Sonntag, März 11, 2007

Die Trendwende?

Der FCS hat 4:0 gegen Reutlingen gewonnen. Ich selbst war nicht dabei. Eigentlich ärgere ich mich einerseits, mal ein anständiges Spiel des FCS verpasst zu haben, andererseits gönne ich vor allem Jonathan Jäger seinen Hattrick. Wo man vor nicht allzu langer Zeit die Worte "Abstieg" und "Oberliga" hörte, ist die Stimmung nun wieder optimistischer. Doch war das wirklich eine Trendwende?

Aus sportlicher Sicht war der Sieg keineswegs eine eindeutige Trendwende, da der FCS die zweitstärkste Heimmannschaft der Regionalliga Süd ist. Deswegen wird sich erst in den kommenden beiden Spielen zeigen, was der Sieg gegen Reutlingen wert war. Beim Auswärtsspiel in Pirmasens stehen sich eine heimschwache und eine auswärtsschwache Mannschaft gegenüber. Sollte der FCS hier endlich den Teufelskreis durchbrechen und den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren, hätte man eine wunderbare Ausgangsposition gegen die Stuttgarter Kickers, welche derzeit den 4. Tabellenplatz belegen. Kurz ausgedrückt: Die Mannschaft muss das Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen Reutlingen mit nach Pirmasens mitnehmen. Sollte man nun wirklich eine kleine Serie starten, dürfte sich auch das Thema Abstieg erledigt haben.

In einer Hinsicht dürfte das Spiel gegen Reutlingen eine Trendwende dargestellt haben: Nach dem mißlungenen Versuch eines umfassenden Boykotts wird dieses Thema für viele abgehakt sein. Damit bewahrheitet sich das Vorurteil gegenüber FCS-Fans, die nach einem gewonnenen Spiel gleich wieder an Aufstieg denken. Ich will das jetzt nicht als negativ abstempeln, aber es ist tatsächlich ein wenig naiv (Welcher Fußballfan ist nicht ein klein wenig naiv, wenn es um seinen eigenen Verein geht?). Bedenklich dagegen ist es, sich durch kurzfristige Erfolge von der Arbeit des Vorstands und der sportlichen Leitung in den letzten Monaten ablenken zu lassen.
So betonte FCS-Präsident Ostermann jüngst in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung(SZ), dass der FCS "genügend Fußball-Kompetenz in den eigenen Reihen" habe. Dies wirkt genauso unfreiwillig komisch wie Didier Philippes Aussage, "er könne sich vorstellen, noch zehn Jahre in Saarbrücken zu arbeiten und die Mannschaft möglicherweise sogar in die Bundesliga führen". Da werden eigentlich nur Erinnerungen an Eugen Hach wach, der am Abend vor seiner Beurlaubung ankündigte, noch für mindestens vier Jahre in Saarbrücken zu bleiben.

So scheint auch in der Grundhaltung des Vereins vorerst keine "Trendwende" möglich zu sein. Einzig die Mannschaft hat dazu in sportlicher Hinsicht die Möglichkeit und dafür ist ein Sieg beim Abstiegskandidaten Pirmasens Pflicht.

Quellen:
-SZ vom 10.03.07 "FCS-Präsident redet Klartext" von M. Kipp und W. Wein

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