Tim Schwartz war einmal in aller Munde. Das lag zunächst an seinem Aufstieg in die ersten Mannschaft des FCS. Sein erstes Spiel für die damalige Regionalliga-Mannschaft unter Didier Philippe machte er am 28.04.2007 gegen einen Verein, der damals noch weitläufig als TSG Hoffenheim bekannt war und später in dieser Saison aufsteigen sollte. Der FCS verlor mit 1:3 im heimischen Ludwigspark, Schwartz spielte volle 90 Minuten und sollte auch in der Mannschaft bleiben. Zusammen mit Mike Frantz galt er damals als Vereinsjuwel und wechselte mit dem Abstieg des FCS auch eine Klasse tiefer, blieb allerdings dem Verein treu.
Eigentlich sollte es unter dem neuen Gespann Krüger/Loos seine Saison werden. Tim Schwartz war in der Abwehr gesetzt, spielte in der Hinrunde 14-mal und erzielte dabei auch ein Tor.
Danach war Tim Schwartz wieder in aller Munde. Nachdem er laut Verein im Kabinengang eine Zeitung gelesen hat, wurde er von Manager Loos suspendiert, was auch zur Offenlegung des Konflikts zwischen einem Saarbrücker Spielerberater und der Vereinsführung führte.
Vorerst sollte die Karriere des jungen Spielers, der bereits in der Jugend von Energie Cottbus spielte, einen kleinen Schub bekommen, die Suspendierung ermöglichte einen Wechsel nach Elversberg. Doch auch dieser Neuanfang sollte erste Kratzer bekommen, als bekannt wurde, dass Schwartz nach dem Abgang des FCS-Trainers Krüger wohl doch lieber einen Neustart im alten Verein versucht hätte.
Mit dieser Hypothek verlief der Start durchwachsen, Schwartz kam zwar auf acht Saisonspiele in der Rückrunde, sollte allerdings mit seinem Verein das Ziel 3. Liga verpassen. Seinem Ruf als Talent wurde Schwartz nicht wirklich gerecht, sodass er auch hier aussortiert wurde, zu Beginn der neuen Saison von Trainer Vasic.
Ende August 2008 sollte Schwartz dann nach Karlsbrunn gehen, von der vierten (Regionalliga) in die siebte (Landesliga) Liga. Zwar versuchte er sich zuvor im Probetraining in Nürnberg, wurde im Gegensatz zu vielen anderen Ex-Saarbrückern dann jedoch nicht von den Franken verpflichtet und zog den Wechsel zum SV Karlsbrunn anderen Angeboten vor. Ein konsequenter Schritt, um "den Spaß am Fußball wieder zu finden" (SZ-Artikel vom 04.09.08).
Mit leichter Verwunderung wird der ein oder andere Saarbrücker diesen Wechsel des einstigen Talentes begutachtet haben und ihn in die Schublade der Tarillions oder Quacks oder anderer vermeintlicher Rohdiamanten gesteckt haben, hätte einen nicht Anfang des Jahres Tim Schwartz erneut überrascht. Nämlich damit, nach vielen Gerüchten und Spekulationen wieder in eine höhere Liga zu wechseln.
Kickers Offenbach II sollte den Ex-Saarbrücker Anfang des Jahres verpflichten, nachdem dieser seit Oktober kein Spiel mehr in der Landesliga bestritten hatte. Für die Reserve des Drittligisten absolvierte Schwartz in der Rückrunde noch 13 Spiele und traf sogar dreimal ins gegnerische Tor, was ihm mehr Erfolg als dem anderen Ex-FCSler in der Mannschaft, Gökhan Impis, einbrachte.
Es bleibt abzuwarten, wie die weitere Karriere des einst beachteten Talentes verläuft. Begonnen hat er mit 18 Jahren in der Regionalliga Süd und nun steht er derzeit mit 21 Jahren in der Hessenliga, zwei Spielklassen tiefer, dafür jederzeit mit der Chance, sich für die erste Mannschaft der Offenbacher zu bewerben, vorausgesetzt er schafft es sich dauerhaft in einer Mannschaft zu etablieren, was bisher weder in Saarbrücken, noch in Elversberg oder Karlsbrunn der Fall war.
Denn nicht immer ist auf der Weg, wie ihn Tim Schwartz in der Saarbrücker Zeitung präsentierte, der zum Erfolg:
"Ob du einen Vertrag in der Regionalliga bekommst oder in einer noch höheren Liga, hängt nicht unbedingt von deinen fußballerischen Qualitäten ab. Wenn du entscheidende Leute kennst und zudem etwas Glück hast, bist du im Geschäft."
Für Tim Schwartz ist nun in Offenbach die Zeit gekommen, zumindest ersteres zu beweisen.
Update 17. Juli 2009: Tim Schwartz ist trotz der Perspektive in die 1. Mannschaft der Offenbacher aufzusteigen zum Oberligisten SVN Zweibrücken (den FCS-Fans als SV Niederauerbach bekannt) gewechselt. Wir wünschen ihm viel Glück!
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