Eigentlich übertreibt der Autor eines Textes geradezu dreist, wenn er die Behauptung aufstellt, der FCS erlebe derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Trotzdem streicht das keineswegs das 1:1-Unentschieden gegen Wirges, die 4:0-Antwort darauf in Waldalgesheim und diverse Diskussionen um Leistung und Planungen für die kommende Saison aus den Zeitungen. Da kommt ein Nachholspiel zum Kräftebeweis ganz gelegen, ein zäher Gegner wie Hasborn dagegen nicht.
Der FCS begann in ungewohnter Formation mit Pascal Stelletta anstelle von Manuel Zeitz, der sicherlich nach anstrengenden Wochen zwischen A-Jugend und Oberliga eine Pause verdient hatte, und Gregory Strohmann für den verletzten Michael Petry. Ungeachtet dieser Umbesetzungen legten die Blau-Schwarzen in den Anfangsminuten ein hohes Tempo vor und kamen so durch Gregory Strohmann zur ersten guten Gelegenheit, sein Kopfball wurde von Hasborns Torwart Henkes gerade noch über die Latte gelenkt.
Nach diesem Auftakt folgte leider eine Halbzeit mit Leerlaufzeiten von bis zu 20 Minuten. Hasborn war von Gerd Warken offensichtlich gut auf die Taktik der Hausherren vorbereitet worden und formte einen stabilen Abwehrriegel, der bei seiner Arbeit zunächst nicht schonungslos mit den FCS-Spielern umging, was oftmals auch bedeutete, dass Fair Play aus dem Hasborner Vokabular gestrichen wurde und der Armeinsatz die Grenze des Erlaubten überschritt.
Spielerisch blieb der FCS so glanzlos: Weißmann schien bemüht, aber abgemeldet, die Stürmer tauchten unter und Pascal Stelletta legte seine Rolle im Mittelfeld oftmals zu eigensinnig aus und spielte leicht zu durchschauende Pässe, die selten den Weg in die Spitze fanden. Einzig Alexander Otto und Lukas Kohler ließen mit kreativen und vor allem schnellen Vorstößen die gegnerische Abwehr, die sonst solide stand, wackeln. Torlos ging es in die Pause.
In Halbzeit zwei verschwand die Sonne leise hinter der Gegengerade und im Flutlicht wirkte das Spiel auch nur unter der Kulisse von 3.500 Zuschauern ein wenig glanzvoller, spielerisch hatte der FCS nämlich noch keine Mittel gegen Hasborner gefunden. Diese wollten mit voranschreitender Spielzeit aus ihrer konsequenten, wenn auch eintönigen Mauertaktik herausbrechen und zeigten nun zaghafte Angriffsversuche, die seltenst die Strafraumgrenzen erreichten, die Saarbrücker Hintermannschaft machte ihre Hausaufgaben.
Nach 73 Minuten sollten die Blau-Schwarzen über einen individuellen Fehler in der Hasborner Hintermannschaft dann zum Matchball kommen. Sammer Mozain drang über die rechte Seite in den gegnerischen Strafraum ein und konnte nur noch per Grätsche von den Beinen geholt werden, was völlig zurecht einen Strafstoß gegen Hasborn nach sich zog. Angesichts der Tatsache, dass nach der Pause die Foulspiele der Gästeseite unerträgliches Ausmaß annahmen, kann man wohl von der gerechten Strafe sprechen. Der bis dahin glücklose Pascal Stelletta trat an und sollte sein Glück doch noch in der Querlatte finden, von der ein knallharter Schuss hinter die Linie prallte: 1:0 für den FCS, Ekstase im Park, da der Vorsprung in der Tabelle in diesem Moment auf sage und schreibe 18 Punkte anwuchs!
Der Hasborner Abwehrriegel brach nun auf und gab sich voll und ganz dem Angriffsspiel hin, was gegen Ende des Spiels die FCS-Abwehr noch einmal durch zahlreiche Eckbälle in Gefahr bringen sollte. Der mittlerweile eingewechselte Wollscheid setzte hier seine Lufthoheit gekonnt um, auch Gregory Strohmann half in den letzten Minuten vor dem eigenen Tor aus. Den Ausgleich hätte dann fast Nico Weißmann besorgt, der eine Hasborner Ecke sehr knapp am eigenen Kasten vorbeiköpfte, allerdings besiegelte sich dann der zehnte Heimsieg für den FCS in der Schlussminute durch Gregory Strohmann, der vor dem Hasborner Tor Henkes locker umdribbelte und zum 2:0 einschob.
Spielerisch stellt der Heimsieg gegen Hasborn keine herausragende Leistung dar, was man allerdings auch vor dem Hintergrund der Umstellungen in Angriff und Mittelfeld betrachten sollte. Der von der DRF-Kurvenlage (Infoblatt der Boys Saarbrücken) als "Dirty-Dieter" betitelte Dieter Ferner hat auch diesmal mit einem glücklichen Händchen und der nötigen Geduld in einem dreckigen Nachholspiel gegen unbequeme Hasborner gewonnen. Ein glanzloser Sieg, der von der 3:0-Niederlage des FC 08 Homburg in Neunkirchen heute vergoldet wurde.
Mangelnde Impulskontrolle
vor 14 Stunden
3 Kommentare:
Nachholspiel gestern gewonnen, HOM verliert heute. Läuft ja alles bestens. Freut mich! Es geht wieder aufwärts.
So langsam kann man wirklich für die Aufstiegsfeier rüsten, auch wenn ich immer sehr sehr vorsichtig mit solchen Aussagen bin.
Man braucht kein Prophet zu sein, um zu erkennen, dass weder Homburg (auch nicht, wenn sie ihre 2 Nchholspiele noch gewinnen würden), noch die nachstehenden Mannschaften 12 oder mehr Punkte in acht Spieltagen aufholen werden.
Am Samstag, den 23. Mai 2009 gegen 17:20 wird der FCS die Niederungen der 5. Liga verlassen und damit zum 1. Mal, seit ich 2005 von Saarbrücken nach Hamburg gezogen bin, nicht mehr ne Liga runter, sondern wieder ne Liga rauf gehen.
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