Freitag, Februar 27, 2009

Random Rückrunde Random Random

Vorab sei den Lesern dieses Beitrags versichert: der Schreiber auf der anderen Seite des Bildschirms, der diese Zeilen gerade verfasst, ist in Wirklichkeit FCS-Fan, besucht im Jahr zwischen 20 und 25 Spiele seines Vereins, Reserve-, Jugend- und Frauenmannschaft nicht mitgerechnet, und meint es trotz allem ehrlich mit seinen Worten: morgen wird es verdammt schwer!

Zu dieser Überzeugung gelangte ich teilweise nach dem Ansehen der Fakten zum morgigen Spiel in Zweibrücken, überwiegend sagt mir allerdings mein reines Bauchgefühl, dass der 1. FC Saarbrücken traditionell im ersten Spiel nach der Winterpause schwer zu kämpfen haben wird, vor allem mit sich selbst.
Wenn der FCS morgen dem SV Niederauerbach gegenübertritt, wird er seit ca. zweieinhalb Monaten in keinem Pflichtspiel mehr geprüft worden sein. Ein klarer Vorteil für Niederauerbach, die schon eine Woche mehr im Saft stehen und in der sonst uneinnehmbaren Fußballhochburg Mayen mit 2:0 triumphieren konnten. Daneben gibt es noch einige andere Faktoren, die Peter Rubeck klar in die Karten spielen: der FCS ohne Marina und dem ersten Vertragspoker im Hinterkopf (Zeitz), die riesige Erwartungshaltung der FCS-Anhänger nach Wochen der Pause, der Status als Gejagter und natürlich die Nachholspiele, von denen die Konkurrenz zumindest eines mehr hat.

Natürlich übertreibe ich maßlos, wenn ich den FCS, der einige passable Testspiele im Winter bestritten hat, dermaßen unter seine Möglichkeiten schreibe. Aber es treibt mich allein die nackte Angst, der pure Überlebensinstinkt, dass der FCS noch lange nicht die Oberliga überwunden hat. Jeder kleine Patzer unserer Mannschaft bringt den FC 08 Homburg mit einer rein absurden Mischung aus alten und jungen Ex-FCSlern zurück in den Kampf um die Spitze. Und was wäre wohl mehr Wind in den Segeln der Homburger als eine weitere Blamage der Ferner-Truppe gegen die Truppe eines ehemaligen Homburger Trainers, die schon in der Hinrunde mit Zerstörerfußball einen Punkt aus dem Ludwigspark mitnahm.

An dieser Stelle will ich den Beitrag nicht unnötig mit Statistiken (Niederauerbach belegt den elften Rang, ist seit fünf Partien ungeschlagen etc.) in die Länge ziehen, sondern einfach meinen Appell an die Mannschaft und Dieter Ferner richten:

Lasst euch nicht verunsichern, zerstört den Rubeck-Beton mit der Durchschlagskraft der Hinrunde!


Der FCS hat 2009 einen Auftrag und dieser lautet das rücksichtslose Abspulen des erfolgreichen Ferner-Programms. Man muss morgen nur früh genug den Abspielknopf finden, sonst bekommt man in den nächsten Wochen Probleme.

Links zum Spiel:

- Vorbericht FCS-HP
- Vorbericht Niederauerbach
- Vorbericht SR-Online.de

Donnerstag, Februar 26, 2009

Newsletter aus dem Paralleluniversum (10)

Hinweis: Liebe Leserinnen und Leser, lieber Gregory, liebe Mitredakteure, lieber FCS, natürlich ist das hier alles reine Satire, vielleicht nicht so gut wie die im A-Blogg, aber es ist Satire und ausschließlich als solche zu behandeln: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Ich wünsche viel Vergnügen!

Winterchaos adé! FCS macht Ludwigspark wetterfest

Saarbrücken - Ein revolutionäres Konzept für den Ludwigspark stellte FCS-Präsident Horst Hinschberger auf einer Pressekonferenz Donnerstagmittag vor. Um einen ganzjährigen Spielbetrieb im Ludwigspark zu sichern, wird der Verein vor dem kommenden Heimspiel gegen Roßbach/Wied auf dem Gelände der Sportstätte großflächig Heizpilze aufstellen. Auf den Rängen erhofft man sich so steigende Umsätze, ledeglich die Heizpilze, die auf dem Rasen des Ludwigsparks aufgestellt werden sollen, benötigen noch einer Genehmigung des Südwestverbands und des Gastronomie-Verbands. "Ich habe unseren Spielern gesagt, dass sie im Freien auch gerne Rauchen dürfen", scherzte Hinschberger zur versammelten Presse, "allerdings werden wir nicht noch zusätzliche Tische aufstellen, das übersteigt den finanziellen Rahmen des Vereins, da wir derzeit noch in der Planung für ein vierstöckiges Bürogebäude sind."

Sogenannte FCS-Fans müssen zuhause bleiben

Saarbrücken - Rund 25000 Haushalte wurden in den vergangenen Tagen vom saarländischen Innenministerium angeschrieben. Die Musterschreiben enthielten einen Fragenkatalog, der von verschiedensten Experten unter der Anleitung von Klaus Meiser (CDU) ausgearbeitet wurde und nur die Frage "Sind sie ein 'sogenannter FCS-Fan'?" enthielt. Um präventiv gegen Gewalt beim Amateurfußball vorzugehen, wird jedem, der mit "Ja" antwortet die Dauerkarte eingezogen und die Ausreise nach Rheinland-Pfalz und umliegende Randgebiete wie die Stadt Homburg/Saar verweigert.

FC 08 Homburg will eBay stärker nutzen

Homburg/Saar - Ein Jahr nach den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum des FC 08 Homburg haben Vorstand und Trainer gemeinsam angekündigt, die das Internetauktionshaus eBay, welches dieses Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, stärker als Plattform für Spielerwechsel nutzen will. So sollen für die kommende Saison Werbebanden und Kaderplätze im Internet versteigert werden. Zu den Gerüchten, dass die Stadt Homburg/Saar bei einer ähnlichen Aktion vergangene Woche das Homburger Waldstadion für 19,03 Euro an einen FCS-Fanclub aus St. Wendel versteigert habe, wollte der Verein keine Stellungnahme abgeben.

Fanfoto der Woche:

Anonym

Zwei Leuchtturm-Redakteure verlangen dem FCS-Spieler Gregory S. den letzten Euro ab, nur damit dieser den lächerlich schlechten Abklatsch einer Schülerzeitung erwirbt. Die Redakteure können ihre Freude kaum verbergen.

Kurzmeldungen:

FC 08 Homburg trägt Spiele ab nächster Saison in Jägersburg aus.

Homburg/Saar - Nachdem der neue, bislang unbekannte Besitzer des Homburger Waldstadions dem Oberligisten FC 08 Homburg überraschend den Mietvertrag gekündigt hat, wird dieser ab der Spielzeit 2009/2010 in den Alois-Omlor-Sportpark umziehen. Dieser ist auch die Heimatstätte des FSV Jägersburg (Verbandsliga Saar).

Wir dementieren, dass:

- je ein Spiel in Elversberg stattfinden wird.
- es das Wort "sogenannt" überhaupt gibt.
- der Leuchtturm-Redakteur F.K. sich über das "Fanfoto der Woche" empören wird.
- der Prozess vor dem Landgericht München ein Schauprozess ist, der allein den bundesweiten Bekanntheitsgrad des FCS steigern soll.
- der nächste "Newsletter aus dem Paralleluniversum" erst in drei Monaten kommt.

Dienstag, Februar 24, 2009

Was Carsten denkt (22)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

"vom Abgrund" (O-Ton Günther Koch) melde ich mich zwar nicht, aber es muss schon etwas abgrundtief Böses hinter den Spielabsagen lauern, die sich zurzeit wie die Ratten vermehren. Eigentlich hätte man als FCS-Fan schon Anfang des Monats wieder Ligafußball sehen sollen und nun wird die Pflichtspielpremiere warscheinlich am 28.02., dem letzten Tag des Monats stattfinden. Ich werde dieses Spiel dann allerdings auch aufgrund anderer Berufungen (als Schiedsrichter) verpassen.

Testspiele waren dann eine leicht bekömmliche und schwer beschreibliche Zwischenmahlzeit, nicht so dröge und sinnentleerend wie der synthetische Fußballersatz "Hallenfußball", allerdings auch lockerer und geselliger als ein körperlich strapazierendes Pflichtspiel. Also die perfekte Gelegenheit, um trotzdem den Leuchtturm zu verkaufen.

Verkauf

An dieser Stelle will ich mal kurz darüber reden, wie so ein Leuchtturm-Verkauf gemeinhin abläuft, zu anderen Spielen gibt es da allenfalls den Unterschied, dass wir vor mehreren Eingängen (Ludwigspark) und nicht nur vor einem (Sportfeld) verkaufen.
Zwei Leuchtturmverkäufer (diesmal Florian und ich) stehen am Eingang, es kommen im Moment keine Leute vorbei, man denkt, dass doch so langsam die Besucher strömen müssten, und ist nicht wirklich motiviert, den Verkauf zu beginnen. Dann wird von weitem ein bekannter Kunde des ersten Heftes erspäht, wir stellen uns am Eingang mit Heften auf und verkaufen ein Heft und bleiben für die nächsten fünf verkauflosen Minuten in dieser Position. Irgendwann kommen die Leute, wissen garnicht, was sie mit uns anfangen sollen und gehen weiter. Florian bleibt ruhig stehen, ich schlage erste Marktschreiertöne an. Hefte werden verkauft, Spieler kommen vorbei, der Ton wird rauer, die Bemerkungen der Nicht-Käufer gewitzter und irgendwann haben wir das Publikum so weit, dass jeder Dritte auf dem Sportplatz ein Heft in der Hand hält.

Eckball

Aber mal weg vom Leuchtturm-Verkauf (Danke an die Herren Hinschberger und Ebertz fürs Kaufen!) hin zu einer anderen Sache. Auf besondern Wunsch hin, darf ich an dieser Stelle einmal auf folgende Veranstaltung aufmerksam machen:

Fanmeeting am 12. März 2009



An die Fanclubs und alle unorganisierten Fans des 1. FC Saarbrücken,

das Fanbeauftragtenteam und FCS-Präsident Horst Hinschberger laden ein zum offenen Fanmeeting.

Ort: Bürgerhaus Rockershausen
Datum: Donnerstag, 12.03.2009
Uhrzeit: 19 Uhr
Entnommen von fcs-fanausschuss.de


Viel mehr Informatives kann ich für diesen Beitrag leider nicht aufbieten. Ich hoffe, dass es bald anders wird und dass Ihr trotzdem etwas gewonnen habt.

In diesem Sinne

Carsten

Freitag, Februar 20, 2009

Eine kleine Rechnung

Das Wetter hat es derzeit auf den Fußball abgesehen. Es wäre egoistisch zu sagen, dass alleine der FCS wieder einmal die Opferrolle einnimmt und eine korrupte Verbindung aus Elversberg oder Homburg wäre an den vielen Spielabsagen schuld und der FCS steuere dem entgegen, indem man bei Rückstand in einem Testspiel sofort die Stormgeneratoren der Flutlichtanlage sabotiert. Das wäre irgendwie ein Rückschritt ins Jahr 2006, French Connection und Ähnliches.

Was einem mehr Sorgen bereiten muss, ist der Zustand der Spieler, denen eine Härteprobe seltenen Ausmaßes bevorsteht.

Am 23. Mai 2009 findet laut Plan, wie in vielen anderen Ligen auch, der letzte Spieltag der Oberliga Südwest statt. Ohne Spielabsagen wären es nach Samstag also noch 13 Ligapartien in 13 Wochen gewesen, darunter ein Mittwochsspiel (gegen Mettlach) und eine spielfreie Woche.
Die Zahl der bisherigen Spielabsagen beläuft sich auf drei Partien, zwei innersaarländische Auswärtsspiele und ein Heimspiel. Diese muss man nun in diese 13 Wochen hereinquetschen, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Anzahl der Mittwochsspiele erhöht sich zwangsläufig (bisher um das Spiel in Elversberg) und auch die spielfreie Woche zu Ostern fiel dem Nachholspiel in Neunkirchen zum Opfer. Somit hat man am Ende nicht mehr 13 Spiele, sondern derer 16. Das macht ab kommenden Montag 16 Spiele in 90 Tagen. Das macht aus einem Spiel alle 6,9 Tage nun ein Spiel jede 5,6 Tage.

Wenn an dieser Stelle ein Leser aus Homburg dieses Blog passieren sollte und die Stimme erhebt, dass der FCH sogar ein Spiel mehr in dieser Zeit zu bestreiten hätte, so muss man das Stichwort "Saarlandpokal" einwerfen. Im Verbandspokal ist der FCS (im Gegensatz zu den Homburgern) noch vertreten. Aus 16 wird so 17 und sollten es die Blau-Schwarzen ins Finale schaffen, so hätte man insgesamt noch 19 ausstehende Pflichtspiele. Natürlich könnte das Finale vom SFV auch auf einen Termin nach dem 23. Mai verlegt werden, allerdings fand das Endspiel auch in der vergangenen Spielzeit vor dem Ende der Oberligasaison statt. Das würde im Schnitt ein Pflichtspiel alle 4,7 Tage bedeuten. Diese abstrakte Zahlen wirken vielleicht albern, bedeuten im Endeffekt dennoch eines: weniger Zeit zum Regenerieren.

Man möchte in diesen Tagen nicht Oberligaspieler sein. Schon garnicht bei diesem Wetter.

Dienstag, Februar 17, 2009

Wieder mal ein Jahr FCSBlog vorbei

Wie vor ein paar Tagen schon verraten (aufmerksame Leser wussten dies längst) versuche ich in diesem Blog einen Rhythmus aufrecht zu erhalten, der einen Beitrag alle zwei bis drei Tage vorsieht.
Heute merke ich, dass ich gestern den dritten Beitrag in drei Tagen hätte schreiben müssen, da dieses Blog den dritten Geburtstag feierte. Im Grunde ist das ja Etikettenschwindel, damals wurde nur ein lapidarer Beitrag mit der Vermeldung eines neuen FCSBlogs veröffentlicht, also wird an dieser Stelle wohl niemand einwände habe, wenn ich den jährlichen Geburtstagsbeitrag einfach heute schreibe.

Jedes Jahr folgt dann standesgemäß ein Beitrag, der sich allein um dieses Blog hier dreht, zum ersten Geburtstag ein allgemein gehaltener Rückblick, zum zweiten eine Verknüpfung verschiedenster Zahlen zu diesem Blog. Diesmal wird es etwas Entmystifizierung geben, die mir der kleine Kreis an Stammlesern hoffentlich verzeihen wird (Entmystifizierung ist ja ein zweischneidiges Schwert), wenn ich die 30 Fakten über das FCSBlog präsentieren werde.

Bannerseite

01. Das FCSBlog war keinesfalls das erste Blog über den 1. FC Saarbrücken. Die Jungs von ludwigspark.de waren schneller.
02. Ohne das Einschlafen von blutgraetsche.de wäre mein Blog garnicht entstanden.
03. Ein weiterer Grund für die Bloggründung war damals 2006 das Fanmagazin "FCschweinegeil", dem zwar eine gute Motivation zugrunde lag, mit dessen Macher damals das Team vom FCS-Forum (mich inbegriffen) jedoch Probleme hatte.
04. Anfangs war mir auch noch meine erste Fanseite SaarlandFCS.de wichtiger als das Weblog.
05. Was nie im Blog erwähnt wurde: das Spruchband "Clint Dempsey zum FCS!" beim bisher letzten Zweitligaspiel des FCS gegen Braunschweig war die Idee eines bekannten FCS-Fans (Name wird geheimgehalten) und mir. Das "Kommando Clint Dempsey" ist zwar etwas eingeschlafen, existiert aber heute noch.
06. Das "Kommando" entstand eine Woche zuvor auf der Busfahrt nach München beim Austausch von Paniniklebebildchen zur anstehenden WM. Ich glaube der ganze Bus erinnert sich noch an diesen Wahnsinn.
07. Nachdem saarbrueckentrikot.de und fcsfotos einen Artikel im FC-Magazin bekamen, fragte ich auch an. Die Idee für das Foto mit Marcel Mahouvé kam allerdings von Patrick Brockly (ehemaliger FCS-Pressesprecher), obwohl das Foto im Blog mehr als Scherz gedacht war.
08. Das Kurz-Interview mit Michael Henke war ein (schlechter) spontaner Einfall bei einem Testspiel und wurde (zurecht) als erster Beitrag heftig kritisiert.
09. Kurz darauf erschien die Urfolge von "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh", die (auch zurecht) kritisiert wurde. Das Video ist mittlerweile offline, die Diskussion bleibt als stiller Zeuge.
10. Als die Videos und die Beiträge langsam besser und bekannter wurde, kam die Partnerschaft mit FCSMedia (das Projekt von Spriddi und Matze, die auch FCSFotos gegründet hatten). Im Grunde ging es um die Verknüpfung regelmäßiger Texte, Videoberichte und Fotos von FCS-Spielen. Macht das FCSBlog heute eigentlich auch, bis auf überzählige Fotos.
11. Der Vorbericht zum Pokalspiel gegen Mainz erhielt Kultstatus im Mainzer Vereinsforum und ich den Spitznamen "Prinz Valium".
12. FCSMedia überlebte nicht sehr lange als Fanseite.
13. Nachdem ich Karl-Heinz Roland vom SR für ein paar Worte im FCSBlog gewann und danach gen Spanien in Urlaub fuhr, entdeckten Mitschüler von mir "Geschwätz üwwer de Eff-Zeh". Im Internetcafé erfuhr ich, dass meine Videos auf einmal an der Schule bekannt wurden. Später durften einige Leute für ihre Zuschauerschaft ins Blog.
14. In Spanien drehte ich gerade das erste "FCSBlog on Tour".
15. Das Interview mit Dieter Ferner ist aus heutiger Sicht wohl das gelungenste Interview. Die Idee kam spontan, da Dieter Ferner an diesem Tag mit Friedrichsthal beim FV Siersburg gastieren durfte.
16. Ein Jahr später sollte ein Interview mit Wolfgang Loos grandios in die Hose gehen. Der eigentliche Termin wurde mehrmals verschoben und am Ende zeichnete die Technik nur Bilder, aber keinen Ton auf. Ein Interview für die Tonne.
17. Das erste Blog, das irgendwann auf das FCSBlog aufmerksam wurde, war Text & Blog. Danke Markus!
18. Ein Spieler sprach mich auf meinen Offenen Brief an die Mannschaft an: Mahir Saglik. Nutze am Ende leider nicht viel.
19. Warscheinlich hat mich meine Vereinskritik aus dem Amt als Moderator im FCS-Forum befördert. Der damalige Pressesprecher Rossi begründete dies mit meinem Mangel an "Neutralität". Im Nachinein war dieser Rauswurf ein Segen für das FCSBlog und meine Arbeit.
20. 2007 begann auch die Kooperation mit Saarkicker.de, die irgendwann im Sande verlief. Sieht man sich die Anzahl der Berichte über Homburg auf dieser Seite an, weiß man warum.

Leuchtturmich
Quelle: Saarbrücker Zeitung

21. Beim Betreiben des FCSBlogs hatte ich schon länger die Lust mich an meinem Fanzine zu beteiligen. Die Idee kam aber von Florian.
22. Florian wurde bei einem FCS-Spiel einmal mit mir verwechselt. Der Verwechsler war einer der Fanradio-Moderatoren, der sich damit gleichzeitig als FCSBlog-Leser "outete".
23. Später wurde ich von eben jenem Fanradio-Moderator in Wirges interviewt.
24. Nicht alle Gastbeiträge, die mir angeboten wurden, schafften es auch ins FCSBlog. Ein leicht erotisch angehauchter Beitrag über die Frauenmannschaft kam weder durch die Qualitätskontrolle, noch in den Bereich des guten Geschmacks.
25. Der Verfasser dieses Gastbeitrags bot mir ein anderes mal 200 Euro für mein Blog. Ich sollte ihm die Vermarktungsrechte abtreten und weiter Beiträge schreiben. Meine Antwort kann sich wohl jeder denken.
26. Das FCSBlog ist fast zensurfrei. Aber auch nur fast, sodass mancher Beitrag, der bewusst gegen das Blog pöbelte heute irgendwo im Nirwana des Internets herumschwirrt.
27. Ja, ich schimpfe im Blog so wenig über die Schiedsrichter, weil ich selbst einer bin.
28. Wenn ihr im E-Block jemanden sieht, der nach jedem Tor hektisch in sein Notizbuch kritzelt: das könnte ich sein.
29. Ja, ich hätte nie damit gerechnet, dass 2009 der FCS nur noch Oberligist ist und das FCSBlog trotzdem noch von mir gefüttert wird.
30. Ob es das FCSBlog bis ins Jahre 2010 schafft, ist derzeit noch unsicher. Womöglich schreibt irgendwann jemand anders die Beiträge hier. Ich will rechtzeitig einmal erwähnt haben, dass meine Autorenschaft hier nicht ewig dauern wird/kann.

Drei Jahre und dreißig Fakten, die das Blog hier total entmystifizieren, uninteressant und langweilig machen und die Leser ermüdet und gequält habe. Aber einmal im Jahr darf ich das.

Grüße an alle Leser, vor allem an die Stammleser der ersten Stunde

Carsten

Sonntag, Februar 15, 2009

Zu gut

Woche für Woche beklagen wir uns über die elendig hohe Zahl von Spielabsagen in der Oberliga Südwest, vermuten hinter der ein oder anderen Entscheidung vereinspolitisches Taktieren oder andere Hässlichkeiten. Eigentlich sollten wir es besser wissen, wenn wir uns einmal nach Draußen begeben und neunzig Minuten frieren müssen. Das Spiel der FCS-Frauen gegen Bayer 04 Leverkusen war die beste Geduldsprobe.

Fcsbayer04 001

Wieder einmal lautete das Ziel "FC-Sportfeld", präziser "Nebenplatz am FC-Sport", der Kunstrasen, der in den vergangenen Wochen für das ein oder andere Testspiel genutzt wurde, da natürlicher Rasen dieser Tage in Saarbrücken unter einer weißen Schneedecke begraben liegt. Dem Wetter entsprechend verlief also auch der Weg zum Platz selbst matschig.
Schlängelte man sich an braunen Pfützen und aufgetürmten Schnee vorbei auf die Gegengerade, so fanden sich dort schon die ersten Mutigen ein (Droogs und andere Virage-Est-Gänger), die selbst im Spätwinter bei einem Spiel der FCS-Frauen ihre Kehlen zum glühen bringen wollten. Ein löblicher Gedanke, sah es zuletzt weniger erfreulich im Projekt Wiederaufstieg aus.
An dieser Stelle sollte man einmal erwähnen, dass wieder einmal mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit mehr Zuschauer zu diesem Spiel erschienen als zu einer Partie der ersten Herrenmannschaft der SV Elversberg, aber diese Tatsache ist mittlerweile recht belanglos und ein Dauerzustand geworden.

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Die FCS-Frauen schienen vom Wetter und den letzten Presseberichten erst einmal unbeeindruckt zu sein und machten dort weiter, wo sie beim 6:0-Sieg über Jägersburg aufgehört hatten: keine fünf Minuten waren gespielt, als ein Solo von Selina Wagner das erste Tor an diesem Nachmittag brachte.
Christina Arend kam einige Minuten später auch in die Situation genau vor der gegnerischen Torhüterin zu stehen, versuchte dann diese auszudribbeln, was fast misslang, hebte dann aber den Ball zum 2:0 in die Maschen. Die Entscheidung fiel also schon in den ersten zehn Minuten, was sportlich sicherlich beruhigend wirkte, allerdings auch rapide die Spannung dieser Begegnung absacken ließ. Auf der Gegengerade bewarf man sich zur Ablenkung gegenseitig mit Schneebällen.

Das 3:0 fiel nach einem sehenswerten Sprint von Dzsenifer Marozsan über die linke Außenbahn. Einen zielgenauen Pass durfte Selina Wagner einschieben, zwanzig Minuten waren vergangen und das Spiel gewann wieder ein wenig an Fahrt, auch die Foulquote nahm etwas zu.
Dem Muster des vorangegangenen Treffers folgend dribbelte Marozsan wieder den linken Flügel entlang, legte zu Wagner rüber, die allerdings nun etwas schlechter als zuvor postiert war und noch einmal quer zu Arend passen musste, die ins leere Tor einschob - 4:0, Torroulette. Keine drei Minuten später machte Selina Wagner den Hattrick mit einem weiteren Treffer perfekt. Den vierten verwährte ihr die Torfrau aus Leverkusen, die vor der Halbzeitpause ihren größten Glanzmoment erlebte und Selina Wagner den Ball vom Fuß nahm.

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Um die zweite Halbzeit vorweg zu nehmen: dieses Spiel hätte auf den zweiten Durchgang auch verzichten können. Für die einzigen Momente von Spielkultur sorgte Dzsenifer Marozsan, Leverkusen spielte fast mitleidig harmlos und ständige Abseitspositionen, die haushohe Führung oder kleinere Verletzungspausen wirkten sich wie Baldrian auf die Partie aus. Als Zuschauer wurde man sich wieder der Tatsache bewusst, dass es eigentlich viel zu kalt für Fußball ist, der Stimmungshaufen der Gegengerade sang einfach weiter und einige Kiebitze und Insider gaben die Information weiter, dass nun auch das Spiel gegen Hasborn auf der Kippe stehe.

Nach neunzig Minuten hatte man die Erkenntnis der ersten zehn Minuten (der FCS gewinnt am Ende sowieso) um das Kältespektrum eines Nachmittags auf Schnee und Eis am Sportfeld erweitert. Es gibt zugegebenermaßen viele gute Gründe, allen voran die Kälte, der Matsch unter den Schuhen, vielleicht auch die Verletzungsgefahr der Spieler und die Wirkungslosigkeit halbgarer Rostwürste, die gegen barbarischen Fußball in dieser barbarischen Jahreszeit sprechen. Die FCS-Frauen waren gut, zu gut um diesem Spiel Spannung und Dramatik zu verleihen.

Samstag, Februar 14, 2009

VfR 09 Saarbrücken gegen TuS Köln rrh.

Vereiste Stehränge, Rasenplätze, die an Trampelpfade im Wald erinnern und die Ungewissheit, wann je wieder ein Spiel der Oberliga Südwest ausgetragen wird, schwirren in den Köpfen der FCS-Fans herum. Schließlich ist auch die geplante Partie in Neunkirchen trotz angekündigter Räumungsmaßnahmen abgesagt worden. Bleibt als Alternative an diesem Wochenende der Frauenfußball.

1. FC Saarbrücken gegen Bayer 04 Leverkusen, eine Spielansetzung, wie man sie wohl seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gehört hat, vor allem nicht in der Konstellation mit den Saarländerinnen auf dem dritten Tabellenplatz und Bayer auf Platz 7. In dieser kleinen Liga von nur zwölf Mannschaften täuscht das schon einmal darüber hinweg, dass der Abstand nur drei Punkte beträgt. Und ganz so neu ist die Begegnung auch wieder nicht.

Im letzten Jahr traf der 1. FC Saarbrücken als damaliger Erstligist im DFB-Pokal auf den TuS Köln rrh., einen Zweitligisten. Dieses Los bereitete schon im Vorfeld eine selten erreichte Euphorie um den saarländischen Frauenfußball, auch weil dies für Saarbrücken die lösbarste Aufgabe im Halbfinale des Wettbewerbs bedeutete: es folgte der Einzug ins Finale nach Berlin, wo die Mädels zwar viel Ruhm ernteten, aber gegen die Frankfurter Übermacht am Ende chancenlos blieben.
Am Ende der Saison stieg der FCS ab und die Frauenfußballabteilung des TuS Köln rrh. wechselte ins benachbarte Leverkusen, eine nicht unübliche Praxis, erbte schon der FCS seine Fußballerinnen vom VfR 09 Saarbrücken. Für Köln bedeutete dies schon den zweiten Wechsel, stammte die ursprüngliche Frauenabteilung nämlich aus Bergisch Gladbach.

Das alles ist mit dem schwindenden Interesse der Fans der Männermannschaft an den FCS-Frauen nicht mehr wirklich präsent, genauso wie einem die heutige Lage recht unwirklich erscheint, wähnte man diese doch im Sommer 2008 auf dem Höhepunkt ihrer bisherigen Historie. Danach folge zunächst der Absturz bedingt durch einen Formfehler, danach das Hick-Hack um Guido Mey und schließlich der Zweifel an den Fähigkeiten des neuen Trainers Winfried Klein, der laut Presse wohl nicht Wunschkandidat des Vereins auf die Nachfolge Meys war.

Die Lage im Februar 2009 kann man als Herausforderung für die FCS-Frauen betrachten: auf Tabellenführer Sindelfingen beträgt der Rückstand zehn Punkte, öffentlich wurde schon über die Abgänge von Leistungsträgerinnen wie Nadine Keßler oder Dzsenifer Maroszan spekuliert, die beide als kommende Nationalspielerinnen gelten. Um auf Dauer berücksichtigt zu werden benötigen die FCS-Talente allerdings das Prädikat "1. Bundesliga", welches mittlerweile in weiter Ferne scheint.
Genau diese Spielerinnen sind allerdings nun gefordert: mit neuem Abteilungsleiter und mit einem 6:0 über Jägersburg im Rücken ist ein Dreier im Nachholspiel gegen Leverkusen vielleicht der Rückenwind, den die FCS-Frauen für eine Aufholjagd benötigen. Das Spiel auf dem Nebenplatz des Sportfelds am morgigen Sonntag um 14 Uhr wird zeigen, wie groß die Chancen auf eine Rückkehr noch sind.

Links:

- FCS-Frauen (FCS-HP)
- Frauen-EM ohne FCS-Kickerinnen? (SR-Online)
- Vorbericht Bayer 04 Leverkusen

Mittwoch, Februar 11, 2009

Prominente, die wie FCS-Spieler aussehen (5)

Heute: Nazif Hajdarovic

Hajdarovic

Neben Enver Marina also schon der zweite Spieler, der laut Auswertung in einem Film wohl sicherlich von Paul Walker verkörpert werden könnte, auch wenn da gewiss einige Zweifel bestehen. Selbiges gilt für Filmikone Rock Hudson, schickt sich doch die Kippe im Munde eines Fußballprofis überhaupt nicht!
Auch der leichte Oberlippenbar reicht noch nicht an die Marktführer Mark Spitz und Freddie Mercury ran, allerdings verraten Maradonna, Beckham und Kareem Abdul-Jabbar ganz klar, welche Mischung Nazif Hajdarovic auf dem Platz ausmacht: die Statur eines Basketballers, die Effektivität eines Beckhams (aus dem Stand) und die "Hand Gottes", die schon einige Rote Karten und Handelfmeter verursachte.
Nachdem wir nun Nazif Hajdarovic umfassend erklärt haben, bleibt nur eine letzte Frage dieses Beitrags offen: wer bitte ist Jesse L. Martin?

Dienstag, Februar 10, 2009

Rituale reloaded

Ich will eigentlich keinen großen Hehl daraus machen, dass mir für den heutigen Tag, an dem ich wieder einmal bloggen wollte, nichts einfiel. Bei der eigenen Zielsetzung zumindest alle zwei bis drei Tage das FCSBlog zu aktualisieren wäre dieses Blog leergeblieben (die mir von anderen Bloggern angedichtete "Konstanz" und "Kreativität" sind auch nur Märchen, lest euch nur mal die Beiträge genau durch und vergleicht das Geschriebene mit der Vorwoche!), hätte ich nicht als letzten Rettungsversuch im Archiv gestöbert und wäre auf einen uralten Beitrag gestoßen, nämlich den, der sich heute zum dritten Mal jährt.

Damals schrieb ich über Rituale und Marotten beim Fußball, speziell darüber, dass zufälligerweise der FCS im Jahre 2006 gerade dann immer gewann, wenn ich mit dem legendären Oldies-Fanexpress zum Spiel anreiste. Ich schreibe "zufälligerweise", weil dieser von mir entdeckte Zusammenhang seine Wirkung nicht lange behielt und der FCS zu Saisonende trotzdem abstieg. Zu Heimspielen reise ich mittlerweile auch zumeist per Bahn an und der FCS gewinnt auch wieder öfters, weshalb es sich mit ziemlich genauer Sicherheit um nichts als einen Zufall handelte, der während der Bommer-Ära mir als damals noch sehr jungem Blogger den Eindruck vermittelte, es würde bestimmt auf den FCS wirken. Auch wenn es schon damals nicht sehr ernst nahm.

Fcs1

Ein anderes Beispiel für den typischen Fußball-Aberglauben war der "Unglücksschal", dem ich irgendwann diesen Namen gab. Diesen hatten mir meine Eltern bei einem Heimspiel der Saison 2003/2004 geschenkt, der FCS spielte unterirdisch gegen die Zweitvertretung von Bayern München und nur Dank Marcel Rozgonyi reichte es am Ende zu einem 1:1-Unentschieden. Bei den folgenden Spielen zog ich hin und wieder diesen Schal an, allerdings bemerkte ich irgendwann, dass gerade zu diesen Spielen die Blau-Schwarzen recht bescheiden auftraten (bis dann irgendwann Hach beurlaubt wurde). Also wurde bei den folgenden Spielen der Schal verbannt und allenfalls noch zur Schule angezogen.
In der Saison 2005/2006 sollte der FCS dann noch schlechter als in dieser kurzen Phase unter Eugen Hach spielen. Beim Nachholspiel gegen Dresden stand ich dann kurz vor der Abfahrt in Richtung Rehlingen zum Oldies-Fanexpress und vor mir hing dieser Unglücksschal als wolle er mich herausfordern. Da ich sowieso mit einer weiteren Niederlage rechnete, nahm ich ihn kurzerhand mit und sah an diesem Abend einen 5:1-Sieg. Ob es nun am später entdeckten Ritual der Busfahrt oder einem alten, endgültig gebrochenen Bann lag, jedenfalls verabschiedete sich der Schal von seinem Namen und wird noch heute manchmal von mir getragen.

Einige dieser Rituale sind jedoch erhalten geblieben.
Ich kann mich z.B. noch heute nicht von meiner Marotte trennen jegliche Tipps zum Spielausgang zu verweigern. Auch wenn ich zufälligerweise dieses Jahr in der Halbzeitpause beim Spiel in Wirges richtig lag, was auch das Fanradio aufzeichnete. Eine Freundin von mir isst während eines Fußballspiels im Fernsehen aus Aberglauben keine Kartoffelchips, sondern immer erst nach Abpfiff.

Bewusst oder unbewusst, jeder Fan hat gewisse Angewohnheiten zu Spielen seines Vereins und manche entwickeln daraus eine Abhängigkeit zu gewissen Ritualen in Verbindung zum Spielergebnis ihrer Mannschaft. Wer sich dessen eines schönen Tages bewusst wird, merkt im selben Moment, dass es ein fast kindlicher Aberglaube ist, der dahintersteckt. Trotzdem trennt man sich nicht immer von seinen Ritualen, weil sie irgendwann zu Angewohnheiten werden, die man sich erst mühsam wieder abstreifen müsste.

(ohne Titel)

Einzig sinnvoll erscheint mir da noch meine Gewohnheit nie ohne Notizbuch und Stift zum Fußball zu gehen. Ohne diese beiden Utensilien würde ich mich mittlerweile etwas nackt fühlen und dem FCSBlog wäre schon der ein oder andere Bericht und dem "Leuchtturm" die ein oder andere Idee verloren gegangen. Und das wäre wohl selbstverschuldetes Pech gewesen.

(Anmerkung: wer selbst einige Rituale beim Fußball pflegt, darf gerne die Leserschaft in den Kommentaren daran teilhaben lassen, sofern er sich dafür nicht in Grund und Boden schämt.)

Sonntag, Februar 08, 2009

Wer siegestrunken, der will nicht unken

Ein Machtwort von Wettergott und Platzkommission verdammt den FCS ein weiteres Wochenende zum Zuschauen und zum dritten Mal uns FCS-Fans zum Nicht-Zuschauen, es sei denn, man fuhr gestern zum Testspiel nach Leimen (4:4 gegen Sandhausen) oder heute zum 5:1-Sieg der A-Junioren im DFB-Pokal gegen Werder Bremen. Diese Pause bleibt dabei die letzte Gelegenheit für eine eigene, selbstverordnete Denkpause. Wer ein paar unangenehme Gedanken vertragen kann, darf sich dieser Beitrag also in Ruhe durchlesen.

Zwei beachtliche Unentschieden und ein Sieg gegen Regionalligisten, Machtdemonstrationen gegen unterklassige Saarvereine und nur eine Niederlage in der Vorbereitung bilden die positive Bilanz des FCS, die vor dem Auftakt der Pflichtspiele nicht nur beruhigen, sondern die Euphorie steigern. In den Köpfen spielt der FCS schon längst nicht mehr in der Oberliga, man redet von den künftigen Duellen gegen Eintracht Trier, wie man Elversberg in Windeseile auch sportlich wieder überholen wird und Präsident Hinschberger bezeichnet die 2. Bundesliga als "mittelfristiges Ziel". Die Gespräche um einen Stadionneubau kehren mit regelmäßiger Sicherheit ins kollektive Gedächtnis zurück.

Und hier beginnen auch die Probleme, Übermut und Größenwahn, die "Saarbrücker Überheblichkeit" in prägnanten Worten, wie man sie von Anhängern gegnerischer Vereine zu hören bekommt oder selber dann verwendet, wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist. Dennoch ist die Feststellung meist nur undifferenziert und bewirkt eher, dass sich niemand seiner Blau-Schwarzen Brille entledigen will. Eher wird man auf eine breite Ablehnung stoßen, als Miesepeter gebrandmarkt und darf sich in der Beliebtheitsskala der Kollegen, die schon ein 1:1 gegen einen Regionalligisten als Vorboten des Aufstiegs feiern, ganz weit hinten anstellen.

In der Tat dürfte das letzte halbe Jahr Balsam für die geschundene FCS-Seele zu sein. Nach drei Abstiegen, einer desaströsen Vereinspolitik in den letzten Jahren und vielen Spielern, die kamen, schlecht aussahen und schnell wieder gingen, erhielt man mit Dieter Ferner den personifizierten Geist des erfolgreichen FCS der 70er Jahre einverleibt, ehemalige Spieler kehrten gereift von anderen Engagements zurück und einige Rohdiamanten schafften den Sprung in den Umkreis der ersten Mannschaft. Wenn man Woche für Woche draußen steht, ob man dabei seine Mannschaft nun lautstark oder einfach mit seiner Präsenz unterstützt bleibt völlig gleich, macht einen das stolz als FCS-Fan in dieser bislang großartigen Saison einen Teil dieses Vereins zu bilden.
Ins Negative verklärt sich dieser Effekt dann erst, wenn man beginnt, diese Erfolge als Selbstverständlichkeit anzusehen und mit dieser Einstellung zum Fußball geht. Man wird bei den ersten ernüchternden Spielen im neuen Jahr schnell seine Euphorie verlieren, schlimmstenfalls schwingt die Stimmung in Wut um und die Mannschaft, die bis vor kurzem noch als gefühlter Zweitligist durchgegangen wäre, würde man am Liebsten zum Teufel jagen.

Die Hinrunde 2008 unter Dieter Ferner war eben keine Selbstverständlichkeit.
Zu Beginn der Saison überwogen spielerische Defizite und allgemeine Hasenfüßigkeit und nur diese Dämpfer zu Beginn konnten die Fehler aufzeigen, die später erfolgreich eliminiert wurden. Misserfolg gehört auch zu einer erfolgreichen Spielzeit, während Planbarkeit keine Eigenschaft von Erfolg ist.

Und aus diesem Grund ist es auch nicht selbstverständlich, dass auch 2009 vom FCS dominiert wird.
Viel zu oft erlebte man in der Vergangenheit fatale Abstürze nach der Winterpause. In den vergangenen fünf Spielzeiten rutschte man nach der Hinrunde viermal um mindestens einen Platz ab, in der Saison, in der man sich um einen Platz verbesserte, stieg man trotzdem auf Platz 16 liegend ab.

Wichtig ist nicht etwa, dass man schon im Februar 2009 die großen Ziele der Zukunft in Angriff nimmt, sondern dass man sich erst den kleinen bis mittleren Aufgaben der Gegenwart widmet.

Von Seiten der Fans kann dies nur bedeuten, dass man Demut und Dankbarkeit an die Adresse der Mannschaft gibt und damit auch den Vertrauensvorschuss leistet, den sich die Mannen Ferners mit einer tadellosen Hinrunde erarbeitet haben. Falsch wäre es, wenn in Form von Presse, Fans und Präsidenten mit der Zahl der Erfolge auch die Erwartungen steigen, bis man irgendwann einen Dämpfer erlebt und enttäuscht wird. Dieses Verhalten ist nur die Demonstration der eigenen Unfähigkeit aus vergangenen Fehlern zu lernen.

Der FCS hat 2009 als Gejagter keinen einfachen Weg vor sich. Wer ihm helfen will, sollte ihm nicht die Bürde hoher Erwartungen auferlegen, sondern an seiner Seite gehen und Erfolg wie Misserfolg mittragen

Donnerstag, Februar 05, 2009

Fußballmangelerscheinungen

Fußballmangelerscheinungen treten zumeist gegen Ende einer längeren Auszeit vom runden Leder auf, wie z.B. in der Sommerpause, sind aber vor allem während der Winterpause ein typisch deutsches Problem.

Im FCS-Fanlager überdauert man nur mühsam einen Winter, denn man hat allzu schlechte Erfahrungen mit ihm. Im Winter verabschieden sich die vernünftigen Gehirnzellen der vereinsinternen Entscheidungsträger oftmals gen Süden und bleiben leider auch dort, was schon einmal der kostenaufwendigen Entscheidung, ein Trainingslager in Türkei oder Spanien durchzuführen, geschuldet ist. Man spielt vor weniger als drei Leuten ein respektables Testspiel gegen einen Bundesligisten, was sich in der Heimat als Renaissance Saarbrücker Glanzjahre verkaufen ließ. Zum Glück, so muss man es leider sagen, sind die finanziellen Mittel in der Oberliga dermaßen limitiert, dass man für solche Ablenkungsmanöver schon Freundschaftsspiele "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" (Mainz) stattfinden lassen muss oder einfach auf einen Termin während der Werktage legt, in Büttelborn irgendwo im Niemandsland bei Darmstadt.

Geplagt von Entzugserscheinungen beginnt man nun andere Themen nachzufeuern, bis das Haus licherloh brennt und keiner der eigentliche Brandstifter gewesen sein will. Ob man jetzt die Anteile Hoffenheims am traditionellen Fußball unter Berücksichtigung des sozialen Engagements von Dietmar Hopp oder die Anteile medial propagierter Ausnahmezustände auf Turnieren bei dem sogenannter "Hallenfußball" gespielt wird an der Suche nach neuen Sponsoren für den 1. FC Saarbrücken ausdiskutiert, am Ende verfallen die Vertreter der einen wie der anderen These in reine Grabenkriege. Kein Diskurs, sondern ein schmutziges, unreflektiertes Bewerfen mit unausgeführten Argumenten, einseitigen Beispielen und unpassenden Vergleichen. Solange bis die einen ins Bett müssen oder andere ein neues Thema ausgraben, vorzugsweise die Stimmungsdiskussion, den einen Spielerberater aus Saarbrücken oder Mitgliederversammlungen. Die Winterpause lebt!

Der Hauptsponsor unserer geschätzten Kollegen aus Elverberg stellt, was mehr oder weniger bekannt ist, Ananasenzyme zur "Stärkung der Abwehrkräfte" her. Vielleicht wäre es ein Akt saarländischer Solidarität oder gar ein Schritt in Richtung des wahren, unverdorbenen und reinen Fußballs, wenn sich diese Arzneimittelfirma aufraffen könnte und ein Präperat entwickelt, welches die fußballfreie Zeit erleichtert, ohne das Mangelerscheinungen auftreten. Dann könnte auch endlich der "Hallenfußball" oder das lebendige Fußball-Placebo namens "SV Elversberg" aus dem Verkehr gezogen werden. Es haben schon genug Menschen gelitten!

Montag, Februar 02, 2009

FCS-Zitat der Woche (18)

Wenn ich auf den Kalender schaue, der mir seit gestern den Monat Februar anzeigt, so findet man irgendwo die Zahl 2009. 2009 ist das dritte Jahr nach 2006 und das zweite nach 2007 und wenn man bedenkt, dass beide Jahre oder besser gesagt die Spielzeiten in diesen Jahren für den FCS immer mit dem Abstieg endeten, so fragt man sich auch im ersten Ferner-Jahr noch nach Ursachen und Gründen. Vielleicht sind wir ihnen nach dem Interview der Saarbrücker Zeitung mit Manuel Hornig, der zwei Abstiege in Folge miterlebt hat, etwas näher gekommen.

Dieser ist über die Zwischenstation Kickers Offenbach beim 1. FC Kaiserslautern II gelandet und durfte nach einigen guten Spielen auch in der 2. Bundesliga sein Können unter Beweis stellen. Auf seine Zeit im blau-schwarzen Dress und nach den Gründen für den Niedergang des Vereins angesprochen, sprach Hornig das aus, was schon längst vermutet wurde:

"Man hatte den ein oder anderen Vorteil, wenn man beim richtigen Spielerberater war."


und

"Das ging ja alles über den gleichen Kanal."
- Manuel Hornig zum Thema "Französischer Block in der Mannschaft.


Das sind natürlich auf den ersten Blick keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Auf den Rängen des Ludwigsparks und in den bekannten Internetforen wurden diese Möglichkeiten längst durchgekaut und fanden sowohl Befürworter als auch Gegner. Einen Unterschied zu all diesen Gerüchten, Spekulationen und halbseidenen Fakten irgendwelcher Insider haben die Worte Hornigs allerdings: zum ersten Mal hat ein direkt beteiligter Spieler diese Gedanken in der Presse formuliert.

Was vergangen ist, kann keiner ungeschehen machen oder ins Positive verändern, weshalb einige Leser an dieser Stelle wohl ein Fragezeichen im Kopf haben werden und sich wundern, warum ich mich dieser eigentlich abgeschlossenen Thematik widme. Genau diesen Leuten will ich zumindest einen Denkanstoß für diesen Beitrag liefern: aus den Fehlern der Vergangenheit kann man für die Zukunft lernen. Sollte der Verein also wieder rosigeren Zeiten entgegensehen, darf man nie vergessen, was uns erst so tief fallen ließ.

Quelle:

- Saarbrücker Zeitung vom 31.01.2009 - Artikel "Für mich ist alles momentan wie in einem Traum"