...steht nun fest! Und wer hat auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass sich bei unseren Lesern nicht der absolute Titelanwärter durchsetzen würde? Der Tiefpunkt des Jahres 2007 lautet:
Der Abstieg in die Oberliga
Als sich der 1. FC Saarbrücken mit einem 2:0-Heimsieg gegen Eintrach Braunschweig von der Bühne des Profifußballs verabschiedete, war die Saarbrücker Fanseele zwar gekränkt, aber keinesfalls von Resignationsgedanken befallen. Obwohl das Beispiel von Eintracht Trier von vielen Seiten als mahnendes Beispiel genannt wurde, waren alle Weichen Richtung Aufstieg gestellt und selbst T-Shirts mit dem Aufdruck "Regionalliga-Tour 06/07" kursierten vor Saisonbeginn in der Fanszene. Als Trainer hatte man mit Michael Henke einen Mann verpflichtet, der schon von Beginn einen schweren Stand hatte, nicht zuletzt aufgrund der Tätigkeit bei Bayern München oder in Kaiserslautern. Dieser hatte einen Kader zur Verfügung, welcher wohl auch einem Zweitligisten gut zu Gesicht gestanden hätte: Leistungsträger wie Jäger, Hadji oder Halet hielten dem Verein die Treue und wurden durch vielversprechende Neuzugänge wie Lintjens, Saglik und Reuter ergänzt.
Nach einem Auswärtssieg in Ingolstadt kehrte schlagartig Ernüchterung ein, da man gegen Darmstadt zum Heimspielauftakt eine 0:1-Niederlage gegen Darmstadt kassierte. Schnell wurde Kritik an Henkes defensiver Aufstellung laut. Zudem entpuppen sich die Assistenztrainer Kaminski und Rauscher als Konditionskiller, welche keinen unerheblichen Anteil daran hatten, dass zumeist nach 70 Minuten die Luft raus aus dem Saarbrücker Spiel war. War man zu Saisonbeginn noch der Meinung, einen Aufsteiger vor sich zu haben, wurden zumindest in Fankreisen die Erwartungen stetig nach unten korrigiert, während das Präsidium noch im Frühjahr 2007 die Devise "Platz 3" ausgab.
Zu diesem Zeitpunkt war der Trainer bereits jemand anders: Didier Philippe, der schon als Trainer der Oberligamannschaft nicht unumstritten war, wurde befördert und sollte bis zu Saisonende die Geschicke der ersten Mannschaft leiten. Dabei wurde er zu der Person, die den bereits angeschlagenen Traditionsverein noch bis auf den ersten Abstiegsplatz herunterwirtschaften sollte.
Besondere Tragisch sind die folgenden Fakten:
- Erst am 34. Spieltag rutschte der FCS zum ersten Mal in der Saison auf einen Abstiegsplatz.
- Als einzige Mannschaft stieg man mit einem positiven Torverhältnis ab.
- Mit Jonathan Jäger (17 Treffer) stellte man zudem einen der beiden Torschützenkönige der Regionalliga Süd.
- Der FCS stieg als viertbeste Heimmannschaft ab.
- Der Abstieg beförderte den FCS zum ersten Mal in 104 Jahren Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit.
Dabei ist der Abstieg keinesfalls ein Zufallsprodukt oder das Ergebnis einer Verkettung unglücklicher Umstände. Bis zum letzten Auswärtsspiel in Stuttgart hatte der FCS selbst alle Fäden in der Hand, um den kompletten Absturz zu verhindern. Verhindert wurde der Klassenerhalt von anderen Faktoren.
Leistungsträger wie Hadji, Gebhardt oder Haffner erwiesen sich gegen jüngere, agilere Gegenspieler als Rohrkrepierer, die vielleicht einige Male den Willen, aber keine ausreichende Leistung zeigten. Ihnen wurde auch die fehlende Ausdauer der Anfangszeit zum Handicap. Junge Spieler wie Marc Birkenbach oder Victor Samb wurden als neue Hoffnungsträger gefeiert, ohne ihnen die nötige Spielpraxis zugestanden zu haben. Beide verließen den Verein aufgrund von verschiedenen Versäumnissen des Vereins und internen Konflikten. Jäger und Saglik sahen sich dem Vorwurf ausgesetzt, in den entscheidenden Momenten keinen "Killerinstinkt" zu besitzen und Kapitän Nehrbauer war mehr Sympathie- denn Leistungsträger.
Am Ende des Abstiegs stand auch der Abgang von Hartmut Ostermann und Klaus Meiser, welche diese Konsequenzen ziehen mussten, da sie zu lange die Möglichkeit des Abstiegs verkannt hatten.
Zusammen ergab alles das Bild eines einstigen Bundesligisten, der in die Tragödie schlidderte, um dort einen Neubeginn zu versuchen. Doch zu welchem Preis?
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 4 Tagen
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