Freitag, Mai 29, 2009

Fazit 2008/2009

Zum vierten Mal in der nicht ganz so langen Geschichte des FCSBlogs beginnt ein Beitrag mit dem kleinen, aber feinen Wort "Fazit", gefolgt von zwei Jahreszahlen. Was folgt, dürfte jedem bekannt sein.

1. Punktspiele:

Drei Unentschieden in den fünf ersten Spielen stimmten die Anhängerschaft des FCS unruhig, erste Pfiffe im Ludwigspark straften die Ferner-Elf ab, die auf bestem Wege in eine weitere Chaos-Saison schien. Eine Kehrtwende folgte nach der legendären Halbzeitrede Dieter Ferners in Roßbach, das nächste Unentschieden sollte erst im Dezember erfolgen.
Stolzen 43 Punkten aus der Hinrunde sollten in der Rückrunde noch weitere 38 folgen, allerdings ließ man nach dem vorzeitigen Erreichen des Saisonziels Aufstieg auch etwas nach und verlor zum Saisonende hin drei Auswärtsspiele in Folge (Homburg, Pirmasens, Mechtersheim).

2. Trainer:

Alleine die Tatsache, dass der FCS erstmals seit 2004/2005 eine volle Saison mit dem gleichen Trainer bestreitet, spricht für Dieter Ferner. Das Torwart-Idol der 70er hatte bereits mit einer Vielzahl der aktuellen FCSler in der Saarbrücker Reservemannschaft gearbeitet und kannte somit von Anfang an Schwächen und Stärken seiner Spieler. Dies nutzte er aus und im Gegensatz zu vielen Vorgängern vollbrachte Ferner die Leistung, seinen Schützlingen im Training nicht nur das erfolgreiche und offensive Spielsystem zu vermitteln, sondern auch die Ausdauer zu stärken. Erst gegen Saisonende gab es leise Kritik an Ferner, die auf den Umgang mit einzelnen Spielern wie Wollscheid zielte, dem er erst Einsätze zugestanden habe, als dessen Wechsel bereits feststand.
Dessen unberührt ist der Aufstieg 2009 vor allem Dieter Ferners Arbeit geschuldet.

Ferner

3. Manager:

3. Vorstand:

Im zweiten Jahr als Präsident hatte Hinschberger mit viel Kritik zu kämpfen, die sich vor allem auf die markigen Worte im Vorjahr und das spätere Scheitern bezogen. Auch in dieser Saison erlebte das FCS-Präsidium mehrere unrühmliche Stunden, hier zu nennen sei exemplarisch die angekündigte Bewerbung für das DFB-Pokalfinale der Frauen, die letztlich nicht umgesetzt wurde oder die Querelen im Frauen-Sektor generell. Desweiteren machte man auch in der Stadionfrage große Rückschritte. Hatte man noch vor nicht allzu langer Zeit über einen Neubau im Stile des Wiesbadener Provisoriums geredet, so gewann man auf der Mitgliederversammlung den Eindruck, der FCS-Vorstand würde Wirtschaft und Politik mit einer kleinen Portion Verzweiflung um einen Neubau anbetteln.
Keinen Fehler gemacht hat man hingegen in der Verpflichtung Dieter Ferners als Trainer, der sich auch in der Kadergestaltung größtenteils frei entfalten konnte. Auf einen Manager Marke Loos wurde in diesem Jahr verzichtet, gestört hat das niemanden.

4. Die Mannschaft:

Erneut vollzog der Kader einen Umbruch, von den Kräften des Vorjahres blieben nur wenige wie Hajdarovic, Schug, Kohler oder Stelletta erhalten. Im Endeffekt war dies auch nötig, um sich von den Altlasten befreien, die letztlich die Teilnahme an der Regionalliga verspielt haben, dafür fand eine groß angelegte Verjüngung statt, das Durchschnittsalter lag zu Saisonbeginn bei ca. 23,5 Jahren. Dies sollte in der Oberliga kein Problem werden, eine eingeschworene Truppe spielte erfrischend offensiv, bewies gegen direkte Konkurrenten Nervenstärke und war nur dann angreifbar, wenn der Gegner alle Anstrengungen in die Defensive verlagerte. Zeitz, Weißmann, Mozain, Hajdarovic und die Kollegen sorgten mit 94 Treffern für den Aufstieg.

5. Die Neuzugänge:

Überproportional viele Neuzugänge schlugen ein wie eine Rakete und gehörten von Beginn an zu den Leistungsträgern. Dazu gehörten vor allem die Rückkehrer Marina, Weißmann, Rozgonyi und Mozain, aber auch ein Nabil Dafi zeigte sich von unschätzbarem Wert für die Stabilität der Elf auf dem Platz und Pietro Berrafato zeigte sich für sein junges Alter überraschend abgeklärt in der Innenverteidigung. Mit Manuel Zeitz spielte sich ein weiteres Juwel aus der Jugendabteilung in die Startelf. Wechselhaft verlief die Saison für Metin und Strohmann, Letzterer wurde allerdings verletzungsbedingt in der Hinrunde zurückgeworfen und konnte nicht sein volles Leistungsvermögen aufbieten (Metin hingegen wird zur kommenden Saison erst einmal ausfallen). Die verletzungsbedingten Nachverpflichtungen Petry und Rott fügten sich ebenfalls wunderbar in die Ferner-Elf ein, was nicht nur für die individuelle Stärke der Spieler spricht.
Einziger Fehleinkauf der Saison bleibt Pierre Hallé, der nicht einmal in der Verbandsliga dauerhaft zu alter Klasse zurückfand.

Diefflen09 166

6. Die Pokalsaison:

Diesmal war das Kapitel Saarlandpokal für den FCS erst im Halbfinale gegen Elversberg beendet, wo man relativ unglücklich mit 0:2 die erste Pflichtspielniederlage der Saison einfuhr. Das Gedankenspiel, was möglich gewesen wäre, wenn der Abseitstreffer von Wollscheid gezählt hätte, kann man getrost zu den Akten legen. Auf dem Weg ins Halbfinale warf der FCS Wiesbach, Lebach und Köllerbach aus dem Rennen.

7. Fans:

Auf den Rängen änderte sich nicht viel, D- und E-Block bekamen jedoch in dieser Oberliga Südwest fast keine gegnerischen Fans im C-Block zu Gesicht, was wohl die Attraktivität der Fünftklassigkeit noch einmal unterstreicht.
Äußerst positiv verlief hingegen die Entwicklung der Fanarbeit, drei neue Fanbeauftragte brachten Schwung in diesen stagnierenden Bereich und zeigten sich hilfsbereit und offen für Fanbelange jeder Art. Rückschläge wie Theley oder Homburg trübten nur kurzfristig das Bild einer Fanszene, die erhobenen Hauptes den Gang durch die Oberliga antrat und auf diese Weise den Verein positiv vertrat. Ein neues Fanmagazin und auch die Mitgliederversammlung sprechen dafür, dass hier Strukturen voranwachsen, die den Verein kritisch, offen und konstruktiv prägen könnten.

8. Mein persönliches Fazit:

Man kann nicht wirklich von einem glanzvollen Aufstieg reden, wenn man gerade in die vierthöchste Liga Deutschlands aufgestiegen ist, aber zuvor dreimal in Folge eine Spielklasse nach unten gewechselt ist. Und trotzdem wäre es irgendwie selbstverleugnend, vielleicht auch masochistisch, wenn ich jetzt sagen würde, dass es mir nicht auch Spaß gemacht hätte, einen FCS zu sehen, der endlich mal Erfolg und Sympathie in sich vereinen konnte. Und wann haben wir das zuletzt gesehen?
Zudem halfen mir fünf FCS-Verrückte (und noch eine Unzahl anderer, ebenfalls positiv verrückter Leute) einen alten Traum zu verwirklichen, nämlich den eines Fanmagazins (als Leser kennen Sie sicher den "Leuchtturm"), das inzwischen mehr als nur eine Offline-Version der bekannten Weblogs zum FCS darstellt.

Leuchtturm-Red. plus Greg

Nicht nur der Fall wurde in dieser Saison gestoppt, auch der Grundstein für einen Neuaufbau wurde gelegt, wenn man jetzt nicht wieder in alte FCS-Gewohnheiten verfällt. Warten wir es ab!

Mittwoch, Mai 27, 2009

Erste Personalien 09/10

Die Saison in der Oberliga Südwest hat am vergangenen Samstag ihr unspektakuläres und unglanzvolles Ende gefunden, die Fußballwelt schaut heute Abend nach Rom zum Finale der UEFA Champions League und beim FCS wird diskutiert wie eh und je, mal über das neue Trikot, mal über die Erhöhung der Eintrittspreise oder aber über die bereits feststehenden Neuzugänge. Auf diese werfen wir nun einen kurzen Blick.

Tim Bauer:

Sein Wechsel wurde vor Wochen bereits vermutet, noch öfter gefordert und nun ist er Realität geworden, Tim Bauer kommt von der Regionalligamannschaft des 1. FC Köln (U23) zum 1. FC Saarbrücken. Werden die einen noch nie etwas von dem Spieler mit dem Allerweltsnamen gehört haben, so ist den anderen Bauer ein fester Begriff. Bis 2004 kickte der 21-Jährige in der FCS-Jugend, danach wurde er von Köln abgeworben.
Man erhofft sich viel vom Linksverteidiger, der in der noch laufenden Regionalliga-Saison in 25 Spielen bisher drei Tore und fünf Vorlagen für sich verbuchen konnte und mit seiner Mannschaft einen mehr als ordentlichen dritten Tabellenplatz belegt. Die Position auf der linken Außenseite gilt seit Jahren als Schwachstelle des FCS, meist waren Lösungsansätze aufgrund der hohen Spielerfluktuation alles andere als nachhaltig. Zuletzt war diese Position meist mit Lukas Kohler besetzt, einem gelernten Mittelfeldspieler.

Jonathan Zydko:

Jeder, der die Etappen des Saarbrücker Niedergangs mitverfolgt hat, kennt den Namen Jonathan Zydko, was direkt die Problematik dieser Neuverpflichtung offenbart: warum holt man ausgerechnet einen Spieler zurück, der in zwei scheiternden FCS-Mannschaften auflief?
Geht man einen Schritt weiter und schaut sich die Leistungsdaten der letzten Saison Zydkos hat, fühlen sich die Zweifler bestätigt: für UN Käerjeng 97 lief Zydko in 20 Spielen auf, brachte es auf jeweils ein Tor und eine Torvorlage und die stolze Zahl von insgesamt 11 Gelben Karten. Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um die höchste Spielklasse Luxemburgs handelt, deren sportliches Niveau irgendwo zwischen Dritter Liga und Saarländischer Verbandsliga anzusiedeln ist, stimmen einen diese Fakten nicht sehr positiv.
Dennoch könnte Jonathan Zydko einige Lücken beim 1. FC Saarbrücken füllen: zum einen handelt es sich bei ihm um einen sicheren Elfmeterschützen (und ein solcher hat in dieser Saison definitiv gefehlt), zum anderen sorgt der Ausfall von Caner Metin, der wohl ein Jahr verletzt pausieren wird, für Nachholfbedarf auf der rechten Außenposition in der Abwehr.
Zydko startet nicht unter besten Voraussetzungen, könnte aber unter diesen Umständen den verlorenen Kredit bei den Zuschauern wieder einspielen.

Michael Müller:


Ein gänzlich unbekannter Torhüter aus dem Breisgau soll in der kommenden Saison, warscheinlich auf Leihbasis, beim FCS wirken. Auffällig ist dabei zum einen die allseits bekannte Saarbrücker Spielerberaterfirma, die auch Müller unter Vertrag hat, zum anderen die recht durchwachsene Bilanz von Müller, der in bislang 18 Einsätzen für die Regionalligamannschaft des SC Freiburg nur in drei Spielen die Null festhielt und seit dem 23. Spieltag keine Partie mehr bestritten hat. Den recht hohen Schnitt von mehr als zwei Gegentoren pro Spiel hat, wenn wir nicht ungerecht werden wollen, keine große Aussagekraft, rangiert die Mannschaft des SCF II derzeit auf dem zwölften Tabellenplatz.
Man darf wohl davon ausgehen, dass der 19-jährige Schlussmann in erster Linie verpflichtet wurde, um die Torhüter in der Breite zu stärken, da Stelletta und Seel den Verein verlassen, der Verbleib von Rott und die weitere Ausfallzeit von Marina weiterhin ungewiss sind.

Die ersten Schritte für den FCS-Kader 2009/2010 sind getan, die punktuellen Verstärkungen in der Abwehr machen Hoffnung auf eine vernünftige Einkaufpolitik in diesem Sommer, allerdings muss nun auch für die Offensive nach Verstärkungen gesucht werden. Die größte Lücke hinterlässt nämlich kein Torwart oder Abwehrspieler, sondern Nazif Hajdarovic.

Links:

- FCS verstärkt sich für die Regionalliga (FCS-HP)
- Saarbrücken leiht Müller (transfermarkt.de)

Montag, Mai 25, 2009

Auch ein Aufstieg

Vier Baukräne ragen derzeit über dem neuen Dachgebilde der Leverkusener BayArena, die wohl symptomatisch für die Baustellen der Mannschaft um Bruno Labbadia und noch symptomatischer für das Erscheinungsbild dieser Metropole stehen, deren Panorama mehrere Fabriken am Rhein bildet, wenn man die Autobahn entlangfährt. Hier sollte mich ein ganz normaler Sonntagnachmittag hinführen.

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Die "Kurt-Rieß-Sportanlage" neben der Autobahnbrücke sah dann sehr nach Sportschule aus und wirkte so idyllisch, dass man den vorherigen Anblick gar vergessen glaubte. So friedlich und grün, so sommerlich und ruhig, dass man fast die recht distanziert auftretenden Ordner am Eingang übersah. Etwas verwunderte die Anwesenheit eines recht seriös erscheinenden Ordnungsdienstes schon, allerdings sollte dieser auch noch später in Aktion treten. Nach dem Verzehr einer recht großen, teuren und dennoch geschmacksneutralen Rostwurst ging es auf die Stehtraversen der ansehnlichen Anlage.

Im Saarbrücker Gästeblock, der die natürliche Umgrenzung von grünen Wiesen statt irgendwelcher Zäune besaß, verteilte sich ein gemischtes, blau-schwarzes Publikum, was eine sichtlich lange Fahrt hinter sich hatte. Neben Plakaten wie "Wo ein Winnie ist, ist auch ein Weg!" und Dankesbekundungen an die Spielerinnen, die den Verein verlassen, wurde erstaunlicherweise weder optisch noch akustisch Kritk an der Vereinsführung geäußert, wohl auch um die Mannschaft für 90 Minuten vorbehaltslos zu unterstützen.

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Nach diversen Verabschiedungen rollte dann endlich der Ball unter der heißen Mittagssonne. Und das vorzugsweise auf das Tor der Heimmannschaft; Dzenifer Maroszan sorgte gleich zu Beginn mit einem gekonnten Dribbling für die erste Torgelegenheit, in letzter Sekunde nahm ihr Torfrau Lisa Schmitz den Ball vom Fuß. Keine gefühlte Minute später stand es dann aber auch wirklich 1:0 für den 1. FC Saarbrücken, diesmal war es der Bald-Frankfurterin Maroszan vergönnt, den Ball ins Tor zu schieben. In der Folge erspielte sich der FCS Chance um Chance, spielte überlegen und kam nach einer Viertelstunde zur 2:0-Führung. Ausgerechnet (in diesem Falle sei dieser Begriff ausnahmsweise angebracht) Lisa Schwab schlenzte den Ball in das Gehäuse ihres baldigen Arbeitgebers. Zwei Tore von zwei Spielerinnen, die man nicht halten konnte.
In der Folge bot Saarbrücken Leverkusen mehr Raum zum spielen, sodass nach über einer halben Stunde der, zugegebenermaßen kuriose, Anschlusstreffer für die Gastgeberinnen erfolgte: ein Klärungsversuch im Sechzehner wurde mit einer solchen Wucht in das Gesicht von Maren Henseler getreten, dass der Ball ins Tor abprallte und sich die Torschützin im ersten Augenblick nicht wirklich freuen konnte, tat ihr Einsatz doch ziemlich weh.
Kurz vor der Pause sorgte dann erneut Maroszan mit einem wunderbaren Heber für wohlige Erleichterung, keinesfalls Ekstase, im Saarbrücker Fanblock. Schließlich führte Sinderfingen zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 gegen Wacker München.

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Nach der Pause wurde das Spiel hitziger und zugespitzter, da Leverkusen nun den Druck erhöhte, sich als ebenbürtig erwies und Saarbrücken sich nur schwer aus dieser Umklammerung lösen konnte. Vorstöße wurden oftmals vom Abseitspfiff der Schiedsrichterin beendet, die Konzentration ließ nach und so wurde es in der 60. Minute wieder spannend, aus Saarbrücker Sicht etwas unangenehmer: Maren Henseler traf erneut, diesmal ohne Kopfschmerzen, nach einem Freistoß ins Tor von Romina Holz. Von nun an musste der Vorsprung von einem Tor über die Zeit gerettet werden.
Während die Mannschaften gegeneinander rannten und nicht immer die volle Bandbreite des Spielfeldes ausnutzen konnten, gelang dies sehr wohl zwei Flitzern, die in einer stillen Sekunde den Platz stürmten. Nun wurde mir auf einen Schlag klar, dass man wohl nicht grundlos einen Ordnungsdienst aufgestellt hatte, der allerdings gegen die wendigen Nackedeis, die anscheinend zu Ehren der Leverkusener Spielführerin Vanessa Wurth, die den Verein zu Saisonende verlässt, mit der aufgemalten Rückennummer 7 den Platz betraten. Dieses kurze Intermezzo sorgte für den letzten Stimmungshöhepunkt in einer sehr zerfahrenen zweiten Halbzeit.

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Nach Abpfiff war das jedoch egal. Alle Dämme brachen, in Windeseile hatten die Spielerinnen die gleichen Aufstiegshemden übergestreift, wie man sie vor einigen Wochen beim Aufstieg der Herren bewundern konnten (zusätzlich eines Sponsoraufdrucks auf dem Rücken) und fiel sich in die Arme. Eine Mannschaft, wie sie so nie wieder zusammen auf dem Platz stehen wird, feierte ungeachtet der internen Zerwürfnisse der vergangenen Woche ihren Trainer, ihre Fans und vor allem sich selbst. Als Randnotiz sollte man dabei noch erwähnen, dass die Bayer-Spielerinnen plötzlich ebenfalls an den Feierlichkeiten teilnehmen wollten, was nicht wirklich glückte und man wohl davon ausgehen darf, dass nicht viele Trainingsbälle nach Spielhände wieder im ursprünglichen Ballnetz landeten.

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Sei's drum, die FCS-Frauen bescheren dem Gesamtverein einen weiteren Aufstieg für die Statistik, den geneigten Auswärtsfahren mögliche Touren nach Potsdam, München oder Hamburg und der Vereinsführung einen Berg an Arbeit für die kommende Saison, will man sich gegen die starke Konkurrenz behaupten.
Nur eine einzige Feier soll der Aufstieg dann doch nicht wert gewesen sein.

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Samstag, Mai 23, 2009

Adieu 2. Bundesliga?

Das Fußballjahr neigt sich dem Ende, der 1. FC Saarbrücken verliert zum Abschluss zwar in Mechtersheim, steigt dennoch als souveräner Meister der Oberliga Südwest in die Viertklassigkeit auf und eigentlich könnte man diesen Beitrag an dieser Stelle mit wenigen Worten schnell und schmucklos abschließen, gäbe es da nicht noch die Frauenmannschaft.

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Den FCS-Frauen sprechen einige treue FCS-Anhänger immernoch die Existenzberechtigung ab, die Forderung nach einer Ausgliederung dieser Abteilung wurde nach dem Theater der vergangenen Wochen vor allem im Internet laut und vor lauter organisatorischem Chaos scheint derzeit schwer erkennbar, ob man sich über die morgige Ausgangslage freut oder ob man den möglichen Aufstieg gar fürchtet.
Nicht lange ist es her, da schien die Bundesliga in weiter Ferne: unter dem neuen Trainer Winfried Klein, dessen Verpflichtung schon fast zum Debakel für die Vereinsführung geriet, begann man die Saison entkräftet von internationalen Turnieren und einer erfolgreichen DFB-Pokalsaison. Frühe Patzer gegen Duisburg, Sindelfingen und Hagsfeld sollten sich spät rächen, nämlich dann als der Platz an der Spitze greifbar wurde, man allerdings auf Schützenhilfe der Konkurrenten hoffen musste. Niemand glaubte mehr so recht an einen Frankfurter Sieg gegen Sindelfingen, erst recht nicht als diese im Nachholspiel die zweite Mannschaft des 1. FFC mit 5:0 abschossen.
Interne Probleme setzten den FCS-Frauen stark zu, Leistungsträgerinnen gaben ihren Abschied mitten im Kampf um den Aufstieg bekannt. Was andernorts wohl als Aufgabe gewertet worden wäre, wandelte sich in Saarbrücken überraschenderweise zu einer kompromisslosen Siegesserie, die man mit einem Sieg in Leverkusen abschließen könnte. Dies wäre gleichbedeutend mit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Die noch längst nicht bewältigten Unruhen im Verein und die Abgänge, pikanterweise mit dem Lisa Schwabs auch einer nach Leverkusen, zum morgigen Gegner, stehen im Raum, wenn auf dem Rasen die Partie angepfiffen wird. Und feststeht, dass sich egal wo der FCS in der kommenden Saison spielen wird, Abteilungsleiter Grewenig und der FCS-Vorstand um Präsident Hinschberger die Verantwortung und das kommende Handeln tragen müssen.
Verbleibt man in der Zweitklassigkeit, so wird man eingestehen müssen in der Personalplanung mit Zögerlichkeit und diversen öffentlichen Pannen (Trainersuche, Bewerbung für das DFB-Pokalfinale der Frauen) nicht nur zum sportlichen Misserfolg beigetragen zu haben, sondern auch die Voraussetzungen für einen Angriff in der kommenden Saison verpasst zu haben.

Steigt man hingegen, was aus Saarbrücker Sicht natürlich die beste Werbung für den Frauenfußball und den Verein wäre, auf, so muss der Erfolg ein Anreiz für die Entscheidungsträger sein, eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison auf die Beine zu stellen und den Unterbau zu stärken. Dann darf man der jungen und erfolgreichen Sparte des Gesamtvereins 1. FC Saarbrücken nicht die finanzielle Unterstützung versagen, die sie verdient, aber auch braucht.

Freitag, Mai 22, 2009

Adieu Oberliga!

Der 2. Juni 2007 scheint eine Ewigkeit her. Zumindest in den vergangenen Wochen, denn sonst war er so allgegenwärtig wie viele andere Tage der Regionalligasaison 2006/2007. Namen wie Jonathan Jäger, Mahir Saglik oder Mike Frantz, die heute im Profifußball keine Unbekannten sind, waren dabei, als der FCS in die Oberliga abstieg. Es macht die Zeit zwischen diesen beiden Momenten, Juni 07 und Mai 09, umso unwirklicher.

Seine zweijährige Oberligaodyssee beendet der 1. FC Saarbrücken morgen in Mechtersheim. Mechtersheim, gerade mal ein Ortsteil der Gemeinde Römerberg, steht dabei symbolisch wohl ganz am Ende und veranschaulicht sowohl zwei Jahre bitterste Tristesse als auch den Wandel, den die Mannschaft im Sommer 2008 vollzog. Beim ersten Gastspiel in der vergangenen Saison ging es noch ins größere Südweststadion nach Ludwigshafen, der FCS war der Fremde auf der Durchreise in einer Liga weniger Glanzlichter, die dabei nur bedingt strahlten, und gewann am Ende nur knapp mit 1:0.
Der FCS verpasste nach schwacher Rückrunde in seiner ersten Oberligasaison den Aufstieg, offenbarte die eigene Überheblichkeit, die überhaupt erst zum tiefen Fall geführt hat.

Ironischerweise beendet man das Kapitel Oberliga nun nicht mehr auf dem "Ausweichplatz" in Ludwigshafen, sondern in Mechtersheim, wo die FCS-Fans ein sportplatzähnliches Gebilde, wie so oft in dieser Saison erwartet. Die Fans mussten Demut lernen, mussten die harte Realität des zweiten Oberliga-Jahres in Form vieler Sportplätze, matschiger Stehränge und notdürftiger Rostwurstbuden erfahren. Die Spieler mussten ebenfalls Demut lernen, bekamen statt eines kumpelhaften Dampfplauderers einen erfahrenen Trainer, der eine Mannschaft formte und vorhandene körperliche Schwächen eingrenzte. Und das war auf den Sportplätzen der Oberliga dringend nötig.

Nur noch wenige Zuschauer besuchten die vergangenen Spiele des FCS, nur noch wenige Worte werden über die Oberliga verschwendet und auch der Verein offenbarte erste Personalien der Zukunft: Tim Bauer und Jonathan Zydko, die beide nach Saarbrücken zurückkehren werden. Für andere, die den Weg durch die Oberliga bestreitet haben, endet dagegen dieses Kapitel in der Geschichte des 1. FC Saarbrücken morgen. So ist diese Begegnung in Mechtersheim die letzte Chance, noch einige Momente einer scheidenden Zeitrechnung einzufangen, die stets zwischen Gut und Böse, zwischen Verzweiflung und Aufbruch pendelte. Ob die Zukunft für den FCS mit zwei Rückkehren gänzlich Neues mit sich bringt, erfahren wir morgen noch nicht, dafür kann man sich vorbehaltslos dem Wunsch der Heimmannschaft anschließen, der auf der offiziellen Vereinsseite nachzulesen ist:

Freuen wir uns auf ein unterhaltsames Match.


Mehr kann dieses Spiel nämlich nicht werden.

Links:

- FCS verstärkt sich für die Regionalliga (FCS-HP)
- Oberliga-Endspurt (SR-Online.de)

Montag, Mai 18, 2009

Ein paar Randnotizen zum letzten Heimspiel in der Oberliga

1. Erstmals seit der Saison 1999/2000 darf sich der FCS wieder "Meister" nennen, diesmal Meister der Oberliga Südwest, wofür die Spieler auch vor Spielbeginn geehrt wurden.
2. Nico Weißmann erzielte eines seiner nicht allzu häufig vorkommenden Kopfballtore. Bei einer Körpergröße von 1,75 m ist das jedoch keine Schande.
3. Sammer Mozain und Marcel Rozgonyi durften aufgrund ihrer Platzverweise in Pirmasens nicht auflaufen, Nazif Hajdarovic war für diesen Spiel noch nicht gesperrt.
4. Da Nazif allerdings nachträglich für drei Oberliga-Spiele gesperrt wurde, gab er gleichzeitig sein Abschiedsspiel für den FCS.
5. Einer der verabschiedeten Spieler, Stephan Otte, wurde ob seines Wechsels zum Lokalrivalen nach Homburg ausgepfiffen. Eine etwas unfeine Geste.
6. Auch unschön: Caner Metin erlitt im vorletzten Heimspiel noch eine Verletzung und musste ausgewechselt werden.
7. Nabil Dafi verschoss seinen Elfmeter und bleibt damit bester torloser Feldspieler des FCS.

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8. Maxi Böhmann blieb im dritten Saisonspiel erstmals ohne Gegentor.
9. Trotz einiger vergebener Chancen gelang Nazif Hajdarovic zum Abschied noch ein Tor.
10. Michael Petry durfte mit dem Treffer zum 3:0 sein zehntes Saisontor feiern.
11. Erstmals wurde das Trikot der kommenden Saison getragen. Auf dem Rücken war statt der Spielernamen der Slogan "Erster! FC Saarbrücken" zu lesen.

Mayen09 022

12. Die neuen Hemden ähneln denen der Saison 2000/2001.
13. Der Gegner hieß "TuS Mayen".
14. Nach Spielende sah man, was in dieser Saison nicht sehr häufig vorkam, pyrotechnische Mittel im D-Block.

Mayen09 010

15. Auch dieses Spiel wird in wenigen Monaten nur noch eine Randnotiz aus zwei Jahren Oberliga darstellen.

Regionalliga, wir kommen!

Freitag, Mai 15, 2009

Raus aus der Oberliga!

Zwei Niederlagen hintereinander und noch keine Trainerdiskussionen wären vor einigen Jahren in Saarbrücken wohl undenkbar gewesen, vor allem dann, wenn man kurz vor Saisonende gegen die direkte Konkurrenz gepatzt hätte. Schließlich steht der FCS auch als Aufsteiger fest, was ihn allerdings nicht davon entbindet, die Oberliga Südwest mit Anstand aus dem Ludwigspark zu verabschieden.

Der TuS Mayen als Vertreter eben jener ungeliebten Liga weckt nicht zuletzt schmerzliche Erinnerungen an die vergangene Saison. Eine 1:2-Niederlage in Mayen versetzte der damaligen Kaminski-Elf einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen und machte die Arbeit der vorherigen Spiele, in denen man die späteren Aufsteiger Trier und Mainz II niederkämpfte, gar zunichte. Dass Mayen selbst nur eine sehr durchwachsene Runde spielte und auf Rang 13 landete, macht diese Niederlage nur noch unverständlicher.
Der 13. Tabellenplatz wird auch derzeit von eben jenem Verein aus Mayen belegt, der die letzten beiden Heimspiele zwar verlor, allerdings seit Mitte März auswärts ungeschlagen ist. Diese Serie könnte im Ludwigspark reißen.

Auch beim FCS rissen zuletzt mehr Serien, als einem lieb sein konnte. Zunächst verlor man mit dem Spiel in Homburg das erste Spiel in der laufenden Oberliga-Spielzeit, dann folgte in Pirmasens sogleich die zweite Niederlage und zu allem Überfluss rissen bei einigen Spielern die Nerven. Am Mittwoch sahen Sammer Mozain und Marcel Rozgonyi die Rote Karte, Ferner und Fellhauer wurden des Platzes verwiesen und Nazif Hajdarovic verwickelte sich nach dem Schlusspfiff in Handgreiflichkeiten. Dies mag wohl auch der inkosequenten Leistung eines völlig überforderten Schiedsrichters geschuldet sein, der die harte Vorgehensweise der Hausherren nicht mit Karten eindämmte, zudem haben laut Saarbrücker Zeitung rassistische Beleidigungen die Stimmung dementsprechend aufgeheizt. Allerdings spricht all das keinen FCS-Akteur von dem Vorwurf frei, sich mit diesem Spiel die Fair-Play-Wertung und den Abgang aus der Oberliga gründlich vermiest zu haben.

Mit Freibier-Coupons und einem Sieg über Mayen will man sich nun also aus der Oberliga verabschieden. Das kommt auch mehr als gelegen, die vergangenen Spiele waren fußballerische Rohkost und trotz einseitiger Ergebnisse nicht immer glanzvoll. Wichtig wäre es da gerade im letzten Heimspiel mit einer fairen Spielweise aufzutrumpfen und noch einmal den Fußball der Hinrunde zu zeigen, der für den Erfolg dieser Saison stand. Auch wenn man von der Oberliga mittlerweile übersättigt ist, darf man nicht so wirken, als hätte man keinen Hunger mehr auf die Regionalliga. Zwei Spiele muss man noch aushalten können.

Links zum Spiel:

- Freibier zur Meisterschaft (FCS-Homepage)
- Vorberichte SR-Online.de
- Rassistische Äußerungen beim FCS-Spiel? (sol.de)

Mittwoch, Mai 13, 2009

Der FCSBlog-Liveticker (Pirmasens 08/09)

18:45 Uhr: Neuauflage also im FCSBlog. Schon 2008 war das Bloggen parallel zum FCS-Fanradio mit einem 4:0-Auswärtssieg versüßt worden. Auch diesmal?

Wirges09 011

18:48 Uhr: Gestartet ist das Radio noch nicht, aber das Foto lässt diesen Liveticker schonmal etwas bunter erscheinen.
18:54 Uhr: Leergut mit "Wir kommen wieder" im Fanradio. Hört sich schonmal so an, als wäre die Anlage jetzt betriebsbereit. Wollen wir selbiges von den Moderatoren auch hoffen.
18:59 Uhr: "Wir dürfen ein bestimmtes Wort nicht mehr sagen." Petry darf man trotzdem noch schreiben, da ergibt sich ja der Unterschied zum Homburger Stürmer.
19:00 Uhr: Das freut doch sehr: Greg Strohmann ist heute der Spielführer beim FCS!

1. Halbzeit:

19:01 Uhr: Anpfiff!
19:02 Uhr: Die Aufstellung des FCS lautet übrigens wie folgt: Böhmann (TW), Metin, Berrafato, Schug, Zeitz, Dafi, Brückerhoff, Wollscheid, Strohmann (C), Otto, Stelletta
19:04 Uhr: Wenn man so will, wird heute die erste Mannschaft geschont.
19:05 Uhr: Fast das 1:0 für Pirmasens, jedenfalls eine Schrecksekunde im Fanradio.
19:08 Uhr: Zweimal Eckball für den FCS, zweimal nichts.
19:14 Uhr: "Ganz klar" und "natürlich" werden heute viele Einwürfe übernommen.
19:17 Uhr: Rüdes Foul gegen Manuel Zeitz, irgendwie kommt einem das bekannt vor, wenn man die letzten Spiele gesehen hat.
19:20 Uhr: Wieder fast das 1:0 für Pirmasens, Maxi Böhmann klärt zur Ecke.
19:21 Uhr: Und jetzt wirklich das 1:0, Ecke und Kopfballtor.
19:24 Uhr: Der FCS mit Trotzreaktionen, die allesamt abgeblockt werden.
19:25 Uhr: "Die Lichter gehen an, hoffentlich gehen sie beim FCS nicht aus." Moderatorenwechsel im Fanradio.
19:27 Uhr: Zweitligaergebnisse in der Verletzungspause bei einem Spiel der fünften Liga. Dafür muss man das Fanradio einfach lieben.
19:31 Uhr: "Maxi Böhmann kann halten, KANN HALTEN!" Wieder ein Konter der Pirmasenser abgewehrt.
19:33 Uhr: Marcel Rozgonyi läuft sich warm.
19:33 Uhr: 1:1!!!!!!!!!!!!
19:34 Uhr: Wird sich Rozgonyi jetzt wieder hinsetzen dürfen?
19:35 Uhr: Marcel Schug wohl der Torschütze für den FCS, im zweiten Versuch nach einem Kopfball von Zeitz.
19:35 Uhr: Wollscheid wird verletzungsbedingt (Schlag auf die Rippen) für Rozgonyi weichen.
19:37 Uhr: "Brückerholf"..."Wir machen dumme Witze, dumme Scherze hier..." Das Fanradio steigert sich.
19:40 Uhr: "Vielleicht gibt es Nudelsalat hier in Pirmasens."
-"Ich glaub das ist eines der meistverwendetsten Wörter hier im Ludwigspark.de-Gästebuch."
Die Wiederkehr der GG-Nudelsalat-Witze.
19:41 Uhr: Auf dem Platz scheint zu wenig zu passieren, könnte man derzeit meinen.
19:45 Uhr: Wirkungsloser Eckbal von Pascal Stelletta.
19:46 Uhr: Halbzeitpause, 1:1 auf der Husterhöhe.

19:48 Uhr: Ich kann ja an dieser Stelle mal verraten, dass ich weiß, wer der Interviewgast gleich sein wird. Und dass derjenige auch für ein relativ gutes, nicht überragendes Fanmagazin werben wird.
19:52 Uhr: Florian Kern, ein Redakteur des Leuchtturms, tada!
19:52 Uhr: "Es is mehr odda wenischer ein Groddenkick."
19:55 Uhr: Das waren mehr oder weniger kritische Fragen des Moderators, würde ich mal behaupten.
20:00 Uhr: Wie, um alles in der Welt, kann man auf die weltfremde Idee kommen und JAMES BLUNT in der Pause einer FUSSBALLÜBERTRAGUNG zu spielen?

Halbzeit 2:

20:02 Uhr: Rauch im Pirmasenser Block, sollte für die Statistik mal erwähnt werden.
20:03 Uhr: Nach dem Ausschlussprinzip suchen die Fanradio-Moderatoren den ausgewechselten Spieler.
20:07 Uhr: Es regnet mittlerweile über Pirmasens.
20:08 Uhr: Der gesuchte Wechsel zu Beginn der Halbzeit: Weißmann für Schug.
20:15 Uhr: Der FCS übt derzeit Druck auf Pirmasens aus, zählbar ist das leider nicht.
20:17 Uhr: "...unser guter Greg, Greg 'Attack' Strohmann..."
20:19 Uhr: Greg Strohmann wird im Strafraum runtergedrückt, kein Elfmeter.
20:22 Uhr: Eckball für den FCS, wieder nichts. Ein Dauerthema seit zig Jahren.
20:25 Uhr: "Da geht der Ball durch Freund und Feind."
20:27 Uhr: 2:1 für Pirmasens, Heber über Maxi Böhmann ins Tor.
20:28 Uhr: Damit ist der Tipp von Florian (2:1 für den FCS) schonmal hinfällig.
20:31 Uhr: Mozain für Stelletta, das hört sich schonmal nicht verkehrt an.
20:33 Uhr: Pirmsens ist dem 3:1 derzeit näher als der FCS dem Ausgleich.
20:35 Uhr: Rumble in the jungle, Dieter Ferner stürmt nach einem Foul den Platz!
20:37 Uhr: Dieter Ferner muss auf die Tribüne, es gibt Tumulte.
20:38 Uhr: "Jetzt gibt es hier Handgreiflichkeiten auf der Tribüne!"
20:40 Uhr: Könnte wohl an den harten Fouls der Hausherren liegen, oder?
20:43 Uhr: Und wieder Stürmerfoul.
20:47 Uhr: Irgendwie unfassbar, dass tatsächlich einige Tribünengänger dem Fanradio an den Kragen wollten.
20:48 Uhr: Rot für Sammer Mozain nach einem Frustfoul. Jetzt ist klar: das Spiel ist dem Schiedsrichtergespann entglitten.
20:49 Uhr: Rot für Marcel Rozgonyi, der zuvor böse gefoult wurde und seinen Gegenspieler umschubste. Der Schiedsrichter verabschiedet sich gerade wohl vom Aufstieg in eine höhere Klasse.
20:50 Uhr: "Jetzt ist das Spiel aus, wir haben die Schnauze voll."

20:51 Uhr: Eine Schlägerei auf dem Platz, nicht zwischen Fans, sondern Spielern.
20:52 Uhr: Zuschauer wollen mit Rick vom Fanradio diskutieren. Unglaubliche Zustände in Pirmasens, ich hoffe mal, dass die Moderatoren heil wieder zuhause ankommen.

---Ende des Livetickers---

Dienstag, Mai 12, 2009

Noch einmal Pirmasens

Trotz einer Niederlage im vorerst letzten Derby in Homburg steht der 1. FC Saarbrücken als Aufsteiger in die Regionalliga fest, was jedes ausstehende Spiel unbewusst zu einem Abschiednehmen vom jeweiligen Gegner macht. Aus der Masse sticht der FK Pirmasens etwas heraus, was wohl daran liegt, dass "die Klub" als einziger Kontrahent den FCS in der dritten Spielzeit hintereinander begleitet hat. Dies trug zwar nicht immer zum Attraktivitätsgewinn dieses Spiels bei, macht es aber als Entwickslungsprotokoll des FCS interessant.



Wer aus den Spielergebnissen Zusammenhängen ableiten will, bleibt wohl oder übel erfolglos. Täuschte der erste Sieg (4:1) im September 2006 über die desolate Form, sowie die schlechte Ausdauer der Henke-Elf hinweg, so spiegelte die 0:1-Auswärtsniederlage unter Philippe im Rückspiel die gesamte Abstiegssaison wider. In der Folgesaison, als unter Michael Krüger ein 6:1-Sieg gegen Pirmasens heraussprang, wurde dieses Ergebnis durchaus dem Zustand der damaligen Blau-Schwarzen gerecht, allerdings erfolgte nach dem 4:0-Auswärtssieg in der Rückrunde die totale Ernüchterung, es sollte eines der wenigen überzeugenden Spiele für Trainer Kaminski und Wintereinkauf Florian Hornig werden.

Nach genauer Betrachtung bleiben genau zwei einigermaßen außergewöhnliche Tatsachen, die mit der Entwicklung des FCS und dem morgigen Spiel zusammenhängen: zum ersten Mal wird mit Dieter Ferner ein FCS-Trainer Hin- und Rückspiel gegen Pirmasens bestreiten und Nazif Hajdarovic wird als einziger FCS-Spieler bei morgigem Einsatz in fünf von sechs möglichen Partien gegen Pirmasens aufgelaufen sein. Wie der FCS sich von Pirmasens verabschiedet, so verabschiedet sich derzeit auch Hajdarovic von den Blau-Schwarzen.

Mit dem 8:1-Hinrundenerfolg im Rücken und dem Aufstieg in der Hand reist man nun morgen in den Sportpark Husterhöhe. Für Pirmasens geht es allenfalls noch um Schadensbegrenzung bei den eigenen Anhängern, da man zuletzt vor 300 Zuschauern in einer mäßigen Oberligapartie zuhause gegen Idar-Oberstein mit 0:1 verlor. Ein Resultat, was auch den Trainer angesichts der mehr als schwachen Leistung auf die Palme brachte.
Auf Saarbrücker Seite sehen die Verhältnisse ein wenig anders aus, hat man in den letzten Spielen nichts mehr zu befürchten. Allerdings wurde mit der Derbypleite in Homburg auch die angestrebte Saison ohne Niederlage verpasst, was zwar keinen Sturm der Entrüstung provozierte, allerdings für kleine Verstimmungen sorgte, schätze man bislang die Konkurrenz nicht als ebenbürtig ein.

Mit der vorerst letzten Begegnung in Pirmasens steht für den FCS sowohl der Abschied von einem Konkurrenten an, als auch das Ende einer Entwicklung, die schrittweise Fall und Wiederaufstieg des Vereins kennzeichnete und sich ausgenscheinlich nun in eine vernünftige Richtung bewegt. Doch das entscheiden die Vereine, die uns in den kommenden Jahre als Gradmesser dienen werden.

Links:

- Vorbericht FCS-HP
- FKP-Trainer sauer auf das Team (fk-pirmasens.com)
- Vorberichte SR-Online.de

Sonntag, Mai 10, 2009

Nur ein Spiel in Homburg

Samstag 09.05.2009

Unser Wagen hält etwas abseits des Waldstadions in einer Seitenstraße, augenscheinlich eine relativ wohlhabende Wohngegend. Wenige Meter zuvor haben wir bereits erste Saarbrücker gesehen, von weitem erste Schlachtrufe gehört und auch erste Polizeifahrzeuge brausten an uns vorbei. Am Derby kommt man eben kaum vorbei. Nach einer relativ harmlosen Kontrolle am Eingang stehen wir im Stadion, wo der große Zuschauerstrom noch ausbleibt, aber bereits einige Leute auf den Tross der Zugfahrer warten. Im Gästeblock selbst befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch drei intakte Dixi-Klos, ein Getränkestand, eine Rostwurstbude und ein mobiler Brezelstand, bewacht von einem Jugendlichen. Als dieser kurze Zeit später diesen Stand verlässt, stehen wir etwas verwundert vor verwaisten Brezeln, Laugen- und Käsestand, sowie vor einer roten Geldschatulle, aus der noch verdächtig ein Zehn-Euro-Schein herauslugt. Geradezu unfassbar mutig, sodass wir bei der Rückkehr des Brezelwächters diesen dezent darauf hinweisen, dass die Kasse schon "dreimal weg" sein könnte. Gratisbrezeln zum Dank für das Aufpassen sollten wir nicht erhalten.

Kurze Zeit später hören wir ein paar laute Wortfetzen, Getrampel und sehen Leute an uns vorbeiflitzen. Erst ein paar wenige, dann immer mehr und schließlich begreifen wir, dass die Einlasskontrolle schlicht von der Horde der Zugfahrer überrannt wurde. Eine Masse von Menschen geht in Richtung Homburger Block, dieser liegt hinter einem, augenscheinlich als Puffer gedachten, leeren Kurvenabschnitt. Worte, Böller und Raketen fliegen erstmals durch das Waldstadion, schnell ebbt das Interesse beider Seiten wieder ab. Das Einlasstor ist nun geschlossen, allerdings überrennt auch der nächste Stoß an Saarbrücker Zugfahrern den Ordnungsdienst, der nun leicht frustiert auf Eingangskontrollen verzichtet. Ärgerlich für alle Zuschauer, die sich im Vorverkauf eine Karte gesichert haben.

Homburg09 012

Kurz vor Spielbeginn reihen wir uns irgendwo in der Mitte der Gästekurve ein. Auf Homburger Seite präsentiert man eine Choreographie mit Motiven aus Astérix-Heften, die einigen von uns mehr als bekannt vorkommen. Schließlich tauchten ähnliche Fotos und Zitate bereits in, nach einigen Verwicklungen, wieder entfernten Folge der Saartiere im A-Blogg. Wir rätseln noch darüber, ob man das jetzt als Kompliment oder schieren Mangel an eigener Kreativität auffassen soll, da vernebelt uns schon heller Rauch die Sicht und Leuchtfackeln werden gezündet.

Homburg09 019

Ungerührt des Spektakels auf den Rängen, die auch auf Saarbrücker Seite gemischte Gefühle hervorrief, pfeift der Schiedsrichter die Begegnung auf dem Platz an. Und wie aus heiterem Himmel unterläuft dann nach sechs Minuten den designierten Aufsteigern ein Abwehrfehler, Tobias Rott verpasst einen langen Ball, den Michael Berndt mit der Fußspitze im Tor unterbringen kann.
In der Folge spielt der FCS unerschrocken gegen einen frühen Rückstand und wird von seinem Gegner sehr hart rangenommen, was in dieser Phase des Spiels vor allem Manuel Zeitz spürt. 15 Minuten sind gespielt, da setzt sich Nico Weißmann auf rechts durch, flankt auf den bedrängten Sammer Mozain, der trotzdem den Kopf wuchtig hinter den Ball setzt und Thorsten Hodel zu einer ersten Parade zwingt - der FCS ist zurück im Spiel. Ein paar Minuten später geht der FCS-Zug erneut über rechts, der Ball kommt zu Gregory Strohmann, der sich bereits in guter Schussposition befindet, aber den noch besser postierten Sammer Mozain sieht, der nur noch einschieben muss: 1:1, Ekstase und bengalische Fackeln im Gästeblock!

Homburg09 022

In der Folge verflacht das Spiel, die beiden tongebenden Mannschaften der Oberliga Südwest neutralisieren ihre Kräfte gegenseitig, sodass vereinzelte Chancen ungenutzt bleiben und die hohen Bälle des FCS ihr Ziel nicht finden. Die Langeweile scheint auch im Block zu grassieren, denn dort sehen ihr etwas oberhalb von uns den Sonnenschirm des Brezelstandes. Dieser hat seinen Ursprungsort verlassen und wandert munter hin und her, was uns darauf schließen lässt, dass mittlerweile nicht nur alle Teigwaren auf der Tartanbahn gelandet sind. Nach einigen Minuten steigt schwarzer Rauch auf, der Schirm brennt. Was wohl der junge Brezelverkäufer seinem Vorgesetzten sagen wird?

Was wohl Dieter Ferner seiner Mannschaft nach dem Spiel sagen wird, scheint indes klar, denn nach dem Seitenwechsel lässt der FCS vieles vermissen. Den Kampf, die Leidenschaft, den Spielwitz. Teilweise auch der harten Spielweise geschuldet, die überwiegend auf Gästeseite geahndet und bestraft wird, entfaltet der 1. FC Saarbrücken, abgesehen von einer guten Gelegenheit für Nico Weißmann, keinerlei Gefahr. Das lässt der FCH leider nicht ungenutzt und kommt, so ärgerlich es auch ist, nach einem schlampigen Klärungsversuch von Marcel Rozgonyi zur Flanke und zum Kopfballtor: 2:1 für die Hausherren und das auch verdient.

Homburg09 026

Ohne aufstemmen, ohne aufbäumen bleibt es bei diesem Ergebnis, was im Fanblock wieder den Fokus auf die abenteuerlichsten Dinge legt, die über den Zaun in den Innenraum fliegen: die Abdeckung einer Regenrinne, diverse Plastikflaschen und zur Krönung ein leeres Bierfass, was neben einer Polizeikette auch den Homburger Vorsitzenden Eder vor den Block bringt. Erregt ob des Verhaltens des Gästeanhangs fuchtelt der betagte Mann im Anzug wild herum. Das hätte man sich mit einer größeren Masse an Ordnern wohl erspart, was noch lange nicht gutheißen soll, geworfene Bierfässer von nun an ins Standardrepertoire der Anfeuerungen in Saarbrücken zu übernehmen, so befremdlich, belustigend und schockierend sogleich es wirkt.

Homburg09 031

Zwei "Humbas", erst auf Heim-, dann auf Gästeseite, beenden den Tag in Homburg, der zwar noch einige Tage als Gesprächsstoff herhalten wird. Zumindest wird es wieder die Diskussionen um Sicherheit anheizen und auch noch einige Geldstrafen nach sich ziehen. Zwischen vielen FCS-Fans und Polizisten auf dem Weg zum Auto, beschleicht mich allerdings das Gefühl, dass zumindest die sportliche Seite des Spiels zumindest aus unserer Sicht dafür sorgen wird, dass man dieses womöglich letzte Spiel auf Dauer eher aus dem Gedächtnis streichen wird und als eines von vielen Gastspielen in Homburg betrachten wird, das so abgelaufen ist, wie man es in etwa zuvor erwarten konnte. Mehr war es dann auch nicht.

Freitag, Mai 08, 2009

Ein solches Spiel

Zwei Jahre Oberliga Südwest, zwei Jahre Kaffeefahrten nach Wirges, Hasborn oder Mayen, aber eben auch zwei Jahre Koexistenz neben dem FC 08 Homburg, der Verein, den man mit dem Zwangsabstieg 1999 auf ewig verabschiedet glaubte.

Nun steht der erneute Abschied bevor, zumindest dann, wenn man das aktuelle Stimmungsbild unter den FCS-Anhängern betrachtet. Der Tatsache, dass der sportliche Wert der Partie nach dem vorzeitigen Aufstieg wesentlich abgenommen hat, ist es wohl geschuldet, dass auch die traditionell große Berichterstattung über das "Saarderby" bisher ausblieb und nicht einmal mögliche Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen thematisiert wurden. Manch einer verzichtet gar vollkommen auf den Kick des Erstplatzierten beim Verfolger und gibt sich mit dem Gedanken zufrieden, kein unnötiges Geld an den verhassten Erzrivalen verschenkt zu haben. Etwas radikalere Vorschläge riefen gar dazu auf, zwar nach Homburg zu fahren, dann aber vor dem Waldstadion den Aufstieg zu feiern, um so den Verein trotzdem nicht finanziell unterstützen zu müssen. Ein ziemlich naiver Vorschlag, wenn man bedenkt, dass die Polizei wohl dagegen vorgehen würde und man im Endeffekt zudem Dieter Ferner und seine Mannschaft mit dem Entzug der Unterstützung bestraft.

Gegen den FC 08 Homburg kann große Unterstützung seitens der Fans kaum schaden, da die Saarpfälzer dem 1. FC Saarbrücken nicht ins offene Messer laufen werden. Die Rückrunde bot zwar einige herbe Niederschläge für die Mannschaft von Jens Kiefer, darunter die desaströsen Spiele in Köllerbach (1:2) und Neunkirchen (0:3), allerdings belegt man weiterhin unangefochten den zweiten Tabellenplatz mit einer Mannschaft, von der man das zu Saisonbeginn nicht unbedingt erwartet hatte. Die vielen Neuzugänge haben sich erstaunlich gut ins Team eingefügt, darunter auch Fabio Di Dio Parlapoco, der aus der A-Jugend des FCS kam und zuletzt gegen Mechtersheim seinen ersten Hattrick erzielte. Die beiden Stürmer Michael Petri und Tobias Mansfeld erreichten unter Kiefer selten gezeigte Konstanz und erzielten zusammen 24 der 60 Homburger Treffer. Auf dem Papier, und wohl auch auf dem Platz, wartet mit Homburg der bisher anspruchsvollste Gegner auf die Blau-Schwarzen.

Diese spielen, wie bereits erwähnt, mit dem Aufstieg im Rücken derzeit recht unbekümmert. Das 6:2-Torfestival gegen Mettlach demonstierte einerseits, dass auch kurzzeitige Rückstände den FCS nicht mehr aus dem Gleichgewicht bringen können, andererseits bewiesen auch die Ersatzkräfte ihre Qualitäten und sorgten für das gewohnt offensive FCS-Spiel. Abzuwarten bleibt es, ob man auf dem Rasen des Waldstadions überhaupt diese Spielweise fortzführen kann. Homburg wird leichter als andere Oberligisten den körperlichen und taktischen Attributen des FCS etwas entgegensetzen können. Zudem wird sich noch zeigen, ob der Abgang von Nazif Hajdarovic zum FC Bayern München II, der diese Woche bekannt wurde, Auswirkungen auf das Spiel des Bosniers und seiner Nebenleute haben wird. Im Falle Wollscheids blieb die Leistung des Bald-Nürnbergers gegen Mettlach immerhin auch konstant.

Ob jetzt die Fans nach Homburg fahren, oder nicht, ob sie in der Kurve singen, oder sich wieder einmal darüber aufregen, wenn eine Fahne kurz das Spielfeld verdeckt: sportlich geht es nur darum, dass auf der einen Seite Homburg die unbefleckte Heimbilanz und der FCS die eigene Ungeschlagenheit aufrecht erhalten will. Und Wehmut für das Fehlen Homburgs im Spielplan der kommenden Saison wird wohl kein FCS-Anhänger aufbringen, auch wenn man insgeheim in den letzten zwei Jahren immer wieder froh darüber war, einen bis vor kurzem ebenbürtigen Rivalen zu haben, mit dem man sich messen konnte und, egal wie das Spiel morgen endet, über den man letztlich triumhpierte. Somit kann man die Worte Gregory Strohmanns in der Saarbrücker Zeitung auch als Hardliner wenigstens mit einem stummen Nicken in ihrer Gültigkeit unterstreichen:

Ein solches Spiel, das die Fans dermaßen bewegt, werden wir nächstes Jahr in der Regionalliga nicht haben.


Links:

- Vorbericht FCS-HP
- Drei Saar-Derbys (SR-Online.de)

Mittwoch, Mai 06, 2009

FCS - Mettlach 6:2 - Die Analyse

In der neuen Rubrik "Die Analyse" werden ohne Schnörkel besondere Spiele in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und betrachtet: kritisch, parteiisch und schonungslos. Die Endnote kann dabei stark von dem Eindruck anderer Stadionbesucher abweichen und soll bewusst die Provokation suchen. Am Ende einer jeden Analyse erhält die Partie eine Punktzahl, die nach FCSBlog-Maßstäben wertet.

DAS DRUMHERUM


Die Voraussetzungen:

Der 1. FC Saarbrücken steht seit über einer Woche als Aufsteiger fest und Mettlach befindet sich mit einem Fuß in der Saarlandliga. Hinzu kommt der leidige Dienstagabend als Termin. Ein Spiel, welches nicht unbedingt in Flutlicht hätte getaucht werden müssen.

1 von 5 Punkten

Das Wetter:

Regen über dem Ludwigspark, das war dem "Flair" der Partie recht angemessen. Trotzdem bleibt Regen kein Wetter für den Zuschauer.

2 von 5 Punkten

Das Publikum

1.800 Zuschauer verkündete Frank Falkenauer via Stadionradio. Dass eine Zahl weit über 1.000 zustande kam, scheint wohl ein kleines Wunder, da die vielen leeren Flecken, gerade in D-, E- und F-Block geradezu beschämend anmuteten. Ein Trauerspiel, auch wenn das aufgrund des Termins und des vorzeitigen Aufstiegs wohl zu erwarten war. Die wenigen Zuschauer, die dann doch kamen, bemühten sich trotzdem um Atmosphäre.

3 von 10 Punkten

Mettlach09 006


DAS SPIEL


Die erste Halbzeit:

Zwei Gegentore sind nie, absolut NIE erfreulich. Allerdings kann man darüber hinwegsehen, da es einmal etwas erfrischend anderes war und kurzzeitig sogar die spannende Frage aufwarf, ob der FCS nicht doch noch in dieser Saison eine Heimpleite erleiden müsste. Die Blau-Schwarzen zerstörten dann diese Spannung selbst noch kurz vor der Pause, was allerdings von den Slapstick-Einlagen der Mettlacher Abwehr geradezu herausgefordert wurde. Einen Extrapunkt gibt es dafür, dass Gregory Strohmann mal wieder getroffen hat.

7 von 10 Punkten

Die zweite Halbzeit:

Eine Gelb-Rote Karte und ein verschossener Elfmeter auf Seiten des FCS, dafür dann allerdings auch drei Tore, davon eines der wohl schönste direkte Freistoßtreffer der Saison durch Pascal Stelletta. Dazwischen teilweise Leerlauf und dennoch ungewohnt turbulent für ein derart belangloses Spiel in einer FCS-dominierten Saison.

8 von 10 Punkten

DIE AKTEURE

Der FCS:

Bemüht, mit 6 Toren noch weit unter den eigenen Möglichkeiten.

3 von 5 Punkten

Der Gast:


Wie diese zwei Tore zustande kamen, muss man sich bei dieser schwachen Leistung fragen.

1 von 5 Punkten

Der Schiedsrichter:

Hatte mit dem auf dem Papier relativ leichten Spiel so seine Mühe.

2 von 5 Punkten

FAZIT

Gesamteindruck:

Aus einem sportlich bedeutungslosen Spiel wurde noch relativ viel herausgeholt.

4 von 5 Punkten

ENDERGEBNIS:

31 von 60 Punkten

Montag, Mai 04, 2009

Locker? Locker!

Eine beruhigend wirkende, aus Sicht der Zuschauer geradezu langweilige Situation: für den FCS geht es am morgigen Abend im Grunde um nichts mehr, vom Ziel einer Saison ohne Niederlage mal abgesehen. Bei genauerer Betrachtung ist es dann allerdings doch nicht so einfach wie angenommen.

Auf Seiten der Gäste geht es um das Elementarste, nämlich das Überleben in der Oberliga Südwest. Der Abstand auf den 15. Tabellenplatz, derzeit wohl der letzte Rettungsanker, sollte Wormatia Worms aus der Regionalliga absteigen, beträgt sechs Punkte. Hinzu kommen das schlechteste Torverhältnis der drei Letztplatzierten und das äußerst schwierige Restprogramm, was drei Mannschaften des oberen Tabellendrittels (Saarbrücken, Idar-Oberstein, Neunkirchen) und einen direkten Konkurrenten (Elversberg II) bereithält. Im Monat April konnte man keinen Sieg einfahren, zudem blamierte man sich im Halbfinale des Saarlandpokals mit einer Niederlage beim Bezirksligisten SC Reisbach. Alles deutet daraufhin, dass sich die Elf von der Saarschleife ein weiteres Mal nach 2002 aus der Oberliga Südwest in Richtung Saarlandliga verabschieden wird.

Das Spiel im Ludwigspark ist für Mettlach Fluch und Segen zugleich. Die faktische Übermacht des designierten Regionalligisten stellt den Tabellensiebzehnten vor eine schier unlösbare Aufgabe, bei der schon eine knappe Niederlage als Achtungserfolg gewertet würde. Allerdings wird man aus den Feierlichkeiten zum Aufstieg des FCS sicherlich die Hoffnung schöpfen, dass die Hausherren vielleicht die eigenen Kräfte schonen. Auch im Hinblick auf das wesentlich attraktivere Duell beim FC Homburg, welches am Wochenende auf die Mannschaft von Dieter Ferner wartet.

Der 1. FC Saarbrücken wird gegen den SV Mettlach, was kein Wunder ist, ohne Hemmungen aufspielen können. Waren die letzten Spiele vor dem Aufstieg vor allem von taktischer Verbissenheit und kontrollierter Offensive geprägt, könnte man die neu gewonnene Freiheit zum Saisonende für die Rückkehr zum Hurra-Fußball der Hinrunde nutzen, auch um mit einer möglichst hohen Tordifferenz und einer ungeschlagenen Saison den Fans noch mehr Grund zur Freude zu geben.
Andererseits spricht vieles für eine umso größere Verbissenheit in den letzten Spielen: der Kampf um den Aufstieg ist längst gewonnen, der um die Stammplätze in der Regionalliga hingegen noch nicht. Gerade in der Offensivabteilung streiten mehrere Stürmer mit ganz unterschiedlichen Vorzügen und Schwächen um die Gunst des Trainergespanns. Auch ständig kolpotierte Gerüchte um mögliche Abgänge spielen hier eine Rolle. Mit Philipp Wollscheid wechselt zudem wohl ein weiterer junger Spieler zum Hauptabnehmer des FCS, zum 1. FC Nürnberg.

Egal ob sich morgen Abend die Verkrampftheit der letzten Wochen aus den Beinen der Spieler lösen wird oder ob man weiterhin konzentriert, aber eben auch etwas reserviert gegen ein weiteren Gegner, der auf eine Mauertaktik angewiesen sein wird, antritt, wenigstens kann man dieses Spiel als Zuschauer locker nehmen, schließlich wird es das vorletzte Heimspiel in der Oberliga sein. Genug Zeit zum (mit)leiden erwartet einen erst in der Regionalliga wieder.

Links:

- Vorbericht FCS-HP
- Vorberichte SR-Online.de

Samstag, Mai 02, 2009

Geschwätz üwwer de Eff-Zeh 19: Der Aufstieg

In der nunmehr 19. Ausgabe der unregelmäßig erscheinenden Blogsendung "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh" wird zunächst ein Blick zurück auf vergangenen Sonntag geworfen, als der 1. FC Saarbrücken mit einem 3:0-Sieg über Bad Breisig sich die Meisterschaft der Oberliga sicherte. Weitere Themen: A-Junioren im DFB-Pokal, Frauen zu Gast bei Sand.

Link: Geschwätz üwwer de Eff-Zeh 19