Freitag, September 04, 2009

Erste von vielen

Der Ligaalltag wird den FCS zum morgigen Heimspiel einholen. Das liegt nicht an der zuletzt schwankenden Leistung, sondern vielmehr an der ersten Begegnung mit einer der insgesamt acht Reservemannschaften innerhalb der Regionalliga West: Borussia Mönchengladbach II.

Wie die meisten Mannschaften, die man früher oft mit dem Zusatz "Amateure" versah, prangt auf Elf inzwischen das Etikett "U23", was auch bei den meisten Spielern tatsächlich zutrifft. Über die meiste Routine und Erfahrung verfügen die beiden 33-Jährigen in der Mannschaft, Lars Schuchardt (seit 1999 im Verein) und Marcel Podszus (früher Fortuna Düsseldorf), sowie der 27-jährige Kapitän Mirhudin Kacar. Letzterer ist mit drei Treffern der gefährlichste Torschütze der "Fohlen", obgleich er ein zentraler Mittelfeldspieler ist. Trainiert wird die Mischung aus nachgerückten Jugendspielern und einigen erfahrenen Leitspielern von Horst Wohlers, dessen prominentester Vorgänger wohl der ehemalige Nationaltrainer Kameruns Winfried Schäfer ist.

In der laufenden Saison verbucht man zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden für sich und ist damit nur einen Punkt vom FCS entfernt. Dieser ist nach der Niederlage in Lotte wieder auf dem Boden der Realität angelangt. Zu hoch deutete man die Siege über Essen und Münster und verkannte dabei einerseits die Fahrlässigkeit, mit der RWE im eigenen Stadion Chance um Chance verschenkte, und die Kopflosigkeit, mit der man sich in Münster derzeit herumplagt (was Trainer Schmidt demnächst auch den Kopf kosten könnte). Ob man in Saarbrücken nun einzelne Spieler oder Mannschaftsteile kritisieren mag, Tatsache bleibt, dass man erst fünf Spiele gesehen hat und sich darüber im Klaren ist, dass diese Mannschaft keineswegs zu den Abstiegskandidaten in dieser Liga gehören muss.

Um einen Absturz zu vermeiden ist vor allem eine Verbesserung der Situation in der Abwehr und im Sturm gefragt. Während die Abwehr bei mehrfachen Umstellungen auch dementsprechend mal zerstreut, mal gefestigt auftrat und am Wochenende auf die Rückkehr von Marcus Mann hofft, scheint sich der Sturm zum ersten Sorgenkind der Saison zu entwickeln. Michael Petry hat in vier Spielen ledeglich eine seiner unzähligen Torchancen in ein Tor umwandeln können, Velimir Grgic spielt solide, ist aber eher Vorbereiter als Vollstrecker. Nach dem Schließen der Transferliste muss man darauf hoffen, dass sich das vorhandene Personal in den nächsten Spielen steigert oder dass man bei den Vertragslosen fündig wird, sollte sich nichts bessern.

Morgen wird man sich gegen die erste von vielen Zweitvertretungen der Bundesligisten durchsetzen müssen. Dabei wird es auch eine Rolle spielen, ob am Länderspielwochenende einige Spieler der ersten Mannschaft als "Verstärkung" auflaufen werden. Der FCS kann nur darauf hoffen, dass die Borussia sich auf Sportlichkeit und Fairneß besinnt und mit dem üblichen Personal anreist. Alles weitere werden die Mannen in blau-schwarz zu verantworten haben, die sich nun mitten im Ligaalltag befinden.

Link zum Spiel:

- Vorbericht SR-online.de

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