Es ist zwar schon etwas her, aber ich habe am 31.10.06 einen Offenen Brief an die DFL verfasst. Dieser wurde uns recht schnell beantwortet, die Kernaussage dieser Mail findet sich im folgenden Brief wieder.
Von: blog@saarlandfcs.de
An: info@bundesliga.de
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Antwort auf mein Schreiben.
Meiner Ansicht nach kann man Verständnis dafür aufbringen, dass es Ihrem Unternehmen wirtschaftlichen Schaden zufügt, wenn im Internet Live-Übertragungen von Bundesligapartien oder Videomitschnitte der ARD-Sportschau o.Ä. zu finden sind.
Jedoch kann ich dieser Aussage aus Ihrem Antwortschreiben vom 03.11.06 um 15:30 in dieser Form nicht zustimmen:
"Der Wert dieser Übertragungsrechte wird durch die nicht lizensierte Präsentation von Videoausschnitten im Internet stark beeinträchtigt."
In dieser Aussage erkennt man, dass Ihr Unternehmen zurzeit nicht in der Lage ist zwischen Privataufnahmen von Amateurfilmern und Fernsehmitschnitten zu differenzieren. Vergleicht man die Inhalte der Videos, sowie ihre Bildqualität, wird man zu dem Ergebnis kommen, dass es große Unterschiede gibt.
Die Qualität eines privaten Amateurvideos ist nicht mit der eines Fernsehmitschnittes ebenbürtig.
Die Auflösung von Fotohandys oder Digitalen Kameras liegt im Normalfall unter der einer professionellen Videokamera.
Dadurch ergibt sich, dass nur in den wenigsten Fällen eine zufriedenstellende Aufnahme des Geschehens auf dem Spielfeld gelingt. Im Normalfall wird man in solchen Amateurvideos den Spielball nur schlecht erkennen.
Auch im Inhalt von Amateurvideos lassen sich die Differenzen zu professionellen Videoaufnahmen erkennen.
Im Gegensatz zur Berichterstattung im Fernsehen legen die Hobbyfilmer mehr wert auf das Geschehen in der Fankurve. Während sich die Sportschau und andere Sendungen nur in geringem Ausmaß mit Fanaktivitäten beschäftigen, macht dies für Webseiten und Videoportale den größten Anteil an Videos aus.
Unter dem Strich fehlt mir jegliches Verständnis dafür, wie qualitativ schlechte, kurze Videoausschnitte von Bundesligaspielen den "Wert der Übertragungsrechte" stark beeinträchtigen sollen.
Ich muss leider auch sagen, dass die Berichterstattung in den Medien ein sehr fanfeindliches Bild der DFL zeigt. Im Endeffekt treffen Maßnahmen wie Abmahnungen nur die eigenen Kunden - die Fans. Ob dies die Beliebtheit des Unternehmens DFL steigt muss ich stark anzweifeln. Meiner Meinung nach würde es von einer weitaus besseren und klügeren Öffentlichkeitsarbeit zeugen, wenn die DFL gemeinsam mit den Fans, also auch den eigenen Kunden, um eine Lösung bemühen würde, die beide Seiten zufrieden stellt.
mit freundlichen Grüßen
Carsten Pilger
Webmaster FCSBlog.de
PS: Ich bitte um Erlaubnis, diesen gegenseitigen Schriftwechsel auf Internetseiten und in Internetforen publik machen zu dürfen.
Danach war lange Zeit Funkstille, da ich keine Antwort erhielt. Ich habe dann vor wenigen Tagen erneut an die DFL geschrieben. Heute folgte dann eine Antwort, auf die ich nicht näher eingehen will. Schließlich bekam ich die Erlaubnis, die Kernaussage der ersten Mail zu zitieren.
Ich habe mein Fazit bereits gezogen und werde dankend auf Produkte und Dienstleistungen, die mit der DFL zu tun haben verzichten. Trotzdem sollte man sich dadurch nicht die Freude am Fußball rauben lassen! Fußball-Weblogs werden weiterhin Wege finden, ihr Publikum zu unterhalten, selbst wenn das letzte private Video mit Fangesängen längst aus dem Internet entfernt wurde.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 5 Tagen
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