Vor einer eher enttäuschenden Kulisse von knapp 3.700 Zuschauern bestritt der 1. FC Saarbrücken sein erstes Heimspiel gegen eine Bundesligaresere, nämlich die der Borussia aus Mönchengladbach. Nach 90 Minuten sollte der Sieg verdient, aber glücklich zustande gekommen sein.
Erneut ohne Mann und den gesperrten Rozgonyi, aber dafür Rückkehrer Nabil Dafi in der Startelf traf man auf eine Fohlenelf, die trotz des Länderspielwochenendes auf den übermäßigen Einsatz von Vertragsprofis verzichtete. Gladbach schien in den ersten Minuten gewillt früh zu attackieren, ließ nach einigen missglückten Flankenversuchen jedoch unerklärlicherweise von weiteren Offensivaktionen ab. Dabei schien der FCS auf den Außenpositionen keineswegs vom Spiel in Lotte gelernt zu haben und stand oft viel zu weit vom Gegner entfernt.
Mitte der ersten Halbzeit neutralisierten sich so beide Mannschaften. Der FCS konnte hierbei ledeglich eine gute Chance für sich verbuchen, Gladbach bemühte sich in der Offensive noch weniger als die Hausherren und kam nach einem Müller-Ausflug zur einzigen Torgelegenheit.
Die spektakulärste Aktion des Spiels war bis dato das Entwenden einer Gladbacher Zaunfahne vor den Augen verdutzter Ordner nebst Sprint über die Laufbahn. Als ein FCS-Fan in der Halbzeitpause jene Fahne für den Gladbacher Fanclub "zurückholen" wollte, kam es zu einigen tumultartigen Szenen im D2-Block. Nach Eingreifen des Saarbrücker Fanprojekts wurde die Zaunfahne später ihren ursprünglichen Besitzern zurückgegeben.
Nach dem Seitenwechsel stärkte der 1. FC Saarbrücken die Bemühungen nach vorne und die bisher souveräne Fohlen-Abwehr zeigte erste Nachlässigkeiten. Ein starker Eckball von Nico Zimmermann führte zu einer Kopfballchance für Marc Lerandy, die Torhüter Frederic Löhe noch vereiteln konnte. Nach 60 Minuten kam ein langer Ball auf den bislang schwachen Michael Petry, der alleine auf das Tor hätte zulaufen können, jedoch im Strafraum gefällt wurde. Die Entscheidung: Strafstoß.
Wie gegen Münster sollte es Manuel Zeitz richten. Zum Entsetzen aller Zuschauer war sein Schuss jedoch so schwach wie der Versuch von Zimmermann gegen Münster. Zum Glück für Zeitz wehrte Frederic Löhe den Ball dennoch genau vor die Füße von Zeitz ab, der diesmal aus kürzester Distanz zum 1:0 einschieben konnte.
Wenig später gab es erneut Aufregung im Gladbacher Strafraum. Borussia-Torhüter Löhe, der schon beim Elfmeterpfiff protestierte, verlor die Nerven und geriet mit Marc Lerandy einander. Der FCS-Verteidiger sah die Gelbe Karte, Löhe wurde aufgrund der Tätlichkeit vom Platz verwiesen. Die Gäste mussten nun einen Feldspieler opfern, der für den Ersatztorhüter Blaswich aus dem Spiel ging.
In Überzahl kam der FCS in der 73. Minute zum zweiten erfolgreichen Angriff des Spiels. Manuel Zeitz schaute auf, die Gladbacher Abwehr spekulierte auf ein Zuspiel für Petry. Stattdessen ging der Ball quer zu Velimir Grgic, der wiederum am letzten Abwehrspieler vorbei das Leder in den Lauf von Nico Weißmann legte. Dieser schloss den hervorragenden Angriff zum 2:0 ab. In der Folge verwaltete der FCS das Ergebnis, während Gladbach in Unterzahl keine spielerischen Mittel mehr besaß, um die Niederlage abzuwenden. In der Schlussminute sah ein weiterer Gladbacher, Tony Jantschke, die Gelb-Rote Karte aufgrund von Meckerns, was mit der ablaufenden Zeit keinen weiteren Vorteil mehr für den FCS einbrachte.
Weiter trifft das Mittelfeld für den 1. FC Saarbrücken, während die Stürmer ledeglich als manchmal die entscheidenden Vorlagen geben. In einer über lange Strecken schwachen Partie gewann der FCS letztlich verdient, auch wenn man erst gegen Ende und mit einer Portion Glück auf die Siegerstraße gelangte.
Mangelnde Impulskontrolle
vor 1 Tag
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