Es ist ein altes Wiedersehen unter ungewohnten Voraussetzungen: der 1. FC Saarbrücken empfängt die Trierer Eintracht zum ersten Heimspiel der neuen Regionalliga-Saison. Es eint die jeweilige Vergangenheit, das Gefühl, in der vergangenen Woche vom Schiedsrichter betrogen worden zu sein, und nicht zuletzt die unausgesprochene Angst davor, dass eine Niederlage Panik im eigenen Lager verbreiten könnte.
An der Mosel hatte man sich den Ligastart gewiss nicht so vorgestellt, wie er vergangene Woche eingetreten ist. Dabei man spätestens seit dem Pokalerfolg gegen Hannover 96 als Favorit auf den Aufstieg, was nicht zuletzt an einem recht prominent besetzten Kader liegt. Schon in der vergangenen Saison konnte man den bundesligaerfahrenen Routinier Markus Anfang und den ehemaligen Junioren-Nationalspieler Sahr Senesie verpflichten, etwas länger dabei ist der namibische Nationalspieler Wilko Risser. Außerdem löste man Anfang der Saison die mal mehr, mal weniger akute Torhüterfrage und konnte sich die Dienste von Kenneth Kronholm sichern. Trainer Mario Basler kann ohne Frage auf einen gut gemischten und stark besetzten Kader zurückgreifen, was man nicht zuletzt auch daran sehen konnte, dass man im Pokal keineswegs einbrach und das Spiel gegen Hannover erst nach 60 Minuten drehte.
Im leichten Gegensatz dazu steht die Undiszipliniertheit und Unkonzentriertheit, mit der die Moselkicker am vergangenen Spieltag gegen Schalke II auftrat. Man vergab viele Chancen gegen den erwartet schwachen Gegner aus dem Ruhrpott, dezimierte sich mit zwei Roten Karten selbst und konnte sich im Endeffekt eher ärgern als glücklich schätzen, dass es nur zum Ausgleich gereicht hat, in einer Partie, in der man lange Zeit das Geschehen dominierte. Auch Trainer Basler hatte sich nicht im Griff und musste während des Spiels auf die Tribüne.
Ohne die gesperrten Lacroix und Fernandes reist Trier nun zu einem Gegner, den ganz eigene Probleme plagen. Beim FCS waren die Reaktionen auf die Niederlage im Fanlager eher milde, auch wenn erste zwielichtige Gestalten bereits Gerüchte streuten, Dieter Ferne stehe bereits intern auf der Abschussliste.
Dieser sprach unter der Woche von einer "Hinrichtung" und wird auch den Spielern eingeschärft haben, wie unwürdig die Vorstellung im Ellenfeld der eines Regionalligisten war. Klar ist auch, dass eine weitere Vorführung dieser Art nicht ohne Konsequenzen bleiben wird, vor allem wird seitens der Fans bemängelt, dass der Sturm für die Regionalliga zu dünn besetzt sei. Michael Petrys Einsatz bleibt fraglich wie der von Tim Bauer und Dieter Ferner muss sich die Frage stellen, ob er wieder nur mit einer Spitze beginnt oder welches Sturmduo er ins Rennen schickt. Verzichten muss der FCS jedenfalls auf die Verletzten Metin, Dafi und Marina.
In Anbetracht der Faktion ist Trier sowohl Favorit als auch der FCS mächtig unter Druck, will er sich keinen kompletten Fehlstart in die Saison erlauben. Was ihm in dieser Situation zugute kommen könnte, sind die beiden Ausfälle auf Trierer Seite, sowie die Rolle als Außenseiter, in der das Gespann Basler/Fuchs den Tabellenletzten unterschätzen könnte. Eine frühe Panik im Umfeld kann der FCS allerdings nur dann verhindern, indem er nicht den planlosen Angsthasenfußball von Neunkirchen wiederholt.
Links zum Spiel:
- Vorbericht FCS
- Vorbericht Eintracht Trier
- Vorbericht SR-online
Mangelnde Impulskontrolle
vor 23 Stunden
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