Im Sommer 2007 spielte der 1. FC Saarbrücken zu seiner Oberliga-Premiere vor 10.000 Zuschauern im Ellenfeld gegen Borussia Neunkirchen nicht wirklich überragend, wenn auch hoffnungsvoll und erreichte nach 90 Minuten ein 2:2-Unentschieden, was zu einem Spiegelbild des folgenden Jahres werden sollte. Fast zwei Jahre später sieht man sich an diesem Ort wieder, die Erwartungen sind verhaltener, sehen die meisten Oberligisten den FCS doch bereits auf der Abschiedstour in Richtung Regionalliga, auch wenn man sich in Neunkirchen garantiert nicht ausruhen können wird.
Dabei konnte man sich in Saarbrücken in der vergangenen Woche ungeachtet aller Rivalität zwischen Hüttenstadt und Landeshauptstadt bei der Borussia bedanken. Mit drei Toren fegte Neunkirchen den FC 08 Homburg aus dem Ellenfeld und sorgte vor 1.200 Zuschauern dafür, dass die letzten Aufstiegshoffnungen in Homburg Zweifel und Planungen für die kommende Saison gewichen sind. Voreiligkeit und Ungeduld existiert eben nicht nur in Saarbrücken.
Dort redete man zuletzt weniger über die spielerische Leistung, die zuletzt gegen Hasborn und Betzdorf etwas spärlich ausfiel, sondern übte sich vor allem in der gedanklichen Planung eines neuen Stadions. Dieses forderte der Vorstand von Land und Stadt, schließlich will man wieder in höhere Gefilde vordringen.
Unbeachtet bleibt, bei allem Optimismus, dass dem FCS noch wichtige Duelle bevorstehen, angefangen bei Neunkirchen, dem Pokalduell gegen Elversberg, über Homburg-Bezwinger Köllerbach bis hin zu den Saarpfälzern selbst, zu denen man im Mai reisen will (oder auch nicht, zumindest geistert dieser Gedanke in vielen Fan-Köpfen herum).
Ungelegte Eier dürfen für "Dieter Ferner's Blue and Black Army" am Ostersamstag keine Rolle spielen. Dort beschäftigt zunächst der Gegner, der sich auf einem kleinen Höheflug befindet und keines der letzten zehn Spiele verloren hat. In der Winterpause hat man sich von einigen Spielern getrennt, dafür einigen Jugendspielern die Chance in der ersten Mannschaft gegeben und mit Almir Delic einen alten Bekannten aus dem Hut hervorgezaubert. Der Erfolg lässt sich an der Bilanz der letzten Spiele ablesen.
Beim FCS hängt dagegen zwar nicht der Haussegen schief, allerdings hat der Druck wieder ein wenig zugenommen, seit in den Medien über die Vertragsverhandlungen der Spieler berichtet wurde. Ob Nazif Hajdarovic dem Verein erhalten bleibt hängt sowohl von dessen Leistung in den verbleibenden Spielen, als auch von den Verhandlungen zwischen Verein und Spielerberater ab.
Das weit akutere Problem der Blau-Schwarzen wird morgen jedoch die Defensive sein. Letzten Meldungen zufolge werden mit hoher Warscheinlichkeit Nabil Dafi, Marcel Rozgonyi und Pietro Berrafato ausfallen. Fraglich bleibt, ob man den wichtigen Stabilisator im hinteren Mittelfeld und die beiden Innenverteidiger gleichwertig ersetzen kann.
Bei noch acht ausstehenden Spielen steht der Aufstieg für den FCS zwar noch nicht fest, allerdings zeigt die Geschichte, dass man sich stets vollste Konzentration bewahren sollte (auch einem FCS sollte das doch irgendwann einmal klar werden). Was zählt, sind weder Stadionneubauten, noch vorgezogene Aufstiegsfeiern, sondern einzig und allein die kommenden Spiele, zunächst das aufstiegs
vorentscheidende in Neunkirchen und dann das pokalvorentscheidende gegen Elversberg. Anders als bei den zuletzt drögen Heimauftritten sollte sich der FCS gerade trotz der Sorgen um die zentrale Verteidigung auf alte Stärken besinnen und Neunkirchen früh unter Druck setzen und zum Öffnen der Abwehr zwingen. Für den 3:0-Sieg über Homburg kann man sich später noch einmal bedanken.
Links:
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VfB Borussia Neunkirchen (Offizielle Seite)-
Borussia Online (Fanseite)-
Vorbericht FCS-HP-
Vorberichte SR-Online.de
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