Montag, März 02, 2009

Magic Taifour Diane

Per Zufall habe ich es gesehen: heute vor zwei Jahren, damals in Zeiten der Regionalliga unter Didier Philippe, dem wohl schlechtesten FCS-Trainer der letzten Jahre, verlor der FCS in Siegen. Dass die Siegerländer auf Umwegen auch in ähnlichen Gefilden wie der FCS gelandet ist, spielt an dieser Stelle keine Rolle. Viel interessanter ist eine andere Randnotiz, der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer von Taifour Diane.



Taifour Diane ist eine der vergessenen FCS-Legenden, die in diesem Blog immer mal wieder beiläufig lobend erwähnt wurden, ohne dass man sich einmal dem Gesamtwerk gewidmet hat. Und das fällt bei Taifour Diane geradezu widersprüchlich aus, in Sachen FCS wurde erst auf den dritten Blick aus der Hassliebe wirklich Liebe, vielleicht auch erst auf den vierten oder fünften Blick. Saarbrücken kannte Tai schon aus der Saison 95/96, wo er in zwei Spielen nur einmal traf. Über den denkbar unglücklichsten Umweg, nämlich die Kooperation zwischen FC 08 Homburg und 1. FC Saarbrücken, kam er zurück in den Ludwigspark, wurde als Stammspieler in der Sude-Saison allerdings nicht sehr glücklich und erzielte zehn Treffer. Danach folgte die Zeit in Aachen, die wohl erfolgreichste Episode in der Karriere von Taifour Diane.

Ein Autounfall, kein neuer Vertrag und eine lange Zwangspause bedeuteten fast das Ende eben jener Karriere, hätte sich nicht Eugen Hach, Dianes Trainer in Aachen und Neu-Trainer in Saarbrücken, im Winter 2003/2004 an seinen ehemaligen Stürmer erinnert. Nach einem Testspiel wurde Diane verpflichtet, spielte allerdings in der Regionalliga meist im Mittelfeld und geriet nach Hachs Entlassung auf das Abstellgleis und wurde längst als potenzieller Abgang unter den Fans gehandelt, die Tai selbst bei der Mannschaftsvorstellung zu Beginn der neuen Saison auspfiffen. Dass Tai unter Ehrmantraut als Notnagel letztlich den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt im Alleingang abschoss, ist Geschichte. Nach diesem Aufflammen ging es allerdings sowohl mit dem FCS als auch für Taifour Diane bergab, Verletzungspech, Torflauten und eine Reise durch die saarländischen Vereine folgten, bis er vor kurzem seine Karriere beendete.

Nachdem ich jetzt Abschnitte aus der Biographie von Taifour Diane skizziert habe, bleibt weiter die Frage offen, warum ich einem ehemaligen Spieler, die nicht einmal viele Tore für den Verein geschossen hat, einen kompletten Beitrag an einem Montagabend widme. Einen Teil der Antwort sah ich 2004 in Karlsruhe, in Form eines gelben Auswärtstrikots mit der Rückennummer 36 und dem Schriftzug "DIANE" im Gästeblock. Den anderen Teil sah ich irgendwann in der Saison 2006, als das reguläre Mannschaftstraining im Sportfeld beendet war und Taifour Diane auf dem Platz bliebt, um alleine noch einige Übungseinheiten zu absolvieren. Es ist die zur Fußball-Folklore gewordene Geschichte des ewigen Buhmanns, der über Nacht zum Liebling der Fans wird und es ist der Fußballprofi und Mensch Taifour Diane, der auch in seinen letzten Profijahren nie aufgab, trotz Verletzungspech.

Taifour Diane war keinesfalls der herausragende Spieler der letzten Jahre. Er war allerdings der Spieler, mit dem niemand mehr gerechnet hat.

2 Kommentare:

Frederic hat gesagt…

Tai Diane war immer ein Spieler, der unglaublich sympathisch auf mich wirkte.
Er hat zwar nie wirklich den Durchbruch geschafft, aber trotzdem eine recht solide Karriere gehabt.

Google sagt im Übrigen, dass er jetzt in der Landesliga spielt (http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/merzig-wadern/Merzig-Wadern;art2800,2777528).

Carsten hat gesagt…

Das mit Schwemmlingen-Ballern-Tünsdorf hat sich zerschlagen, Taifour hat laut meinen Infos seine Karriere gänzlich beendet.