Freitag, März 20, 2009

Gefährliche Routine - ein Appell

Wir schreiben den 20. April 2009, es ist der Vorabend des 25. Spieltags der Oberliga Südwest und eigentlich müsste ich mich an dieser Stelle nun dem Gegner widmen. Wirges also, die Spielvereinigung Eintracht Glas Chemie Wirges, warscheinlich ein genauso unbequemer Gegner wie Bad Breisig oder Köllerbach, vor dem man sich in Acht nehmen sollte, weil er die letzten drei Partien für sich erfolgreich gestalten konnte. Hinzu kommt mit Thomas Esch der Quoten-Ex-Saarbrücker in der Mannschaft und der unbedingte Wille, den arroganten Verein aus der saarländischen Hauptstadt in seiner eigenen Festung zu schlagen.

Es ließe sich jetzt mutmaßen, ob die Westerwälder, die sich in der Tabelle vorübergehend auf Rang 5 und damit bereits vor Pirmasens und Neunkirchen geschoben haben, diejenigen werden könnten, die als erste Mannschaft seit Wormatia Worms in einem Pflichtspiel im Ludwigspark einen Auswärtssieg feiern. Allerdings beginnt hier die Stelle im Vorbericht, an der viele Leser sich der 17 Tore in den letzten vier Pflichtspielen erinnern und mit einem Grinsen im Gesicht denken: "Der schreibt mal wieder einen Käse, die hauen wir weg!"

Und hier beginnen die Probleme, die ich in keinem Vorbericht, sondern in einem Appell besprechen will.

Bitte, nehmt jeden Gegner einfach ernst!
Die "Wir-hauen-jeden-weg!"-Attitüde ist nur solange angsteinflößend (was der Arroganz dieser Aussage keinen Abbruch tut), wie man auch tatsächlich jedes Spiel gewinnt. Schiebt sich eine unerwartete Niederlage dazwischen, ist man auf einmal, und sei es nur für sieben Tage, das Gespött der Liga und wird dies auch überall zu spüren bekommen.

Bitte, redet nicht mehr von der Regionalliga als von der Oberliga!
Jeder, auch ich, freut sich insgeheim auf ein Wiedersehen mit Trier, aber auch auf Mannschaften wie Essen oder Münster. Allerdings sind das wahrlich noch ungelegte Eier. Wie schnell hier Vorfreude in blankes Entsetzen umschlagen kann, konnte man heute im berühmt-berüchtigten Ludwigspark.de-Gästebuch nachlesen, wo die falsche Interpretation eines Zeitungsartikels zu einem regelrechten Wahn führte, in dessen Mittelpunkt die Vermutung stand, der 1. FC Saarbrücken hätte die Beantragung der Regionalliga-Lizenz vermasselt/vergessen/verschlampt. Ein kleiner Aufreger, über den morgen wohl niemand mehr redet, der aber symptomatisch für die Beschäftigung mit Dingen, die in ferner Zukunft liegen, steht.

Und sollte dennoch was passieren, bewahrt bitte erstmal Ruhe und einen kühlen Kopf!
So gut es möglich ist, dass der FCS (und das würde uns alle mehr als stolz machen) als ungeschlagener Oberligameister in die Regionalliga einzieht, so warscheinlich ist allerdings auch, dass die Routine in Langeweile und Nachlässigkeit umschlägt. Was sich bei den Fans darin äußert, dass man mehr von der Regionalliga und dem DFB-Pokal träumt als an die akute Lage denkt (siehe oben), kann bei der Mannschaft schlicht und ergreifend eine schwache Leistung oder der eingekehrte "Schlendrian" sein. Wenn es soweit ist, helfen Pfiffe und verbale Entgleisungen genauso wenig wie Augenwischerei und Fußballer-Rhetorik, dann hilft nur auf Mannschaftsebene die Fehleranalyse und einige scharfe Worte von Dieter Ferner und die Bereitschaft der Fans, auch weiterhin dem FCS das bisher entgegengebrachte Vertrauen zu schenken.

Die Belohnung hierfür kommt bestimmt!

Links:

- Vereinshomepage Wirges
- Vorbericht FCS-HP
- Vorschau Oberliga SR-Online.de

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Carsten, Du bist Deiner Zeit einen Monat voraus...

Carsten hat gesagt…

Gestern lag ich wohl auf den Tag genau richtig.