"Typisch Eff-Zeh!"
"Jedes Johr dasselwe!"
"Isch gehn die Gurkentruppe nimmeh gugge!"
So könnten sinngemäß die Kommentare vieler gelautet haben, die am vergangenen Samstag der zweiten Saisonniederlage in Pirmasens beiwohnen mussten. Und eigentlich ist die Reihenfolge ja immer diesselbe: das Spiel ist grauenhaft, der Schiedsrichter miserabel, der Platz ein Kartoffelacker und erst dann sind die Spieler "Söldner" und "Arbeitsverweigerer". Dann ist aus den "jungen Wilden" der letzten Woche eine Truppe von "Schönwetterfußballern" und "Rumpelfüßlern" geworden. Wenn dann erst einmal das Totschlagargument gebracht wird, dass man auf seiner Arbeitsstelle bei ähnlicher Leistung wie der des FCS in Pirmasens sehr schnell seine Papiere abholen könnte, erschließt sich auch dem entferntesten Beobachter, dass beim letzten Spiel irgendwas nicht gestimmt hat.
Aber:
Ich kann dieses endlose Geseiere einiger Zuschauer nicht mehr hören, die sich selbst zu den Netzers und Dellings der Biertheke erkoren haben und über den FCS richten, als sei der Verein gerade ein weiteres Mal eine Liga nach unten gewechselt.
Dem ist nicht so!
Es ist immernoch ein unumstößliches Faktum, dass trotz eines Etats von 2 Mio. Euro und trotz eines kompetenten Trainer-/Managergespanns es keine eingebaute Sieggarantie für den 1. FC Saarbrücken gibt (obwohl die einige am liebsten in den DFB-Statuten verankern würden). Außerdem ist die Mannschaft trotz einiger erfahrener Spieler als Kollektiv eher jung und noch dementsprechend lernfährig auftritt. Zur Erfahrung gehören neben atemberaubenden Erfolgen nämlich auch bittere Niederlagen, aus denen man oftmals mehr lernt als aus jedem Kantersieg. Es ist nun die Aufgabe von Michael Krüger und seinen Assistenten aus den Niederlagen und der schwächelnden Form der FCS-Elf die richtigen Schlüsse zu ziehen und personell und im Training dementsprechend zu reagieren. So könnte dies auch für etablierte Spieler bedeuten, dass mal ein Ersatzspieler den Vorzug erhält. Ein Konkurrenzkampf wirkt sich anregend auf die Leistung der Spieler aus und könnte bei dem ein oder anderen das Engagement der ersten Spiele wiedererwecken, welches naturgemäß nach zwölf Spielen ein wenig nachgelassen hat, sei es aus konditionellen oder psychischen Gründen.
Wenn wir uns jetzt selbst die Begeisterung nehmen, indem wir tagelang auf dieser Niederlage pochen und die Mannschaft in Grund und Boden reden, wird es grade für junge Spieler schwierig, dem Druck aus dem Umfeld standzuhalten. Mit einem Punktedurchschnitt von 2,0 liegt man derzeit gut im Rennen um die Aufstiegsplätze und hat das Soll erfüllt. Die Kritik muss jetzt intern und zielgerichtet erfolgen, nicht mittels irgendwelcher sinnleeren Parolen, die der Mannschaft an den Kopf geworfen werden und niemanden weiterbringen. Man darf sich einfach nicht so aufführen, als ob die Verantwortlichen nicht die Fehler der Mannschaft erkennen könnten und darauf reagieren.
Abschließen will ich mein Plädoyer für ein kritisches, aber dennoch besonnenes und vernünftiges Umfeld mit einem alten Sprichwort, welches in der derzeitigen Situation die einzig richtige Losungsformel für den FCS sein kann:
In der Ruhe liegt die Kraft!
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 5 Tagen
5 Kommentare:
Du schreibst:"Ich kann dieses endlose Geseiere einiger Zuschauer nicht mehr hören..."
Lieber Freund,dann bleib doch zuhause, wenn du das nicht mehr hören kannst.Einen Grottenkick schön reden kann jeder.Anscheinend ist es so Usus geworden,in allem Schlechten immer wieder was Gutes zu sehen.
hey anonymus,
das ist ja ein super-beitrag. hat carsten dich etwa zitiert und du hast dich wiedererkannt?
jaja, getroffene hunde bellen, wie es so schön heisst.
@carsten: schöner beitrag, richtige schlussfolgerung.
und zu deinen lesern und kommentatoren: bei 100 menschen sind statistisch schätzungsweise 3 deppen dabei.
einer musste halt seinen kommentar abgebgeen.
sieh´s positiv: immerhin kann er lesen.
gruss 3e1e
@3e1e
Jeder Kommentar ist immerhin besser als das Ausbleiben einer Diskussion. Trotzdem liegt es natürlich nahe, dass ich mit meinen Zitaten voll ins Schwarze getroffen hab ;-)
@anonym
Mir ist unklar, was du sagen willst. Einerseits lässt du uns darüber im Dunkeln, was du von der Niederlage hälst. Deiner Reaktion auf meinen kleinen, leicht polemischen Beitrag nach könntest du wirklich einer der Nörgler sein, die bei jeder Niederlage überreagieren.
Sollte dem so sein, frage ich mich, wieso du gerade beim FCS als Fan gelandet bist. Nach zwei Abstiegen in Folge sollte man doch gelernt haben, wie mit Niederlagen umzugehen ist. Wer das nicht kann, ist vielleicht doch ein wenig zu "verweichlicht", um den FCS als Lieblingsverein zu haben, vielleicht wäre der FC Bayern oder Real Madrid eher angebracht. Es fragt sich nun, wer besser zu Hause bleiben sollte, ich bin das jedenfalls nicht, "lieber Freund" ;-P
Dann zitierst du ein Satzfragment, welches du aus dem Gesamtzusammenhang herausreißt und unterstellst mir dabei, dass ich die Niederlage beschönigen würde. Eine Passage, wo ich die Niederlage beschönige oder gar relativiere, suche ich in meinem Text jedoch vergebens.
Vielleicht kannst du uns ja doch noch auf die Sprünge helfen mit dem, was du uns eigentlich mitteilen willst (es scheint ja beim ersten Mal kläglich gescheitert zu sein); ich bleibe jedenfalls uneingeschränkt bei meinen Aussagen, die ich im Beitrag treffe und so ganz im Unrecht, kann ich dabei garnicht liegen, wenn man die Reaktionen hier im Blog und hier sieht.
Viele Grüße und auf drei Punkte gegen Engers!
Warum soll man sich immer rechtfertigen,für eine meinung,die man vertritt?Ich bin sicher alles andere als ein Dauernörgler oder Bayern oder Real "Fananwärter".
Der blöde Kommentar des Vorschreibers,ich könne wenigstens lesen,erübrigt jede weitere Stellungnahme.Dazu habe ich absolut keine Lust.
Ich kenne euch beide nicht,jedoch fällt es mir verdammt schwer daran zu glauben,meine Meinung stichhaltig darzulegen.nicht aus Mangel an Sicherheit,nein eben wegen dieser dummen Anmache,und das gleich beim ersten Beitrag.nur weiter so mit deinem Blog und deinen "Freunden".
Gruß,ein Anonymer
Wenn ich als Kommentar auf einen Beitrag, in dem ich meine Meinung darstelle ein lapidares "sann bleib doch zuhause" erhalte, frage ich mich, wer mit der dummen Anmache wirklich begonnen hat, "lieber Freund".
Oder um es anders zu sagen:
Ich habe, weiß Gott, nichts gegen konträre Meinungen. Jeder hat das Recht auf seine eigene und das wird von mir respektiert. Aber: der Ton macht bekanntlich die Musik. Wer unsachlich diskutiert, muss damit rechnen, unsachliche Antworten zu bekommen.
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