Sonntag, August 03, 2008

Warm-Up bestanden

SG Noswendel/Wadern - 1. FC Saarbrücken II 2:7 (1:2)

Wer schon vor Start der regulären Oberligasaison ein wenig FCS erleben wollte, musste dazu gestern einfach nur ins beschauliche Wadern reisen. In der dortigen Grünanlage mit angebauter Tribüne und benachbarten Garten durfte die zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrücken, nunmehr als Verbandsligist in der Sechstklassigkeit angelangt, der SG Noswendel/Wadern einen Besuch abstatten. Und was für einen!




Mit einer Mannschaft, deren Mitglieder man in den wenigsten Fällen noch kannte, trat Jörg Schampel das Spiel an. Aus der ersten Mannschaft waren ledeglich Philipp Wollscheid und Marc Hümbert bekannt. Dieser war es, der dann auch nicht einmal eine Minute benötigte, um die Führung für den FCS zu besorgen. Mit einem Spaziergang durch die träumende Waderner Hintermannschaft zirkelte er den Ball in die untere rechte Torhälfte. Wadern war auf dem falschen Fuß erwischt und zeigte sich konzeptlos, was vielleicht auch am Abgang von Spielmacher Marco Jost lag. Ein anderer Ex-Homburger, Titan Monostori, sollte dann nach neun Minuten per Kopf auf 2:0 für den FCS erhöhen. Damit schien das Spiel schon zugunsten des FCS entschieden, bis man die wahre Stärke der Waderner erkannte: Freistöße.




Nach knapp einer Viertelstunde bekam die heimische SG einen Freistoß zugesprochen, welcher für Maxi Böhmann unhaltbar zum 2:1-Anschluss rechts oben einschlug. In der Folge bemühte sich der FCS wieder mehr um die Kontrolle über das Spiel und kam zu mehreren Kopfballchancen, die sich als Spezialität von Monostori erwiesen. Die größte Chance vereitelte jedoch der Torhüter der Gastgeber, als er im Duell gegen einen Saarbrücker Stürmer diesem den Ball vom Fuß nahm. In Anschluss durfte sich auch Maxi Böhmann zweimal beweisen und vereitelte gute Chancen der Heimmannschaft.



Nach dem Seitenwechsel blieb vor allem Wadern gefährlich, während der FCS sich zunächst noch behäbiger agierte. Fast jede Standardsituation geriet zur Gefahr für das Tor von Maxi Böhmann und den vorläufigen Höhepunkt fand die SG, nach einem missglückten Querpass in der FCS-Abwehr ein Stürmer frei vor Böhmann stand, diesen umdribbelte... und freistehend aus spitzem Winkel den Ball über das Tor knallte.
Diese Situation geriet auch zum psychologischen Wendepunkt im Spiel, da der FCS nun unter Spielgestalter Hümbert endlich wieder aufdrehte und die vergebene Chance der Waderner bestrafte. Nach 58 Minuten war es wieder einer dieser schnellen Konter der Heimmannschaft, der schon an der Mittellinie mit einem mustergültigen Tackling gestoppt wurde. Der Ball fand nun seinen Weg auf die linke Außenbahn und während die gesamte Waderner Hintermannschaft noch in der eigenen Hälfte stand und staune, hatte Kerim Abane den Ball auch schon zum 3:1 eingeköpft. Keine zwei Minuten später war es wieder der schnelle Abane, der mit einem Schuss aus ca. 20 Metern dem Gastgeber keine Chance ließ: 4:1!

Das fällige 5:1 durfte dann nach einem Eckball der Ex-Waderner im FCS-Team besorgen: Philipp Wollschied stieg hoch, netzte ein und durfte sich gegen David Fuhl auswechseln lassen. Sein früherer Verein schien ihm diesen Abgang übel zu nehmen, was sich darin äußerte, dass ein anständiger Applaus verweigert wurde.
Nachdem nun auch der Spielmacher Marc Hümbert für Kevin Veith Platz machte, begann wieder eine Drangphase für Wadern, die mit vielen Abseitsstellungen begann und einem Elfmeter endete. Dieser wurde dermaßen kraft- und lustlos getreten, dass Maxi Böhmann keine Mühe hatte und den Ball festhielt.



Knapp zehn Minuten vor Ende der Partie durfte Berger dann nach einer Ecke im Nachschuss auf 6:1 erhöhen und das siebte Tor gehörte Sprenglewski, er nach einem Traumpass von Monostori mit dem Außenrist verwandelte. Eine kleine Unkonzentriertheit verhalf dann noch dem Gastgeber zum 7:2-Endstand, was kaum die Freude an einem sehenswerten Spiel trübte, das gut und gerne auch 10:4 hätte enden können, gemessen an den hochkarätigen Chancen beider Mannschaften. Mit dem FCS II wird definitiv wieder im Kampf um den Aufstieg zu rechnen sein, während die SG Noswendel/Wadern noch lange nicht ihre Abgänge kompensiert hat. Vielleicht war es auch der traditionsgemäße Einstand wie so vieler Aufsteiger, die erst einmal einen Dämpfer bekamen. Dass diesmal unser FCS II diese Rolle übernahm, kann einem nur recht sein.

Keine Kommentare: