Freitag, September 26, 2008

Zurück in den Westerwald

Man könnte fast sagen, dass der FCS zu einem Ort historischer Ereignisse der Vereinsgeschichte zurückkehrt. Wenn man den ersten Auswärtssieg in der viertklassigen Oberliga Südwest denn als solchen betrachtet.

Was einem damals allenfalls an graue Regionalligazeiten der Neunziger vorkam und surreal erschien, dürfte heute Routine darstellen. Eingezwängt auf Stehtraversen zwischen einem Baustellenzaun und Büschen standen knapp 900 Saarbrücker, die das Stadion an der Theodor-Heuss-Schule letztlich fanden und sahen ein Spiel, das mit einem eher glücklichen Gästesieg endete. Wirges erwies sich als zäher Brocken für die neuformierte Mannschaft des Duos Krüger/Loos und nur die Stürmer Nazif Hajdarovic und Manuel Rasp konnten die solide Abwehr der Eintracht Glas Chemie Wirges bezwingen. Recht befremdlich muss das wohl für diejenigen gewesen sein, die aufgrund der beiden vorangegangenen Heimspiele (7:0 und 5:0) die lange Reise nach Wirges antraten.

Wirges 2009 bleibt dabei Wundertüte. Zu Saisonbeginn war man die erwartet starke Oberligamannschaft, baute aber zuletzt deutlich ab und hat seit dem 2. Spieltag keinen Sieg mehr gesehen. Selbst beim saarländischen Aufsteiger SV Mettlach setzte es eine deftige 1:4-Niederlage für den angestammten Oberligisten. Immerhin trotzde man zuletzt Homburg und Mayen je ein Unentschieden ab und auch der ehemals glücklose FCS-Stürmer Thomas Esch durfte seinen ersten Saisontreffer feiern. Seit dieser Saison bekommt Esch im Sturm Verstärkung von Marko Sasic, der aus Engers kam und dessen Vater Milan als Trainer zurzeit ziemlich gefragt sein dürfte, machte er doch aus einem maroden Zweitligisten mit viel zu großen Stadion einen Aufstiegsanwärter (man entschuldige die Häme). Sasic kommt zurzeit auf zwei Saisontreffer.

Auf null Saisontreffer kommt zurzeit noch Michael Petry. Der 32-Jährige durfte gegen Hauenstein seinen ersten Kurzeinsatz im blau-schwarzen Trikot feiern, was per se noch keinen Aufschluss darüber geben kann, wie er im Sturm mit Nazif Hajdarovic harmonieren wird. Vielleicht gibt ihm Dieter Ferner in Wirges dazu erste Gelegenheit. Was die Freude auf das Spiel in Wirges ein wenig trübt, sind die "Fragezeichen" hinter den Einsätzen von Nico Weißmann und Manuel Zeitz. Vor allem der junge Zeitz hinterließ als Neuling einen guten Eindruck und steht als weiteres Beispiel für die gute Jugendarbeit des FCS (hab ich an dieser Stelle bereits den 2:1-Sieg unserer B-Jugend über den amtierenden Meister Hoffenheim erwähnt?).

Wenn der FCS morgen erneut im Westerwald gegen den Verein mit dem kuriosesten Namen der Oberliga Südwest antritt, darf man auf eine Fortsetzung der Spielfreude aus den letzten Spielen hoffen. Wobei man auch mit einer Wiederholung des letztjährigen Ergebnisses zufrieden sein könnte, ohne historischen Charakter oder Baustellenzäune.

Links:

- Vorbericht in der Blau-Schwarzen Belletristik
- Vorbericht der FCS-HP
- Offizielle Homepage der SpVgg EGC Wirges

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