Der Tag X ist gerade einmal vier Tage her und die Ereignisse beim 1. FC Saarbrücken überschlagen sich: Trainer weg, Spieler weg, Präsident weg, Manager bleibt.
Eigentlich könnte man nun frohen Mutes in die Welt gehen und sich denken, dass der Abstieg immerhin den lang erhofften Neuanfang mit sich bringt.
Weit gefehlt!
Es beginnt schon mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhart Klimmt, welcher einerseits jegliche Verantwortung für das sportliche Versagen nicht im Aufsichtsrat sieht, andererseits weiterhin die Legende des von Fans verursachten Scheiterns Henkes verbreitet.
Genau solche Aussagen im Vorfeld einer eigens angekündigten Mitgliederversammlung in Interviews zu tätigen, erfordert besonderes taktisches (Un-)Geschick, da sich auch der Aufsichtsrat der Verantwortung nicht entziehen kann.
Wer hat denn in der Vergangenheit ein überfordertes Präsidium weiterarbeiten lassen, bis der FCS schließlich in der Oberliga gelandet ist?
Ein weiterer Schlag in das Gesicht aller Fans ist die Anregung, den scheidenden Präsidenten in den Aufsichtsrat zu integrieren. Hier läuft man Gefahr, dass in Zukunft die Machtverhältnisse nur auf dem Papier neu geregelt werden. Dass der Hauptsponsor sein Engagement weiterführen will, ist zwar recht löblich, jedoch muss die Frage gestellt werden, was daran denn nun der geforderte Neuaufbau ist.
Wenn jetzt nicht endlich ein Paradigmenwechsel stattfindet, muss man sich nicht wundern, wenn der FCS in einem Jahr fünftklassig spielt.
Um einen geregelten und sinnvollen Neuaufbau in Saarbrücken durchzuführen, ist es unabdinglich, dass Meiser, Ostermann und Klimmt ihre Positionen als Entscheidungsträger abgeben und Platz für neue Ideen, neue Funktionäre geschaffen wird. Tatsächlich sind Ostermann und Meiser noch solange "kommissarisch" in ihren Ämtern, bis ihre Nachfolger gewählt sind. Und das kann noch dauern. Ein möglicher Kandidat hat mit Michael Arnold schon abgesagt.
Aus Fansicht wäre es begrüßenswert, wenn anstelle eines weiteren Vertreters aus Wirtschaft oder Politik endlich mal ein ehemaliger FCS-Spieler die Verantwortung übernehmen würde und für das Präsidentenamt kandidiert. Obwohl die Aufgabe selbst wohl eine Herausforderung wäre, hätte man endlich wieder die Möglichkeit, sich mit einem Vereinsfunktionär zu identifizieren, was dessen Start in den Neuaufbau sicherlich erleichtern würde. Die Erwartungen müssen hierbei schließlich realistisch bleiben und darfen nicht in irgendwelche Träumereien ausufern. An solchen Verhaltensweisen ist auch das Präsidium um Ostermann gescheitert, da Anspruch und Realität oftmals zu weit auseinanderklafften.
Im Vorfeld der nun angekündigten Mitgliederversammlung muss jedem stimmberechtigten Mitglied bewusst werden, dass eine schwierige Entscheidung in ihren Händen liegt und jede einzelne Stimme zählt. Deshalb ist es wichtig, vorbereitet zu dieser Veranstaltung zu gehen und die Zukunft des Vereins mitzugestalten.
Für einen echten Neuaufbau mit neuen Leuten!
Link zum aktuellen Thema:
-Interviews mit verschiedenen Fans auf sr-online
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 4 Tagen
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