Donnerstag, Februar 15, 2007

Trainer + Präsident = Sportdirektor?

So wie die Saarbrücker Zeitung (SZ) gestern berichtete, wird wohl die vakante Position des Sportdirektors beim 1. FC Saarbrücken ab sofort von einer Doppelspitze ausgefüllt: Didier Philippe und Hartmut Ostermann!

Der Pressebericht stützt sich auf die Angaben von FCS-Pressesprecher, welcher erklärte, dass man noch überlege, "die Stelle perspektivisch neu zu besetzen". Jedoch gibt es keinen zeitlich festgesetzten Rahmen, in welchem man einen neuen Sportdirektor verpflichten will.

Kurz vor Rückrundenbeginn wird Ostermann damit ungewohnt aktiv. Schon in einem Interview auf der FCS-Homepage gab der FCS-Präsident letzte Woche die Ziele für die aktuelle und die kommende Saison aus (gewohnt "optimistisch" lauten die Vorgaben: 06/07: erste Sechs 07/08: Aufstieg). Das hartnäckige Gerücht, Ostermann hätte sein Verbleiben als Präsident vom Schicksal Henkes abhängig gemacht, bestreitet er im Interview mit diesen Worten:
Es war die Spekulation eines Journalisten, mit dem gar nicht gesprochen habe. Wir haben vor der Saison einen 2-Jahres-Plan ausgegeben und den halten wir ein. Sollten wir nach der Saison 2007/2008 nicht in die Zweite Liga zurückgekehrt sein, dann müssen sich andere um eine neue Konstellation bemühen.

Aufgrund dieser Wortwahl stellt sich natürlich sofort die Frage, ob mit dieser "neuen Konstellation" ein FCS-Präsidium ohne Hartmut Ostermann gemeint ist. Die Antwort darauf wird man jedoch frühestens im Sommer 2008 erfahren.

Jedoch beschäftigt viele schon jetzt die Frage:
Was ändert sich mit Ostermann als "halbem" Sportdirektor?

Vermutlich wird sich nichts ändern!
Fraglich ist, ob mit dieser personellen Umbesetzung sich auf einmal ein Aufgabengebiet findet. Ein solches wurde nämlich für Michael Henke schon vergeblich gesucht, was Anlass zur Spekulation gibt, dass Geschäftsführer Dr. Coen im Hintergrund den Aufgaben des Sportdirektors nachgeht. In Fankreisen wurde stets die Glaubwürdigkeit des Rücktritts von Dr. Coen als Sportdirektor im November 2005 angezweifelt.
Ein anderes Manko der neuen Rollenverteilung beim FCS ist die augenscheinliche Ungleichberechtigung des Sportdirektorduos Ostermann/Philippe. Als Präsident hat Ostermann per Definition den größeren Einfluss auf das Transfergeschehen und könnte somit leicht Entscheidungen über Philippe hinweg fällen. Ostermann stand schon früher in der Kritik, das sportliche Geschehen zu sehr mitbestimmen zu wollen. So z.B. beim 0:4 gegen Offenbach im Sommer 2006, als er laut SZ in der Halbzeitpause die Auswechslung Tam Nsaliwas gefordert habe.

Genauen Aufschluss darüber, welche Wirkung das neue Sportdirektorduo zeigt, werden erst die kommenden Wochen geben. Jedenfalls werden in dieser Konstellation weiterhin die Interessen des Präsidiums gedeckt sein.

Quellen und weiterführende Links:

- SZ-Artikel "Philippe und Ostermann übernehmen Henkes Job" vom 15.02.07
- "Ich erwarte eine deutliche Steigerung" Interview mit Hartmut Ostermann (Link)
- SZ-Artikel "Der Rausschmiss kam per Telefon" vom 05.05.06

Keine Kommentare: