Umso interessanter ist es, welche(s) Wort(e) Frauen-Trainer Guido Mey laut Saarkicker.de für den unglücklichen Abstieg in letzter Minute fand:
Betriebsunfall
Tatsächlich scheint der gute Herr Mey bei dieser Wortwahl ins Schwarze getroffen zu haben. Es erinnert wirklich an einen Betriebsunfall, wenn man schusseligerweise die Sperre einer Spielerin glatt vergisst und am Grünen Tisch den Punkt verliert, der am Ende zum Klassenerhalt gereicht hätte. Auch der ärgerliche Ausfall von Schlüsselspielerin Nadine Kessler gerät zum ungeplanten Betriebsunfall, der am Ende trotz grandioser Pokalsaison den Abstieg bedeutet.
Moment einmal: Abstieg? Bedeutet ein Abstieg in Saarbrücken mittlerweile nur noch eine ungeplante wie ungeahnte Neigung des Zufalls, die am Ende gar für den Gesamtbetrieb kompensierbar erscheint?
Dieses kleine Wörtchen "Betriebsunfall", selbst wenn es von Guido Mey wohl willkürlich ausgewählt ist und seinen Spielerinnen den mutigen Gang in die kommende Saison erleichtern soll, verdeutlicht doch die Misere des Gesamtvereins: der Verein ist zu einem Betrieb geworden, in dem das sportliche Versagen immer wieder relativiert wird.
Hat der Vorstand falsche Entscheidungsträger eingekauft, so waren es doch Imagekampagnen, die den Verein weitergebracht haben.
Hat ein Trainer nicht das Saisonziel erreichen können, so lag es halt an der Arbeit seines Vorgängers.
Die Betriebsmannschaft nimmt es gelassen zur Kenntnis und geht in die nächste Saison. Egal wo.
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