Der FCS hat wieder einmal den Salat. Nach einer Woche mit einem überzeugenden Heimsieg der gewachsenen Aussicht auf Klassenerhalt ist man wieder im Tal der Tränen angekommen. Die Auswärtsniederlage in Kassel setzt damit eigentlich nur die peinlichen Trends der Saison 2006/07 fort und zeigt, dass der Verein sich zurzeit immer weiter auf die Abstiegszone zubewegt.
Doch dabei verliert man so langsam den Überblick, wenn man sich die zentrale Frage stellt:
Wo liegen die Ursachen?
Zuerst ist natürlich auf dem Platz selbst nach Ursachen zu forschen, schließlich treten hier alle Symptome des kränkelnden FCS auf.
Die Personalpolitik des FCS ist nicht mehr nachzuvollziehen.
Während jungen Spielern (Olivier, Zimmermann, Birkenbach) weitestgehend die Chance genommen wird, sich als Regionalligaakteure zu beweisen, setzt man weiterhin auf Spieler, deren Leistungen seit Wochen stagnieren oder unkonstant sind (Genet, Gebhardt, Haffner). Als Konsequenz wechselten schon einige talentierte Nachwuchskräfte den Verein.
Die Frage nach der Planung für die kommende Spielzeit zu stellen ist dabei müßig: Solange die Spielklasse 2007/08 nicht feststeht, dürfte sich nichts auf dieser Ebene bewegen. So ist man für die kommenden sechs Spiele auch auf die Spieler angewiesen, also ist hier Trainer Didier Philippe gefragt, mit den vorhandenen Zutaten eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen.
Der Trainer wirkt machtlos.
Didier Philippe ist nicht der erhoffte Heilsbringer. 19 Punkte aus 15 Spielen haben keine wirklich große Veränderung gebracht. Er muss sich neben der Mitverantworung an Niederlagen auch die Verpflichtung von Deschamps vorwerfen lassen. Deschamps zeigte sich bisher als klassischer Fehleinkauf. Philippes Antworten in Interviews wirken wie Phrasendrescherei aus einem Rhetoriklehrgang für Fußballtrainer und mit der Verpflichtung von Manager Loos steht Philippe als Trainer im Schatten einer weitaus mächtigeren und stärkeren Figur beim FCS. Der Trainer wirkt macht- und ratlos, was die sportliche Zukunft betrifft.
Der Vorstand ist maßgeblich an der derzeitigen Misere beteiligt.
Die Fehlentscheidungen auf sportlicher Ebene sind auch vom Vorstand des FCS zu verantworten. Der Verlust an Glaubwürdigkeit wurde mit der Posse um Michael Henke nur bestärkt. Vom Einräumen eigener Fehler war dabei selten bis nie etwas zu hören. Vielmehr schien man mit dem Spiel gegen den FC Bayern, der Verpflichtung von Loos die eigenen Fehlleistungen kaschieren zu wollen. Im Endeffekt bleibt die sportliche Talfahrt und seitens des Vorstands zeigen sich keine Bemühungen, etwas zu ändern. Trainer Philippe wurde bis Saisonende das Vertrauen ausgesprochen und von öffentlichen Appell an die Mannschaft sieht und hört man nichts, geschweige denn von der Übernahme von Verantwortung.
Fazit:
Um die Symptome zu bekämpfen, muss man direkt an der Mannschaft angreifen. Großartig lässt sich im Abstiegskampf nicht mehr routieren, jedoch darf man keinem Spieler mehr Freibriefe erteilen. Eine andere Möglichkeit wäre ein weiterer Trainerwechsel, welcher vielleicht eine heilsame Wirkung haben könnte, jedoch im Moment nicht sehr realistisch erscheint.
Mit der Vermeidung des Abstiegs wäre zwar das stärkste Symptom bekämpft, die Ursachen liegen jedoch im Vorstand des FCS. Und um die muss man sich auch im Falle des Klassenerhalts weiterhin ernsthafte Gedanken machen.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 5 Tagen
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