Heute stelle ich euch einen Spieler der legendären Chaossaison 01/02 vor:
Matthias Breitkreutz
Foto: www.ludwigspark.de
Seine Karriere bei den Ostvereinen BFC Dynamo und Dynamo Schwerin beginnend, spielte Breitkreutz im Alter von 20 Jahren zusammen mit dem späteren Bundesligastar Stefan Beinlich für Bergmann-Borsig Berlin. 1991 wechselten sie zusammen in die englische Premier League zu Aston Villa. In dieser Zeit erzielte Beinlich geringfügig mehr Einsätze für Villa, beide kamen pro Saison nicht über 8 Einsätze hinaus, und 1994 zu Hansa Rostock gingen und in ihrer ersten Zweitligasaison Stammkräfte wurden. Breitkreutz kam in seiner 2. Hansa-Saison nur noch auf 18 Einsätze und ging während der Saison 96/97 zum Ligakonkurrenten Arminia Bielefeld und konnte dort zum Stammspieler avancieren. In der darauf folgenden Saison stieg Bielefeld ab, Breitkreutz hatte in 19 Spielen kein einziges Tor erzielt. Sein Ex-Mitspieler war in der Zwischenzeit zu Bayer Leverkusen gewechselt.
Nun kehrte Breitkreutz ablösefrei zurück nach Rostock. In den folgenden beiden Jahren kam er pro Saison auf mehr als 20 Einsätze, bis er 2000/2001 ausgemustert mit nur 8 Einsätzen und einem Tor auf die Suche nach einem neuen Verein ging. Er war immerhin mit 30 Jahren nicht mehr der Jüngste, aber auch in einem erfahrenen Alter, in dem man noch einige Jahre auf gutem Niveau spielen kann.
Ortswechsel: Saarbrücken. Mit dem festen Ziel "Aufstieg" begab sich der Verein auf die Suche nach einem neuen Spielmacher, einer echten Nummer 10, die in Form von Breitkreutz verpflichtet wurde. In den ersten beiden Spielen setzte er noch positive Akzente, indem er die beiden einzigen FCS-Tore erzielten konnte. Im Auswärtsspiel gegen Karlsruhe folgte dann die Verletzung, die ihn in SB zurückwarf. Er kam noch auf einen Kurzeinsatz gegen Mainz, sonst machte er kein Spiel mehr für den FCS. Grund waren Differenzen mit dem damaligen Trainer Heribert Weber, welche später zu seiner fristlosen Entlassung führten:
Breitkreutz gefeuert!
20.12.2001
Der FCS hat sich von Matthias Breitkreutz getrennt. Der Verein kündigte dem Mittelfeldspieler, der vor der Saison von Hansa Rostock gekommen war, wegen mangelnder Berufsaufassung fristlos. Ob und wann Breitkreutz einen neuen Verein findet bleibt fraglich.
Quelle: www.ludwigspark.de
Später spielte er noch für den VfB Leipzig und den FC Augsburg, wo sein Vertrag zum 31.12.2003 aufgelöst. Vorher durfte er mit Augsburg noch einmal mit 3:2 im Ludwigspark gewinnen. Ohne Perspektiven auf eine weitere Karriere im Fußball beendete er eben jene im Alter von 32 Jahren.
In seiner FCS-Zeit gehörte er einem Team an, das nie eines war. Späterer mangelnder Ehrgeiz und Probleme mit Weber führten dazu, dass Breitkreutz auch in SB kein rühmliches Ende fand. Seine Karriere hätte nach dem Englandaufenthalt groß werden können, was letztendlich an fehlendem Ehrgeiz oder vielleicht an mangelndem Talent gescheitert ist. Wir werden es nie erfahren. Seine zwei Treffer für den FCS sind jedenfalls höchstens für die Statistik von Interesse.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 4 Tagen
1 Kommentar:
von Michael
Als Unterstützer des FC Hansa Rostock habe ich ebenfalls die Geschichte von Matthias Breitkreutz verfolgt. Ich sage euch: Dieser Junge war ein Genie. So jemandem muss man seine Freiheiten lassen, dann zaubert er einem die schönsten Tore. Vielleicht hatte er wirklich nur zuwenig Ehrgeiz, um sein Talent unter Beweis zu stellen. Wäre der unbedingte Wille vorhanden gewesen, wäre auch ein Großer aus ihm geworden. Nun trauere ich um das Karriereende meines Lieblingsspielers.
Kommentar veröffentlichen