Dienstag, März 17, 2009

Das Viertelfinale - ein paar Minuten mulmig

Um es vorweg zu nehmen: die ersten 18 Minuten dieser Begegnung waren von dem mulmigen Gefühl geprägt, der FCS 2008/2009 könnte den Nimbus der Ungeschlagenheit verlieren. Am Ende kam jedoch alles wie immer.

Pokal 003

Daniel Magno war es, einer meiner ehemaligen Lieblingsspieler zu Zeiten von "Dieter Ferner's Blue and Black Army" irgendwann im Jahre 2004. Ein scharf an den Fünfmeterraum gezogener Freistoß fand den Kopf von Daniel Magno und nach drei Minuten kannte der Jubel nur bei einem Bruchtteil von 2000 Zuschauern keine Grenzen, vorzugsweise den elf Akteuren in den roten Trikots aus Köllerbach. Etwas Unruhe machte sich breit und die Möglichkeit einer Niederlage drängte sich kurzzeitig in meinen Kopf. Schließlich hätte das im Saarlandpokal die Endstation bedeutet.
Marcel Schug trug nicht zur Entspannung bei: zweimal scheiterte der offensiv agierende Mittelfeldspieler an Grub.
Irgendwann gelangte der FCS, wie schon so oft in dieser Saison, zu einem Eckball, eigentlich nichts besonderes, wenn man bedenkt, dass dort nicht gerade viele Stärken des FCS liegen, jedoch fiel der Ball auf irgendwelchen Umwegen zu Philipp Wollscheid. Und der brachte endlich den Ball über die Linie, 1:0 durch einen aus der "zweiten Reihe" des FCS.

Keine drei Minuten hatte man das alte FCS-Spiel zurück, die Blau-Schwarzen liefen ihren Gegenspielern über die Flügel davon und verwirrten mit diesem Tempofußball die Abwehrspieler zusätzlich, was aus dem 2:1-Führungstreffer ein Eigentor der Köllerbacher Defensive machte. Auf Umwegen stellte der 1. FC Saarbrücken seine Favoritenrolle im Saarlandpokal wieder sicher.
Ein anderer, der in letzter Zeit nicht immer zum Zuge kam, entschied dann in typischer Manier der bisherigen FCS-Auftritte 2009 das Spiel mit einem Doppelpack noch vor der Pause. Ob mit dem Kopf nach einer Ecke (35. Minute) oder mit dem Fuß nach einem Freistoß (43. Minute), Gregory Strohmann war von der sichtlich demoralisierten Köllerbacher Hintermannschaft nicht zu stoppen.
Weitestgehend beruhigt konnte man die Halbzeit einläuten, auch dieses Spiel würde der FCS nicht mehr verlieren.

Pokal 009

Eine Eigenart des 1. FC Saarbrücken scheint darin zu liegen, oftmals gegen die Erwartungen der Zuschauer zu spielen, diesen Zustand allerdings dann über so viele Spiele beizubehalten, dass man irgendwann von selbst Muster zu erkennen scheint und diese in Intervalle einteilt. Gab es in der Hinrunde das Intervall der starken zweiten Halbzeit, in der die Blau-Schwarzen erst so richtig aufdrehten, so hat sich mitterweile das Intervall der ruhigen zweiten Halbzeit bei FCS-Spielen eingestellt. Unverfänglich lassen die Herren in den blau-schwarzen Hemden ihren Gegner ein wenig mitspielen und schießen dabei noch ein oder zwei Tore, dass man gewinnen wird, steht allerdings schon längst fest.
Auch gegen Köllerbach wurde daran festgehalten. Spielerisch waren die in der Liga stark aufspielenden Köllerbacher zu keiner Offenbarung fähig, die Lust war ihnen ohnehin längst vergangen. Der FCS schaltete auf Konter, konnte sich noch einige Chancen erspielen, traf allerdings erst kurz vor Ende der Partie wieder ins gegnerische Tor, nachdem Pascal Stelletta mehrfach in eigensinniger Weise bessere Torgelegenheiten vergab. Philip Wollscheid durfte in der 80. Minute seine Leistung mit dem zweiten Treffer belohnen und der eingewechselte Sammer Mozain vollendete drei Minuten vor Schluss einen Konter, der aus einer abgewehrten Ecke resultierte: Endstand 6:1.

Im Pokal bleibt der FCS fehlerfrei und darf weiterhin auf die Chance Saarlandpokalgewinn/DFB-Pokalteilnahme hoffen, was zusätzliche Einnahmen bedeutet und nicht zuletzt auch dem sportlichen Wert der Mannschaft zugute kommt. Das unangenehme Gefühl der sich anbahnenden Niederlage, das den geneigten FCS-Zuschauer schon oft auf seinem Weg begleitet hat, konnte sich auch heute nur 18 Minuten an der weißen Weste der diesjährigen Mannschaft festhalten.

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