Leider nicht, denn selbst die löbliche Idee konnte nicht die mangelhafte Umsetzung seitens des DFB verhindern! Das eigentliche Ziel der Drittligisten war es, eine neue Liga zu schaffen, die frei von Reservemannschaften der Bundesligisten bleibt und quasi als Unterbau der bisherigen Bundesligen einen besseren Übergang zwischen Amateur- und Profitum bildet. Auch sollten Duelle von Mannschaften mit großem Fanpotenzial die Zuschauereinnahmen steigern. Herausgekommen ist dabei jedoch nur eine Verschmelzung von Regionalliga Nord und Süd.
So heißt es in der Pressemeldung auf dfb.de:
Der außerordentliche Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main hat die Einführung einer einteiligen dritten Liga mit 20 Mannschaften ab der Spielzeit 2008/09 beschlossen. Darunter wird eine dreigeteilte Regionalliga (4. Spielklasse) mit jeweils 18 Mannschaften gebildet. Über die Struktur der fünften Spielklasse entscheidet der DFB-Bundestag 2007.
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Unter den 20 für die dritte Liga der Spielzeit 2008/09 qualifizierten Mannschaften dürfen sich maximal vier zweite Mannschaften von Lizenzvereinen befinden, und zwar vorrangig die beiden bestplatzierten zweite Mannschaften einer jeden Regionalliga-Staffel. Ist in einer der beiden Staffeln der Regionalliga nur eine oder keine zweite Mannschaft qualifiziert, kann der Ausgleich aus der anderen Staffel erfolgen, sofern dort eine dritte beziehungsweise vierte zweite Mannschaft qualifiziert ist.
Die für die dritte Liga qualifizierten zweiten Mannschaften verzichten ab der Saison 2008/09 zudem auf ihren Anteil an den Fernsehgeldern, sowie auf das Startrecht im DFB-Pokal.
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Kurz: Das Ziel wurde nicht wirklich erreicht. Die Liga ist da, jedoch sind die Probleme geblieben und haben sogar Zuwachs bekommen.
Zunächst wären da die zweiten Mannschaften von Vereinen wie z.B. Bayern München. Diese Mannschaften sind zum einen keine Zuschauermagneten, sodass sich die Einnahmen aus den Kartenverkäufen immer in einem überschaubaren Rahmen halten, zum anderen wird ihnen immer mal wieder Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Unterstützer der zweiten Mannschaften bringen in dieser Endlosdiskussion immer wieder das interessante Argument, dass eine Verbannung der Bundesligareserve ein Rückschlag für die Nachwuchsförderung wäre. Seltsamerweise helfen bei diesen Vereinen dann bei akuter Abstiegsgefahr Spieler auf, die eigentlich zum Bundesligakader gehören. Oft sind es Spieler, die sich nach Verletzungspause in der Regionalliga "warmschießen" oder in der Bundesliga nicht zum Zuge kommen. Manchmal heißen diese Leute dann Santa Cruz oder Sebastian Deisler.
Die Totschlagargumente haben ihre Wirkung gezeigt und die Schutzpatronen der Resevemannschaften dürfen eine kleine Erhaltung der Privilegien ihrer Schützlinge feiern.
Desweiteren sehe ich trotz aller guten Absichten immer noch das Problem, dass Spiele wie Wehen gegen Holstein Kiel oder Ahlen gegen Hoffenheim wohl gerade mal Zuschauerzahlen auf unterem Regionalliganiveau erzielen werden. Ganz zu schweigen von Hertha BSC II gegen VfB Stuttgart II. Zum einen werden die Anreisewege der Mannschaften steigen, wobei das Prestige der Gegner mehr oder weniger gleich bleiben wird. Auch hier gehen den Vereinen überlebenswichtige Gelder verloren. Einige attraktive Gegner spielen dagegen längst unterklassig wie z.B. Waldhof Mannheim oder Lok Leipzig.
Auf lange Sicht wird sich diese Liga wohl begrenzter Beliebtheit erfreuen und schon einem frühen Ende geweiht sein. Sowohl Attraktivität der Gegner, als auch die Fernsehgelder und Prämien werden sich in Grenzen halten.
Ich persönlich wäre für eine "englische" Lösung, also eine eigene Liga für die Reserve der Profimannschaften. In meinen Augen wäre das eine sehr gute Lösung der Amateurproblematik, als auch eine akzeptable Veränderung in Hinblick auf die Nachwuchsarbeit. Und wenn die Bundesligisten einmal ehrlich wären, kann eine gute Jugendarbeit nur so aussehen: Dauerhaftes integrieren der besten Nachwuchsspieler in den Kader der 1. Mannschaft bzw. Leihgeschäfte mit unterklassigen Mannschaften. Denn von neuen Millionentransfers wird die eigene Jugendabteilung garantiert nicht profitieren.
So bleibt die neue dritte Liga aber weder Fisch noch Fleisch.
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