An Hallenturnieren scheiden sich die Geister. Für die einen ist es willkommene Abwechslung zum Fußball auf dem großen Platz, der in den Herbstmonaten immer durchnässter wird, für die anderen ist es eine unerträgliche Fußballvariante mit hoher Verletzungsgefahr. Wenn sich der 1. FC Saarbrücken in die Halle begibt, in diesem Falle die zweite Mannschaft, ist für einen großen Zuschauerandrang jedoch gesorgt.
Die Riegelsberghalle in Riegelsberg (logisch!) war Austragungsort eines Qualifikationsturniers zum saarländischen Hallenmasters und gleichzeitig eines der wenigen Turnieren, an dem der FCS II teilnehmen würde. Im Hinblick auf das bevorstehende Endturnier des Hallenmasters sollte der FCS II also keine Rolle spielen, jedoch bot sich für die Fans des FCS eine nette Gelegenheit, sich mal wieder in der Disziplin des Support zu versuchen. Ungefähr 100 FCS-Anhänger versammelten sich in einem seperaten Block, um sich voll und ganz der Unterstützung ihrer Mannschaft zu widmen.
In der letzten Gruppe startend, musste der FCS II erst kurz vor 14 Uhr sein erstes Spiel bestreiten. Für das Spiel gegen den SV St. Ingbert hatte man im FCS-Fanblock mehrere Doppelhalter und eine gefühlte LKW-Ladung an Konfetti vorbereitet, sehr zum Leidwesen der Veranstalter, welche zum Besen greifen mussten.
Auf dem Platz zeigten die FCS-Amateure eine überzeugende Leistung und fegte St. Ingbert mit 5:1 aus der Halle. Vor allem Sascha Bickelmann erwies sich als wahrer Hallenkenner und erzielte im ersten Spiel zwei Tore. Auf den Rängen sprang und sang alles, was an diesem Tag für die Blau-Schwarzen hielt. Dabei wurde auch die Treppe im Saarbrücker Block um einen halben Meter nach unten verlagert. Fortan mieden fast alle Zuschauer diesen Weg, da man stets fürchten musste, dass die Treppe endgültig zusammenbrechen würde.
In den Pausen zwischen den Spielen erwies sich die Lage der Riegelsberghalle als Glücksfall, sodass man in wenigen Metern Entfernung mehrere Supermärkte zur Verfügung hatte und sich entsprechend mit Lebensmitteln versorgen konnte.
Auch das zweite Spiel wurde zum Schaulaufen für den FCS II. Gegen die Reserve des Gastgebers Riegelsberg wurde ein 4:1-Sieg eingefahren, welcher bereits das sichere Weiterkommen bedeutete. Den Höhepunkt der Begegnung konnte allerdings der Gastgeber für sich verbuchen: der Schiedsrichter musste dem Riegelsberger Torwart die Schuhe binden, da diesem mit den Torwarthandschuhen quasi die Hände gebunden waren.
Das dritte Spiel gegen den SV Reiskirchen klärte dann nur noch, dass der FCS II als Gruppenerster die Vorrunde beenden würde, da man auch hier mit 3:1 gewann. Vor dem Spiel bedeckte ein Regen aus Klopapierrollen den Hallenboden und sorgte bei manch ahnungslosem Hallenbesucher für verdutzte Blicke.
Weniger anstrengend wurde für das Hallenpersonal das Viertelfinale gegen Geislautern. Mit 3:1 gewann der FCS II und sicherte sich den Platz unter den ersten Vieren, während der Fanblock zu beginn eine Choreographie aus Plastikschals zeigte und zumindest einen Teil der Halle in blau-schwarz tauchte.
Im Halbfinale endete der Weg des FCS vorerst. In einem hitzigen Spiel mit Provokationen auf beiden Seiten verlor der FCS gegen Gastgeber Riegelsberg mit 2:3. Ob man dem Schiedsrichter vorwirft, nicht auf den Ablauf der Hallenuhr geachtet zu haben oder ob man dem Zeitnehmer vorwirft, hier zugunsten seiner Mannschaft nicht einmal die Zeit bei der Spielunterbrechung kurz vor Ende gestoppt zu haben, bleibt wohl jedem selbst überlassen.
Das Spiel um den dritten Platz gegen Halberg-Brebach verlor man erneut mit 2:3, diesmal noch ein wenig unglücklicher als zuvor. Dennoch ließen sich die Spieler mit einer Humba verabschieden, was eine erneute Verspätung des Endspiels bedeutete. Der Hallensprecher nannte dies eine "nette Einlage der FCS-Fans", der Missmut der übrigen Zuschauer war jedoch deutlich spürbar. Dessen ungeachtet zückten die Anhänger seitlich des FCS-Blocks über das gesamte Turnier hinweg immer wieder ihre Handykameras, um sich die Filmchen vom FCS-Support als Trophäe zu sichern. Wo liegt da der Sinn, wenn man selbst betont, wie "unsinnig" man diese Prozedur findet?
In einem emotionslosen Finale gewann dann der Gastgeber noch den Pokal und "Mr. Hallenmasters" Paul Scheer wünschte allen Mannschaften noch dreimal "viel Glück" für die kommende Rückrunde. Zu diesem Zeitpunkt war der Zauber schon längst aus der Halle verflogen und jede Menge Müll blieb zurück. Für die FCS-Fans hat sich dieser Tag auf jeden Fall gelohnt.
Schön, dass ihr alle da seid!
vor 5 Tagen
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