Einen Tag nach dem eher schmeichelhaften 4:2-Testspielerfolg gegen Riegelsberg soll er also handfest gemacht werden, der Neuanfang des FCS.
Bei diesem Testspiel war er schon gegenwärtig, der Umbruch von alt zu neu: während (Noch-)Vizepräsident Klaus Meiser wie immer abseits des Sportplatzes zu sehen war, genoss der baldige Ostermann-Nachfolger Horst Hnschberger die Aufmerksamkeit der Menge, als er über die Laufbahn stolzierte.
Was wird/soll sich ändern?
Zunächst einmal die Besetzung des Präsidiums. Hinschberger und Ebertz nehmen die Plätze von Ostermann und Meiser ein, während Weller als Schatzmeister dem Verein weiterhin erhalten bleibt. Somit wird dieses Gremium auch keine großen Veränderungen in Sachen Parteizugehörigkeit vollziehen, auch wenn Hinschberger nicht gleichzeitig Hauptsponsor des FCS sein wird. Dafür hat Hinschberger angekündigt, vermehrt mittelständische Betriebe für ein Engagement beim FCS begeistern zu wollen.
Mit Harald Ebertz wird zudem ein alte Forderung der Fans erfüllt: ein ehemaliger Profi, welcher sportliche Kompetenz besitzt, wird Mitglied des Präsidiums. Der vorherigen Vereinsführung wurde nämlich stets vorgeworfen, sich trotz fehlendem Fachwissen in sportliche Belange einzumischen.
Ein wenig ernüchternd klingt die Ankündigung, dass der Vorschlag des Ehrenrats für den Aufsichtsrat insgesamt nur eine(!) personelle Veränderung vorsieht. Vor allem Reinhard Klimmt haftet der Vorwurf an, über Jahre hinweg alle Entscheidungen des Präsidiums unkritisch abgenickt zu haben und somit den Absturz des FCS mitverantwortet zu haben. Derweil pocht der Aufsichtsratsvorsitzende stets auf seine Leistungen in der Vergangenheit und die Mitschuld der Fans am Abstieg.
Ist Klimmt noch der richtige Mann für den Aufsichtsrat, wenn er nichteinmal in der Vergangenheit zum richtigen Moment handeln konnte?
Was ein wenig an dem geplanten Neuaufbau zweifeln lässt, ist ein Interview mit Hinschberger und Klimmt in der BILD-Zeitung vom 6. Juli 2007. Hier sagte Reinhard Klimmt:
"Klar ist, wenn diese angestrebte Konstellation nicht das Vertrauen findet, ist der Verein führungslos und in seiner Existenz bedroht."
Daraufhin benannte Hinschberger die Folge konkret: Ostermann und Meiser wären weiterhin kommissarisch im Amt.
Kontrastieren diese Worte nicht mit Klimmts Ankündigung aufhören zu wollen, würde sich ein Nachfolger für ihn finden?
Einerseits sieht es sehr nach einem faulen Kompromiss aus, den Neuanfang nur so zu bekommen, wie Ehrenrat und Aufsichtsrat ihn planen, andererseits offenbart sich erneut die alte Schwäche des FCS, die einer nichtvorhandenen/unstrukturierten Opposition. Für viele Mitglieder stellt sich bereits die Frage, wer denn überhaupt Präsident werden könnte, wenn nicht Hinschberger. Wunschkandidaten wie Seel oder Arnold haben schließlich längst eine Absage an das Präsidentenamt erteilt.
Der FCS steht vor der Wahl: eine vollkommen ungewisse, wie gefährliche Zukunft oder der Versuch eines Neuanfangs, auch wenn einige Ungereimtheiten die Hoffnung trüben könnten.
Dass ca. 100 Neuanmeldungen im Vorfeld der Mitgliederversammlung getätigt wurden ist jedenfalls positiv zu bewerten und hoffentlich werden einige dieser Neumitglieder auch den heutigen Abend mit konstruktiven, wie interessanten Redebeiträgen begehen. Ich selbst werde wohl auch bei dieser bedeutsamen Versammlung anwesend sein und hoffe, dass die Weichen für eine bessere Zukunft endlich gestellt werden und alte, festgefahrene Strukturen endlich über Bord geworfen werden.
Der FCS am Abgrund? Unvorstellbar!
Für einen konsequenten Neuanfang!
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 5 Tagen
2 Kommentare:
Hi Carsten!
Über Klimmt denke ich vollkommen anders als du, ich schätze immer noch seine Verdienste und das Opfer seiner politischen Zukunft für den FCS höher ein, als sein zweifelsohne zu kritisierendes Nichthandeln, was Vorstands-Fehlentscheidungen der Vergangenheit angelangt.
Aber nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt auf deinen Bericht zur MV.
Ich denke heute Abend hier im hohen Norden an euch. Wird bestimmt - so oder so - 'ne interessante Veranstaltung.
Viele Grüße aus Hamburg,
Markus
@Markus
Vielleicht mag Herr Klimmt noch einer der Sympathieträger im Verein mit großen Diensten in der Vergangenheit sein, aber der konkrete Vorwurf, den er sich ankreiden lassen muss, ist sein zögerliches und lasches Handeln in den letzten Monaten/Jahren. Das wurde auch auf der MGV diskutiert.
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