Das Fußballjahr neigt sich dem Ende, der 1. FC Saarbrücken verliert zum Abschluss zwar in Mechtersheim, steigt dennoch als souveräner Meister der Oberliga Südwest in die Viertklassigkeit auf und eigentlich könnte man diesen Beitrag an dieser Stelle mit wenigen Worten schnell und schmucklos abschließen, gäbe es da nicht noch die Frauenmannschaft.
Den FCS-Frauen sprechen einige treue FCS-Anhänger immernoch die Existenzberechtigung ab, die Forderung nach einer Ausgliederung dieser Abteilung wurde nach dem Theater der vergangenen Wochen vor allem im Internet laut und vor lauter organisatorischem Chaos scheint derzeit schwer erkennbar, ob man sich über die morgige Ausgangslage freut oder ob man den möglichen Aufstieg gar fürchtet.
Nicht lange ist es her, da schien die Bundesliga in weiter Ferne: unter dem neuen Trainer Winfried Klein, dessen Verpflichtung schon fast zum Debakel für die Vereinsführung geriet, begann man die Saison entkräftet von internationalen Turnieren und einer erfolgreichen DFB-Pokalsaison. Frühe Patzer gegen Duisburg, Sindelfingen und Hagsfeld sollten sich spät rächen, nämlich dann als der Platz an der Spitze greifbar wurde, man allerdings auf Schützenhilfe der Konkurrenten hoffen musste. Niemand glaubte mehr so recht an einen Frankfurter Sieg gegen Sindelfingen, erst recht nicht als diese im Nachholspiel die zweite Mannschaft des 1. FFC mit 5:0 abschossen.
Interne Probleme setzten den FCS-Frauen stark zu, Leistungsträgerinnen gaben ihren Abschied mitten im Kampf um den Aufstieg bekannt. Was andernorts wohl als Aufgabe gewertet worden wäre, wandelte sich in Saarbrücken überraschenderweise zu einer kompromisslosen Siegesserie, die man mit einem Sieg in Leverkusen abschließen könnte. Dies wäre gleichbedeutend mit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Die noch längst nicht bewältigten Unruhen im Verein und die Abgänge, pikanterweise mit dem Lisa Schwabs auch einer nach Leverkusen, zum morgigen Gegner, stehen im Raum, wenn auf dem Rasen die Partie angepfiffen wird. Und feststeht, dass sich egal wo der FCS in der kommenden Saison spielen wird, Abteilungsleiter Grewenig und der FCS-Vorstand um Präsident Hinschberger die Verantwortung und das kommende Handeln tragen müssen.
Verbleibt man in der Zweitklassigkeit, so wird man eingestehen müssen in der Personalplanung mit Zögerlichkeit und diversen öffentlichen Pannen (Trainersuche, Bewerbung für das DFB-Pokalfinale der Frauen) nicht nur zum sportlichen Misserfolg beigetragen zu haben, sondern auch die Voraussetzungen für einen Angriff in der kommenden Saison verpasst zu haben.
Steigt man hingegen, was aus Saarbrücker Sicht natürlich die beste Werbung für den Frauenfußball und den Verein wäre, auf, so muss der Erfolg ein Anreiz für die Entscheidungsträger sein, eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison auf die Beine zu stellen und den Unterbau zu stärken. Dann darf man der jungen und erfolgreichen Sparte des Gesamtvereins 1. FC Saarbrücken nicht die finanzielle Unterstützung versagen, die sie verdient, aber auch braucht.
Mangelnde Impulskontrolle
vor 9 Stunden
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