Mittwoch, Juni 20, 2007

E-Block geschlossen

Sieht so der Oberligaalltag aus?

'E2 Ludwigspark' von Carsten_FCS

Mit einem Paukenschlag verbreitete sich im Zuge der Veröffentlichung der neuen Eintrittspreise die Meldung, dass in der kommenden Saison der E-Block (sowie ein Bereich der Gegentribüne) nicht mehr geöffnet sein wird:

Aus organisatorischen und wirtschaftlichen Gründen ist ein Betrieb des E-Blocks und der Victor`s Vortribüne nicht mehr möglich.


Ein weiterer Betrieb des E-Blocks erscheint dem FCS in der Oberliga also unrentabel. Aufgrund dessen werden in der kommenden Saison nur die Blöcke A, D und F für die Heimspielbesucher geöffnet sein. Das dürfte wohl jedem zunächst einleuchten. Der eher mäßige Zuschauerschnitt der letzten Saison wird abstiegsbedingt aller Warscheinlichkeit nach noch weiter sinken. Bei einem Stadion mit einer Kapazität von über 30.000 Zuschauern können mit der Schließung einzelner Bereiche unnötige Kosten eingespart werden.

Es bleibt jedoch die Frage danach, ob man nicht gerade deswegen den E-Block geschlossen hat, weil dort die vereinskritische Virage Est beheimatet ist. Diese hat während der vergangenen Saison eine fundiert, geschlossen und konsequent ihre Meinung vertreten und den bekannten "Vorstand raus!"-Banner präsentiert. Davon abgesehen feuerten die Mitglieder der Virage Est zuhause und in der Fremde die Mannschaft des FCS an, auch wenn der Spielstand aussichtslos erschien.

Dieser Gruppe will man nun die Tore der Kurve, in der vor zwei Jahren das Projekt "Virage Est" startete, verschließen. Eigentlich ist das ziemlich peinlich und undankbar, wenn man bedenkt, dass es die Mitglieder der V.E. waren, die im Winter die Stehränge des E2-Blocks von Eis und Schnee befreit haben. Grade nach dem Rostockspiel sollte der Umgang mit kritischen Fans eigentlich offen und konstruktiv sein. Es scheint so, als sei die veränderte Zuschauer- und Finanzsituation ein willkommener Anlass, den ungeliebten Kritikern vorläufig die bekannte Plattform zu entziehen. Ob die Akzeptanz für die V.E. in ihrer jetzigen Form in den anderen Blöcken vorhanden wäre, lässt sich bezweifeln.

Ich frage mich, warum man nicht im Vorfeld schon nach einer sinnvolleren Lösung gesucht hat. Das FC-Sportfeld hätte genügend Platz für das Oberligapublikum geboten, sodass sich die wenigen, nötigen Anpassungsmaßnahmen für den Spielbetrieb eventuell gelohnt hätten. Es ist auch die Frage, ob nicht ein Kompromiss, wie die Schließung der Blöcke E1 und E3 oder des A-Blocks. Manager Wolfgang Loos könnte nun Einfühlungsvermögen beweisen, indem er die enorme Wichtigkeit der Fans in schweren Zeiten respektiert und vielleicht eine derartige Lösung des Problems findet.

Sollte der Saison wirklich ohne eine V.E. an ihrem Geburtsort beginnen, wäre das eine Fortsetzung der alten Fehler der FCS-Führungsetage in einer neuen Liga.

Links zum Thema:
-Meldung auf ludwigspark.de

Nachtrag 04.07.07:

Mittlerweile ist auf ludwigspark.de auch eine Stellungnahme der Virage Est zu diesem Thema zu lesen.

2. Nachtrag 20.07.07:

Die Entscheidung ist gefallen! Wie in mehreren Foren zu vernehmen ist, bleibt der E-Block geöffnet.
Gute und vor allem wichtige Entscheidung, da der Verein sich seinen Fans gegenüber gesprächs- und kompromissbereit zeigt und in diesem Fall eine zufriedenstellende Lösung gefunden hat. Ein großes Lob an die Vertreter der Virage Est für ihr Durchhaltevermögen, sowie an Manager Loos für sein Verständnis für die Fans.
Solche Nachrichten hört man sehr gerne!

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