Sonntag, Mai 04, 2008

Zurückhauen

Es war dasselbe Ergebnis wie bei meinem Spiel auf Mallorca und zudem ein noch dramatischerer Spielverlauf: FCS 3 Hauenstein 1. So kam es zu diesem Heimerfolg, der die Blau-Schwarzen im Rennen hält.




Bei gutem Wetter hatten sich knapp 3.800 Zuschauer in den Ludwigspark eingefunden, zudem wohnten viele Polizisten dem Spiel bei. Bei einer weiseren Planung der Ordnungshüter hätten wohl nicht so viele Frauen und Männer schwitzend in schweren Kampfanzügen herumgestanden. Es fragt sich nach dem Sinn des verhältnismäßig hohen Polizeiaufgebots, da auch keinerlei Gästefans anreisten und eine ausgeprägte Rivalität zwischen Hauenstein und Saarbrücken wohl ein Fall für die Boulevardpresse ist.
Zusätzlich wurden vor dem Spiel gelbe Karten verteilt, auf denen man noch einmal auf die Kostspieligkeit von Pyrotechnik hinwies.

In der ersten Halbzeit tat sich der FCS reichlich schwer. Ein geordneter Spielaufbau war nicht erkennbar, meist wurde ein Spiel über die Flügel versucht. So kam der FCS zu einigen Torgelegenheiten, welche entweder mit unplatzierten Kopfbällen oder ungenauen Abschlüssen verschenkt wurden. Mehrmals kam man mit genauen Ablagen in Schussposition, ballerte den Ball aber zu ungestüm über das gegnerische Tor Richtung Anzeigetafel. Die beste Gelegenheit bot sich Nazif Hajdarovic, welcher nach einem langen, hohen Ball seinem Gegenspieler entkam, nur noch den Torwart vor sich hatte und das Spielgerät links neben sein eigentliches Ziel setzte. Hauenstein hatte zu diesem Zeitpunkt dem FCS wenig entgegenzusetzen, schaffte es aber einige Male in bedrohliche Nähe zum Tor von Pascal Formann zu gelangen und konnte sich dort den Ball seelenruhig vier- bis fünfmal zueinander passen. Mit diesem ersten Durchgang konnte man als Saarbrücker wohl kaum zufrieden sein.

Nach der Pause spielte der FCS dann so, als hätte Alfred Kaminski in der Kabine doch die richtigen Worte gefunden. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Pascal Stelletta mit einem Fallrückzieher, welcher nur knapp über die Latte ging und oben auf dem Tornetz landete. Die Blau-Schwarzen beherrschten das Grün und so war es Alexander Otto, der nach einer Flanke von rechts fast über den Ball stolperte, diesen aber noch aus kurzer Distanz einnetzte: 1:0!
Wenige Minuten danach bekam der FCS vom ansonsten unterdurchschnittlichen Schiedsrichter einen Freistoß zugesprochen. Der Ball senkte sich nahe des Elfmeterpunktes, wo ihn ein Hauensteiner unglücklich per Kopf verlängerte und Nazif Hajdarovic das Leder nur noch ins verwaiste Tor einnicken musste: 2:0!
Dachte man zu diesem Zeitpunkt, dass nun der Sieger gekürt sei, musste man diese Ansicht revidieren, als der eingewechselte Mike Frantz nach einem Allerweltsfoul die Ampelkarte sah. Hier hätte der Schiedsrichter verhaltener pfeifen können. So geriet der FCS noch einmal ins Wanken, da das Wechselkontingent für offensiver ausgerichtete Spieler erschöpft wurde und Hauenstein durch einen unhaltbaren Fernschuss noch einmal auf 2:1 herankam. In der Folge vergab der Schiedsrichter noch eine Gelbe Karte an den verdutzten Pascal Formann, welcher sich den Ball zum Abstoss hinlegte. Angeblich hatte er zu sehr auf Zeit gespielt. Die Häufigkeit der unnachvollziehbaren Entscheidungen führte dazu, dass das Schiedsrichtergespann unter gellenden Pfiffen nach Abpfiff in die Kabine ging. Vorher fiel jedoch noch ein Tor für den FCS: Pascal Stelletta vollendete einen ausgezeichneten Konter zum 3:1-Endstand.

Der FCS präsentierte sich zumindest in der zweiten Halbzeit aufstiegsreif und lässt damit vorerst die Niederlage in Mayen vergessen, da man den Anschluss nach oben hält. Zusammen mit einer Leistungssteigerung der Fanblöcke scheint im Ludwigspark ein Trend in diese Richtung gefestigt, sollte es am kommenden Mittwoch auch noch mit einem Sieg in Engers klappen.

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