Montag, September 04, 2006

Trainer und Unterhosen

Man weiß nicht so genau ob man lachen oder weinen soll. Lachen, weil der FCS zurzeit einer Tragikomödie ähnelt oder weinen, weil einem der Verein zu verbunden ist, als dass man die unfreiwillige Komik lustig findet.

In der Tabelle ist alles konstant geblieben, wo nach den ersten drei Spieltagen 4 Punkte zu Buche standen, stehen nach dem 6. Spieltag 8 Punkte. Das ergibt einen Schnitt von 1 u. 1/3 Punkten pro Spieltag. Hochgerechnet hat der FCS also zu Saisonende 45 u. 1/3 Punkte erreicht. Dass diese Hochrechnung nur im Falle eines äußert seltsamen Punkteabzugs seitens des DFB zustande käme, ist klar. Nimmt man nur einmal die 45 Punkte als Richtwert für den Fall, dass sich nichts ändert, würde das auf Dauer einen Platz im gesicherten Mittelfeld bedeuten.

Wenn auf sportlicher Ebene kein plötlicher Sinneswandel, ein Umbruch, stattfindet, werden wir uns im Ludwigspark an eine Art Fußball gewöhnen müssen, die für große Langeweile steht. Da der gemeine Ludwigsparkgeher Langeweile als Ärgernis sieht, wird es wohl niemanden wundern, wenn die Kritik an Michael Henke unaufhörlich wächst. Auch dieser reagiert, mitunter sehr eigenwillig, in der Presse auf Kritik an seiner Person, wie man am 02.09.06 in der SZ lesen konnte:
"Ich lese keine Internet-Foren und finde diese Entwicklung nicht gut. Jeder X-Beliebige kann sich anonym auslassen. Ich tausche mich mit jedem aus und habe kein Problem, wenn das auf vernünftiger verbaler Ebene passiert."


Dass es Kritik nicht nur in Form geschriebener Beiträge auf Internetseiten gibt, wissen wir spätestens seit den "Henke raus!"-Rufen. In der Fanszene ist die Frage nach dem Trainer schon lange aktuell.

Sollte sich der Trend fortsetzen und der FCS konstant nur Ware mit erheblichen Mängeln abliefern sollte, wird wohl auch bald in der FCS-Führung die T-Frage ganz offen gestellt. Der Vorstand ist schließlich auch dafür bekannt Trainer so oft zu wechseln, wie andere Leute ihre Unterhosen (was eine kleine Überleitung zu unserem nächsten Punkt ist ;-).

Beim Spiel in Reutlingen kam es zu einer denkwürdigen, weil kuriosen Szene: Nach einem Zweikampf fällt Schiedsrichter Welz auf, dass Alexis Genet anstatt der vorgeschriebenen, hellen Unterhose eine dunkle Unterhose trug. Als er kurz danach einen Reutlinger derart foulte, dass selbst Vinnie "The Axe" Jones oder Thorsten Nehrbauer stolz gewesen wären, drohte wohl eine sehr frühe Ampelkarte. Michael Henke erlöste deshalb schon in der 12.(!) Minute den Pechvogel Genet und schickte dafür Julien Lücke auf das Feld. Warscheinlich hatte Genet nicht seine Glücksunterhose an.

Darf man den Medienberichten glauben schenken, so geht der Sieg für Reutlingen völlig in Ordnung und hätte auch in der Höhe deutlicher ausfallen können. Der FCS war für die starken Aufstieger nur ein Punktelieferant. Die Erklärung nach der Niederlage war eine, wie man sie schon so oft hörte:
O-Ton Henke: "Ich denk mal da muss man...ähhhh...kritisch die Fehler analysieren und das natürlich in Zukunft besser machen."


Wahre Worte, wenn auch etwas banal, wenn man bedenkt, dass die Analyse der Fehler eine Routinearbeit für Trainer sein sollte. Davon abgesehen, dass hier meistens die Medien auch ihre Fachkräfte für sich sprechen lassen (mehr oder weniger fachwissend). Und dass die Mannschaft mal einen Fortschritt erkennen lässt, sollte auch die Maxime für die nächsten Spiele sein.

Glück auf!

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