mal wieder eine Chance national auf unseren Verein aufmerksam zu machen, was insbesondere einen extremen Imagegewinn für den Verein bedeutet.

An den Sieg glaube ich selbst nicht, das wäre etwas utopisch. Jedoch darf man ja noch etwas träumen und wer weiß, vielleicht gelingt ja dann doch eine Überraschung à la „Wir haben keine Chance, aber diese werden wir nutzen!“.

Übrigens: Alles Gute an Carsten zum Geburtstag und Abschluss der Schullaufbahn!

Ich wünsche unserem FCS für die Zukunft alles gute und verbleibe mit dem Motto:
“Über Trier und Mainz fahrn wir nach Berlin!“

Florian Kern (aka. "Bobbes")

Samstag, April 05, 2008

Gut versichert

Hätte der FCS ne Lebensversicherung, so hieße die



Besser als 1:1 ist gegen Homburg ne Klatsch' nie.

(Offiziell pausiert das Blog natürlich noch, Spielbericht kommt also von jemand anders und/oder später. Das hier soll nur das Niveau der heutigen Partie widerspiegeln.)

Donnerstag, April 03, 2008

Time to be DERBYSIEGER

Samstag, 05.April 2008 – 14.30 Uhr – Ludwigsparkstadion

Es steht das überaus wichtige Derby gegen den FC 08 Homburg an.

Warum eigentlich diese immense Bedeutung dieses Spiels?
  • Die aktuelle Situation in der Tabelle
  • Die bestehende Rivalität zwischen beiden Vereinen 
  • Der unbedingte Wille ein Spiel gegen den direkten Konkurrenten, insbesondere den FC Homburg, zu gewinnen
Es könnte unserem FCS bei einem Sieg gelingen auf Platz 2 vorzudringen und sich eine besonders gute Ausgangssituation für die letzten 9 Spiele der Saison zu verschaffen.

Doch beginnen wir zuerst mit der üblichen Statistik:

Im Hinspiel gab es zwischen beiden Vereinen vor ca. 10.000 Zuschauern ein 1:1 Unentschieden auf nicht ganz so hohem Niveau. Für viele Fans stellte das Spiel der Wendepunkt unter unserem ehemaligen Trainer Michael Krüger dar. Die Ergebnisse der nachfolgenden Spiele kennt ja jeder. (Remember Hasborn)

Die Umstände unter denen beide Teams zusammentreffen, sind auch recht bemerkenswert. Jens Kiefer, derzeit noch B-Jugend-Trainer des FCS wird kommende Saison den FC Homburg trainieren. Hierzu wird er lediglich 9 Spieler des aktuellen Kaders in die neue Saison übernehmen. Man ist also finanziell bzw. sportlich gesehen sicherlich nicht zufrieden bei unserem Gegner.

Der FCS ist im Ludwigsparkstadion verhältnismäßig schwach, liegt in der Heimtabelle „nur“ auf Platz 5 – ist seit 6 Spielen ungeschlagen und hat in diesen nur 3 Tore kassiert.

Der FCH ist im Gegensatz dazu auf des Gegners Platz eher schwach, liegt in der Auswärtstabelle auf Platz 9 – war 7 Spiele ungeschlagen, bis sie letzte Woche jedoch gegen Neunkirchen verloren.

Es steht wohl fest, dass beim FCS wieder einige Spieler verletzungsbedingt ausfallen werden, so wahrscheinlich auch Mike Frantz. Die Zuschauerzahl ist wie üblich beim FCS ein großes Rätsel – ich persönlich rechne mit ca. 5.000 Zuschauern. Die 10.000 Zuschauer aus dem Hinspiel werden wohl aufgrund der schlechteren Leistungen nicht mehr kommen. Aus Homburg werden meiner Meinung nach wohl nicht mehr als 300 Fans kommen, die Angabe von 2000 sollte man doch für reine Utopie halten.

Abgesehen davon, dass Homburg für uns Fans einen großen Rivalen darstellt, wäre ein Sieg im Derby sehr wichtig für unseren FCS. Hier ein paar „Rechenspielchen“ über die Situation nach einem Sieg:
  • Bei einem Sieg von Neunkirchen gegen Trier käme der FCS erstmalig 2008 auf den zweiten Tabellenplatz.
  • Im umgekehrten Fall betrüge der Abstand zu Platz 6 sechs Punkte, gleichzeitig hätte man Homburg aus dem Aufstiegskampf beseitigt.
Weitere Infos für das Spiel findet man wohl morgen im Vorbericht auf der Homepage des 1.FC Saarbrücken, einen weiteren Bericht gibt es wohl auch in der im Blog der Blau-Schwarzen Belletristik und im im A-Blogg.

Also, packt eure T-Shirts wieder aus, zieht sie an und sorgt für gute Stimmung. Unsere Jungs werden uns dann den Samstag mit 3 Punkten gegen Homburg verschönern!

Zum Schluss möchte ich Carsten noch alles Gute für sein Abitur wünschen und mich bei ihm bedanken, dass ich hier im FCSBlog sozusagen als kurze Aushilfe einen kleinen Vorbericht schreiben darf.

Florian Kern

Dienstag, April 01, 2008

Blogprojekt beendet (Aprilscherz)

An dieser Stelle möchte ich das Projekt FCSBlog offiziell beenden. Es war eine sehr lehrreiche, von schönen wie traurigen Ereignissen geprägte Zeit, die ich nie missen wollte. Dennoch stellt sich mir die Frage, welchen Sinn es hat, einen Verein zu unterstützen, der seine Fans dermaßen im Stich lässt, an festgefahrenen Strukturen krankt und dabei jedes Jahr eine Spielklasse nach unten fällt.

Wie viel Elend kann man als Mensch überhaupt ertragen?

Aus diesen und weiteren Gründen, die ich aufgrund der Fairness gegenüber Dritten (wer sich angesprochen fühlt, tut dies zurecht!) nicht ausbreiten möchte, bleibt dies der letzte FCSBlog-Beitrag von mir. Vielleicht wird das geistige Erbe des FCSBlogs von anderen, jungen Autoren aufgegriffen, deren Flamme für den Verein noch nicht zu brutal von einer unfähigen Vereinsadministration und noch unfähigeren Spielern ausgelöscht wurde, deren Existenz einzig auf Kapitalstreben und persönlichen Seilschaften gründet, ausgelöscht wurde. Die Abiturpause hat mich zu der Überzeugung gebracht, dass ein kritisches Weblog ein Kampf gegen Windmühlen ist.

Adieu!

Nachtrag 20:10 Uhr:


Natürlich war dieser Beitrag, wie von Markus erkannt, ein Aprilscherz, wenn auch ein ziemlich böse klingender Aprilscherz. Das FCSBlog geht weiter, auch wenn es zurzeit noch streikt pausiert.