Montag, November 19, 2007

Nicht baden gehen!

Das Spiel in Worms ist verloren, die Stimmung im Ludwigspark betrübt und alle Welt beginnt wieder zu rätseln, warum sich nichts beim FCS gebessert habe: Hochnäsige Spieler, die ihre Aufgabe auf die leichte Schulter nehmen, ein ratloser Trainer und die Überlegungen im Verein, wegen Bagatellen wie einem regelwidrigen Strafraum Protest gegen die Spielwertung einzulegen.
Wenn man in Saarbrücken über Proteste redet, kommt einem sofort das Jahr 2006 in den Sinn und die schmerzliche Niederlage gegen den Verbandsligisten Gresaubach im Saarlandpokal. Das gab allen FCS-Hassern südlich von Trier und westlich von Kaiserslautern den besten Anlass, den FCS gehörig zu verspotten. Gekrönt wurde die erbärmliche Leistung der Mannschaft nur noch durch die unsinnige Idee, die Spielwertung beim Verband anzufechten.
Nun steht erneut ein Spiel im geschichtsträchtigen Saarlandpokal (wer hat nicht zuhause einen der beliebten "Saarlandpokalsieger"-Schals?) an und wieder kommt der Gegner aus der Verbandsliga: der SV Mettlach.

Vielerorts wird dieses Spiel schon als Selbstläufer angesehen. Da sich der FCS in der Realität NICHT mehr auf Zweitliganiveau bewegt (auch wenn das viele Leute erst schleichend bemerken und geistig verarbeiten), ist es nur noch genau eine Liga, die Saarbrücken und Mettlach trennt. Die Mettlacher haben ihrerseits auch in der Vergangenheit einige Male den Sprung in die Oberliga geschafft. Dabei gelang es ihnen jedoch nie, sich dauerhaft festzusetzen, sodass man in den letzten Jahren zwar zu den besseren Mannschaften der Verbandsliga gehörte, aber immer der Konkurrenz den Vortritt lassen musste. Zurzeit belegt die Mannschaft von der Saarschleife den zweiten Platz in der Verbandsliga, verlor aber den Vergleich mit der FCS-Reserve vor eigenem Publikum mit 1:3.

Für den FCS hat vor allem das Weiterkommen im Pokal als mögliche Einnahmequelle für die kommende Saison Priorität. Dies klingt zwar ein wenig zu plausibel, jedoch sollte man sich immer vor Augen halten, was das letztjährige Pokalaus bedeutete: von diesem Zeitpunkt an war Didier Philippe in Saarbrücken zum Scheitern verurteilt. Dieser erste kleine Beweis unprofessioneller Arbeitsauffassung, den vor allem die Spieler erbrachten, mündetete nicht von ungefähr in den Abstieg.
Sieben der letztjährigen "Helden" von Gresaubach stehen auch noch heute im Kader des FCS (wobei der Einsatz von Halet unmöglich und der von Frantz und Humbert zumindest fraglich erscheint) und stehen nun vor der Aufgabe, die Blau-Schwarzen vor einer erneuten Blamage zu bewahren. Sonst heißt es am Mittwoch in den saarländischen Medien höchstwarscheinlich "FCS geht im Stadion am Schwimmbad baden" (ich nehme die Schlagzeile mit dem grauenhaften Wortspiel vorsichtshalter für SR und SZ vorweg) die Ruhe sehen wir dann in Saarbrücken so schnell nicht wieder.

Links:

- Saarbrücken im Saarlandpokal nach Mettlach (FCS-HP)
- Spiel auf saarlandpokal.de
- SV Mettlach

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